Interview zu Herr der Ringe - Krieg im Norden

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Jörg Langer 469386 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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22. Dezember 2010 - 19:05 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das folgende Interview stammt von der PR-Abteilung von Electronic Arts, darin wird Scott Crawford, Lead Designer des Action-Rollenspiels Herr der Ringe - Krieg im Norden, zu seinem Spiel befragt. Da einige interessante Infos zum Spiel verraten werden, bringen wir euch die Fragen und Antworten leicht redigiert. Einen genauen Release-Termin für das bei Snowblind Studios entstehende Spiel gibt es aktuell nicht.

Wie entwickelst du neue Inhalte, Handlungsabläufe und Charaktere für die Herr der Ringe-Welt?
 
Als Erstes nehme ich mir dazu die Quelle vor. Die Herr der Ringe-Literatur strotzt ja nur so vor unerzählten Geschichten, Kommentaren und Andeutungen. Die Welt von J.R.R. Tolkiens Mittelerde ist ungemein komplex und detailverliebt. Auch der dickste Wälzer würde nicht ausreichen, alle Ereignisse in ihrer ganzen Vielschichtigkeit zu erzählen.
 
Als echtem J.R.R. Tolkien-Fan brennen einem natürlich immer diverse Fragen unter den Nägeln und oft fragt man sich, was es mit bestimmten Begebenheiten auf sich hat, die in einigen wenigen Textzeilen abgehandelt werden, in denen sich gleichzeitig aber Andeutungen auf epische Abenteuer verstecken. Beispielsweise entschließen sich in Die Gefährten die Guten nach dem Rat von Elrond, Kundschafter auszusenden, um sicherzustellen, dass die Gefährten freie Bahn haben und aufbrechen können. Oder um es mit Gandalfs Worten zu sagen:
 
„Einige Kundschafter sind bereits ausgesandt und morgen werden weitere aufbrechen. Elrond schickt Elfen, die sich mit den Waldläufern treffen und vielleicht auch mit Thranduils Volk in Mirkwood. Und Aragorn ist mit Elronds Söhnen unterwegs. Wir müssen in den umliegenden Ländern dauerhafte Bündnisse schmieden, bevor wir irgendetwas unternehmen.“ Die Spieler können sich schon mal darauf einstellen, dass sie Teil dieser gefährlichen und ereignisreichen Unternehmung sein werden. Wenn ich diverse Mittelerde-Erzählungen weiter ausbaue, versuche ich mir Geschichten auszudenken, die so vielleicht nicht unbedingt passiert sind, aber hätten passieren können -- und mich dabei innerhalb der definierten Grenzen und Vorgaben des Ausgangsmaterials zu halten.
 
In Der Krieg im Norden liegt die Betonung auf einem neuen Koop-System, bei dem die Aktionen der Spieler ineinandergreifen. Wie ist dieses System in den Handlungsablauf integriert?
 
Um zu überleben und siegreich zu sein, müssen sich die Spieler sowohl auf ihre eigenen als auch auf die Fähigkeiten ihrer Kameraden verlassen. Im Handlungsablauf spiegelt sich dies perfekt in der Team-Zusammensetzung wider: Zwerge, Elfen und Menschen haben alle ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen, und jede Rasse sieht die jeweils anderen in einem ganz bestimmten Licht. In den Herr-der-Ringe-Büchern mussten die freien Völker lernen, ihre Differenzen beizulegen und sich zusammentun, um zu überleben. Im Spiel musst du mit deinen Freunden (deren Rollen menschliche Spieler oder die KI übernehmen) genau dasselbe tun.
 
Die Protagonisten treffen einander eigentlich zufällig und stürzen kopfüber in Ereignisse, die für alle freien Völker Mittelerdes eine Bedrohung darstellen. Gezwungenermaßen müssen sie zusammenarbeiten und entdecken dabei das Motto, das auch in der Original-Geschichte groß geschrieben wird: "Einigkeit macht stark".  Dieser Aspekt wird selbstverständlich auch für unsere Spieler eine große Herausforderung sein: Sie müssen herausfinden, wie sie am besten mit ihren Teamkameraden kooperieren, um die Gesamtleistung der Gruppe zu verbessern.
 
NPCs erfüllen in vielen Spielen erzählerische Aufgaben und sind der Schlüssel zu wichtigen Infos, die die Handlung vorantreiben. Wie ist das in Krieg im Norden?
NPCs spielen sicherlich auch in Der Krieg im Norden eine große Rolle, doch wir bemühen uns gleichzeitig, beim Spieler nicht das Gefühl aufkommen zu lassen, sein Charakter habe erst gestern das Licht von Mittelerde erblickt. Vieles der Story wird auch von den Spieler-Charakteren selbst erzählt, und wer sich mit allen drei verfügbaren Rassen auseinandersetzt, dem wird auch nicht entgehen, dass die Charaktere unterschiedliche Sichtweisen und Wissensstände haben. Ein Beispiel: In einer Unterhaltung, in der es um die Zusammenarbeit zwischen den freien Völkern geht, erzählt ein NPC etwas über die Schlacht der fünf Armeen. Unser Waldläufer möchte vielleicht mehr darüber wissen, woraufhin sein Zwergen-Gefährte das Wort ergreift und einen Bericht aus erster Hand abliefert. Wir hoffen, dass sich die eingefleischten RPG-Fans mit der Idee anfreunden werden, dann und wann selbst Fragen zu beantworten, anstatt story-technisch ständig bloß im Dunkeln zu tappen.
 
Durch die Filme kennt das Publikum die Hauptfiguren aus dem Herr-der-Ringe-Universum ja bereits; welche Charaktere sind in Der Krieg im Norden besonders wichtig?
 
Herr der Ringe-Fans werden in Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden definitiv eine Menge bekannter Gesichter sehen und mit den Charakteren auch mehr oder weniger intensiv interagieren können. Ich möchte an dieser Stelle nicht zuviel verraten, aber Aragorn und Elrond werden eine große Rolle spielen. 
Außerdem gibt es Charaktere zu entdecken, die zwar bei Tolkien vorkommen, aber bisher noch nie in einem Film oder Videospiel aufgetaucht sind. Die Spieler treffen also auch weniger bekannte Figuren, etwa Radagast den Braunen, Halbarad den Waldläufer oder Elrohir und Elladan, die Söhne Elronds. Das Erschaffen der Charaktere hat sehr viel Spaß gemacht und wir hoffen, dass die Fans unsere Interpretationen dieser Figuren gelungen finden werden. Außerdem gibt es auch noch eine ganze Menge Charaktere, die wir uns selbst ausgedacht haben, aber wir sind zuversichtlich, dass für die Spieler hier kein Unterschied zu bemerken sein wird, und sich die Figuren nahtlos ins Mittelerde-Universum einfügen.
 
 
In RPGs ist die Handlung und Entwicklung der Geschichte meist wichtiger als bei anderen Spielegenres. Wie sehr beeinflusst das Genre die Entwicklung der NPCs?
 
Wie ich vorhin schon erwähnt habe, müssen unsere NPCs das Gefühl vermitteln, zu Mittelerde zu gehören. Herkömmliche 08/15-Fantasy-Charaktere haben in dieser Geschichte keinen Platz. Jeder erstellte Charakter und jede verfasste Dialogzeile muss perfekt in die Mittelerde-Welt passen. Ich stelle mir oft vor, die verschiedenen Geschehnisse, Charaktere und Dialoge aus unserem Spiel würden in einem Herr-der-Ringe-Film vorkommen und frage mich dann, ob die Zuschauer all dies als Teil derselben Geschichte akzeptieren würden. Unser erklärtes Ziel ist also, Charaktere und Abläufe zu schaffen, die in Mittelerde zu keinem Zeitpunkt deplatziert wirken.
 
Inwiefern wirken sich Mittelerde und die neuen Schauplätze, die die Spieler erkunden können, auf die Entwicklung der Charaktere aus?
 
Der Krieg im Norden entführt die Spieler an Schauplätze, die sie vielleicht aus den Büchern und von Mittelerde-Karten kennen, aber im Zuge der Herr-der-Ringe-Geschichte nie direkt zu Gesicht bekommen haben. Was und wer die Spieler an diesen Orten erwartet -- genau das formt dann die eigene epische Geschichte der Charaktere.

Welche Bücher liest du derzeit?
 
Mal wieder Herr der Ringe. Und ich glaube, solange dieses Projekt läuft, werde ich auch nicht aufhören, es immer und immer wieder zu lesen. Schließlich bekommt das Lesen einen ganz neuen Stellenwert, wenn man in jeder Zeile akribisch danach sucht, was möglicherweise nicht in unsere Geschichte passt.  
Man soll es zwar nicht für möglich halten, aber ich kann mich auch für Literatur abseits von J.R.R. Tolkien begeistern. Ich interessiere mich für Geschichte und lese gerade John Sadlers Werk über die Rosenkriege. Außerdem freue ich mich schon wahnsinnig auf das nächste Buch der Fantasy-Serie „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. Und ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin...

Zenturio_Kratos 12 Trollwächter - 1163 - 26. Dezember 2010 - 21:23 #

Herr der Ringe ist immer gut!!

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 28. Dezember 2010 - 22:05 #

Warum machen die Interviews jetzt selbst?
"Nee, die Presseheinis stellen eh nie die richtigen Fragen, stellen die guten Fragen nie Richtig und fragen am Ende noch doofe Sachen auf die einem keine guten Antworten einfallen. Oder erst zu spät! Wir machen das jetzt anders. Wir interviewen unsere Leute einfach selbst..."