Der zeitexklusive PS5-Release von Final Fantasy 16 (in der Preview) rückt näher und so häufen sich auch Interviews mit den leitenden Köpfen hinter dem neuesten Ableger der weltbekannten JRPG-Reihe. Just um das Verhältnis zur eigenen Tradition ging es in einem Interview von GQ mit Producer Naoki Yoshida (aka Yoshi-P).
Laut Yoshida habe man im Vorfeld der Entwicklung viele Nachforschungen angestellt, was die Spieler mit der Serie verbinden. Dabei sei es vor allem ein Ziel gewesen, Kritikpunkte anzugehen – von der Geschichte bis hin zum Gameplay. Das förderte zum einen das Ergebnis zutage, dass viele die Reihe nicht nur als Klassiker, sondern auch als stagnierend empfanden. Gleichzeitig wären die Geschichten ebenso kindisch wie ihre jugendlichen Protagonisten. So kehrt man thematisch mit den Mutterkristallen zu einem ganz klassischen Plot-Element der Reihe zurück, doch Yoshida vergleicht ihre Relevanz in der Welt mit gewaltigen Ölvorkommen – das Fantastische habe eine Entsprechung in der Realität.
In Bezug auf die Serientraditionen kann sich Yoshida gut vorstellen, die Nummerierung abzuschaffen:
"Darüber habe ich tatsächlich mit den hohen Tieren diskutiert. Vielleicht ist es Zeit, dass wir die Nummern aus den Titeln entfernen. Nehmen wir zum Beispiel Final Fantasy 14. Ein neuer Spieler kommt dazu und fragt sich: 'Moment mal, warum spiele ich Final Fantasy 14, wenn doch gerade 16 erschienen ist?'"
Yoshida denkt dabei spezifisch daran, das aus der Reihe fallende MMORPG Final Fantasy 14 (als dessen Producer er sich in der Community einen sehr positiven Ruf aufbaute) in Final Fantasy Online umzubenennen, da das weniger verwirrend sei. "Ob Final Fantasy 17 oder Final Fantasy 18 eine Nummer haben sollten oder nicht – das muss dann entscheiden, wer auch immer für die Spiele und die Marke verantwortlich ist. Das ist dann deren Problem, nicht unseres!"
In einem weiteren Interview mit Eurogamer ging er derweil auf den starken Einfluss westlicher Fantasy-Romane ein, der in der Form neu für die Serie sei. Bis hin dazu, dass eine Einstellung früh im Spiel fast identisch mit Gandalfs Ringen mit dem Balrog im freien Fall sei. Dort unterstreicht er nochmal, dass er persönlich mit seinen nun fünfzig Jahren Fantasy zu schätzen gelernt hat, die in der Realität verwurzelt sei. Zudem wollte das Team etwas schaffen, zu dem viele Spieler eine Verbindung knüpfen können. Man sah, welches großes Echo Game of Thrones als Adaption von George R. R. Martins Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer erzeugte und wollte etwas ähnliches schaffen. Das ging sogar so weit, dass man jeden aus dem anfänglichen Kernteam aus 30 Personen die Blu-Ray-Boxen von Game of Thrones kaufen ließ und verlangte, sich diese anzusehen, weil ein ähnliches Feeling eingefangen werden sollte.
Ich mag seine Interviews einfach. Ob 17 oder 18 eine Nummer bekommen? Mir egal, wird dann nicht mein Problem sein. Diese Einstellung wünsche ich mir von wesentlich mehr Menschen. ;-)
"Mir egal, wird dann nicht mein Problem sein."
Entwicklungszeiten werden zwar immer länger, aber die werden wir doch noch erleben dachte ich? :o
Werden wir hoffentlich, aber Yoshida wird die nicht machen. :-D
Ja, macht ihn irgendwie sympatisch, auch wenn er ab und an mit ziemlich schrägen Ideen um die Ecke kommt (z.B. Battle-Royale in FF 14).
Ich hoffe einfach das Kampfsystem funktioniert für mich, das war bei FF15 und dem 7er Remake nicht mein Ding und hat mir die Titel versaut.
Klimawandel? Mir egal. Bis 2100 bin ich tot. :D
Und solange Jeff Bezos in 11 Minuten soviel Co2 erzeugt wie 1 Milliarde Menschen in ihrem ganzen Leben, muss ich mich nicht einschränken.
Ich glaube da weiß mittlerweile jeder, dass die nicht aufeinander aufbauen. Finde das aber eigentlich ganz cool, da man so schnell weiß, in welcher Reihenfolge die erschienen sind. Versucht mal bei Call of Duty oder Assassins Creed den Überblick zu behalten.
Schon längst überfällig. Spielt doch eh alles wo anderes und hängt nicht miteinander zusammen. Für die Qualität der Spiele auch egal. Können sie meinetwegen auch Gurkensalat rot weiss nennen.
Demnächst dann also Final Fantasy MMORPG 2.0 und Final Fantasy 2023 ?
Vielleicht nennt man den nächsten Teil einfach nur Final Fantasy. Layers of Fear und Lords of the Fallen haben es vorgemacht!
THE Final Fantasy!
Gekauft :).
Mir persönlich gefällt es nicht wenn FF immer mehr westlich wird - dafür gibt es doch bereits andere Titel welche dieses Setting bedienen.
FF macht(e?) für mich aus das es eben nicht westlich ist. Disclaimer: Teil 15 habe ich noch nicht gespielt.
Waren Final Fantasy IX und Final Fantasy XII nicht auch schon ziemlich westlich vom Setting her?
Ja, vermutlich schon - vor allem schreckt mich bisher Teil 15 ab (Auto Road Trip und so).
Wenn ich für Teil 16 Anlehnung an Herr der Ringe oder GoT lese, dann klingt das (bei mir) aber erstmal nicht nach Freude, oder Final Fantasy.
FF14 fand ich persönlich noch richtig gut, und das ist ja schon sehr "Final Fantasy" lastig, denke ich. Da ja der derselbe Verantwortliche für 16 dahinter steckt wie bei Reborn, gibt's schonmal Vorschuss Lorbeeren :-)
Der letzte richtig gute Single Player war, für mich, der 10'er. Aber da hat sicher jeder seine eigene Ansicht.
Freur mich so oder so auf 16 ... hoffe es macht Spaß.
Gib 15 ruhig eine Chance. Ich war auch skeptisch, hatte dann aber viel Spaß damit.
Ich würde auch noch ergänzen, dass es ganz anders ist, als man erwartet.
Gerade diese „Boyband-Gruppe“ fand ich sehr abschreckend und dann war sie eines der Highlights des Spiels für mich. V.a. weil sie für Videospielverhältnisse echt real rüberkommen, da kann sich Bethesda mit seinen Zombie-Begleitern gern 20 Scheiben von abschneiden.
Ja, das Zusammenspiel der Truppe hat mich auch sehr positiv überrascht.
Ein "Auto Road Trip" hat doch nichts mit "westlich" zu tun, sondern mit "moderne".
Hab ich auch nicht gesagt :-)
Ich glaube du meinst Teil VIII, weil der ja zumindest damals schon manchmal deswegen als sich an den Westen anbiedernd galt.
Bei Final Fantasy XII ist das so eine Sache. Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Autor nie Anime gesehen hat. Was auch zu einer gänzlich anderen Struktur geführt haben wird.
Aber wenn man so überlegt, abseits von besagtem Anime, seinen Tropes und der Einfluss vor allem in dieser Region, wo ist dann ein Fantasy-Rollenspiel aus Japan vom Setting her nicht grundlegend "westlich?" Irgendwie kann man ja alles darauf herunter brechen, dass ein paar japanische Nerds eben damals auch DnD miteinander gespielt haben. Oder auf irgendwelchen Apple-Computern sowas wie Ultima und Wizardry gespielt haben und auch Spiele der Art machen wollten.
Wenn sie dann mal Anime-Kitsch weg lassen, wird es z.B. schon schwer, die noch als JRPG einzustufen. Siehe Dragon's Dogma oder Elden Ring. Aber das ist ja eh so eine Sache mit der Einstufung in ein Genre. Ich meine in Japan sieht man den Begriff ohnehin nicht gerne?
Vlt ähnlich wie bei Dark Souls ist westliche Fantasy die Inspiration, aber es ist doch dann wieder der interessante Blick durch eine ganz andere Linse auf die Themen. Das eher unbekannte Action-Adventure El Shaddai war zum Beispiel eine biblische Geschichte, aber als Spiel dann endlos weit entfernt davon, wie Bibelepisoden in früheren Mammut-Hollywoodfilmen dargestellt wurden.
Allein was ich schon von dem Spiel sehen konnte, war eine Mischung aus Godzilla und Game of Thrones, also wird das zwar vom Setting her erstmal klassischere Fantasy, aber in diesem Rahmen schon was eigenes.
Ich hoffe sie nehmen nicht das "Feeling" von Staffel 8. ;)
Das Feeling war spitze - nur der Plot nicht.
Final Fantasy + fortlaufende Nummerierung ist ein Oxymoron.
Ich würde als Producer ebenfalls die Nummerierung abschaffen - zeigt sie doch zu deutlich, wie extrem dieses Spiel bereits gemolken wurde.
Jede Nummer steht für sich alleine, wie soll „ein Spiel“ da gemolken werden?
Gute Antwort.
Klar wird es gemolken, aber auch über einen Zeitraum von 25 Jahren.
Und das ist weit weg von Reihen die jährlich einen Hauptteil raushauen.
Da fehlen ein paar Jahre. Haben doch gerade erst 35 Jahre gefeiert. :-D
Die Nummerierung sollte beibehalten werden. Nur bei Teil 14 (und Teil 11) bin ich seiner Ansicht, dass die Spiele aus der Nummerierung hätten rausgenommen werden müssen.