GC11: Ninja Gaiden 3 angeschaut

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Philipp Spilker 25137 EXP - 21 AAA-Gamer,R10,S10,A10,J5
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19. August 2011 - 12:10 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das letzte Spiel in der Ninja-Gaiden-Serie zeichnete sich, wie auch viele der Vorgänger, vor allem durch zweierlei Dinge aus. Erstens: Eine völlig lächerliche und gerade deshalb unterhaltsame Story. Zweitens: Ein Kampfsystem mit zahlreichen Kombos, bei dem man durch simples Button-Mashing nicht weit kommen konnte. Mit Ninja Gaiden 3 möchte Team Ninja die Serie nun ein wenig neu erfinden. Wir haben uns das Spiel auf der Gamescom angeschaut.

Extrem intensive Nahkampfdarstellung

Wir befinden uns über den Dächern von London. Mit unserem Hauptprotagonisten gleiten wir, wie Batman im bald erscheinenden Batman Arkham City, lautlos vom Big Ben in Richtung Boden, mitten auf einen Gegner zu. Kurz bevor wir ihn erreichen, wird uns auf dem Bildschirm ein Quick-Time-Event angekündigt. Wir drücken schnell den entsprechenden Button auf dem Gamepad und spießen den Gegner von hinten mit unserem Schwert auf. Dummerweise stehen um ihn herum noch viele weitere Gegner und wir müssen uns ihnen nun im brutalen Nahkampf stellen.

Wir haben dabei wie in den Vorgängern die Möglichkeit zur leichten und zur schweren Attacke und können die Angriffe des Feindes außerdem blocken oder ihnen ausweichen. Jedoch scheint das Kampfsystem unserem ersten Eindruck nach vereinfacht worden zu sein, immer wieder wird uns nach mehreren erfolgreichen Angriffen durch das schnelle Drücken eines Buttons die Möglichkeit gegeben, einen Gegner mit einem einzigen Streich auszuschalten. Als wir uns nach der Komplexität des Kombo-Systems erkundigen, lautet die Antwort von Team Ninja nur, dass "Ninja Gaiden 3 immer noch ein ziemlich schwieriges Spiel" sein wird. Und dann hören wir vom Entwickler noch den folgenden Satz: "In Ninja Gaiden 3 geht es uns darum, dass man wirklich fühlt, wie es ist, die Gegner niederzustrecken."

Diesen Satz hat Team Ninja heute sehr gerne rezitiert, immer und immer wieder. Die Beharrlichkeit, mit der sie uns klar machen wollten, dass wir in Ninja Gaiden 3 diesmal eben nicht nur Feinde töten, sondern "echte Menschen", hat schon fast ein wenig Unbehagen in uns ausgelöst. Dazu trägt auch die grafische Präsentation der Gewalt bei. Zwar fliegen nicht wie in dem in Deutschland nie erschienenen Ninja Gaiden 2 haufenweise Arme, Beine und Köpfe durch die Gegend, Dismemberment wird in Ninja Gaiden 3 keine große Rolle spielen. Aber dennoch kommt alles sehr blutig daher, halb niedergemetzelte Feinde bitten uns darum, dass wir sie verschonen sollen, versuchen, sich durch Wegkriechen in Sicherheit zu bringen, vergebens. Und die Soundkulisse bei den Kämpfen sorgt zusätzlich für ein flaues Gefühl im Magen: Uns erscheint die Gewaltdarstellung in Ninja Gaiden 3 viel extremer und unbehaglicher als zum Beispiel in The Darkness 2 oder Borderlands. Was wohl auch an der realistischen Optik des Spiels liegt.

Umso überraschter waren wir, als uns Team Ninja mitteilte, dass die USK für die Messe-Demo ihr Okay gegeben habe und man guter Hoffnung sei, dass das fertige Produkt so auch in Deutschland erscheinen könne. Wir können das beim besten Willen nicht glauben und würden uns wundern, wenn das Spiel nicht deutlich geschnitten werden muss.



In London ist die Hölle los

Seltsam aktuell: Im anspielbaren Level von Ninja Gaiden 3 scheint in London mal wieder ein Aufruhr ausgebrochen zu sein, ja, ein Staatsstreich sogar. Im Gegensatz zu den echten Unruhen im London des Jahres 2011 aber mischt sich in Ninja Gaiden 3 plötzlich auch ein riesiger Kampfroboter in das Chaos ein. Den könnten wir, obwohl wir ein so toller Ninja sind, beim besten Willen nicht besiegen, flüchten also in eine Seitengasse, schlittern unter Hindernissen hindurch und erklimmen schließlich eine Häuserwand, indem wir abwechselnd die beiden Schultertasten drücken. Dann geht es aber auch schon wieder zurück in den Nahkampf. Den wird man in Ninja Gaiden 3 vor allem mit dem Schwert bestreiten. Im Spielverlauf wird man neue Schwerter erhalten, aber andere Nahkampfwaffen gibt es nicht.

Im Lauf von Ninja Gaiden 3 wird unser Held so etwas wie Schuldgefühle bekommen, Team Ninja nennt dieses Vorhaben das "Konzept des düsteren, japanischen Helden". Hierzu zählt auch, dass sein rechter Arm verflucht ist. Je mehr Gegner er im Lauf des Spiels auf dem Gewissen hat, umso mehr wird sich der Arm wandeln – wir vermuten, dass das auch das Freischalten neuer Fähigkeiten zur Folge haben wird. Es bleibt abzuwarten, ob dementsprechend auch die Story von Ninja Gaiden 3 erwachsener und ernsthafter wird als die B- oder eher C-Movie-Stories der Vorgänger.

Ninja Gaiden 3 sieht grafisch toll aus, gerade deshalb ist ja der Nahkampf teils so unangenehm anzusehen. Und es wird neben einem Singleplayermodus auch wieder einen Onlinemodus bieten, in dem man im kooperativen Modus Missionen miteinander angehen kann oder auch im Wettkampf gegeneinander antreten. Das Kampfsystem scheint vereinfacht worden zu sein, nichtsdestotrotz machen die Kämpfe auf uns weiterhin den Eindruck, fordernd zu sein. Alles in allem hat Ninja Gaiden 3 unsere Aufmerksamkeit daher sicher. Aber die Gewalt im neuen Team Ninja-Spiel hat tatsächlich Unbehagen in uns ausgelöst, vielleicht ja auch deshalb, da sie durch die intensive Geräuschkulisse nicht nur auf dem Bildschirm sondern auch in unserem Kopf stattfindet – und so noch viel verstörender wirkt. Genau das ist auch die Intention von Team Ninja. Aber ob wir das nun gut finden sollen oder nicht, werden wir wohl erst Anfang 2012 mit Sicherheit sagen können. Dann nämlich soll Ninja Gaiden 3 sowohl für PS3 und 360 erscheinen – auch in Deutschland?

NedTed 19 Megatalent - 13364 - 19. August 2011 - 12:33 #

Dieser "1-Button Hit Kill" gab es schon im zweiten Teil. Den konnte man dann anwenden sobald ein Körperteil abgetrennt wurde.

Feldgraf 11 Forenversteher - 584 - 19. August 2011 - 12:57 #

Das stimmt, das war sogar eine recht hilfreiche Geschichte.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 19. August 2011 - 17:19 #

Weiß ich doch, ich habe Ninja Gaiden Sigma 2 sogar erst kürzlich gespielt. Aber die Häufigkeit erschien mir in der Ninja Gaiden 3-Demo doch deutlich angestiegen zu sein.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 19. August 2011 - 12:39 #

Das mit der Gewaltdarstellung dürfte noch interessant werden. Ich hab eigentlich kein Problem damit, wenn die Sache intensiv inszeniert wird und den Spieler dadurch auch emotional mitreisst, solange es nicht in plumpen Voyeurismus ausartet, um eventuell noch irgendwelche Schwächen im Gameplay überdecken zu wollen.

Weepel 16 Übertalent - 4275 - 19. August 2011 - 12:44 #

Wenn die USK jetzt wirklich cooler reagiert, dann ist nach Gears of War 3 das hier die nächste Uncut-Überraschung :P

ThomasThePommes 13 Koop-Gamer - 1450 - 19. August 2011 - 13:12 #

Wurde bei der USK nicht erst vor ein paar Monaten das System so umgestellt, dass es weniger Prüfschritte gibt bevor ein Spiel das Siegel bekommt? Kann mir zwar eigentlich nicht vorstellen, dass man damit die in letzter Zeit recht großzügigen Einstufungen erklären kann aber wer weiß...

RomWein 15 Kenner - 3139 - 19. August 2011 - 14:23 #

Wie bei Darksiders II würde ich mir auch bei Ninja Gaiden 3 wünschen, dass endlich mal die WiiU-Versionen irgendwo präsentiert werden. Würde mich schon interessieren, wie die Nintendo-Version im optischen Vergleich mit den anderen Umsetzungen abschneidet und welche Sonder-Features geben wird. Nintendo sollte endlich mal den Maulkorb etwas lockern. ;)

Killman 15 Kenner - 3455 - 21. August 2011 - 18:37 #

Jeder der die Vorgänger durchgespielt hat verdient Respekt.
Mir waren sie zu schwer, deshalb lass ich diesmal die Finger davon.

NedTed 19 Megatalent - 13364 - 21. August 2011 - 20:37 #

Ich habe nur den 2ten Teil gespielt. Der "leichteste" Schwierigkeitsgrad war zwar schwer, aber machbar! Das schöne an dem Spiel ist, dass man aufgrund seiner eigenen Fehler stirbt und nicht wegen einem schlecht designten Gegner, Fehler im Spiel etc. !
Ich finde es schön, dass es eben noch schwere Spiele gibt die einen herausfordern! Der Trend geht ja leider in eine falsche Richtung... Bestes Beispiel dafür ist in meinen Augen WoW.

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