Bekanntlich erlauben es Steve Jobs und damit Apple nicht, dass Flash-Applikationen (darunter Flash-Videos) auf iOS-Geräten wie dem iPhone laufen: Flash wird schlicht nicht unterstützt. Adobes Web-Programmiersprache sei zu unsicher, so die offizielle Lesart. Nun will Adobe Flash-Applikationen über einen Umweg doch für iPods, iPhones und iPads zugänglich machen: Vor einigen Tagen veröffentlichte die Firma eine Testversion ihres Konvertierungswerkzeug Wallaby, mit dem die Umwandlung von Flash-Anwendungen in HTML5-Code möglich sein soll.
Das Kalkül von Adobe: Indem sie Entwicklern ermöglichen, mit angeblich geringstmöglichem Aufwand -- die Firma spricht von "Drag and Drop" -- Flash-Applikationen in HTML5 umzusetzen (das auf iPhone-Geräten unterstützt wird), erhalten diese Programme eine größere Verbreitung. Und das wiederum wird aus Sicht von Adobe hoffentlich die Entwickler davon abhalten, von Flash ganz oder teilweise auf native iOS-Appplikationen umzusteigen. Vielleicht schwingt ja sogar die Hoffnung mit, dass Apple irgendwann doch Flash erlauben wird -- wenn Flash-Apps eh schon "im HTML5-Gewand" auf iPhones genutzt werden. Letzteres halten wir aber nicht für wahrscheinlich.
Alle Flash-Entwickler, die Wallaby selbst testen möchte, finden unten einen Download-Link. Wann das Tool offiziell fertig sein wird, steht zurzeit noch nicht fest.
Ich kenne die Funktionsweisen Flashs nicht besonders gut, aber setzt ein Konverter nicht voraus, dass HTML5 über gleiche Möglichkeiten verfügt wie Action Script? Das mag vielleicht reichen, um kleine Player u.ä. umzuwandeln, aber ganze Flash Spiele anständig konvertieren? .. abwarten.
HTML5 kann (im Zusammenspiel mit Javascript) viel mehr als das, was sich HTML4 nennt.
Flash ist doch im Grunde auch nichts anderes, als eine Ansammlung von Grafik, Sound und etwas Script.
etwas script ist etwas wenig hintergrundwissen. actionscript ist inzwischen eine sehr, sehr mächtige sache geworden.
Es gibt im Web bereits diverse in HTML5 programmierte Spiele.
Und die aktuellen Browser Versionen, IE9 und Firefox 4, sind auch endlich in der Lage HTML5 performant dar zu stellen.
Es geht ja nicht darum, dass Spiele in HTML5 prinzipiell nicht möglich sind, ganz im Gegenteil. Auch dass sie dann vernünftig laufen, steht außer Frage. Aber ein bestehendes Spiel von Flash zu HTML5 zu "konvertieren", ist etwas anderes.
Inwiefern ärgert das Apple jetzt? Je mehr Flash-Seiten verwallabyt werden, um so weniger zieht das Flash-Argument der iOS-Gegner.
Und durch die zusätzliche Verpackung/Emulation werden die Flash-Anwendungen wohl NOCH träger und ineffizienter werden, so dass man sich noch öfter nach alternativen Webseiten mit echtem HTML5 umschauen bzw. zu geräteoptimierten Apps greifen wird (und den Entwicklern für die Performance- und Touchscreen-Optimierung auch mal einen kleinen Obulus zahlt).
Liest sich eher wie das letzte Aufbäumen von Adobe, die ihre Felle schwimmen sehen. Nach dem Heise-Artikel scheint die Wallaby-Umwandlung noch nicht so problemlos zu sein und bläht die Daten auf ein vielfaches auf: http://www.heise.de/developer/meldung/Adobe-Tool-konvertiert-Flash-in-HTML-1203553.html
Wieso sollte das Apple ärgern? Das beweist doch nur, dass niemand Flash braucht.
Wallaby setzt im Moment nur einfach Animationen (Zeitleisten-Animationen, wie sie gern in Werbemitteln verwendet werden) in HTML5 um, derzeit auch noch nicht alle Möglichkeiten, die Flash hier bietet.
Programmcode (ActionScript) wird damit nicht konvertiert. Von einer Konvertierung von Flash-Applikationen kann daher vorerst keine Rede sein, ich würde auch nicht damit rechnen, dass das in absehbarer Zeit funktionieren wird, dafür unterscheiden sich JavaScript und ActionScript in Funktionsumfang und Leistungsfähigkeit zu stark, auch wenn beide Urspünglich mal auf ECMA-Script basiert haben.
Auch erzeugt Wallaby nur eine Portion Code, der zur Weiterbearbeitung in einem Editor bestimmt ist, und kein fertiges Produkt, das man so direkt in die Welt entlassen kann. Ein bissi mehr Recherche oder jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt wäre nicht schlecht gewesen, so wird eine "Eskalation" zwischen Adobe und Apple unterstellt, die so nicht existiert.
Das ganze sieht für mich mehr wie ein Proof of Concept aus als wie ein fertiges Produkt. Ob das Ganze Apple ärgern soll halte ich ebenso für in Frage zu stellen, zunächst soll das wohl die Werbetreibenden erfreuen, die einzigen die sich Ärgern werden sind die Kunden, die auch ohne Flash Werbeanimationen ins Gesicht bekommen, die wesentlich mehr Last verursachen als ihr Flash-Pendant. Zielgruppe sind hier ganz klar Kreative, die theoretisch in Flash Animationen erstellen und für flashlose Systeme konvertieren können, irgendwann einmal in Zukunft.
Hallo Punisher,
Danke für die Erläuterung!
Es mag ja Millionen iPhones und iPads geben, aber
der Pc-Markt ist viel größer und wächst jedes
Quartal um 80 Millionen Geräte, dagegen sind
iPhone und iPad Kleinvieh.
Mit Flash erreicht man inzwischen eine Milliarde
Menschen, mit Apple nicht.
Gut, an das Geld der iReichen kommt man natürlich einfacher!
Es sind aber nicht nur die 100 Mio. iPhones, 20 Mio. iPads und etliche weitere Mio. iPod touchs, die mit Flash Probleme haben. Auch auf den meisten der knapp 100 Mio. Android-Geräte sowie auf den Symbian-, WP7- und Blackberry-Smartphones dürften aufwendigere Flash-Seiten entweder überhaupt nicht laufen oder arge Performace-Probleme bereiten. Selbst das potente Xoom-Tablet wurde erstmal ohne Flash-Support ausgeliefert.
Es werden also nicht nur die Geräte einer Firma ausgeschlossen, sondern herstellerübergreifend mehrere hundert Millionen Smartphones und Tablets.
Fast alle aktuellen Android-Geräte spielen auch aufwendigere Flash-Geschichten mit relativ wenig Problemen ab - klar, wenns um 3D-Gschichten geht, die auf dem Prozessor berechnet werden kannst mobile Flash in die Tonne treten, das gilt aber auch für viele wesentlich stärkere, Mobile Geräte. Auch die mit der Adobe Air-Runtime in Flash entwickelten Apps funktionieren zwar, haben aber durch die Runtime einen kräftigen Mehrbedarf an Rechenleistung, was aber nicht nur an Flash liegt sondern am zugrunde liegenden Konzept der virtual machine.
In der Tat haben die Android-Geräte immer dann am meisten Probleme, wenn die Codequalität der Programmierung gen 0 tendiert, das trifft aber sowohl auf schlampig entwickelte JavaScript- als auch auf Flash-Apps zu. ;-)
Du scheinst noch nicht viel Erfahrung mit preiswerteren Tablets gemacht zu haben ;) .
Lass mich das neu formulieren: "Auf den meisten Tablets, die nicht aus den Überresten eines Elektronik-Lagerbrands zusammengeschraubt sind". Auf meinem Schreibtisch liegt als Projektüberbleibsel u.a. ein Pearl Touchlet X2G... das sagt glaub ich alles. ;-)
Mit "aktuellen Tablets" war also nicht unbedingt die Android-Versionsnummer gemeint... :)
Das Xoom noch kein Flash hatte ist doch verständlich, wenn gerade erst an Dual Core Optimierung gebastelt wird.
http://www.android-aktuell.de/adobe-flash-10-2-fuer-google-android-erschienen-681/