GC11: Dishonored angeschaut

PC 360 PS3
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Jörg Langer 469789 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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18. August 2011 - 19:40 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
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Seit unserer ersten News über Dishonored freuten wir uns darauf, das Spiel auf der Gamescom endlich mal selbst auszuprobieren. Mit Ausprobieren im Wortsinne war zwar nichts – dafür ist der Titel noch zu frisch –, aber wir bekamen es am Bethesda-Business-Stand ausführlich vorgespielt. Was uns als erstes bei dem Schleich-Shooter aufgefallen ist: die Ratten!

Die Ratten

Die Welt von Dishonored enthält Fantasy-, Steampunk- und Science-Fiction-Elemente, doch am ehesten erinnert uns die Stadt der Demofassung an eine Industriestadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Technische Errungenschaften wie Elektrizität sind bekannt, gleichzeitig gibt es Kopfsteinpflaster (und nicht aus idyllischen "Unser Stadtzentrum soll schöner werden"-Überlegungen heraus) und massive Steinbauten. Dass es mit der Stadt nicht zum Besten steht, sieht man schon an der großen Anzahl von Bewaffneten; die Waffen der Wahl sind meist eine Pistole in der einen und ein Säbel in der anderen Hand. Und man sieht es an den Ratten. Überall lungern die kleinen Nager herum, und teilweise schieben sie sich als Pulk durch die Straßen, wie man es sonst nur von Zergling-Rushes in StarCraft 2 kennt. Die Ratten sind aber nicht einfach Staffage, sondern einzeln simulierte "Tiere" mit rudimentärer Intelligenz: Sie meiden das Licht, huschen also bevorzugt von Schatten zu Schatten. Sie organisieren sich in Rudeln. Sie bekämpfen andere "NPCs" – aber nur, wenn ihre Gruppe groß genug sind. Und sie machen sich sofort (und ziemlich garstig-blutig) über Leichen her, die wir auf unserem Weg zurück lassen. Die Ratten unterstreichen also nicht nur den Verfall der Spielwelt (die Pest grassiert), sondern sind auch in sich ein Spielelement.

Was machen die Bewohner der Stadt gegen die Plage? Unter anderem bauen sie Lichtwände auf. Das sind Apparaturen, etwa vier pro Torbogen, die automatisch unerwünschte Plagegeister erkennen und sie mit Lichtbögen (also purer Elektrizität) ausschalten. Menschen hingegen können durch. Was aber, wenn wir die Ratten durchaus gerne in eine bestimmte Straße gelangen lassen würden, sei es zur Ablenkung, sei es zur Leichenbeseitigung? Dann können wir das Kabel, das von der Lichtwandapparatur zum nächsten Stromanschluss führt, zurückverfolgen und den Kasten hacken -- was aber nicht geht, wir haben nämlich noch nicht die entsprechende Blaupause gefunden. Also entfernen wir einfach die Batterie, das hat denselben Effekt. Vielleicht hätten wir auch einfach durchgehen und die Leiche wegtragen können (damit sie nicht von Wachen gefunden wird). Dies nur als erster Hinweis auf etwas, was der Arkane-Studios-Präsentator immer wieder erwähnt: Die meisten Probleme im Spiel lassen sich auf unterschiedliche Weise lösen, teilweise soll es fünf Lösungsmöglichkeiten geben.


Der korrupte Anwalt (links) spricht mit dem Hauptmann seiner persönlichen Leibgarde.

Der Anwalt

In der knappen halben Stunde der Präsentation erleben wir mehrere Kämpfe, die fast immer zu Nahkämpfen werden und sehr intensiv wirken. Doch wir haben auch einen Auftrag: In der Mission  Emiment Domain (auf Deutsch etwa: Zwangsräumung) geht es um den Staranwalt Arnold Timsh. Der nutzt die Seuche als Vorwand, um arme Leute aus ihren Wohnungen zu vertreiben und sie dann sich selbst anzueignen. Von den Docks aus, wo unsere Auftraggeber sitzen, arbeiten wir uns in die Stadt vor. Nach der Szene mit der Lichtwand und den Ratten (wobei, wie gesagt, praktisch immer Ratten im Bild sind) geht es darum, in das festungsartige Anwesen des Anwalts mitten in der Stadt zu gelangen. An der Front hängen zwei tiefrote Flaggen, die nur das Fehlen einer schwarz-weißen Applikation von typischen Hakenkreuz-Fahnen unterscheiden.

Nun bekommen wir mehrere Wege in das Gebäude hinein vorgeführt. Einer beruht darauf, dass wir uns durch Schleichen und Meuchelmorde aus nächster Nähe langsam durch die zahlreichen Wachen im Äußeren und Inneren der Residenz vorarbeiten. Dabei bekommen wir angezeigt, wenn wir "versteckt" sind, also etwa in Schatten. Ob uns die KI der Wachen bemerkt, hängt von unserer Position, der Distanz zu ihnen und ihrer Aufmerksamkeit ab. Ein schönes Feature finden wir auch, dass wir im versteckten Zustand Leute beklauen können. So leuchtet beispielsweise ein Schüsselbund weiß auf, per Aktionstaste können wir ihn aus nächster Nähe entwenden. Wenige Sekunden später allerdings bemerkt der Bestohlene, dass etwas faul ist: "Ich glaube, ich habe etwas verloren!". Ihr merkt es an solchen Szenen: Ähnlich wie das firmeneigene Arx Fatalis oder auch Thief wird Dishonored nicht nur ein Rollen- beziehungsweise Schleichspiel, sondern nebenher auch eine Weltsimulation.

Ein anderer Weg lässt uns eine Tür des Nachbargebäudes knacken, das wir dann übrigens nahtlos betreten, und unseren Weg innen durch mehrere Stockwerke zu finden. Dann geht es aufs Dach, und mit den Spezialfähigkeiten "Blink" und "Highjump" springen wir unmenschlich weit und hoch, und landen auf dem Zielgebäude. Diese Spezialfähigkeiten wählen wir in einem etwas vollgestopft wirkenden Ganzbildschirm-Kreismenü aus, sie sind das Fantasy-Element im Spiel.

Am spannendsten fanden wir den dritten Weg: Hier gelangen wir irgendwie bis zur Rückwand des Gebäudes und versetzen uns per Spezialfähigkeit "Übernahme" in eine... Ratte. Die kann durch einen kleinen Schacht huschen und somit ins Innere des Gebäudes vordringen. Die Perspektive ist selbstverständlich auf knapp über dem Fußboden fixiert, außerdem nehmen wir keine Farben mehr wahr. Nach einiger Zeit (oder durch aktive Entscheidung, das wissen wir nicht) verwandelt sich die Ratte zurück in unseren Helden, und wir sind drinnen.


Diese filigranen Kampfanzüge erlauben es dem Piloten, blitschnell zu laufen und Raketen zu feuern.


Die Flucht

Dennoch müssen wir uns nun noch durch mehrere Stockwerke vorarbeiten, bis wir zum mondänen Büro des Anwalts gelangen. Dabei hilft uns eine neckische Spielfunktion, der Schlüssellochblick. Wie der sprichwörtliche Spanner vor der Umkleidekabine sehen wir dadurch in geschlossene Räume und können auch Gesprächen (die natürlich geskriptet genau dann gestartet werden, wenn wir durchlugen) lauschen. So gelangen wir schließlich bis zum Anwalt, den wir wiederum durchs Schlüsselloch bespitzeln. Er spricht mit dem Hauptmann seiner Leibgarde und bestätigt uns mit wenigen Sätzen, dass er ein Fiesling ist. Dann öffnen wir die Tür -- und sofort stürzt sich der Hauptmann auf uns. Ein typischer "Nahkampf mit Pistole und Säbel" entbrennt, und wenige Sekunden später sind Wachobrist und korrupter Anwalt tot.

Dummerweise sind die meisten seiner zahlreichen Wachen noch am Leben, sodass wir nun lebend aus dem Gebäude und seiner direkten Umgebung entkommen müssen. Wir kämpfen uns zunächst aus der Residenz heraus und dann durch die Straßen, bis ein Ladebildschirm uns vom Wechsel der Stadtregion kündet. Doch unsere Flucht ist noch nicht vorbei.

An den Docks angelangt, die ebenfalls ein recht großer Schauplatz zu sein scheinen, treffen wir auf einen zweibeinigen "Spinnenmech". In Wahrheit ist es eher ein sehr hoher, sehr filigraner Kampfanzug, der seinem Träger/Piloten erlaubt, schnell zu laufen, weit zu sehen und ziemlich gefährliche Explosivraketen zu verschießen. Deren Wirkung (sowie das Vorhandensein einer Physik- und Ragdoll-Engine) bekommen wir kurz demonstriert, ein Passant oder Rebell oder was auch immer muss vor unseren Augen dran glauben, er wird nach einem Volltreffer meterweit in die Luft geschleudert. Durch schnelles Ausweichen und gezielte Schüsse auf den Piloten in seiner Kanzel bringen wir das seltsame Kriegsgerät schließlich zur Strecke, es fällt wenig elegant in sich zusammen und bleibt als Schrotthaufen liegen.

Wir aber rennen weiter, zerschlagen schnell noch eine Holzbarriere mit dem Schwert und betreten einen Tunnel direkt neben dem trüb-schmutzigen Wasser des Hafenbeckens. Damit endet die Präsentation.


Politician 13 Koop-Gamer - 1286 - 18. August 2011 - 19:51 #

Oh das klingt mal wieder richtig gut. Ich hoffe dass Spiel bieten nicht nur in Demomissionen sondern durchgehend eine solche spielerische Freiheit....dann ist es ein Must-Have!
Rein Athmosphärisch sollte ja alles passen. Das Spiel ist durch euer Preview jedenfalls auf meinem Radar erschienen.

fightermedic (unregistriert) 18. August 2011 - 19:55 #

hm, vicotrianisches zeitalter, mal was wirklich unverbrauchtes
nur obs mir gefällt muss sich noch zeigen, schon arg düster das ganze
da hat mir der eher buntere fantasie stil von might and magic eher gefallen muss ich zugeben
spielerisch wirds eh weltklasse, weil wohl fast 1 zu 1 wie dark messiah

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 18. August 2011 - 20:27 #

Das kommt auf mein Radar. Danke für die News. :)

Gisli 14 Komm-Experte - 2187 - 18. August 2011 - 20:49 #

Klingt super, scheint ja sehr atmosphärisch zu sein. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass es mir Spaß machen würde, das zu spielen. Wird aber wohl noch einige Zeit ins Land gehen bis das erscheint.

CH Guerrilla 11 Forenversteher - 782 - 18. August 2011 - 21:25 #

ich hoffe das Spiel wird was, endlich mal was neues und nicht das 100te Call of Duty.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66900 - 18. August 2011 - 21:26 #

Ich bin ja so gespannt auf den Titel! Das klingt immer besser. Und als alter Fan der Arkane Studios hoffe ich das beste.

Ike 18 Doppel-Voter - P - 9762 - 18. August 2011 - 21:34 #

Ich hab vor ein paar Jahren Arx Fatalis gespielt, und bin gerade an Dark Messiah. Auf Dishonored bin ich schonmal extrem gespannt. :)

Weepel 16 Übertalent - 4275 - 18. August 2011 - 21:39 #

Oha, das könnte ja recht interessant werden. Frische Szenarien kriegen direkt mal einen Bonuspunkt.

Severian 18 Doppel-Voter - - 10850 - 18. August 2011 - 22:42 #

Jepp, sehe ich auch so. Mal wieder was Neues.

Severian 18 Doppel-Voter - - 10850 - 18. August 2011 - 22:42 #

ein paar Korrekturen:

aber nur, wenn ihre Gruppe groß genug sind -> groß genug ist

Emiment Domain -> Eminent

und unseren Weg innen durch mehrere Stockwerke zu finden. -> das "zu" streichen

Captain Placeholder (unregistriert) 18. August 2011 - 22:52 #

Bioshock meets Thief?
I'm in.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469789 - 19. August 2011 - 0:27 #

Das trifft es ganz gut!

Madrakor 18 Doppel-Voter - - 10544 - 18. August 2011 - 23:23 #

Super, danke für die Preview. Je mehr ich von dem Spiel höre desto besser klingt es, aktuell bin ich auf Dishonored fast gespannter als auf Deus Ex 3.

PCEumel 13 Koop-Gamer - 1436 - 18. August 2011 - 23:42 #

*hoffhofffreufreu*

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 19. August 2011 - 1:24 #

Die Ratten, Der Anwalt, Die Flucht. Ein Stück in Drei Akten. :)

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 19. August 2011 - 5:46 #

oha, scheint ein kracher zu werden.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 19. August 2011 - 10:07 #

Das klingt vielversprechend, erinnert etwas an das neue Deus Ex aber sieht optisch schon interessanter aus als die braunen Matschtöne der Konkurrenz. Ich kann mir auch vorstellen, dass es durch das viktorianische Setting und die Magie etwas an Bioshock erinnert, das sich vermutlich ännlich spielt und zeitlich nur etwas später angesiedelt ist.

Lacerator 16 Übertalent - 5303 - 19. August 2011 - 10:14 #

Das klingt sehr gut.

Einen Vertrauensvorschuss hat Arkane von mir persönlich sowieso schon. Blöd nur, dass Bethesda das Ganze jetzt mit seiner DLC-Politik verseuchen wird. Andererseits kommt man da ja heutzutage eh nicht mehr drum herum.

Ist eigentlich schon bekannt, was das für eine Engine ist? Es sieht auf den Screenshots wieder verdammt nach Source aus (was mir gefallen würde). Auf jeden Fall gefällt mir der Stil schonmal sehr. Ich freu mich drauf!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83899 - 19. August 2011 - 12:21 #

Sieht sehr spannend aus. Hoffentlich wird es nicht so eine Enttäuschung wie Assassin's Creed.

@Lacerator: Ich weiß nicht, welche Engine es ist, ber vielleicht glaubst du nur, dass es nach Source ist, weil der Grafikdesigner von Dishonoured der von HL2 ist. ;-)

Lacerator 16 Übertalent - 5303 - 19. August 2011 - 12:32 #

Ach ist das so? Wäre ja schonmal keine schlechte Nachricht.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 20. August 2011 - 17:48 #

Freu mich ziemlich drauf!

Lord Lava 19 Megatalent - 14373 - 25. August 2011 - 8:55 #

Klingt richtig gut.
Da ich schon Dark Messiah sehr gemocht habe bin ich gespannt, was sie hier draus machen werden.
Die Ideen und das Setting sind schonmal vielversprechend.