Animation Arts überraschte vor rund fünf Jahren mit Geheimakte Tunguska Fachpresse und Adventure-Spieler gleichermaßen. Die Geschichte von Nina Kalenkow und dem Archäoglogen Max Gruber punktete vor allem mit hohem Spielkomfort und aufwändiger Rendergrafik. Bei Storytelling und Rätseldesign war aber noch Luft nach oben. Mit der zweiten Fortsetzung, Geheimakte 3, geht das Team um Projektleiter Marco Zeugner und Grafiker Christian Fischer neue Wege und hat sich mit dem TV- und Film-Autor Stefan Holtz Hilfe für die Story geholt.
Ein neues Mysterium
Wie schon in den Vorgängern macht sich auch Geheimakte 3 ein Mysterium der Geschichte zunutze. Nach der Tunguska-Katastrophe im ersten Teil und Puritas Cordis im zweiten steht diesmal der Archimedes-Code Pate. Deshalb startet die Handlung in Alexandria, 48 Jahre vor Christus. In diesem Abschnitt, der sich wie ein interaktives Intro spielt, übernimmt der Spieler die Rolle von Minis Ra, einem wortkargen Meisterdieb. Er bricht in die berühmte Bibliothek von Alexandria ein, um dort einen Brandanschlag auf die wertvollen Schriftrollen zu verüben. Der Anschlag gelingt zwar, eine Amphore mit Schriftstücken übersteht den Brand aber -- und wird später natürlich noch eine zentrale Rolle spielen.
In der Gegenwart haben sich Max und Nina mittlerweile versöhnt und planen ihre Hochzeit. Nina wird allerdings seit geraumer Zeit von Alpträumen geplagt, die der Spieler im Abenteuer nachspielen wird. Damit versucht Stefan Holtz die Handlung auf mehrere Ebenen zu verteilen, um sowohl den Charakteren als auch der Geschichte als Ganzes mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit zu geben. Nachdem Nina erwacht ist, versucht Max sie zu trösten und wird kurz darauf von einer Spezialeinheit der Polizei abgeführt. Warum? Das muss der Spieler in der Rolle von Nina herausfinden. Der hübsche Rotschopf entdeckt Hinweise auf eine Expedition in der Türkei und wird im Laufe des Abenteuers wieder rund um den Erdball geschickt, um das Geheimnis aufzudecken.
Spielerisches Besserungsgelöbnis
Spielerisch verspricht Animation Arts einige Verbesserungen. In Geheimakte 3 soll kein einziges Rätsel enthalten sein, das aufgesetzt wirkt. Ein hehres Ziel, wie wir finden. Verbesserungen verspricht der Entwickler auch in Bezug auf die Verwendung von Inventarobjekten. An vielen Stellen sollen mehrere Objekte zum Einsatz kommen können, um die Aktion abzuschließen. Wasser, um ein Feuer zu löschen, kann der Spieler zum Beispiel mit einer Schale, aber auch mit einem Kelch aufnehmen. Wir sind gespannt darauf, wie das in anderen Spielszenen aussieht.
Geheimakte 3 soll 2012 fertig werden. Wir nehmen einen positiven Eindruck vom Spiel mit. Grafisch ist auch das dritte Abenteuer von Nina und Max ein echter Hingucker. Und das bisher letzte Spiel von Animation Arts, Lost Horizon (GG-Test: 9.0), war schließlich eines der besten der letzten Jahre. Wir freuen uns drauf und hoffen, demnächst selbst Hand anlegen zu können.
Da fällt mir ein, ich muß endlich mal den zweiten Teil spielen. Den ersten fand ich klasse.
Ich fand die Vorgänger beide ziemlich gut. Da kommt mir ein Nachfolger natürlich gerade recht, vor allem der Witz und das man sich und die Branche selbst nicht so ernst nimmt, finde ich sehr amüsant. Seitenhiebe auf die USK-Einstufungen inklusive^^
Witz? Welcher Witz? Der Humor war immer das Hauptproblem bei den Geheimakte-Spielen. Allerdings war Lost Horizon da wirklich schon ein Schritt nach vorne, der sich hoffentlich auch auf GA3 auswirkt. Lost Horizon war wirklich in jeder Hinsicht ein super Adventure.
Naja, "sich nicht so ernst nehmen" stimmt ab und an schon, aber wirklich witzig fand ich Geheimakte auch nie (hab' aber nur den ersten durchgespielt). Das muß aber ja auch nicht sein, Baphomets Fluch ist auch nicht witzig, aber großartig.
Das größte Problem vom ersten Teil war für mich, daß Max und Nina (?) völlig austauschbar waren. Die hatten die gleiche Art, sich zu artikulieren und das gleiche "Welt-Verständnis" - sie hörten sich halt so an, als ob ein und dieselbe Person die Dialoge der beiden geschrieben hat (was wahrscheinlich auch der Fall war). So kam es, daß die Charakterwechsel (z.B. spielt man später Max in Irland (?)) überhaupt keine Abwechslung brachten (was sie eigentlich bringen sollten).
Selbst wenn sie sehr klischeehaftig geworden wären (z.B. Max als chauvinistischer Snob, Nina deutlich zickiger) wäre mir persönlich das lieber gewesen...
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Den ersten Teil fand ich jedenfalls sehr gut.
"Das muß aber ja auch nicht sein, Baphomets Fluch ist auch nicht witzig, aber großartig."
Genau das denke ich mir auch immer. Wenn man nicht lustig ist, sollte man auch nicht versuchen das irgendwie zu erzwingen, denn das ist dann meist noch schlimmer.
Chauvinistisch war der Typ doch aber streckenweise? Hab's jetzt lange nicht mehr gespielt (aus besagten Gründen), aber ich fand die Charaktere damals gerade extrem klischeemäßig und vorhersehbar, ohne jedoch dabei lustig zu sein. Details habe ich keine mehr parat, aber so habe ich das im Kopf abgespeichert, und da wird schon was dran sein. ;)))
Also ich hab da mehr gelacht als z.B. in Runaway 1.
Größere Gegensätze als Geheimakte und Runaway könnte man gar nicht nennen. Ich seh's so: Runaway - Modern, abgefahren, schräg. Geheimakte - Altmodisch, miefig, bieder.
Aber Lost Horizon war wirklich besser, nur um das nochmal zu erwähnen!
Teil 2 hat mir nicht mehr so gut gefallen. Zu viele Rätsel um der Rätsel selbst willen. Man rätselte teils eine halbe Stunde lang, um einen Charakter von A nach B zu bekommen (Max im Dschungel zum Tempel bringen), kombinierte ein Dutzend Gegenstände, nur brachte das die Story nicht einen Millimeter voran. Ich erinnere mich noch, dass nach 3 von ich glaube 6 Kapiteln viel Spielzeit verstrichen war, aber in der Story noch fast gar nichts vorangegangen war und ich mich zu fragen begann, ob da überhaupt noch was kommen wird. Das sollte auf jeden Fall deutlich besser werden in Teil 3.
Ging mir sehr ähnlich. Ich fand Teil 2 sogar ziemlich schlecht. War froh als es dann endlich fertig war. Überhaupt kam es mir so vor das Teil 2 wenig mit Teil 1 zu tun hatte. Das kann aber auch ein wenig mit der verstrichenen Zeit zwischen den Teilen zu tun haben.
Die Vorgänger waren keine Offenbarung im Adventure-Genre aber trotzdem sehr unterhaltsam. Einen Teil 3 würde ich mir aber maximal als Budget-Titel holen.
Den ersten Teil fand ich ziemlich genial. Mein absolutes Lieblingsadventure, für mich vor Titeln wie Jack Keane, Edna bricht aus, oder auch Monkey Island (persönliche Meinung!). Teil 2 fand ich eher enttäuschend. Storymäßig tat sich nicht viel und einige Rätselpassagen waren recht nervig (z.B. mit Nina in Paris an dieser total unrealistisch gestalteten alten Metrostation). Die Rahmenhandlung mit der Hochzeit der beiden sowie den Alpträumen von Nina klingt für mich eher wenig verheißungsvoll.
Freu mich schon drauf die erste beiden Teile haben Spaß gemacht. Das beste Adventure der letzten Jahre war aber meines erachtens Lost Horizon ... aber das war ja glaub ich von den gleichen Entwicklern?
Yeah, der 2. Teil war leider nicht mehr so interessant aber ich freue mich trotzdem auf den 3. Teil.