E3: Bioshock Infinite ausgiebig angeschaut

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Jörg Langer 469343 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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10. Juni 2011 - 23:31 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
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Die Vorführung von Bioshock Infinite gehörte zusammen mit der von Skyrim und Tomb Raider zu unseren Highlights auf der E3. Und das begann schon mit der Präsentationskammer, die auf "Anfang der 20er Jahre" getrimmt war, mit Werbetafeln aus dem Spiel (etwa für ein "Triple R"-Repetiergewehr) und äußerst bequemen Ledersofas. Kaum hatten wir uns gesetzt, begann ein etwa 25minütiger Ritt durch einige neue Szenen, die besonders das Verhältnis von Elizabeth und dem Songbird näher erklärten. Kommentiert wurde die Demo von Timothy Gerritsen, Director of Development des Spiels.

Columbia und der Boxeraufstand

Zur Erinnerung noch mal die Story von Bioshock Infinite, mit einigen neuen Infoschnipseln aus der Präsentation: Ende des 19. Jahrhunderts kumulieren in der von Irrational Games geschaffenen Parallelwelt amerikanische Ingenieurskunst und amerikanische Ideale in der fliegenden Stadt Columbia -- das Meisterwerk der Technik soll eine ideale Gesellschaft über den Wolken beheimaten und in einer Art Wanderausstellung die Kunde von Freiheit und Fortschritt in die ganze Welt tragen -- etwa auf Weltausstellungen. Columbia besteht aus zig Ebenen, die Fortbewegung geschieht bevorzugt mittels der Skyrails, in die sich die Bewohner mit einer am Handgelenk getragenen Vorrichtung einklinken, um blitzschnell die Ebenen zu wechseln oder einfach schneller voranzukommen.

Doch irgendetwas läuft schief auf der Columbia: Beim Boxeraufstand (1900/1901) in China stellt sich heraus, dass die Columbia schwer bewaffnet ist und nach Belieben die Landschaften und Städte unter sich bombardieren kann. Danach verschwindet die fliegende Stadt, der "Todesstern" der Bioshock-Welt, und taucht fortan immer wieder irgendwo auf -- als Bedrohung aus dem Himmel. Die Spielhandlung beginnt 1912, als ehemaliger Pinkerton-Agent werden wir auf die Columbia gesandt, um eine junge Frau namens Elizabeth zu befreien. Schnell erkennen wir, dass auf der Columbia ein Bürgerkrieg tobt: Die reaktionären Gründer bekriegen sich mit den kommunistischen Vox Populi (Stimme des Volkes). Columbia hat keine Führung mehr, Banditen nutzen das Machtvakuum, die Wolkenstadt steht vor dem Untergang.

Unser Held, Booker DeWitt, wird im Storyverlauf Elizabeth finden, sie wieder verlieren, sie abermals zu retten versuchen -- und Stück für Stück den Geheimnissen von Columbia auf die Spur kommen. Wird er die fliegende Stadt retten können oder nur sein eigenes Leben? Wir wissen es noch nicht...



Founders gegen Vox Populi


Im Demo-Level haben wir es geschafft, die von uns gesuchte Frau Elizabeth zu befreien. Wir machen uns auf den Weg nach Emporia, wo sich die Gründer (Founders) von Columbia verschanzt haben. Eigentlich wollen wir aber nur von Columbia fliehen, schließlich ist unser Missionsziel erfüllt. Auf dem Weg begegnen uns Banditen, die wir in typischer Bioshock-Manier, ein wenig angepasst an die Infinite-Welt, beseitigen. Das heißt, wir setzen sowohl Schusswaffen als auch "magische" Fähigkeiten ein.

Bald begegnen wir den Rivalen der Founders, den Kämpfern von Vox Populi. Die hängen überall ihre schwarz-weiß-roten Propagandaplakate auf und exekutieren gerne mal harmlose Postboten als verhasste Symbole der Obrigkeit. "Wir" können in der Demo immer wieder entscheiden, welchen von zwei Wegen wir als nächstes einschlagen (selbstverständlich ist die eigentliche Bewegung in der Spielwelt in Actionmanier frei), oder auch, ob wir der gerade erwähnten Exekution tatenlos zusehen, oder ob wir eingreifen. Als wir uns für letzteres entscheiden, rufen die Vox-Populi-Agitatoren entsetzt "Es ist die Hexe!" -- offensichtlich kennen sie die liebenswürdige, fragil wirkende Elizabeth mit ihren großen Augen bereits...

Wir wollen nun aber nicht die heftigen Kämpfe schildern, zu denen es nun kommt -- wer Bioshock 1 oder 2 gespielt hat und für sich das Setting "klaustrophobische Unterwasserstadt" durch "weitläufige Wolkenstadt" ersetzt, weiß ungefähr, wie sie ablaufen. Wir wollen auch nicht von dem fantastischen Produktionsdesign schwärmen, das typischen Salonstil aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert mit futuristischen Elementen à la Jules Verne kombiniert. Wir wollen von Elizabeth berichten.




Der Songbird und das Mädchen

Elizabeth lebt seit frühester Kindheit als Gefangene auf Columbia. Als Gefangene des Songbird. Der Songbird ist der Big Daddy von Bioshock Infinite, allerdings ein ganz Besonderer: Er hat einen langgezogenen Vogelkopf und Flügel, und ist ebenso eifersüchtiger Beschützer also auch Wärter von Elizabeth. Sie will zwar weg von ihm, verspürt aber trotzdem eine starke emotionale Bindung. Im Probelevel, wir haben sie, wie gesagt, kürzlich befreit, begleitet sie uns durch die Wolkenstadt.

Das Besondere ist nun, wie Irrational Games Elizabeth zum Leben erweckt, sie von einer Computerfigur zu einer echt wirkenden Person macht. Es sind Kleinigkeiten wie Blicke, wie die verletztliche Stimme. Es sind aber auch Kleinigkeiten wie die folgende: Nach einem Kampf gegen Banditen betreten wir ein Emporium, eine Art Trödelladen, und untersuchen die serientypisch sehr skurrilen Exponate. Als wir uns kurz von Elizabeth abwenden und einen Gegenstand näher untersuchen, ruft sie unseren Namen. Wir drehen uns um -- und stehen einer Elizabeth mit überdimensioniertem Abraham-Lincoln-Kopf gegenüber.

Solche sehr geschickt in die Erkundung eingebundenen (statt offensichtlich von uns getriggerten) Skriptsequenzen gibt es immer wieder. Und auch emotionale Szenen: Als wir das Emporium verlassen, lugt Elizabeth erst vorsichtig durch einen Türspalt nach draußen. Dann dreht sie sich zu uns um, nimmt unsere Hände in die ihren und legt sie dann um ihren Hals. Sie bittet uns (sinngemäß): "Wenn er mich findet, stell sicher, dass er mich nicht wieder bekommt!". Sie redet vom Songbird.

Elizabeth die Hexe

Dass der geschilderte Ausruf der Vox-Populi-Kämpfer, Elizabeth sei eine Hexe, nicht von ungefähr kommt, merken wir an mehreren Stellen im Spiel. An einer Stelle, in einem kleinen Park, liegt ein totes Pferd (siehe Screenshot oben). Elizabeth umarmt den schweren Kopf des Kadavers und löst plötzlich eine Art Energieblase aus: Mit ihr als Mittelpunkt verändert sich die Welt um sie herum, wie in einer Zeitblase: Der zerstörte Park wird wieder grün, das tote Pferd wird weiß und anscheinend wieder lebendig, doch Elizabeth kann die Zeitblase nicht aufrecht erhalten. An einer anderen Stelle transformiert sie eine Vergnügungsstraße plötzlich in eine moderne Straße: Wir hören ein bedrohlich lautes Geräusch (Autos, eine Sirene), in einem Kino läuft laut Werbeschild der Film Rückkehr der Jediritter. Gerade, als ein Fahrzeug in uns hinein zu rasen droht, bricht die Zeitblase wieder zusammen.

Bioshock scheint voll von solchen mysteriösen Momenten zu sein, wir hätten am liebsten Präsentator Timothy Gerritson gepackt und so lange geschüttelt, bis er uns verrät, was das alles soll. Und wieso uns Elizabeth vom riesenhaften Songbird wieder weggenommen wurde! Übrigens in einer ergreifenden Szene, in der sich Elizabeth vor uns stellt und den Songbird beschwichtigt: "Ich komme ja wieder mit. Ich gehe nicht mehr fort! Tu ihm bitte nichts!"

Die letzten zehn Minuten der Demo bestanden dann aus einer fulminanten Hatz nach einem Zeppelin, auf den wir gelangen wollten, wozu wir halsbrecherische Fahrten via Skyrails bewerkstelligen mussten. Stellt euch das so vor: Ihr saust auf einer Art Achterbahn (nur dass die Gleise über euch sind, und ihr selbst der Achterbahnwagen) durch die Lüfte, klingt euch aus, rast in freiem Fall nach unten und klinkt euch (hoffentlich) in die nächste Skyrail ein. Dabei werden wir übrigens von wild feuernden Gegnern verfolgt, die ebenfalls das Gleiten-und-Springen-und-Fliegen mit den Skyrails beherrschen. Am Ende erreichen wir den Zeppelin, springen meterweit bis zu seinem "Oberdeck" -- und die Demo endet.







FLOGGER 17 Shapeshifter - 8976 - 11. Juni 2011 - 0:09 #

Hört sich gut an. Nach den 2011er Highlights die bis Ende des Jahres noch kommen, gehts 2012 munter weiter...

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 11. Juni 2011 - 0:21 #

Sind im Absatz "Was bisher geschah" Bioshock 2-Spoiler?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469343 - 11. Juni 2011 - 0:44 #

Nee, aber ich benenne den Absatz mal um, trifft's nicht ganz.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 11. Juni 2011 - 1:31 #

Da Infinite gar nix mit BS 1+2 zu tun hat, wäre das wohl nur schwerlich möglich, oder?

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 11. Juni 2011 - 11:58 #

Hätte ja sein können, dass man Ereignisse aus den ersten beiden Teilen dort erwähnt, vergleicht usw. :)

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 12. Juni 2011 - 3:21 #

Nein, Infinite spielt zeitlich _vor_ BS 1+2.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 12. Juni 2011 - 13:26 #

Und trotzdem hätte Jörg in seinem Text das "neue Bioshock" mit den zwei alten Teilen vergleichen können und so eventuell die Story spoilern. ;)

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 11. Juni 2011 - 1:36 #

Ich bin schon wieder rattenscharf auf dieses Spiel. Die emotionale Einbindung von Elizabeth klingt schonmal sehr vielversprechend. Könnte nach Alyx aus Half Life 2 mal wieder ein "Sidekick" sein, um den man sich wirklich Gedanken macht. Quasi das Gegenstück zu diesen ganzen austauschbaren Militär-Shooter Dumpfbirnen, deren Tod mich nichtmal mit dem Auge zucken lässt.

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 11. Juni 2011 - 1:39 #

Also ich hab den Text jetzt nicht gelesen (von Spielen von denen ich bereits weiß das ich sie spielen werde versuche ich möglichst nichts vorab zu lesen, besonders keine Tests oder was in diese Richtung geht, bis ich es selbst durchgespielt habe), weil ich mir die Experience nicht vergiften will, wenn es denn mal kommt, aber findet es noch jemand so komisch wie ich, dass quasi 1 Jahr vor Release schon soviel Material vom Spiel zu sehen ist, dass man meint es sei längst komplett fertig?
Risen 2 ist auch so ein Kandidat, Mass Effect 3 auch! Spricht wohl dafür wie komplex und umfangreich Spieleentwicklung heute geworden ist (länger/umfangreicher sind Spiele schließlich nicht geworden, eher sogar kürzer), wenn man komplette, lange Passagen völlig fertig hat, daran dann aber trotzdem noch 1 Jahr lang gefeilt wird.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 11. Juni 2011 - 1:45 #

Ergeht mir bei Mass Effect 3 ähnlich. Das E3-Material sah so "fertig" aus, dass es einem umso schwerer fällt, jetzt noch ein dreiviertel Jahr drauf warten zu müssen. Andererseits ist es natürlich lobenswert, wenn man extra viel Zeit ins polishing steckt. Ein Deus Ex 3 wurde (offiziell) ja auch aus diesem Grund nochmal nach hinten verschoben.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 11. Juni 2011 - 11:55 #

Das ist eine Verschwörung der Spieleentwickler! Eigentlich sind die gennanten Titel längst fertig, überhaupt dauert es nur maximal 3 Wochen bis selbst ein komplexes Spiel fertig ist aber man lässt uns Jahre drauf warten um die 60-70 Euro für den Titel zu rechtfertigen!

Koveras 13 Koop-Gamer - 1507 - 12. Juni 2011 - 3:29 #

So war das doch gar nicht gemeint.

Aber es ist wohl alles Teil des aktuellen Trends, weshalb man inzwischen Spiele auch schon 1 Jahr vor tatsächlichem Release vorbestellen kann...

toji 15 Kenner - 3508 - 11. Juni 2011 - 7:53 #

sabber lechz....
das wird ne bombe das game und bei einem der spieleveteranen stehet ja auch auf der liste der muss-haben.

mir gehts genauso. den 10 muniten trailer hatte ich mir zich male reingezogen und schwer begeistert.
mit den ur-bs hats nicht mehr zu tun (ausser das mit den plasmiden uso) und von wasser in die luft zu gehen is auch mal was anderes. (warum allerdings diese schienenartigen luftfahrten mich nur etwas an Riven von-insel-zu-insel fahrten erinnert haben ? ;)
wird bestimmt krass

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 11. Juni 2011 - 12:12 #

Klingt schon sehr gut. Jetzt muss ich nur noch die Balance finden, zwischen zu vielen Vorab-Infos und nötigen Infos für die Kaufentscheidung. :D

FPS-Player (unregistriert) 12. Juni 2011 - 14:47 #

Oh Mann, die sollen sich be-ei-len!!

Hauptsache der für die dt. Lokalisation Verantwortliche bei 2K ist nicht wieder dieser Jan Sturm! Der hat von seinem Job (gerade in B2) keine Ahnung und besetzt die Charaktere scheinbar taub und blind!

Groder 04 Talent - 25 - 13. Juni 2011 - 17:38 #

Klingt gar nich so übel, mal im Auge behalten :D

Lord Lava 19 Megatalent - 14373 - 15. Juni 2011 - 10:52 #

Ich glaub das wird super!
Das Spiel hat durch sein Setting - genau wie BioShock durch Rapture - auf jeden Fall eine ganz eigene Atmosphäre. (Soweit man das durch die Videos usw. beurteilen kann) Und was man bis jetzt so von der Story hört klingt sehr durchdacht und interessant.

Zum Text:

"Ihr saust auf einer Art Achterbahn (...) durch die Lüfte, klingt euch aus, rast in freiem Fall nach unten und klinkt euch (hoffentlich) in die nächste Skyrail ein."

Das erste klingt muss noch in ein klinkt geändert werden.

Mitarbeit