"Tera spielt qualitativ eindeutig in einer Liga mit World of Warcraft. Wir wollen mit dem Titel eindeutig Nummer Zwei im Online-Rollenspiel-Bereich werden", sagte Frogster-Chef Andreas Weidenhaupt nach der Unterzeichnung des Tera-Lizenzvertrages für Europa der Internetseite gamesindustry.biz. Hohe Ziele, die sich der Frogster-Verantwortliche während der gamescom gesetzt hat. Wir nutzten im Laufe der Messe die Gelegenheit, das Spiel kurz anzuspielen und uns einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Tera - The Exiled Realms of Arborea, wie der vollständige Name des Spiels lautet, stammt aus dem asiatischen Raum, und das sieht man ihm auch an. Ob der Stil -- der keinesfalls so überzeichnet und comichaft daherkommt, wie in vielen anderen Spielen aus Asien -- gefällt, wollen wir hier nicht groß ausdiskutieren. Das weiß wohl jeder Spieler für sich am Besten. An der Qualität der Grafik lässt sich dagegen, selbst in der frühen Version die auf der gamescom gezeigt wurde, nicht meckern -- die Unreal-3-Engine leistet gute Arbeit.
Doch statt mit offenem Mund durch die Gegend zu streifen, haben wir uns mit zwei Mitstreitern in einen Dungeon gewagt und warfen uns als Krieger ins Schlachtengetümmel. Prompt durften wir den wohl größten Unterschied zu den meisten aktuellen MMOs feststellen: Tera ist fast schon ein Action-Spiel. Um unsere Attacken und Zauber zu aktivieren, kommen wir an vielen Mausklicks (alternativ soll auch die Nutzung von Gamepads möglich sein) nicht vorbei; eine automatische Attacke, wie beispielsweise in Genrekönig World of Warcraft, suchen wir vergebens. So aktiviert ein Linksklick den normalen Schlag, ein Rechtsklick löst dafür unsere Spezialfertigkeit aus und verursacht erheblichen Schaden. Wir müssen uns genau positionieren, um mit unseren schwungvollen Schwertattacken möglichst viele Gegner gleichzeitig zu erreichen und so ordentlich Schaden auszuteilen. Da hilft uns unsere Fähigkeit, die Gegner für eine kurze Zeit kampfunfähig macht, enorm. Gleichzeitig müssen wir aber auch zusehen, dass wir den Angriffen unserer Widersacher ausweichen. Ganz schön anstrengend, weil ungewohnt in einem MMO. Zwischen den Kämpfen regenerieren wir unsere Lebenspunkte an Lagerfeuern.
Trotz der Tatsache, dass für die actionreichen Kämpfe die möglichst beste Kombination aus Angreifen, Blocken und Ausweichen entscheidend ist, sollen auch Waffen und Items ein elementarer Bestandteil des Spiels sein und verschiedene Charakterwerte sowie den Schaden aufwerten. Dennoch soll es auch möglich sein, mit genügend spielerischem Können, Gegner zu erledigen, die etliche Stufen über dem eigenen virtuellen Charakter liegen.
Ich denke nicht, dass man sich mit einem actionbetonten MMORPG hinter WoW einreihen kann. Allerdings finde ich gut, dass es überhaupt Spiele gibt, die versuchen aus dem doch recht gleichen MMO-Gebilde hervorzustechen. Wäre sonst auch irgendwie Langweilig^^
gegen WoW wird es wohl sicherlich nicht ankommen Laut Gamestar Preview ist das ein ziemlicher grinder, typisch asia MMO halt und damit ebenso langweilig
Ich konnte es auch kurz anspielen. Doch 15 Minuten reichen einfach nicht aus, um sich ein Bild über ein MMO zu machen. Die Steuerung war als Nahkämpfer eine Abwechslung, aber ob das allein ausreicht, um sich als MMO durchzusetzen, sei mal dahin gestellt. Age of Conan hatte ja auch eine aktive Steuerung und jetzt hört man eigentlich kaum noch etwas davon.
Mit Star Wars: TOR und Guild Wars 2 kommen zwei absolute Schwergewichte in Sachen MMO. Sich dagegen durchsetzen zu wollen ist schon eine mutige Aussage. Da wird Tera schon einiges mehr bieten müssen als eine neue Art der Steuerung um nicht als Nischen-MMO zu enden.
So wird es aber wohl oder übel enden. Mir fällt spontan eigentlich kein Asia-MMO ein, dass in Europa/Amerika wirklich den Durchbruch geschafft hat. Aion ist das letzte Negativ-Beispiel. Gehypt bis in den Himmel, dafür dann aber auch ganz schön tief abgestürzt.
Ich habe Tera auch auf der gc angespielt und muss sagen, dass es mich bisher nicht überzeugt (um genau zu sein hat es mich eigentlich enttäuscht, da ich mir aufgrund der Videos mehr erhofft hätte).