Nicht ganz zwei Jahre nach seinem Release am 27.11.2008 und ein Jahr nach der Abschaltung in Europa, wurden nun auch die amerikanischen Server von The Chronicles of Spellborn endgültig vom Netz getrennt und damit das Ende des Onlinerollenspiels endgültig besiegelt.
Für die verbliebenen Spieler kam diese Entwicklung wenig überraschend. Trotz seines ungewöhnlichen Kampfsystems und der interessanten Spielwelt, konnte der Debüttitel von Spellborn NV von Anfang an keine nennenswerten Spielerzahlen an sich binden. Als Konsequenz wurden bereits Mitte Mai 2009 (wir berichteten) die Server zusammengelegt. Ende Juni 2009 folgte dann der nächste Schock: der Entwickler Spellborn war pleite. Frogster kündigte jedoch gleichzeitig eine Überarbeitung des Spiels an. Ziel war es, 2010 mit einem Free-to-Play-Geschäftsmodell, angepasst an den asiatischen Markt, neu zu starten – finanziert durch den Verkauf von Gegenständen statt durch monatliche Zahlungen (wir berichteten). Zwei Wochen später aber folgte die nächste Hiobs-Botschaft: Die europäischen Server wurden abgeschaltet (wir berichteten).
Ob sich Frogster zu diesem Zeitpunkt schon vollständig vom Spiel verabschiedet hatte ist unbekannt. Der amerikanische Betreiber Acclaim machte das Spiel ab Mitte August hingegen für alle kostenlos spielbar (wir berichteten). Diese Ankündigung sollte dann auch das letzte Lebenszeichen von The Chronicles of Spellborn sein. Seitdem wurde weder ein Patch veröffentlicht, die Version 1.0.4.2 von Mitte Mai 2009 sollte die Letzte bleiben, noch gab es irgendwelche Neuigkeiten zum Redesign des Titels. Insofern war es nur noch eine Frage der Zeit bis auch Acclaim den Stecker ziehen würde.
Kommentar
Es ist immer schade, wenn ein interessantes MMO sein Ende findet, dass nicht dem World of Warcraft-Schema folgt. Doch so hart es auch klingt: Bei The Chronicles of Spellborn waren viele der Probleme hausgemacht. Bereits durch eine problematische Entstehungsgeschichte geschädigt, erschien der Titel nach vier Jahren Entwicklungszeit nicht nur zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt – World of Warcraft: Wrath of the Lich King war erst zwei Wochen auf dem Markt – und ohne viel Tamtam in die Läden, es war auch weit von einem fertigen Zustand entfernt. Zwar wurde es im Laufe seiner kurzen Lebenszeit stark verbessert, die Hilfe kam aber zu spät und die wenigen Spieler hatten dem Titel bereits den Rücken gekehrt. Von einer Totgeburt zu sprechen mag zu hart sein, ist aber in diesem Fall von der Realität nicht weit entfernt.
Im folgenden seht ihr einen der offiziellen Trailer zum damals noch vielversprechenden MMORPG:
Bei der MMO-Schwemme zur Zeit, werden wir solche Meldungen künftig noch sehr oft hören.
Ich denke auch.
Derzeit meint quasi jeder Entwickler sein Heil in der Entwicklung von Online-Titeln zu suchen... doch ich denke, nicht wenige der angekündigten Online-Titel werden ein ähnliches Schicksal erfahren.
Nice mal ein Kommentar der sich anscheinend etwas auskennt.
Naja Schade um das Spiel. Ich hab es nur mal 15 mins getestet und fand das Kampfsytem ganz ok, aber das ganze Drumherum war einfach nicht State of the Art...
More MMO News & Reports plx
Irgendwie schon schade. Singleplayer Spiele kann man auch nach 10 Jahren mal wieder einlegen um nochmal einen Blick in die Spielwelt zu riskieren, das ist bei MMOs nicht moeglich. Da bleiben einem nur die Screenshots und Videos.
Obwohl das Spiel wirklich mies war und von Anfang an nur dem Verderben zusteuerte: R.I.P. TCoS
Ich habe seit wow nahezu alle mmo's ausprobiert (wobei das in letzter Zeit nachgelassen hat) und Spellborn gehörte aus meiner Sicht zu den schlechtesten was ich gesehen habe.
In sofern überrascht mich das nicht.
Für mich eins der wenigen MMOs das zumindest eine ziemlich gute Idee hatte und nicht beim Einheitsbrei geblieben ist: Das Kampfsystem mit den rotierenden "Walzen" und der verzicht auf das Einlogsystem von Gegnern.
Nutzt natürlich nichts, wenn das Spiel sonst nur durchschnittlich ist, aber das Spiel hatte durchaus Ideen die vielleicht in Zukunft von anderen Entwicklern in ein insgesamt richtig gutes MMO implementiert werden.
Gute ideen gibt es jede Menge nur diese Ideen in ein gutes "rundes" Spiel einzubetten schafft kaum einer. Von der Atmosphäre fand ich Tabula Rasa großartig. Gegner werden von Dropships abgesetzt und spawnen nicht einfach, Basen mit Questgebern etc. können überrannt werden und zurückerobert.
Bei Age of Conan war die Idee vom Kampfsystem nicht schlecht. Und so weiter und so fort.
Aber allein mit guten Ideen kommt man nicht weit.
Auch eines der wenigen MMOs, das ich sehr lange verfolgt habe und mich die unfertige finale Version einfach nur enttäuschte. Nicht mal als F2P konnte mich dieses dann noch locken. Obwohl ich zur damaligen Zeit fast jedes Jahr auf der GamesConvention den Stand von Frogster mehr oder minder belagerte... sieht meine Meinung ähnlich aus, wie jene von Christoph.
Was mir in gewisser Hinsicht auch noch wehtut: Ein Teil des Soundtracks stammt von Within Temptation, die sich auch relativ stark mit dem Spiel indentifizierten und auf ihrer Seite mit dafür geworben haben.
Wenig verwunderlich, aber für mich trotzdem schade.
Eigentlich schade :( Free to play hätte mir das ganze sicher gut gefallen :)
es ist ja so schade :(
von allen laufenden mmos neben vanguard das einzig wirklich interessante gewesen
aber dass es scheitert war dermasen offensichtlich
ich habe noch NIE ein spiel gesehen das SO total am massengeschmack vorbeientwickelt war
spielkonzept grafik steuerung.. alles total anders als in anderen mmos
warscheinlich hats mir gerade deshalb so gut gefallen :(
Habe das Spiel auch einen Monat lang, beim Release, gespielt und fand es zwar einerseits faszinierend, alleine wegen dem Kampfsystem (Die Rollen), doch andererseits konnte es mich auf längere Zeit dann doch nicht fesseln.
Schade drum.
Hab jetzt die Spiel-DVD hier herumliegen, jemand Interesse sie zu erwerben? :D
Erinnere mich noch, wie Runes of Magic und Chronicles of Spellborn ständig verglichen wurden- scheint aber, als hätte ich nur RoM durchgesetzt- eigentlich schade.