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Das deutsche Indie-Studio SureAI hat seit seiner Gründung vor zehn Jahren bisher hauptsächlich mit seinen Total Conversion Mods für die
Elder Scrolls- und
Fallout-Spiele
für Aufmerksamkeit gesorgt (zur Stunde der Kritiker von Enderal). Bei so viel Rollenspielhintergrund innerhalb des Teams war es etwas verwunderlich, dass ihr erstes kommerzielles Spiel
Mad Restaurant People im Jahr 2018 eine Restaurant-Bedienungs-Simulation war. Mittlerweile ist ihr zweites kommerzielles Werk
Dreadful River in den Steam Early Access gestartet. In diesem Check erfahrt ihr, in welchem Zustand sich das Spiel befindet und was man vielleicht in Zukunft von ihm noch erwarten kann.
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An Land wirken die Truppen ein wenig wie Playmobil-Figuren. Insgesamt ist das Spiel kein Grafikwunder. |
Komm wir gehen, komm wir gehen zusammen den Bach runter
Euer Königreich wird angegriffen! Um die "Ewige Krone" zu schützen, müsst ihr euch mit einigen wenigen loyalen Kämpfern auf ein Floß begeben und euch den Fluss hinuntertreiben lassen. Mehr erfahrt ihr vom Spiel zu Beginn nicht, wer sich also ein Story-fokussiertes Spiel gewünscht hat, darf jetzt offiziell enttäuscht sein. Stattdessen treibt ihr nun mit euren Recken den Fluss eurer individuell generierten Welt hinunter und trefft schon nach kurzer Zeit auf eure ersten Feinde, die sowohl vom Flussufer aus als auch von ihren eigenen Flößen aus auf euch schießen.
Wer sich jetzt ein komplexes oder gar strategisches Kampfsystem gewünscht hat, wird auch hier nicht gerade glücklich gemacht. Die Kämpfe laufen weitestgehend automatisch ab. Ihr könnt das Floß dabei steuern, die Richtung angeben, in die ihr eure Angriff fokussieren möchtet und hier und da vielleicht noch einen Trank einwerfen. Mehr Kampfkomplexität konnte ich in der derzeitigen Version nicht finden. Nach siegreichem Kampf, manchmal aber auch einfach nur so, findet ihr Treibgut, das ihr per Tastendruck aufnehmen könnt. So füllt sich nach und nach euer Inventar mit Nahrungsmitteln, Tränken, Waffen, und so weiter.
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Auf der Karte könnt ihr euren Weg nachvollziehen. Die derzeitige Aufgabe ist das Erreichen der nächsten Stadt. |
Very Early Access
Eure Reise führt euch von Stadt zu Stadt und von Hafen zu Hafen. Wenn ihr euren Anker werft, könnt ihr dort handeln, eure Ausrüstung oder euer Floß verbessern oder auch gefallene Kameraden gegen neue Kämpfer ersetzen. Das monochrome Inventar sorgt dabei nicht gerade für eine gute Übersicht.
Folgendes Beispiel zeigt ganz gut den unfertigen Zustand des Spiels: Beim Ankern in einer Stadt habe ich versehentlich mit der Leertaste einen Angriff auf die Hafenstadt befohlen. Meine Bogenschützen haben also einen Pfeilhagel nach dem anderen auf die Stadt prasseln lassen, während ich in Ruhe mit den Einwohnern gehandelt habe. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit der Musikuntermalung gemacht: An Stellen, an den nichts passiert, zieht die Musik an, bei manchen Kämpfen wechselt sie dann in den Chillout-Modus.
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Der Hüter dieses Turms möchte, dass ihr für ihn Artefakte sammelt. Aber jetzt noch nicht, schließlich ist das hier noch Early Access... |
Zu Wasser, zu Lande und in der Luft
Während euer Reise dürft ihr euer Floß auch verlassen und zum Beispiel die Landschaft oder die Sehenswürdigkeiten erkunden. Ein Fluggerät habe ich zwar nicht gefunden, allerdings konnte ich problemlos von einem hohen Turm herunterspringen und durch die Luft fliegen, ohne dabei Fallschaden nehmen zu müssen.
Beim Erkunden merkt ihr, dass die Welt von Dreadful River noch sehr leer ist. Zukünftig sollt ihr etwa auf Tiere treffen, gegen neue Arten von Feinden kämpfen, geheime Ort finden oder Quests annehmen können. Es soll Jahreszeiten geben, verzweigende Flussführungen und weitere Umgebungen folgen.
Nach einiger Zeit wollte ich meine Reise endlich beenden. Meine Motivation, die "Ewige Krone" zu retten, ist komplett verschwunden. Also habe ich versucht, mich bei den Kämpfen töten zu lassen, um wenigstens zu wissen, ob es danach weitergeht. Und siehe da: Das Spiel setzt mich zurück in die letzte Stadt und lässt mich dort weiterspielen.
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In den Häfen könnt ihr handeln. Die Bewohner sind sehr freundlich und haben auch kein Problem damit, wenn ihr sie mit Pfeilen beschießt. |
Fazit
Ich bin völlig ohne Erwartungen an Dreadful River herangegangen, und wurde daher auch nicht enttäuscht. Ich muss allerdings sagen, dass das Spiel derzeit wirklich nicht viel zu bieten hat. Ein Blick auf die Roadmap deutet zumindest an, dass noch Potential im Spiel steckt. Falls euch also die Vorstellung eines Floß-Abenteuers generell interessiert, dann setzt euch das Spiel auf eure Wunschliste und entscheidet am besten am Ende der Early-Access-Phase, ob das Spiel etwas für euch ist.
Leider konnte ich Dreadful River nicht dazu bewegen, auf meinem Steam Deck zu starten. Dafür könnt ihr euch aber zumindest eine Demo-Version für euren PC herunterladen.
- Floß-Simulator für Steam Early Access
- Einzelspieler
- Für Einsteiger bis Profis
- Preis: 12,49 Euro
- In einem Satz: Potentiell spaßiges Floß-Abenteuer, das derzeit viel zu wenig Inhalt bietet.
Erinnert irgendwie an die Fluss-Raubzüge von Valhalla, gar nicht mal sooo uninteressant, aber muss wohl noch reifen. Ich setze es mal auf die Wishlist. Danke für den Check!
Sehr gerne. Ich hoffe, ich konnte das Spiel gut genug beurteilen, obwohl ich hier nicht in meinen Lieblingsgenre unterwegs war.
Hm, klingt nicht danach, als ob ein Wrack ein Ort wäre, an dem ein Schatz schlummert. Danke für den Check!
Hier, dein Bonuspunkt für das Erkennen der Liedzeile. ;)
Sehr schön, wer braucht da schon GG-Level 34 ;)
Hat vom Trailer her ein wenig Valheim Vibes so mit dem Floß auf dem Wasser rumschippern und Zeugs wegballern. ;)
Huch, das ist ja gar kein Adventure?! ;-)
Ja, ich war auch entsetzt.
Ja, leider.
Wurdest Du gezwungen? :)
Halb zog sie ihn, halb sank er hin. ;)
Im Grunde war es aber meine freiwillige Entscheidung. :)
Interessante Idee, aber offensichltich noch sehr sehr ausbaufähig :) Mal sehen.
Das Spiel klingt auf dem Papier nach einer spannende Idee, die aber noch richtig ausgeführt werden muss. Warten wir das entspannt ab :)
Danke fürs Checken!