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Zu den fünf Titeln des diesjährigen "Summer of Arcade" von Microsoft mit hochwertigen Download-Spielen findet ihr bei GamersGlobal jeweils zeitnah einen Angespielt-Bericht.
Nachdem
Eric Chahi 1998 sein letztes Spiel
Heart of Darkness fertiggestellt hatte, war es sehr lange ruhig um den französischen Designer geworden. Jetzt ist er wieder da und führt mit
From Dust das Götterspiel-Genre fort, das einst von Peter Molyneux geschaffen wurde und dem es auch heutzutage prächtig geht -- in stark abgewandelter Form als
Minecraft. From Dust ist aber näher am Original, ohne es zu kopieren. Inspiration holte sich Eric Chahi Interview-Aussagen nach in seiner selbst gewählten Spielbusiness-Pause beim Fotographieren von aktiven Vulkanen. Diese und andere Naturgewalten spielen neben einem Volk von Steinzeitmenschen die Hauptrolle in dem Titel.
Der Ursprung des Göttlichen
Wie zwei aktuellen Interviews zu entnehmen ist (siehe Quellenangaben), brachte den Künstler Folgendes dazu, ins Business zurückzukehren und das "Projekt Dust" in Angriff zu nehmen: Er hatte "wieder etwas zu sagen" und war der Meinung, dass die Zeit für innovative Spieleprojekte zurückgekommen sei. Anfangs war From Dust als Strategiespiel mit Micromanagement der einzelnen Figuren geplant. Im fertigen Spiel sind diese aber keine Handlungsträger mehr, und werden nur noch indirekt beeinflusst.
Ihr übernehmt die Rolle des Odems, einer Art Schutzgottheit, die die Eingeborenen durch rituelle Musik beschwören. Eure Fähigkeit ist das Aufnehmen, Abwerfen und Manipulieren der klassischen Elemente wie Erde und Wasser. Vergleichbar vielleicht mit der Urgewalt der Titanen, bevor sie von den moderneren Göttern abgelöst wurden. In Chahis Universum dreht sich alles um das Zusammenspiel von Mensch, Natur und euch, wobei ihr nur existieren könnt, solange eure Schützlinge existieren. So ist es eure Aufgabe, die Stämme durch lebensfeindliche Gebiete (die Levels des Spiels) zu geleiten und sie vor unbarmherzigen Naturkatastrophen zu bewahren.
Vom Zusammenspiel der Elemente
In jeder Welt sind eine bestimmte Anzahl von Totems verteilt, an denen eure Stämme siedeln können. Sobald diese besetzt sind, beten die Menschen an ihnen und verleihen euch, je nach Art des Götzen, spezielle Fähigkeiten wie "Wasser gefrieren" oder "Wasser vertrocknen lassen". Diese Kräfte müssen nach der Anwendung erst wieder regenerieren. Erst wenn alle Totems von Dörfern umgeben sind, öffnet sich der Zugang in die nächste Welt. Da eure Fähigkeiten sehr weit von denen eines allmächtigen Gottes entfernt sind, beschränken sich eure Kräfte auf einfaches Bewegen der Elemente. Mit loser Erde sorgt ihr für Vegetation um eure Dörfer zu besiedeln oder ihr benutzt heiße Lava, die nach dem erkalten zu Stein wird, um zum Beispiel Tsunami-Wellen aufzuhalten. Ist euch ein Element in aktuellen Level noch eine große Hilfe, so kann es in der nächsten Welt zum Verhängnis werden. So kann es passieren, dass ihr mit der noch glühenden Lava zu nah an Pflanzen hantiert und mit dem dadurch entstehenden Flächenbrand, sämtliche Siedlungen auslöscht.
Das Zusammenspiel der Natur ist ein wichtiger Faktor. Wenn ein starker Fluss den Bau einer Landbrücke verhindert, kann das Wurzelwerk von extra dorthin verpflanzten Palmen das Wegspülen des Sandes verhindern. Durch die losen Materialien, mit denen ihr hauptsächlich in From Dust hantiert, habt ihr fast nie die hundertprozentige Kontrolle, was aber keinesfalls als Kritikpunkt gemeint ist. Das Jonglieren mit den Elementen fordert von euch oft ein gewisses Improvisationsgeschick und etwas Mut zum Ausprobieren. So kommt es vor, dass ihr durch einen gravierenden Fehler die halbe Zivilisation auslöscht, euch euer Stolz aber vom Neustart abhält. Erst wenn ihr eure restlichen Schützlinge vor dem Untergang bewahrt habt, stellt sich die göttliche Zufriedenheit ein.
Jäger und Sammler können vor Beendigung eines Levels die Pflanzenvegetation bis zum Maximum gedeihen lassen sowie 30 optionale (einzeln zu startende) Aufgaben erfüllen. Lohn der Extramühe ist es, alle Stammeserinnerungen zu bekommen. Diese kleinen (rein textbasierten) Geschichten erzählen auf eine sehr philosophische Art vom Wandel der Welt und der Entwicklung eures Volkes.
Die Kamerasteuerung von From Dust hätte durchaus flexibler ausfallen können. Ihr könnt leider nicht stufenlos zoomen und seid von drei fixen Entfernungseinstellungen abhängig. Das Design des Titels stellt sehr schön die Ursprünglichkeit der Spielwelten dar. Passend dazu ist auch der Einsatz der Musikuntermalung sehr dezent gehalten. Meist beschränkt sie sich auf die Musik der Einwohner, wenn sie euch vor etwas warnen wollen oder euch an einem Totem anbeten. Ansonsten hört ihr nur die Geräusche der natürlichen Umgebung, was dem Spiel einen meditativen Touch verleiht.
Fazit: Einfach göttlich
Das Gesamtwerk From Dust ist eine einzige Metapher für das Zusammenspiel von Mensch, Natur und der Elemente -- einfach schön! Nach
Bastion setzt Microsoft den
Summer of Arcade mit dem zweiten Titel zwar deutlich anders, aber nicht weniger hochwertig fort -- unbedingt antesten! From Dust ist seit heute auf Xbox Live Arcade für 1200 Microsoft-Punkte (15 Euro) zu haben. Die Veröffentlichung der PC-Version wurde kurzfristig auf den 17. August verschoben, der Termin für das Playstation Network steht leider noch aus.
Ich bin immernoch nicht überzeugt... vllt. ist es einfach nix für mich.
Musst ja nicht :-)
Ich persönlich bin echt angetan, auch wenn ich just die Darstellung der Vulkane gar nicht mal so gelungen finde. Aber der Rest fühlt sich einfach gut an.
Natürlich nicht, aber ich wollte schon immer mal wieder ein cooles Spiel haben, in dem man einen Gott spielt und ein Volk hilft zu überleben.
Nur dieser "Lemmings-Ansatz" hier gefällt mir halt nicht.
Muss ich halt weiter warten bis jemand "Populous" klont oder fortsetzt ^^.
Vielleicht sollte ich mir einfach mal die Testversion runterladen und ne Runde spielen. Eventuell macht es mir ja auch Spass.
Im Fazit muss es "Das Gesamtwerk ..." heißen.
Ich vermute mal die 15 Euro stehen für 1200 MS-Points, oder?
Wenn ja, dann schreibt es halt bitte dazu. Danke!
Wenn man den Preis in MicroSoft Punkten angibt regen sich die Leute auf. Gibt man ihn in Euros an ist es auch falsch...
Also am besten beides ;).
Yep, das wäre die beste Lösung :)
Dann haben alle einen Grund sich aufzuregen ;)
:D
Naja, wenns um die Umrechnung von MS Points in Euro geht sind 15 € halt sehr ungenau, da es drauf ankommt wo und vor allem für wieviel man die Punkte gekauft hat.
Zu dem "Kurs" zu dem ich meine bspw. letztens gekauft hab, würde mich das Spiel grade mal ~9,30 € kosten.
Bezahlt wird das Spiel in MS Points, also sollte die dort auch angegeben werden.
Meinetwegen macht es halt so: 1200 MSP (ca. 15€).
Wenn jemand die Wüste durchkämmt hat und den PSN Releasetermin gefunden hatt - bitte melden.
Hihi, ein Spaceballs-Zitat :). Ich liebe diesen Film.
hehe ja!!
Ich denke nicht, dass man das Lego-Spielen in Minecraft als Göttersimulation bezeichnen kann.
Eher nicht. Minecraft ist wohl eher eine Robinson Crusoe-Simulation :)
Ich bin von Drom Dust jedenfalls auch recht angetan. Und die Tsunamis sehen immer wieder unglaublich eindrucksvoll aus.
Im Text steht nur das die Kamerasteuerung nicht sehr flexibel ist, wie ist die Steuerung generell? Das Review auf Gametrailers war von der Steuerung gar nicht begeistert und hat diese sehr kritisiert (auch wegen der Zoomstufen das die eine zu nah dran ist, die andere zu weit weg, das etwas dazwischen fehlt.)
Wie gesagt, Kamera finde ich nicht Ideal, aber am sonstigen Handling nichts zu kritisieren. Hätte ich aber auch erwähnt, wenn ich es anders empfunden hätte.
Danke. Sollte es jemals zu einer Zweitverwertung auf PS3 oder Steam kommen, werde ich den Titel mal anspielen.
Kommt definitiv. PC-Freunde werden sich sicherlich über eine Maussteuerung freuen.