Miese Arbeitsbedingungen beim L.A. Noire-Entwickler ?

PC 360 PS3
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29. Juni 2011 - 17:26
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Die "International Game Developers Association", eine Art Interessenvertretung von Angestellten im Bereich der Spieleentwicklung, ermittelt derzeit gegen Team Bondi. Das australische Studio hatte im Auftrag von Rockstar Games das Crime-Adventure L.A. Noire entwickelt. 

Die Liste der Vorwürfe ist sehr lang. So ist die Rede von bis zu 110 Wochenarbeitsstunden - angeblich nur kurzzeitig, um eine Deadline einzuhalten, die sich dann allerdings über ein Jahr hinweg immer wieder nach hinten verschob. Die dabei entstehenden Überstunden wurden - den Vorwürfen nach - nicht einmal in jedem Fall bezahlt. Dass an Wochenenden durchgearbeitet wurde, sei ebenso selbstverständlich gewesen wie eine im Verlauf der Entwicklung von L.A. Noire immer rüdere Behandlung durch die Vorgesetzten. Ein anderer Angestellter berichtet, er sei verwarnt worden, nachdem er 15 Minuten zu spät, um 9 Uhr 15, am Arbeitsplatz erschienen sei. Diesen habe er allerdings erst sechs Stunden vorher, um 3 Uhr 15 verlassen können und dann noch auf eigene Kosten ein Taxi nach Hause nehmen müssen. Zudem sei es immer wieder vorgekommen, dass Mitarbeiter, die kündigten oder gekündigt worden waren, ihre Arbeit bei verbleibenden Angestellten abluden. So habe am Ende manchmal eine einzige Person das Vierfache an Arbeit zu tun gehabt.

Team Bondi steht nicht zum ersten Mal in der Kritik. Erst vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass etwa 130 ehemalige Mitarbeiter sich darüber beschwerten, in den Credits zum Spiel nicht aufzutauchen (wir berichteten). 

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 29. Juni 2011 - 17:30 #

Erinnert mich an die Arbeitsbedingungen im Einzelhandel. Dort kommen wichtige Termine wie "Weihnachten" oder "Ostern" auch immer total überraschend und können nicht vorgeplant werden. Auf über 100 Wochenstunden kam ich bislang allerdings noch nicht, Rekord waren 85 Stunden in der Woche (sieben Tage ohne freien Tag natürlich). Und selbstverständlich waren die Überstunden unbezahlt.

Warum schreibt da eigentlich keiner ne News drüber? ;)

Mithos (unregistriert) 29. Juni 2011 - 18:32 #

Schreib lieber mal einen Brief an deinen Betriebsrat.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 29. Juni 2011 - 19:22 #

Betr..was? Der letzte, der in dem Unternehmen dieses Wort laut gedacht hat, war kurz darauf arbeitslos.

Aber ach, meine Arbeitszeiten sind nicht besser geworden seit ich dem Handel den Rücken gekehrt habe. Und Überstunden gibt es immer noch nicht bezahlt. Mein Chef ist ein Arschloch sondergleichen (und er liest hier mit..), die Bezahlung kacke. Und Betriebsrat? Lieber nicht.

Mithos (unregistriert) 29. Juni 2011 - 19:34 #

"... Bezahlung kacke. Und Betriebsrat? Lieber nicht."
Was nörgelst du dann hier rum, wenn du offenbar eh nichts ändern willst, sondern dich lieber mit den Dingen abfindest?

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 29. Juni 2011 - 19:36 #

Ich bin selbständig, daher darf ich auch über die Bedingungen meckern und meinen Chef "Arschloch" nennen. Und hey, ich bin glücklich damit, ich weiß nämlich mittlerweile wofür ich mir den Arsch aufreiße.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 19:43 #

*applaus* herr ziesecke - das haben sie gefickt eingeschädelt ...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 29. Juni 2011 - 19:39 #

Hätts du mal lieber bei GamersGlobal angeheuert^^

EDIT: Ach du bist selbstständig, dann hast Du ja auch keinen Vorgesetzten.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 29. Juni 2011 - 19:42 #

Doch, wenn ich mir nicht dauernd selbst in den Allerwertesten treten würde.. Naja ;) .

Spezieh 18 Doppel-Voter - 9575 - 30. Juni 2011 - 7:04 #

Das ist eine akrobatische Meisterleistung, die ich gerne in Bildform bewundern würde O_o

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 19:43 #

Wenn er hier mitliest, dann bist du deinen Job ja bald los. ;-)

Geld ist schön, aber nicht schön genug um sich deswegen das Leben zur Hölle zu machen.
Ich verdien zwar heute nicht mehr so viel wie in meinem früheren Job, aber hab viel mehr Zeit für meine Frau, Kinder, Freunde und Hobbies. Und das macht mich deutlich glücklicher als ein üppiger Gehaltscheck, aber keine Zeit das Gehalt auszugeben.

Kutte 25 Platin-Gamer - - 55407 - 29. Juni 2011 - 20:25 #

Betriebsräte sind manchmal sogar für den Arbeitnehmer Kontraproduktiv. Für meine Begriffe muss ein BR mit der Geschäftsführung weitestgehend zusammenarbeiten und nicht gegen sie. Nach einer Umstruckturierung in der Firma in der ich arbeite gibt es keinen mehr und ich muss sagen wir fahren besser ohne.

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 30. Juni 2011 - 18:09 #

Ich habe mal in einem nicht unbekanntem Unternehmen (über 1.000 Festangestellte allein in Deutschland) aushilfsweise gejobbt. Die Ansage vom Firmeninhaber zum Thema Betriebsrat war: wenn einer kommt, dann mach ich den Laden dicht und zieh ins Ausland um. Ab da kam keiner der Festangestellten auch nur entfernt auf die Idee, das Wort BR auch nur vorsichtig auszusprechen.

furzklemmer 15 Kenner - 3936 - 29. Juni 2011 - 18:50 #

Naja, ne Deadline eines komplexen Softwareprodukts mit Weihnachten und Ostern zu vergleichen hinkt schon gewaltig.

Dealines in der IT-Industrie sind IMMER tödlich (für die Mitarbeiter). Zumal man nach X Stunden die Woche auch nicht mehr den besten Output liefert. Dann dauert alles noch länger. Ein Teufelskreis. Da lobe ich mir Blizzard. Die lassen sich Zeit. Wobei ich natürlich nicht wirklich weiß, wie die Arbeitsbedingungen da sind...

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 29. Juni 2011 - 19:20 #

Lies mal:

"angeblich nur kurzzeitig, um eine Deadline einzuhalten, die sich dann allerdings über ein Jahr hinweg immer wieder nach hinten verschob." Ich finde, solche "kreativen" Deadlines darf man gerne mit "unvorhergesehenen" Festen vergleichen. Am Ende der Nahrungskette stehen dort wie hier nämlich immer die gleichen BWL-Versager.

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 19:23 #

Für die Mitarbeiter ist das ganz ähnlich. Aber genau bei den von dir angesprochenen Punkten ist es mir schleierhaft, dass es immer noch Manager gibt, die den Zusammenhang zwischen Produktivität und Motivation bzw. Mitarbeiterzufriedenheit ignorieren.

Ob das nun wirklich 110 Std. die Woche waren (und andere Details) mal Außen vorgelassen, hört man gerade in der Spieleproduktion immer wieder von solchen Zuständen.

Dass dann die Spiele oft an vielen Stellen lustlos zusammengebastelt wirken, liegt sicherlich eben auch an diesen Zuständen.

Elysion 14 Komm-Experte - 1957 - 30. Juni 2011 - 7:30 #

Naja ich sags mal so. Die Manager denken sich wahrscheilich: lieber arbeitet der 16 Stunden als 8 da schafft er sicher mehr (selbst mit geringer Motivation) und da die keine Überstunden bezahlt kriegen (wtf? keine Überstunden bezahlt bekommen!? dafür würd ich net arbeiten^^) machen die ja auch keine Verluste bei.
Halt das Manager-"WirtschaftsANALysten"-denken das da drin steckt. Augenscheinlich Wirkungsvoll die Leute mit Arbeit zuzubomben aber faktisch ist es Schwachsinn. Ist aber häufig so auch bei normalen Nicht Spiele Programmier Firmen. Die Kollegen hier von der Entwicklung arbeiten auch teils 10 Stunden und machen zu Hause "freiwillig" (oO) nochmal unbezahlt 2-3 Stunden weiter.

Lexx 15 Kenner - 3834 - 29. Juni 2011 - 17:31 #

Soweit ich das verstanden habe, gab es Bonuszahlungen für die geleisteten Überstunden nach der Fertigstellung des Projektes--- aber nur, wenn der Mitarbeiter bis zum Ende dabei war, was nur in wenigen Fällen passiert ist.

Oynox Slider 14 Komm-Experte - 2264 - 29. Juni 2011 - 17:40 #

Gabs die News nicht schon zusammen mit dem Creditskandal.. schon da hatte sich doch einer beschwert...
Generell überall wo Rockstar seine Finger im Spiel hat, gibt es irgendwie schlechte News über Arbeitsbedingungen...

Fabes 14 Komm-Experte - 2518 - 29. Juni 2011 - 17:40 #

Es lebe der Kapitalismus!

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 29. Juni 2011 - 18:03 #

... und der Mangel an gewerkschaftlich organisierten Angestellten in der IT. Wegen genau so einem Scheiß haben sich mal Gewerkschaften gegründet, warum passiert das eigentlich heute nicht mehr?

Vaedian (unregistriert) 29. Juni 2011 - 18:45 #

Weil wir eine Leistungsgesellschaft sind.

"Das muss so, sonst enden wir wie Griechenland!"

Timbomambo (unregistriert) 29. Juni 2011 - 18:06 #

Bloß gut, dass ich in der Werbebranche bin. Ich sag nur: ruhiges Arbeitsklima, Arbeitszeiten von 9-17 Uhr, keine WE-Arbeit, nette Kunden und gut durchdachte Zeitpläne ...

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 29. Juni 2011 - 18:22 #

Ja, sicher. :D

furzklemmer 15 Kenner - 3936 - 29. Juni 2011 - 18:52 #

Hehe, ich mag Leute, die im Stande sind, ironische Beiträge auch mal ohne Zwinkersmiley abzuschließen. Da fühle ich mich intelligenztechnisch nicht immer so bevormundet.

DerMitdemTee 13 Koop-Gamer - 1398 - 29. Juni 2011 - 19:02 #

Das muss aber schwer abhängig vom Arbeitgeber und Arbeitsklima sein ;) In einem normalen Betrieb wird man so etwas nicht finden. Aber ich denke, du könntest auf viele Werbeagenturen bezogen recht behalten. Solange keine Großkunden behandelt werden, ist die Zeiteinteilung in einigen eigentlich verdammt großzügig. Aber die Deadline gibts ja trotzdem noch. Und ob die immer mit versierten Zeitplänen bedacht sind... *g*

Avrii (unregistriert) 29. Juni 2011 - 18:12 #

Das ist halt wirklich so. Ich hab mir auch mal gewünscht Software Entwickler zu werden, bzw. hab mich sogar in die Richtung entwickelt bis ich dann halt merkte das du a) als Angestellter Softwareentwickler echt am Arsch bist b) nicht mehr Geld verdienst als manch anderer für weniger Leistung c) ab 50 dich von jungen Leuten die schneller denken, rechnen, tippen können als du ownen lassen musst und ggf. dein Job verlierst weil du einfach im Vergleich zu anderen fitten Typen nicht mehr die enorme Leistung bringen kannst. d) dein Job quasi aus Überstunden besteht und e) Spielentwicklung nicht nur tolle Sachen enthält :)

Ergo: Ein Job für Liebhaber ^^

Ich glaub die Branche ist eh recht dirty. So richtig Spaß haben glaub nur Designer und die PR Agenturen ^^

PS: Nun bin ich Hartz 4, muss nicht arbeiten und genieße meinen Ruhestand mit 19! Yippi! Es leben alle Leute die für mich arbeiten hoch! :D

furzklemmer 15 Kenner - 3936 - 29. Juni 2011 - 18:56 #

Hartz 4!? Dann doch lieber Mass Effect 3!!

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:31 #

Und Schmarotzer wie du, sofern denn kein Troll, ziehen Leute mit 50, die nur Hartz beziehen, weil sie einfach keine Arbeit mehr bekommen (alterstechnisch!) in den Dreck. Bei solchen Kandidaten wäre ich für die sofortige Einführung von Zwangsarbeit.

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 1:28 #

Genau. In Lager mit den Schmarotzern, und wenn Sie da Ihre Lektion nich lernen fällt uns bestimmt auch noch was ein.

Hach ja.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15196 - 29. Juni 2011 - 18:54 #

Ist auch in anderen Branchen so.....über allem stehen Zahlendreher, die viel zu oft sinnlose Entscheidungen treffen - und aus eigentlich netten Vorgesetzten werden dank des Drucks von Oben nach und nach Arschlöcher - und aus fleißigen Arbeitnehmern werden frustrierte Angestellte, die über Alternativen nachdenken oder so oft wie möglich so lange wie möglich krank sind. Ich bin so dankbar, dass ich im Moment mein eigener Chef sein darf.....

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 29. Juni 2011 - 19:21 #

Erinnert mich an den Red Dead Redemption Skandal, ebenfalls ein Rockstar Spiel...

Nachhaltig ist so eine Personalpolitik definitiv nicht, wenn die eine Hälfte der Mitarbeiter gerfrustet kündigt (Australien ist ja nicht Nordkorea, wo man zur Arbeit gezwungen wird) und die andere Hälfte so ausgebrannt ist, dass sie krank wird oder nur noch halbherzig arbeitet. Bewerben wird sich dort sicher auch kaum noch jemand, der das gelesen hat. Spiele sind ja auch keine Autoteile, sondern kreative Werke. Da kann sowas schon Auswirkungen auf die Qualität der folgenden Produkte haben.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 19:47 #

Jetzt weiß ich auch warum ich das Speil nie spielen mag obwohl es mir Spaß bringt ... es hat so eine Aura von geknechteten ... und ausserdem verschwinden Autos immer wenn man grad' an ihnen vorbei gefahren ist ... - Ich würd' mich da nicht lang' aufhalten wenn mir solche Arbeitsbedingungen blühten und ich sie nicht gern in Kauf nehm'

Pestilence (unregistriert) 29. Juni 2011 - 20:07 #

Ooooch, mussten die armen Leute unbezahlte Überstunden schieben und die Arbeit von Kollegen übernehmen? Die haben ja mein vollstes Mitleid. Ich gehe gleich morgen zu meinem Chef und bettle darum das er diese Menschen einstellt. Der schickt uns nämlich immer 2 Stunden früher nach Hause und zahlt uns sogar das 14. Monatsgehalt bei 200% aus.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:33 #

Welch sinnvoller Kommentar. Weil die Welt schlecht zu dir ist, muss sie es zu anderen auch sein. OMG!

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 29. Juni 2011 - 20:11 #

Es ist dasselbe Problem, das auch andere Branchen betrifft: Das kurzfristige Denken von Managern, die meist nicht mehr als ein paar Jahre im Unternehmen verweilen und für diese Zeit den Gewinn maximieren wollen - auch und vor allem auf Kosten der zukünftigen Entwicklung. Und wie kann man den Gewinn am leichtesten erhöhen? Umsatz erhöhen? Schwierig, da er sich direkter Kontrolle entzieht und von äußeren Faktoren abhängig ist. Stattdessen werden die Kosten, meist Personalkosten, gesenkt: Treue Mitarbeiter entlassen, die Arbeitsbedingungen für die verbliebenen verschlechtert.
Sollten die Vorwürfe der Mitarbeiter von Team Bondi stimmen, frage ich mich: Was für Schwachmaten sitzen dort an der Spitze? Anstatt ein bisschen Geld auf Kosten der Mitarbeiter und der Spielequalität zu sparen, hätte man wohl lieber das Gegenteil gemacht: Humane Arbeitszeiten für die Mitarbeiter, das Team vergrößern. Davon hätte vielleicht die Spielequalität profitiert. Dann wären die Wertungen besser gewesen, vielleicht wären mehr Einheiten abgesetzt worden, Team Bondi hätte sich einen guten Ruf erworben - und hätte mit Rockstar und anderen Publishern zukünftig bessere Vertragsbedingungen aushandeln können, ergo mehr Geld verdienen können.

Aber vermutlich sind diejenigen, die diese (Fehl-)Entscheidungen getroffen haben, schon gar nicht mehr im Unternehmen. Sondern bereits in anderen Unternehmen, denen sie von ihren vergangenen "Erfolgen" bei Team Bondi berichtet haben.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:23 #

Da lobe ich mir doch mal den oft so gescholtenen "sozialen" Bereich. Ich arbeite von ca. 9-17 Uhr (mal 8-16, mal 7-15 - je nach Diensteinteilung), Überstunden werden nur im Notfall ausbezahlt ansonsten wird darauf geschaut, dass die Mitarbeiter/innen diese (primär in den Ferienzeiten) 1:1 freinehmen können, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld (je knapp ein halbes Gehalt) und insgesamt 3x im Jahr Samstags bzw. Sonntags arbeiten (Tag der offenen Tür, Erntedank-Gottesdienst, Sommerfest). Klar gibt es auch da A----löcher, aber in unserer Gemeinde wird da gut auf die Fairness gegenüber dem Mitarbeiter geachtet. Streng nach dem Wahlspruch: Ein zufriedener Mitarbeiter ist a) selten krank, b) motivierter c) loyaler.

Leider habe ich das erst jetzt erfahren, in Zukunft werden von mir Titel aus diesem Studio boykottiert, inkl. 1er E-Mail pro Spiel mit kurzer Begründung.

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 1:33 #

Na, das hören Menschen aus tatsächlich produktiven Branchen sicher gerne, dass es dem von ihnen finanzierten "sozialen" Bereich gut geht.

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 29. Juni 2011 - 20:43 #

Die Angaben sind definitiv überzogen und übertrieben.
Jeder halbwegs fähiger Vorgesezter weiß, daß man durch extreme Überstunden nicht unbedingt Mehrleistung bekommt. Im Gegenteil, die normale Leistungsfähigkeit geht runter.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 29. Juni 2011 - 21:55 #

"Jeder halbwegs fähiger Vorgesezter"

und genau da liegt auch schon das Problem. Je weiter es nach oben geht, desto mehr wird dort extrem kurzfristig gedacht. Kurzfristige Profitmaximierung über alles.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 29. Juni 2011 - 21:20 #

Naja, für mich war das damals einer dieser Gründe warum ich Anfang des Jahres aus nem hier ansässigen Entwicklerstudio verschwunden bin um lieber selbstständig Aufträge in Sachen Spieleentwicklung an Land zu ziehen. Ich habe selbst in dem halben Jahr durchaus so manches schon erlebt ohne direkt betroffen zu sein, da ich sowieso von zu Hause arbeite und ich nicht die ganze Zeit über für den Entwickler anwesend sein muss, sondern meistens eben zum Arbeitszeit beginn wo ich meine Instruktionen oder Unterlagen erhalte. Höchstens muss ich mal zwischendurch verfügbar sein falls sich was ändert oder mir nachgereicht werden muss... oder ich selbst meinen Teil des Auftrags erfüllt habe. Ich für meinen Teil werde nicht einmal nach Stunden bezahlt, sondern halt für das was ich abliefere. Wenn ich schneller fertig bin als geplant springen sogar manchmal diverse Boni heraus. Verdiene so daran ehrlich gesagt nicht so schlecht und bei richtigen Aufträgen sogar deutlich mehr als wenn ich in einem festen Entwicklerstudio wäre.

Aber hier auf Rockstar zu schimpfen halte ich für etwas überzogen, ich bin mir da ziemlich sicher, dass da jede größere Firma seine Leichen im Keller hat. Nur kommt das oft genug nicht an die Öffentlichkeit, weil man dann nicht selten zugeklagt wird ^^. Ich persönlich kann mir dieses Verhalten durchaus bei mehreren Spielen vorstellen die ein bestimmtes Releaseziel haben. Call of Duty oder sämtliche Sportspiele sind für mich solche Kandidate, da die jedes Jahr am selben Datum erscheinen, wo ich mir das teilweise ohne härteren Druck kaum vorstellen kann, dass sie das echt Jahr für Jahr einhalten können. Denn es sind ja keine Maschinen am Werk da die ein Spiel wie am Fließband produzieren können.

Sicherlich ist sowas sehr unschön und man freut sich da nicht zu arbeiten, aber für meinen Teil muss ich sagen, dass ich kaum glaube, das wir hier von einem Einzelfall reden.

keimax 04 Talent - 415 - 29. Juni 2011 - 21:42 #

Als aktiver Angestellter in der Branche muss ich sagen, dass das weitestgehend normal ist. Crunch time halt. Spieleentwickler crunchen recht oft, der Leistungsdruck ist hoch und keiner kann es sich im Team leisten um 18:00 als einzige alles stehen und liegen zu lassen und nach Hause zu fahren.

Wenn man in einer leitenden Position ist, sieht das ganze schon anders aus - interessanterweise findet man dort auch die meisten Familienväter oder Mütter, einerseits natürlich durch die bessere finanzielle Absicherung, andererseits bleibt in so einer Stellung einfach mehr Zeit für nebenberufliche Aktivitäten. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 29. Juni 2011 - 23:20 #

Nebenberufliche Tätig neben einem Vollzeitjob? UND Familie? Das glaub ich nicht. Irgendwas davon muß unter DEM Stress leiden. Meistens ist es die Familie...

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:02 #

Zum Glück arbeite ich nicht in der Spielebranche.
Selbst wenn ich kein Morbus Crohn (chronische Darmentzündung) hätte, würde ich das nicht lange aushalten. Auf alle Fälle nicht ein ganzes Arbeistleben, die Rente gibts für unsereins (bin 26) wohl erst mit 70.

Daddelkopp 10 Kommunikator - 517 - 29. Juni 2011 - 23:24 #

Wer sich gegen sowas nicht wehrt,ist wirklich selber schuld,und verdient es in Sklaverei zu Arbeiten,sorry,sind harte Worte,aber sowas macht mann als normal denkender Mensch doch nicht mit,ist ja nicht so das die da mit ner Pistole stehen,und die Angestellten keine andere Wahl hatten.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 30. Juni 2011 - 0:04 #

Hast du schon mal eine Familie ernähren müssen? Es gibt Situationen, da ist man zwingend auf die Kohle vom Job angewiesen. Das ist wie "mit ner Pistole daneben stehen".

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:07 #

Wer sich in der heutigen Welt noch von den Frauen in die Rolle des Ernährers drücken lässt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Und wenn der Vater nie da ist (rechnet doch bitte mal die 110 Wochenstunden im Newstext auf den Tag runter), ist das mindestens genauso schlimm wie ein Jahr von Arbeitslosen- und Kindergeld zu leben.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 30. Juni 2011 - 0:24 #

Wenn die Frau gerade ein Kind bekommen hat (und es soll Menschen geben die sich darauf sogar freuen), dann KANN sie einfach für eine gewisse Zeit nicht arbeiten.

Davon abgesehen: Oft reicht ein Einkommen nicht mehr für eine Familie. Wie viel Lebenserfahrung hast du denn bitte, wenn du mit solchen Sprüchen ankommst?

Basel (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:51 #

Nachdem ich gestern die ARD-Doku "Der entsorgte Vater" gesehen hab, bei der Männer und Frauen vorgestellt wurden, die ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen, weiß ich nicht, ob ich mich über sowas noch freuen würde.
Aber da meine Freundinnen meist Akademikerinnen sind, steht das Kinderthema eh erst in 10 Jahren an.

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:56 #

Zumindest mehr Lebenserfarung als jemand der öffentlich seinen Chef als Arschloch betitelt. ^^
Also ich fand es damals in den 80ern ziemlich belastend alleine für das Wohl der Familie aufkommen zu müssen, aber es war nunmal gesellschaftlicher Standard und ich war und bin ja auch zufrieden mit meinem Job.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 30. Juni 2011 - 1:35 #

Scheinbar aber nicht genug Erfahrung, die Diskussion auf die man sich bezieht zu Ende zu lesen? Oder wieso das aufwärmen dieses schwachsinnigen "Chef beleidigen Vorwurfs"? Im übrigen - wer bei dem Post von Dennis, in dem er diese Sprüche loslässt, noch nicht gemerkt hat, WARUM er das sagt (und sagen darf)... nuja. Für einen Artgenossen zumindest war der Grund seiner Aussage im Moment des Lesens klar.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 30. Juni 2011 - 7:44 #

Ist immer wieder schön zu sehen, wie Leute sich selbst ins Knie schießen.

Simone (unregistriert) 30. Juni 2011 - 8:47 #

Du bist in diesem Thread der lebende Beweis dafür.^^

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 30. Juni 2011 - 8:49 #

Schon klar.

Elysion 14 Komm-Experte - 1957 - 30. Juni 2011 - 10:26 #

Auch wenn das deutlich am Inhalt der News vorbeigeht: Warum lässt du in den Comments so extrem zynische Kommentare ab?
Ich weiß nicht wer du bist und wie sehr du bei GG involviert bist aber aufgrund der EXP und des Ranges würd ich dochmal schätzen das du mehr als 2-3 Tage hier bist um mal was zu lesen ;) also sollte man doch meinen das du vielleicht eine Art und Weise an den Tag legen kannst (sowohl sprachlich als auch im Umgang) die anderen Besuchern eher als Vorbild dienen sollte, SELBST wenn sich diese daneben benehmen (oder vor allem dann?).

Dem Post von Punisher kann man eventuell entnehmen das das alles Ironie oder Spaß sein soll oder einfach deine Art, aber das ist dem gelegentlichen Besucher vielleicht nicht klar (mir z.B. nicht^^) und man sieht dann Kommentare von dir wie "Chef ist Arschloch", "Bezahlung kacke" und "BWL-Versager".

Ich will mir weder anmaßen dir Vorschriften zu machen, noch dich angreifen und sagen "lass das gefälligst". Ich wollte nurmal meine Meinung kund tun das ich es nicht in Ordnung finde wie du als hochrangiger Nutzer, der eigentlich eine Art Moderatoren Funktion erfüllen könnte, dich hier äußerst.

Ich hoffe du fasst es als ehrlich und ernst gemeinte Meinung auf und nicht als Flameversuch und kannst mich vielleicht aufklären (denn es ist mir in der News hier besonders aufgefallen). Daher beende ich mit einem Smiley :)

Pestilence (unregistriert) 30. Juni 2011 - 10:45 #

Ehrlich gesagt schätze ich Dennis sehr für solche Diskussionen und auch mal zynischen Kommentare. Leute wie er machen gerade den Reiz von GamersGlobal aus, da man sieht dass auch solche hochrangigen und langjährigen User nur Menschen sind.
Wenn ich persönlich demnächst aufpassen müsste was ich hier sage, nur weil ich eine gewisse EXP-Anzahl erreicht habe, dann würde ich mich hier nicht mehr wohl fühlen. Und selbst wenn ich als Antwort nur ein "Dann zieh doch in den Iran" oder "Welch ein sinnloser Kommentar" kriege, dann habe ich meine Meinung kund getan.

Wenn ich mich recht erinnere, ist Jörg Langer auch nicht immer "politisch korrekt", sondern sagt auch seine ehrliche Meinung wenn er sie loswerden muss. Und genau wegen sowas bin ich ich, unter anderem, hier und nicht bei einer seelenlosen Gamestar oder einer anderen Generic-Game-News-Website.

Elysion 14 Komm-Experte - 1957 - 30. Juni 2011 - 11:09 #

Ok das ist natürlich ein Punkt an den ich noch nicht gedacht habe. Redakteure, Mitarbeiter oder einfach sehr aktive User sind auch nur Menschen die sich hier wohl fühlen wollen ;)

"Wenn ich persönlich demnächst aufpassen müsste was ich hier sage, nur weil ich eine gewisse EXP-Anzahl erreicht habe, dann würde ich mich hier nicht mehr wohl fühlen."
Was du sagst ist ja dir überlassen aber wie man so etwas sagt ist natürlich die Frage. Wobei es sicher Situationen gibt in denen man auch mal die Geduld verliert oder einen schlechten Tag hat, wie gesagt wir sind nur Menschen.

Am ehesten ging es mir darum das das kein schlechtes Licht auf GG wirft und keiner auf die Seite kommt und sieht "hm die Leute fetzen sich hier in den Kommentaren wie auf jeder anderen sinnlosen Gaming Seite auch" dabei ist GG gerade etwas besonderes im Gegensatz zu "dem Rest". Aber ok falls damit keiner ein Problem hat dann ist es für mich auch ok, war nur eine Anmerkung :)

Daddelkopp 10 Kommunikator - 517 - 30. Juni 2011 - 4:41 #

Ich wusste das dieses Argument kommt,Australien hatt Gesetze die eine solche Arbeitsleistung untersagen,und selbst als Familienvater,würde ich sowas meiner Familie nicht zumuten,GERADE wenn ein Kind neugeboren worden ist,mit so einem 110 stunden Job,wird die Familie garantiert auseinanderbrechen,ich habe sowas schon erlebt.Erzähl mir nichts von Vaterrolle,ein Vater der sich nicht standepede nen neuen Job sucht,um Zeit für seine Frau und Baby zu haben,handelt Fahrlässig,und wenn ich im Gulli Rohre schrubben müsste,soetwas geht nicht Menschlich wie Gesetzlich jemanden 110 Stunden auf dauer schuften zu lassen.

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:04 #

Kapiers auch nicht, in Australien gibst genug bessere Jobs und wenn man jung ist, hat man ja oft nur Verantwortung für sich selbst und noch keine eigene Familie.

Daeif 19 Megatalent - 13820 - 30. Juni 2011 - 10:30 #

Ich erinnere nur an eine News von vor über einem Jahr, die Florian in Zusammenarbeit mit mir geschrieben hat:

http://www.gamersglobal.de/news/16562

Rockstar scheint nichts dazu gelernt zu haben :(

X742DU57 09 Triple-Talent - 295 - 30. Juni 2011 - 13:32 #

"Zuckerbrot und Peitsche" - bei Rockstar halt ohne Zuckerbrot. Sieht aus, als hätten sie den dunklen Weg der Macht eingeschlagen. Traurig.

yeahralfi 16 Übertalent - P - 5797 - 30. Juni 2011 - 16:16 #

Ich glaube das Problem liegt hier woanders: Nämlich im Verhältnis von Agebot und Nachfrage. Jobs in der Spielebranche sind bei vielen Programmierern sehr beliebt (-->großes Arbeitsangebot). Und dementsprechend kommen die Arbeitgeber anscheinend mit diesem Verhalten durch, so nach dem Motto: "Wenn du´s nicht machen willst, dann geh doch! Da stehen drei bereit, die nehmen deinen Job mit Kusshand!"

Ich kenne das selbe Phänomen aus nächster Nähe bei einigen Bekannten und Freunden von mir und alle "machen sie etwas mit Medien" (find ich immer super den Satz) oder sind Architekten, Grafiker oder so. Also alles Jobs, die gerade unheimlich hip und kreativ und crazy sind und wo es eben viel mehr Bewerber als Stellen gibt. Viele krebsen damit so am Existenzminimum rum. Interessant finde ich übrigens, dass die oftmals nicht von irgendwelchen ach so pösen,pösen Managern und BWLern ausgebeutet werden, sondern von anderen sogenannten Kreativen.

So gut wie alle die ich kenne (einschliesslich mir selber) die in irgendwelchen Bäh!!-Jobs (sprich Sachen, die als total uncool gelten: Versicherungskaufmann, Bankangestellter, Organisationsprogrammierer...you name it...) untergekommen sind, sind soweit mit ihren Arbeitsbedingungen ganz zufrieden. Die können zwar abends in der Kneipe selten mal was spannendes aus ihrem Berufsleben erzählen...aber immerhin haben sie überhaupt Zeit in die Kneipe zu gehen...

Pestilence (unregistriert) 30. Juni 2011 - 16:43 #

Ich habe einen genauso "uncoolen" Job in der Pflege. Die Arbeitszeiten sind manchmal der Horror, die Bezahlung ist mies, es herrscht ständiger Mitarbeitermangel und dementsprechend fallen auch sehr viele Überstunden an. Gelernt habe ich "cooler" Programmierer und wurde auch gut bezahlt, aber das menschliche blieb total auf der Strecke. Die Kunden waren für uns nur noch nervendes Beiwerk und wir konnten, je nach Laune des Chefs, einfach ausgetauscht werden. Deswegen habe ich auch absolut kein Mitleid mit den Mitarbeitern von Team Bondi, denn sie haben sich bewusst für den "coolen" Beruf entschieden.

GrotesqueTactics 09 Triple-Talent - 233 - 30. Juni 2011 - 18:36 #

Crunchmode schön und gut, aber wenn dieser tatsächlich ein Jahr lang gewesen sein soll und die Aussagen nicht zu übertrieben sind, dann hätte ich vielleicht die Spielzeit von LA Noire gekürzt , die nun wirklich für das Genre übertrieben lang ist, als die Mitarbeiter so stark zu beanspruchen.
Arbeit soll ja auch Spaß machen, das klingt aber mehr so wie ein Haufen geschundeter Nervenbündel.

Solche Dinge sagen mir aber auch, dass es nicht unbedingt schön sein muss, an so einem großen Projekt zu arbeiten, geht eben auch anders.

Mitarbeit