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Endlich konnte ich mich der neuen Erweiterung
Galactic Paragons für die Weltraumstrategie
Stellaris von Paradox widmen. Ich scheue mich nicht, Patch 3.8 "Gemini" nebst Folge-Updates (ich spielte schon mit Version 3.8.4) revolutionär zu nennen! Wie sich Patch und Erweiterung auswirken, verrate ich euch im Check.
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Gemini führt den Rat ein. Viel anstellen könnt ihr mit ihm aber erst mit Galactic Paragons. |
Patch 3.8 "Gemini"
Gemini revolutioniert das Anführer-System. Die Zahl der Anführer wird per Soft-Cap auf sechs limitiert – um das zu betonen: das Limit an Anführern ist komplett getrennt vom Limit an Ratsplätzen, da nur ein Teil eurer Leader im Rat sitzt. Die Anführer-Grenze baut ihr im Spielverlauf immer weiter aus, während ihr gleichzeitig die Unterhaltskosten reduziert (Achtung: Ausbau/Kostensenkung nur mit DLC!). Sechs klingt erstmal wenig, zumal ihr mit vier startet (Wissenschaftler, Admiral, Gouverneur, selbstgebastelter Anführer). Das reicht aber, denn ihr braucht anders als früher keine drei Wissenschaftler für die drei Forschungsfelder mehr, stattdessen sitzt im Rat nun nur noch ein Head of Research, der eines der zunächst drei Ratsmitglieder ist. Durch Ausübung von Tätigkeiten verbessern sich eure Anführer. Es gibt grob zwei Kategorien: Erstens Eigenschaften, die dem ganzen Reich teils sehr mächtige Buffs geben(etwa mehr Forschung), wenn die Person im Rat sitzt – so spezialisiert ihr auch die Forschung. Und zweitens Eigenschaften, die nur im konkreten Einsatz helfen, zum Beispiel beim Erkunden von Systemen, Erforschen von Anomalien oder befehligen einer Flotte. Schlechte Eigenschaften werden manchmal zugewürfelt.
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Mit DLC gibt es fast 700 neue Eigenschaften und ihr habt beim Levelaufstieg die Qual der Wahl. |
Im Rat beschließt ihr Agenden, die standardmäßig jeweils zehn Jahre halten und ebenfalls Buffs geben. So könnt ihr euch zum Beispiel besser für einen Krieg gegen ein Fallen Empire rüsten oder den Bevölkerungswachstum pushen. Das neue Anführer- und Ratssystem bietet euch also letztlich noch mehr Stellschrauben, euer Reich zu spezialisieren und gibt den Anführern mehr Gravitas, ohne in Klein-Klein auszuarten. Außerdem möchten sich immer wieder "Renowned Paragons", besonders mächtige Anführer, eurem Reich anschließen. Das fördert ihr mit dem Interstellar Recruitment Office. Wer kommt, hängt von euren Civics ab.
Neben dem drastischen und gelungenen spielmechanischen Anführer-Eingriff liefert Gemini auch sonst ab, hier meine Highlights: Angriffsarmeen rekrutiert ihr direkt zur Flotte. Forschungsschiffe haben mehr Automatisierungsoptionen (beispielsweise Anomalien erforschen, Ausgrabungen). Euer Hauptplanet hat vier neue Spezialisierungsoptionen, um Schwerpunkte bei der Produktion zu setzen. Die Planetenbombardierung wurde komplett überarbeitet. Im Flottenmanager seht ihr mehr Flotten und springt bequem per Tab direkt in den Ship Designer. Die Benachrichtigungsoptionen konfiguriert ihr ENDLICH nach eurem Gusto und ihr könnt jederzeit Sektoren editieren. Klasse! Wenn euch der Sinn nach Koop steht, stürzt ihr euch mit insgesamt bis zu fünf Spielern pro Team ins PvE oder PvP.
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Die Renowned Paragons sind besondere Anführer, die ihre Dienste anbieten und kleinere Events haben. Mit Erweiterung gibt es mehr "Superhelden". |
Galactic Paragons
Galactic Paragons setzt auf dem neuen Anführer-System auf. Es gibt angeblich fast 700 neue Eigenschaften. Beim Levelaufstieg dürft ihr wählen, welche Eigenschaft erworben oder auch gesteigert werden soll. Auf Level vier wählt ihr eine Veteranenklasse (drei je Anführer-Typ), auf Level acht eine besonders mächtige Schicksals-Eigenschaft. Acht neue Civics drehen sich vor allem um die Anführer, zum Beispiel leben sie im "Pharma-Staat" länger, ihr könnt aber auch direkt mit Genkliniken starten. Der Rat lässt sich auf bis zu fünf Personen ausbauen. Für den gibt es zig neue Agenden, die ihr mit Traditionen freischaltet.
Es gibt auch zwei neue Traditionsbäume: Einer hilft vor allem den Anführern, beispielsweise leveln sie schneller. Angesichts der massiven Boni durch Leader durchaus eine Überlegung wert! Der andere fokussiert sich auf den Rat. Dazu kommen noch 60 "Helden", die immer mal kleine Events haben, und vier Legendäre Paragons nebst Eventketten (die haben wohl auch die neuen Schiffe, ein neues Set gibt es nicht; ich habe in meiner Spielzeit noch keinen getroffen).
Schließlich gibt es mit Under One Rule noch einen neuen Origin. Ihr startet als Diktatur auf einem frisch vereinten Planeten, der sich aufmacht, die Sterne zu erobern. Der Anführer ist besonders stark. Euer erstes tickendes Event ist, möglichst viele Systeme und Planeten zu kolonisieren. Immer mal müsst ihr eine Entscheidung treffen, die fest definierte Folgen (zum Beispiel einen Bürgerkrieg) haben kann. Ein solider, netter Start, der aber auch keine Bäume ausreißt. Abgerundet wird die Erweiterung mit sechs neuen Achievements.
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Die beiden neuen Traditionsbäume Aptiude und Statecraft helfen euch, das meiste aus den Anführern und dem Rat herauszuholen (nur mit DLC). |
Fazit
Das 2021 eingeführte
"Custodian Team" mit Fokus auf kostenlose Inhalte, Balancing und Komfort-Updates hat ganze Arbeit geleistet. Gemini bringt eine Unmenge von Verbesserungen, die ehrlich gesagt teilweise längst überfällig waren. Die Überarbeitung des Anführer-Systems ist ein ziemlich drastischer Eingriff in die Spielmechanik. Der Eingriff ist ähnlich fundamental wie anno 2017 Patch 1.5 "Banks" mit der Einführung von Einigkeit und Traditionen. Und wie damals
Utopia, das unter anderem die Ascension Perks mitbrachte, setzt
Galactic Paragons stark auf dem Patch auf und macht ihn meiner Meinung nach erst wirklich sinnvoll spielbar. Zum Glück ist die Erweiterung insgesamt gut gelungen, in Details wird noch eifrig balanciert. Nach vielen optionalen Erweiterungen wird Galactic Paragons also mit 3.8 zum guten Pflicht-DLC, den jeder Stellaris-Spieler (nach einem ersten Reinschnuppern bei Erstkontakt mit dem Titel) aktivieren sollte.
- Grandstrategy
- Einzel- und Mehrspieler (neu: Koop!)
- Fortgeschrittene bis Profis
- Preis: 14,99 Euro
- In einem Satz: Gemini bringt viele Verbesserungen und revolutioniert das Anführer-System; das darauf aufbauende Galactic Paragons wird dadurch zum Pflicht-DLC, der zum Glück gelungen ist.
Viel Spaß beim Lesen!
Danke für den tollen Artikel!
Wie funktionieren denn jetzt die Forschungsschiffe? Zählen diese Anführer dann nicht zum Cap oder läuft das nun anders? Auch im Bezug auf Erfahrung mit Anomalien etc.?
Vielen Dank :)
Forschungsschiffe brauchen weiter Scientists, die auch zum Leadercap zählen. Dein erster Wissenschaftler sitzt GLEICHZEITIG auch als Head of Research in der Regierung (und kann so Einfluss auf Forschungsschwerpunkte nehmen). Drei Wissenschaftler für die einzelnen Forschungsfelder gibt es nicht mehr.
Erfahrung wird learning by doing gesammelt, zB über Traditionen (mit DLC) kannst du experience gain verbessern. Beim Levelup wählst du (mur mit DLC!) neue traits oder verbesserst vorhandene. Die traits teilen sich auf in councillor traits (die helfen nur, wenn der Leader in der Regierung sitzt, bei scientists zB Forschungsboni oder -schwerpunkte) und solche, die "im Feld" helfen, zB höhere Chance Anomalien zu entdecken, schnellere surveys, Bonus bei assist research. Der im Council hockt zwar auch weiter im Schiff, es bietet sich aber an, entsprechend zu spezialisieren.
Ah OK Danke, werde ich dann bei meinem nächsten Stellaris-Run mal ausprobieren, hört sich ja spannend an. Aber erstmal muss noch BG3 beendet werden und JA3 wartet danach noch aufs weiterspielen... achjaaa... :D
Sehr gerne :) Aber wie beschrieben, da du ja dann ein erfahrener/zurückkehrender Spieler bist, am besten mit DLC spielen. Bis du mit BG3 und JA3 fertig bist, gibt es vielleicht auch einen zumindest kleinen Sale (zumal ich ja mit dem Check leider eh etwas spät dran bin, aber es kam gerade von PDX so viel auf einmal, dazu auch der AoW4-Test; sitze übrigens schon an EU4 :D ). :)
Im Herbst finde ich sicher wieder mal Zeit für eine Runde Stellaris.
Gute Jahreszeit für so ein Spiel :)
Stellaris liegt bei mir noch auf dem PoS. Dauert aber noch etwas, bis ich da mal rein schnupper.
Danke für den Check. Am Anfang bin ich über einen doppelten Satz gestolpert, aber ich vermute, dass wird noch geändert.
Das ist ja cool, wünsche schon mal viel Spaß :) Zum Start vielleicht sogar mit dem neuen Koop um ein bisschen eingelernt zu werden?
Danke für den Hinweis, ich glaube, du meintest den Fehler im ersten Absatz des ersten Abschnitts (mit Head of Research im Rat usw.)? Der ist dann jetzt dank deines Hinweises korrigiert :)
Jap, den habe ich gemeint. Ich finde es trotzdem doof, jemanden darauf hinzuweisen, weil ich weiß, wie schwer es ist, einen Artikel zu schreiben.
Ich bin für so Hinweise immer dankbar; es gehen zwar erst ich (und manchmal spanne ich meine Freundin ein :D ) und dann Hagen drüber, aber es kann immer was durchrutschen, eine Kleinigkeit hier, eine Kleinigkeit da. Und erst recht wenn irgendwas nochmal ein bisschen umgeschrieben oder umgestellt wird und dann ein Textfragment aus Versehen stehenbleibt oder in einem umgestalteten Satz was drinsteht, was dann später nochmal kommt, aber hinten nicht rausfliegt, kann ein Fehler drin bleiben. Bin daher umso dankbarer, wenn es so Hinweise gibt :) Sonst bleibt es ja im Zweifel falsch stehen. Bei Tests (die einen anderen Container benutzen) gibt es den Fehler-Melden-Button; Checks sind technisch News, da gibt es den nicht. Daher gerne im Kommentarbereich melden (alternativ PM oder separater Kommentar, der gelöscht werden kann; hauptsache gemeldet :) ) :)
Ich habe es vor ein paar Wochen mal wieder angefangen. Ich fand das spielen mit den neuen legendären (?) Anführern eher etwas langweilig da sie den rassenspezifischen Anführern quasi die Show stehlen und man über kurz oder lang fast in jedem Regierungs-Slot unsterbliche/sehr langlebige Anführer hat.
Ich wurde dann durch Release von BG3 am Weiterspielen gehindert, bzw. schau ich mir gerade etwas Jumplight Odyssey an das im EA gestartet ist.
Hi :)
Ich muss bei englischen Begriffen bleiben, weil ich auf Englisch spiele.
Ich glaube, du meinst die renowned Leader, die sich dir anbieten und du kannst dann bissi mit denen babbeln und dann sagen "nehme ich" oder halt nicht. Legendary Leader gibt es nämlich insgesamt nur 4 (ich habe leider noch keinen getroffen).
Ich würde zu deinen Bedenken sagen: Es kommt drauf an.
Nämlich erstmal darauf, wie du deine Rasse baust (oder auch was für andere Rassen du als Leader rekrutieren kannst, z.B. durch Migration).
Du kannst (neue Civics) deine normalen Leader auch zur Unsterblichkeit bringen. Also je nach Build deiner civ sind deine Leader auch super langlebig oder können sogar unsterblich werden. Hatte auch so einen (mal abgesehen vom Leader durch den Origin gab es die Option).
Ich wollte möglichst viel der neuen Sachen ausprobieren, habe also u.a. auch entsprechend traditions gewählt usw. Das führte bei mir dazu, dass die renowned leaders nicht op waren im Vergleich zu meinen eigenen Leadern. Es hatten sich mir bis zum Checkzeitpunkt zwei angeboten, ich hatte Platz, habe sie genommen (ein scientist, ein governor; der erste war auch gar nicht so fürs Council geeignet von den traits her sondern für assist research). Ich hätte aber keinen meiner Bestandscharaktere dafür gefeuert. Der Vorteil bei deinen eigenen Chars ist, dass du sie dir "von Grund auf" für deinen Bedarf züchten kannst. Das sparst du dir bei renowned Leaders etwas (was gut ist, wenn du später neue oder Ersatz brauchst oder dein Build nicht darauf ausgelegt ist, starke leader zu haben). Dann haben die ja immer mal kleine Events (ich hatte zwei; einer war nur positiv, einer hatte positive und negative Aspekte).
Ich glaube also kurz gesagt: Wenn du deine Civ ein bisschen auf starke Leader ausrichtest, sind die renowned leader gar nicht so gut. Wenn man die Civ gar nicht darauf ausrichtet, gleichen die renowned leader diese Schwäche ein Stück weit aus, was angesichts der enormen Bedeutung guter Leader (gerade im Council) aber auch gut ist. Im Detail ist vielleicht noch etwas balancing nötig. Ich habe ja auch nur einen schlaglichtartigen Eindruck.
Es gibt auch gar nicht soooo viele renowned paragons, grundsätzlich 2 pro Civic.
https://stellaris.paradoxwikis.com/Paragons
Es kann also sein, je nach deinem build, dass du nur 4 von 5 Ratsplätzen mit denen besetzen kannst (was aber auch nur dann zwingend sinnvoll sein könnte, wenn du keinen "custom entwickelt leader" hast, der für eine bestimmte Rolle besser ist). Je nach dem kann es auch Sinn machen, ein Ratsmitglied auszuwechseln, damit du dir je nach Situation andere Council traits (z.B. Schwerpunkt auf eine bestimmte Forschung) zunutze machen kannst. Ich würde daher sagen, selbst wenn man die legendary paragons noch dazu nimmt, werden die eigenen leader nicht total obsolet außer man hat einen build, der wirklich nur miese leader bietet. Dann muss man aber auch damit leben, dass die renowned nicht so spezialisitert sind, wie man es vielleicht gerne hätte/bräuchte. Das ist natürlich Stand jetzt, weil ich kann mir vorstellen, dass es in künftigen DLC mehr renowned leaders gibt.
Ich habe mal eben geladen (spiel übrigens auch auf englisch), ich habe natürlich etwas übertrieben, ich dachte die wären alle legendary, dabei hatte ich nur einen: https://imgur.com/a/cIJKPGg
Zu meiner Verteidigung, ich wusste nicht das es nur 4 sind bzw. das es wirklich legendäre Leader gibt, ich meinte ursprünglich eigentlich renowned und davon habe ich reichlich!
Aber nicht desto trotz sind sie in jeder Civ die sich nicht auf Leader spezialisiert hat den Ursprungsvolk Leadern überlegen. Zumindest in meinem Save Stand hat mein Drow Dominion 3 der 6 Posten mit ihnen besetzt :D
Sehr gut mit Englisch :) Ist einfach praktischer, Wiki ist Englisch, die großen Kanäle, vermutlich auch die Originalsprache usw.
Genau, legendary sind es nur 4, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist sie zu kriegen, weiß ich nicht (renowned glaube ich 10% alle 10 Jahre). Mich würdr jetzt interessieren, was bei einem ethic shift passiert. Kann man die renowned leader behalten oder kündigen die? Und kriegt neue? :D
Renowned kann man denke ich auf maximal 6 kommen, wenn man seine ethics entsprechend aufteilt, was das Aufteilen der ethics natürlich unter diesem Aspekt relevant macht.
Die KI kann die übrigens nicht rekrutieren. Was im MP passiert, weiß ich nicht.
Ich würde auch sagen, die renowned sind von den Werten besser als eigene ohne Spezialisierung. Man hat halt wie gesagt den Nschteil, nicht so genau maßschneidern zu können. Andererseits kann man seine Stellschrauben (Civics, Traditionen) dafür anderweitig vorteilhaft für seinen Build nutzen. Wobei man mit früher Leaderspezialisierung natürlich auch eher stärker profitieren kann, was snowball-Effekte haben KÖNNTE (die man aber mit einem anderen Build vllt woanders hat). Letztlich wird es entscheidend sein, dass das "eigene Leader" vs "ich angel mir einfach renowned" ausbalanciert. Am ehesten wird man das vermutlich in Hardcoreruns oder eben im Multiplayer sehen. Es wurde ja direkt nach Release schon einiges rumbalanciert (ich habe direkt 3.8.4 gespielt), da ist also denke ich insgesamt noch wiggle room für Balancing-Optimierungen.
Drow Dominion finde ich übrigens ziemlich cool :D