Das von GamersGlobal-Usern eher durchschnittlich bewertete Teddy-Action-Spiel Naughty Bear ist bereits seit rund einem Monat in Europa erhältlich. Nun werden in der Schweiz erstmals Stimmen laut, die eine höhere Altersfreigabe und teilweise sogar den sofortigen Verkaufsstopp für Naughty Bear fordern.
In der Schweiz gilt, anders als in Deutschland, das PEGI-Rating. Das Spiel ist somit bereits ab 12 Jahren frei im Handel erhältlich. In Deutschland gilt dagegen die Einstufung der USK, welche den Titel ab 16 Jahren freigaben. Die schweizerische Tageszeitung 20 Minuten titelt nun in einer neuen Schlagzeile:
Ein Gewaltspiel im Kinder-Look, das in der Schweiz schon ab zwölf freigegeben ist, schockiert Fachleute. Selbst Händler finden das Game zu brutal für diese Altersklasse.
Auch Roland Nef, seines Zeichens Mitglied der Vereinigung gegen mediale Gewalt, ist empört. Er verlangt ein sofortiges Verkaufsstop und fordert eine eigene Schweizer-Prüfstelle. Zudem verlangt er sofortige Maßnahmen:
Das Spiel ist eine perfid getarnte Anleitung zum Amoklauf. Ein zwölfjähriger Aussenseiter kann sich in dieser Spiel-Anlage problemlos wiedererkennen.
Die Schweizer Tageszeitung 20 Minuten befragte zudem verschiedene Game-Shops und Importeure zu ihrer Meinung und bekam dabei zwei Antworten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Importeur Active-Soft will anscheinend nicht die Verantwortung übernehmen, Geschäftsführer Jürg Hediger dazu:
Wir sind eine einfache Vertriebsfirma und nicht für die Freigabe zuständig.
Händler Wog.ch hingegen sieht sich sehr wohl in der Verantwortung und bietet das Spiel nun auf eigene Faust nur Personen an, die mindestens 16 Jahre alt sind. Geschäftsführer Christian Wyler betont:
Die Freigabe ist offensichtlich zu tief.
Es wird spannend zu beobachten wie weitere Händler und auch der Gameverband Swiss Interactive Entertainment Association, der sich bisher nicht zum Spiel äußern wollte, reagieren werden.
In diesem Fall finde ich die PEGI Einstufung auch zu tief, die gezeigten Szenen sind zum Teil schon recht derb, auch wenn's nur Teddys sind. Die Handhabung von wog.ch finde ich eigentlich optimal, zeigt, dass auch Leute aus der Szene Verantwortung übernehmen wollen. Unser aller Freund Roland wittert sowieso nur eine weitere Chance für ein Videospielverbot.
Oha... habs mir grade angeschaut. Und auch wenn nur Wolle aus den Bären "splattert" finde ich ist 12 wirklich zu tief angesetzt :-|
Ich frage mich ja, warum die Zwölfjährigen (von diesem Fall geht man ja nun aus) bereits eine Xbox 360 / PS3 haben, die ihnen tagtäglich frei zur Verfügung steht...
Sorry, für mich ist das eine weitere Aussage, die sich auch lesen lässt wie "Dieses Produkt kann nicht kopflos gekauft werden, man muss sich darüber informieren und damit auseinandersetzen."
Aufklärung ist aber undenkbar, würde Eltern überfordern, deshalb klären sich die meisten Kids ja auch alleine / unter sich auf. ;P
Ich hatte mit 12 auch ein MegaDrive, dass mir frei zur Verfügung stand, insofern verstehe ich den Punkt so nicht ganz. Richtig ist, dass Eltern schauen sollten, was ihre Kinder da so spielen.
Schlichtweg weil "Ja, ich weiß das mein Kind das hat." und "Ja, ich weiß was mein Kind damit macht." in den meisten Fällen nicht beste Freunde sind. Also das, was Du ja auch in Deinem Kommentar angemerkt hast, vermisse ich immer wieder bei Kritikern und Aufhetzer.
Ok, da hast Du natürlich recht, ich hatte mich nur über Deine erste Formulierung gewundert.
Manhunt für Kinder...
Also im Vergleich zu anderen Spielen, die mit einer PEGI 16+ oder sogar 18+ auskommen müssen, ist die Einschätzung PEGI 12+ sicherlich grenzwertig. Was den Inhalt des Spiels betrifft: Nicht ein Trofen Blut, deutlich überzeichnetes Szenario, viel schwarzer Humor - ist für mich wieder so ein Fall, wo der Schrei nach PEGI 16+ die parentale Erziehung ersetzen soll.
Gemäß dieser Logik müssten beispielsweise auch Filme wie Hangover eine Einstufung ab 16 Jahren bekommen - Alkoholkonsum, schwarzer Humor, sexuell anstößige Szenen. Nicht minder diskutable Themen, die im Rahmen einer vernünftigen Erziehung angesprochen werden müssen. Wo ist hier der Staat?
Natürlich wird hier versucht, das Spiel als Vehikel für den Schrei nach Verboten zu benutzen.
Allerdings halte ich bei Naughty Bear eine Einstufung ab 12 ähnlich wie Du für sehr grenzwertig. Ja, es ist sehr überzeichnet und es enthält viel schwarzen "Humor" (darüber ließe sich bestimmt streiten ;-) ), aber insbesondere das Spielelement, dass man Bären durch Terror in den Selbstmord treiben kann, würde für mich eine 16er-Einstufung rechtfertigen.
Wenn man wie Du den Vergleich mit Filmen oder sogar Büchern anfangen würde, müsste man sehr viele Einstufungen in Frage stellen.
Lemmingen kann man bis heute auch noch fantastisch zum Selbstmord verhelfen... ;D
Stimmt, aber die brauchten keinen Psychoterror sondern nur eine bereitwillige Klippe oder andere scharfe oder tiefe Dinge ;-) .
Der Witz ist ja, dass ich mir als glühender Verehrer von Conker's Bad Fur Day meterhohe Comicblutfontänen gewünscht hätte - dann wäre das Spiel wohl genau mein Ding geworden. So wirkt es, zumindest auf mich, fast schon inkonsequent. So unterschiedlich können die Geschmäcker sein. ;)
Oh, um meinen Geschmack ging es in dem Post nicht. So ein Spiel, wie Du es beschreibst, würde ich wohl auch mit Begeisterung spielen, so richtig überzogene Dinge können sehr viel Spaß machen :-) .
PEGI 16+ soll nicht die elterliche Erziehung ersetzen, sondern Eltern die Möglichkeit geben einzuschätzen, ob ein Spiel für ihre Kinder geeignet ist. Und das möglichst schon vor dem Kauf.
Bin kein Schweizer, aber die Überschrift "Zu hart für die Schweiz?" ist suggestiv und reißerisch...
Roland Nef "Das Spiel ist eine perfid getarnte Anleitung zum Amoklauf. Ein zwölfjähriger Aussenseiter kann sich in dieser Spiel-Anlage problemlos wiedererkennen." Ich behaupte, dass dieser Mensch noch nie ein Videospiel in der Hand gehalten bzw. gespielt hat. Er hat wahrscheinlich die gleichen Stereotype, wie alle anderen Politiker, die keine Ahnung von Videospielen haben. Ich finde es traurig, dass so welche Politiker, die Medien nutzen, um ihre von Sterotypen gebildete Meinung, der Öffentlichkeit kund zu tun. Diese Propaganda führt dazu, dass Videospiele einen schlechten ruf bekommen bzw. haben.
Roland Nef hat ja schon den Ehemaligen Schweizer Media Markt-Chef vor Gerichtgezerrt weil MM das "Killergame" Strangleholde Verkaufte!
Jetzt verlangt er das die Schweiz eine eigene USK oder PEGI gründet.
Mich Nerven diese Diskusiionen............
Naughty Bear wird von wog.ch jetzt ab 16 Verkauft..............
Bitte nicht "zu hart für die Schweiz" schreiben, das hat mich schon bei den ganzen "zu hart für Deutschland"-Sprüchen aufgeregt. Es müsste heißen "zu hart für die schweizer Politiker" (bzw. die deutschen).
Eigentlich müsste es heißen: Schweizer finden es zu hart für Zwölfjährige.
Oder: Zwölfjährige Schweizer zu weich für Naughty Bear :ugly:
Der Witz ist ja das dass Spiel so Grosser Mist ist.........das es mehr als überflüssig ist !