Die Zahl der großen Publisher ist im Vergleich zu den 90er Jahren übersichtlich geworden. Vergisst man die "Firstpartys" Nintendo, Sony und Microsoft, kommt nach den Branchenriesen Activision Blizzard und Electronic Arts eine Weile nichts, dann folgen Ubisoft und weitere große Publisher wie Take Two Interactive, THQ, Capcom, Bethesda und begrenzt viele andere.
2008 sah es für einige Zeit so aus, als ob sich die Zahl der großen Publisher um eins verringern würde: Electronic Arts kaufte im großen Stil Anteile von Take 2 und strebte eine Übernahme des GTA-Publishers an. Take 2 konnte die Übernahme abwenden und blieb unabhängig. Jetzt kommen etwas andere Töne aus dem Unternehmen: Karl Slatoff, COO (Chief Operating Officer) von Take 2 sagte im Gespräch mit IndustryGamers:
Hinsichtlich des Themas "Unabhängigkeit oder nicht" denke ich, dass wir als unabhängige Firma eine fantastische Firma sind und wir gezeigt haben, dass wir fähig sind, als solche erfolgreich sein zu können. Aber [...] wir sind, meiner Meinung nach, auch eine großartige Investition für jede Art von Investor.
Das schließt natürlich Minderheitsbeteiligungen nicht aus, ließe sich aber auch als Einladung auslegen, dass ein größerer Konkurrent doch mal wieder ein Übernahmeangebot machen soll. Auf jeden Fall will Slatoff auf Qualität statt Quantität setzen:
Grundsätzlich glauben wir, dass der höchste Wert, den man in einem Unternehmen der Unterhaltungsbranche haben kann, starke Franchises sind. Und der Weg zu diesen starken Franchises ist [...] Richtung Qualität zu gehen und nicht in Richtung Quantität.
Es gab doch schon mal das Gerücht, dass Activision sie kaufen wollte.
Ist es für den COO nicht eher schlecht, wenn man gekauft wird und er seine Position entwertet?
Ein Investor ist auch jemand, der zwar Anteile, aber keine Mehrheit hat. Zudem ist das auch eine Frage von neuen Aufgabengebieten, Abfindungen usw. usf. - vielleicht mag er auch seinen Job einfach nicht mehr. Oder er erhofft sich eine bessere Position. Ich denke so pauschal kann man das nicht beantworten.
Dass er seinen Job nicht mehr mag und auf eine Abfindung aus ist, ist höchst unwahrscheinlich. Es geht dabei eher um eine Kapitalerhöhung, wenn Firmenanteile gekauft werden, erhöht sich ja das Kapital des entsprechenden Unternehmens, das es wiederum einsetzen kann. Und wie du richtig sagst, muss es dabei nicht zwangsläufig um eine feindliche Übernahme gehen, sondern eher um eine Beteiligung an T2.
Stimmt. Ich wollte damit auch nur sagen, dass die Motive einzelner manchmal in ganz anderen Dingen zu finden sind, als man annimmt
Also die Aussage Qualität statt Quantität kann ich nur unterstützen, jedoch ist immer die Frage ob das dann auch so umgesetzt wird. Vergeleichbar mit den guten Vorsätzen von vielen Menschen an Neujahr/Silvester.
jo, sehe ich genauso
Ich bin zwar auch für Quallität statt Quantität aber trotzdem macht mich das als Spieler nicht 100% glücklich. Ich habe früher auch gerne Spiele im 70er Bereich gekauft wenn sie einfach mal anders waren oder genau meinen Geschmack getroffen haben. Sowas erscheint heute aber fast nicht mehr. Zumindest nicht im Westen. Aus Japan kommt immer noch eine Menge schönes und inovatives, findet aber nur noch selten den Weg nach Amerika oder gar zu uns. 999 oder Radiant Historia sind da zB. Spiele wo die Technik (DS) nicht am Maximum ist wo wo keine Mio rein geflossen sind aber der Spaßfaktor trotzdem unglaublich hoch ist.
Wann hat ein westliches Studio das letzte mal einen "billiges" Spiel auf der Wii oder dem DS gebraucht das dafür aber eine Seele hatte?
aber ist es nicht seltsam, wenn ein unternehmen andere erst darauf aufmerksam machen muss, das es "lohnend" ist? ^^
is schon fast nen K.O. Kriterium
Ja... GTA... die größte Spielereihe aller Zeiten. Wäre sicherlich lohenswert.
Hmm, in den nächsten Jahren wird GTA V veröffentlicht, wenn nicht jetzt, wann hat man als Investor bitte sonst die beste Möglichkeit?
Eine Aktie liegt momentan bei 9,52€, wenn man sich den Kursverlauf der letzten Monate anschaut, is scho arg bergab gegangen.
http://www.boersennews.de/markt/chart/mini/notationid/286274/tpl/profileoverview?timeRange=3m
Das Aufkaufen einer Firma durch eine andere aus dem gleichen Marktbereich ist immer schlecht für die Kunden. Alle Kartellgesetze in der westlichen Welt benennen zwar das Problem, sind aber zahnlose Tiger gegen die ständigen Fusionskräfte in allen Wirtschaftsbereichen.
Aus Kundensicht gibt es beinahe nie einen Grund, eine Fusion von ansonsten konkurrierenden Firmen zu begrüßen.