Spiele-Check von SupArai

Spiele-Check: Shadows of Doubt – Voxelstadt-Detektiv
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC
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SupArai 61479 EXP - 25 Platin-Gamer,R10,S9,A10,J10
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3. Mai 2023 - 12:12 — vor 46 Wochen zuletzt aktualisiert
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Die bekannteste und erfolgreichste Voxelwelt dürfte in Minecraft zu bewundern sein. Shadows of Doubt orientiert sich allerdings nur optisch an Mojangs Erfolgstitel. Weder kloppt ihr Gestein, noch widmet ihr euch dem Crafting. Stattdessen bewegt ihr euch in einer zufallsgenerierten, unveränderbaren Voxelstadt. Euren Lebensunterhalt verdient ihr, indem ihr als Privatdetektiv Verbrechen aufklärt oder selbst welche begeht. Um herauszufinden ob das Spaß macht, habe ich die Early-Access-Version für acht Stunden unter die Lupe genommen.
 
Es ist deutlich zu erkennen, dass Onni Jönsson das Zeitliche gesegnet hat.

Die Spielmodi
In Shadows of Doubt stehen euch derzeit zwei Spielmodi zur Verfügung: Im Freien Spiel erstellt ihr euch eine neue Stadt und findet euch anschließend irgendwo in der Spielwelt wieder. „Glücklicherweise“ ereignete sich bei meinem kurzen Abstecher in direkter Nähe der erste Totschlag: Am hellichten Tage, auf offener Straße und vor mir als Zeugen machte der Täter keine Anstalten den Tatort zu verlassen – es beschlichen mich leichte Zweifel bezüglich der Güte der Sandbox. Den Freien Modus habe ich dann auch nur kurz angespielt, die überwiegende Zeit verbrachte ich im Tutorial-Fall in der Stadt Charlotte Heights.

Der Mord an Onni Jönsson
Der Einführungsfall startet in eurem Zuhause und nach dem Grundlagen-Tutorial begebt ihr euch in die Wohnung von Onni Jönsson. Die 9mm-Kugel in seinem Körper deutet darauf hin, dass er eines unnatürlichen Todes gestorben ist. Also nehmt ihr die Leiche unter die Lupe, durchsucht anschließend die Wohnung nach weiteren Hinweisen und versucht mehr über das Leben des Opfers herauszufinden.

Fast jeden gefundenen Hinweis dürft ihr an eure Falltafel heften und untereinander mit Fäden verbinden – was zu einer komplexen Beweissammlung führt, wie ihr sie bestimmt aus Kriminalfilmen kennt. Diese Hinweise klappert ihr anschließend ab, zum Beispiel stattet ihr der Person, mit der Onni zuletzt telefoniert hat, einen Besuch ab. Informationen erhaltet ihr auch indem ihr euch in Computer einloggt und Emails durchforstet, die Bilder der Sicherheitskameras zum Tatzeitpunkt überprüft und Gespräche mit den Einwohnern führt.

Wie ihr eure Ermittlungen vorantreibt, könnt ihr stellenweise selbst entscheiden. Um die Bilder der Sicherheitskameras zu sichten, müsst ihr zuerst den Security-Raum finden. Knackt ihr anschließend das Türschloss? Oder nehmt ihr den Weg über den Lüftungsschacht? Und wie entledigt ihr euch des Sicherheitsdienstes: Warten, bis er seine Schicht beendet oder schlagt ihr ihn kurzerhand K.O.? Bei der Entscheidungsfindung gilt es unter anderem zu bedenken, dass manche Handlungen als strafbare Vergehen gelten, für die ein Bußgeld fällig wird, solltet ihr geschnappt werden.
An die Falltafel pinnt ihr alle gefundenen Hinweise.

Stimmungsvolle Voxelstadt
Die zufallsgenerierten Städte bestehen aus mehrstöckigen Wohnhäusern, in denen die Einwohner leben und verschiedene Firmen untergebracht sind, Geschäfte und Bars – sowie einiges Füllmaterial. Optisch gefällt mir die Stadt größtenteils gut: Sie ist düster, es regnet viel und oft, die Neonlichter sorgen für eine gelungene Beleuchtung. Grundsätzlich muss man den groben Voxel-Look aber mögen.

Lauft ihr durch die Stadt von einem Ort zum anderen, begegnet ihr zwangsläufig anderen Einwohnern, die einem eigenen Tagesablauf nachgehen. Der bildet sich in Arbeitszeiten (damit auch Öffnungszeiten von Geschäften) sowie Barbesuchen ab. Einwohner könnt ihr jederzeit anquatschen. Die Gespräche verlaufen aber hölzern und basieren auf wenigen, eintönigen Standardzeilen.
Charlotte Heights macht optisch auch bei Nacht eine gute Figur.

Early Access-Baustellen
Shadows of Doubt lief während meiner Spielzeit passabel. Es gab einige Abstürze, ab und an verfing sich die Spielfigur in der Welt und an einigen Stellen kam es zu merkwürdigen Dauerrucklern. Dazu gesellen sich Kleinigkeiten wie überlappende oder unsaubere Texte, Steuerungsänderungen werden nicht übernommen oder nicht korrekt angezeigt.

Im Gesamten macht auch das Gameplay noch einen rumpeligen Eindruck. Das Stadtleben wirkt auf mich statt dynamisch eher chaotisch. Einige Spielsysteme sind zudem nur halbherzig integriert und entfalten die gedachten Auswirkungen auf das Spielgeschehen meines Erachtens noch nicht. Man merkt Shadows of Doubt deutlich an, dass es frisch im Early Access ist.
Die Gespräche mit anderen Bewohnern laufen immer nach denselben Mustern ab.

Fazit
Nach acht Stunden Spielzeit und mehreren Neustarts habe ich den Tod des Onni Jönsson immer noch nicht aufgeklärt. Das liegt vor allem daran, dass ich in den bisherigen Anläufen irgendwann den Überblick über meine Falltafel verloren habe. Shadows of Doubt ist in vielen Bereichen wirklich bewundernswert detailversessen. Richtig gepackt hat mich das Detektiv-Dasein trotzdem nur in wenigen Momenten: Derzeit spielt sich der Titel für meinen Geschmack einfach noch zu hakelig und zusammenhanglos.

Optisch ist das Spiel allerdings stimmig, die Ermittlungsarbeit ist gut umgesetzt und die Hinweise an der Falltafel zu verknüpfen macht Spaß. Shadows of Doubt werde ich deshalb weiter mit Spannung verfolgen, denn das Spielkonzept und die Aufmachung gefallen mir gut.
  • Detektivspiel für PC im Early Access
  • Einzelspieler
  • Einsteiger, Fortgeschrittene, Profis
  • Preis: 19,99 Euro
  • In einem Satz: Interessante Detektiv-Sandbox, bei der im Early Access hoffentlich die losen Fäden richtig verknüpft werden.

Video:

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66905 - 3. Mai 2023 - 14:12 #

In der Theorie müsste mir das sehr gut gefallen, aber bei der 90 Minuten Demo vor einer Weile wollte der Funke nicht so überspringen. Vielleicht schau ich noch mal rein, wenn es fertig ist.

crux 17 Shapeshifter - P - 8900 - 3. Mai 2023 - 14:16 #

Bei mir war es ähnlich. Der Funke ist zwar übergesprungen, aber realistisch gesehen war da noch zu viel zu hakelig. Es ist faszinierend, aber in der Demo zumindest konnte das Spielerlebnis mit der Ambition nicht ganz mithalten.

toreyam 27 Spiele-Experte - P - 83684 - 3. Mai 2023 - 14:31 #

Mir gefällt das auch und hab es mir geholt. Ich habs auf dem Steam Deck probiert... Kompilierzeit einer großen Stadt... besser mit Netzteil. Ingame Performance war ok, aber das Pinbrett ist ein Graus ohne Maus (was ich eigentlich hätte wissen können).

Wesker (unregistriert) 3. Mai 2023 - 17:01 #

Habe es mir nach der Beschreibung, die ich gelesen habe, direkt gekauft.
Gefällt mir bisher richtig, richtig gut.
Macht Spaß!

Alain 24 Trolljäger - P - 47347 - 3. Mai 2023 - 17:25 #

Danke für die Eindrücke!

Bei GameTwo war das auch schon thematisiert und klang echt cool.

Jetzt ist es endgültig auf meiner Wunschliste gelandet.

Audhumbla 20 Gold-Gamer - - 21675 - 3. Mai 2023 - 19:54 #

Sah dort aber auch wild aus, besonders die auch hier gezeigte Pinwand...Trotzdem werde ich auch reinschauen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266751 - 3. Mai 2023 - 23:34 #

Das Spielkonzept gefällt mir ausgesprochen gut. Werde aber ein Spiel dieser Art definitiv erst ab Version 1.0.1. spielen. :)

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 4. Mai 2023 - 10:20 #

Optisch cool, aber das wäre mit glaube auch zu wenig Spielerführung.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 4. Mai 2023 - 20:15 #

Was ist denn jetzt der zweite Spielmodus nebem dem freien Spiel? Das hab ich nicht so ganz verstanden. Einfach nur ein Tutorialfall und das wars? Oder wäre danach noch mehr gekommen, wenn du den gelöst hättest?

Naja, grundsätzlich klingt das schon nicht schlecht mit der ziemlich freien Detektivarbeit und mir gefällt auch die Grafik (erinnert mich an Cloudpunk), aber wenn ich die Falltafel hier auf dem Screenshot sehe und an den Beitrag bei Game Two denke, könnte mir das etwas zu komplex sein. ;) Und falls es außer dem Tutorial nur Sandbox und keine richtige Story gäbe, wäre das auch nix für mich.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61479 - 4. Mai 2023 - 20:49 #

Jepp, der Tutorial-Fall, der dich durch den ersten Fall führt und letztlich gut vorgibt, ist der zweite Spielmodus. Ich könnte mir vorstellen, dass man nach dem Lösen des Falls frei weiterspielen kann.

Im fertigen Spiel wird es eine Art Kampagne geben, so verstehe ich zumindest den Text:
"Werde zum Privatdetektiv und spüre einen Serienmörder in einer vollständig simulierten Sci-Fi-Stadt auf. Denke wie ein Ermittler und benutze eine Vielzahl von Hilfsmitteln, um Beweise zu sammeln und Fälle in diesem einzigartigen Detektivspiel zu lösen."

https://store.steampowered.com/app/986130/Shadows_of_Doubt/

So richtig kann ich mir das fertige Spiel auch noch nicht vorstellen.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 4. Mai 2023 - 21:47 #

Okay, danke. :) Na dann warte ich mal ab, was das fertige Spiel letztendlich so zu bieten hat. ;)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 10. Mai 2023 - 10:46 #

Nach der Beschreibung wundere ich mich etwas über die Bezeichnung Schleich-Action... ist es nicht eher ein Detektiv-Spiel?

paschalis 31 Gamer-Veteran - P - 446702 - 7. Juni 2023 - 8:27 #

SupArai hat sich an die ursprüngliche Kategorisierung des Steckbriefes gehalten, ich habe ihn jetzt aber auf Detektivspiel geändert. Ich kann die Checker nur ermutigen, den Archivaren Bescheid zu geben oder den Steckbrief selbst anzupassen, wenn ihre Erfahrungen mit einem Spiel nicht mit der Ersteinschätzung bei der Anlage eines Steckbriefes übereinstimmen.

Janno 15 Kenner - 3720 - 16. Mai 2023 - 17:18 #

Hab das Spiel auch vor kurzem gekauft und bin RICHTIG angetan. Habe meinen ersten Killer gestern (im Stream) nach gut 6,5 Stunden gefasst. Der Weg dorthin hat echt RICHTIG Spaß gemacht und ich freu mich schon auf weitere Fälle.