Spiele-Check von Vampiro

Spiele-Check: Steel Division 2: Blood Feud in Transylvania
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC
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Vampiro 93404 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A7,J10
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3. März 2023 - 17:16 — vor 3 Wochen zuletzt aktualisiert
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Während sich das im heiß gewordenen Kalten Krieg angesiedelte WARNO (im Check) im Early Access immer weiterentwickelt, darf sich auch Steel Division 2 vom gleichen Entwickler Eugen Systems über neue Inhalte freuen. Der bringt mit Blood Feud in Transylvania eine umfangreiche Erweiterung, die sowohl fürs kompetitive Spiel, als auch für Singleplayer und Koop interessant ist. Thematisch widmet sie sich dem Sommer 1944, als Rumänien angesichts des sowjetischen Ansturms die Seiten wechselte. Dies führte zu Kämpfen zwischen den einst verbündeten Ungarn und Rumänen, die jeweils von deutschen beziehungsweise sowjetischen Verbänden unterstützt wurden.
Das Experimentieren mit den neuen Divisionen macht extrem viel Spaß.

Die neuen Divisionen
Sechs frische spielbare Divisionen laden zum Deckbuilding. Ihr kämpft mit ihnen und den neuen Einheiten auch in der Kampagne. Wie üblich wird das Spielerlebnis durch Sprachausgabe in der Landessprache der Einheiten aufgewertet. Alle Details würden den Rahmen sprengen, daher hier das Wichtigste zu den drei rumänischen und ungarischen Divisionen im Überblick:

Die Div. 8 Cav. Purtata hat starke Aufklärer, darunter Scharfschützen. Bei der Infanterie gibt es starke Neuzugänge, die mit deutschen Panzergrenadieren vergleichbar sind, und fanatische Gardisten. Ihr habt nur zwei Panzer, darunter aber den neuen Zrinyi II. Das Sturmgeschütz hat 30 HE Geschosse mit 2km Reichweite gegen weiche Ziele und bekämpft Panzer mit 22 105mm HEAT Geschossen. Kombiniert mit den 105mm Frontpanzerung für nur 70 Punkte wurde der Zrinyi II direkt zu einer meiner Lieblingseinheiten. Die rumänische Panzerabwehrkanone Resita ist die beste des Spiels, dazu habt ihr auch noch Hetzer und einen neuen Panzerzerstörer. Auch sonst ist die Division gut aufgestellt.

Die worauf die Division 9 Infanterie vor allem setzt, steckt schon im Namen. Mit zwei automatischen Gewehren und Handgranaten ist die neue 14-Mann-starke Infanterie Echipa Asalt auf Nah- und Mitteldistanz schlagkräftig. Leider habt ihr davon nur eine Karte. Euch stehen Panzer IV, Stug III und diverse Panzerabwehroptionen zur Verfügung. Die schwache Luftabwehr könnt ihr mangels guter Jagdflieger nicht kompensieren. Die Division eignet sich im 1v1 daher eher für aggressive Spieler.
Rumänen gegen Ungarn auf dem Schlachtfeld in der Kampagne.


Das Corpul 6 Territorial ist eine ehemalige Reserveeinheit, die, meist in der B-Phase (nach 10 Minuten), Zugriff auf sowjetische Einheiten erhält. Etwa die sehr starken T34/85 obr.1944 mit 2km Reichweite. Bei der Infanterie gibt es neue Grenztruppen. Das sind zwar nur 9 Mann, sie kosten jedoch nur 20 Punkte und haben drei Automatische Gewehre - perfekt für die Mitteldistanz. Spammen könnt ihr die Recruti. Bei der Luftabwehr findet sich die feuerstarke, neue Hotchkiss A.C.A. Dubla.

Die 2. Pancelos ist eine  Panzerdivision, die auf starke Infanterie zurückgreifen kann (wenn auch nicht in Masse). Bei den Panzern habt ihr Turan-Varianten, Panzer IV, Tiger und Panther. Weiteres Highlight ist die Flugabwehr mit insgesamt sechs, auch gegen Infanterie effektive, Nimrod (selbstfahrende Flak), darunter eine etwas günstigere Variante.

Der Sperrverband Kessel ist ein Mix aus ungarischen und deutschen Einheiten. Zur Infanterie gehören mehrere Karten der teuren Spezialeinheit Brandenburger. Bei den Panzern findet sich eine Karte der gut gepanzerten Stug IV. Die an sich interessanten Division ist nicht so leicht zu spielen. Es fehlen etwas die Optionen auf zwei Kilometer Reichweite und gegen schwere Panzer, auch die Artillerie ist überschaubar.

Die 25. Hadostály ist eine Infanteriedivision, die auf mehrere Karten der neuen und guten Infanterieeinheit Hegyivadász zurückgreifen kann. Bei den Panzern gibt es mehrere Zrinyi II, T-34 und Panther. Auf starke deutsche Einheiten könnt ihr erst in der C-Phase (ab Minute 20) zurückgreifen. Die Panzerabwehr ist gut aufgestellt und ihr könnt eine Menge Artillerie bringen, was ideal fürs 10v10 ist.
Die Einführung erfolgt mittels Text, Sprecher, Videosequenzen, historischen Bildern und Kartenmaterial.

Turda-Kampagne

Nach dem Aufflammen der Konflikte zwischen Rumänen und Ungarn führt ihr entweder als General Avramescu die Rumänen oder als General Veress die Ungarn, die Transylvanien erobern wollen, in die Schlacht. Bei Turda treffen die Armeen aufeinander. Den Schwierigkeitsgrad könnt ihr einstellen und die Kampagne auch im Koop mit Freunden oder gegen menschliche Mitspieler bestreiten.
Steam-Deck-Check
Die Startzeit des Spiels ist länger als auf PC. Trotz Community-Layout für die Tastatur und Pausierbarkeit im Singleplayer lasse ich die Panzer lieber mit der Maus rollen. Ich habe mir aber schon lange von einer "App" geträumt. Die habe ich jetzt letztlich im Handheld-Modus des Steam Decks! Ich kann bequem unterwegs oder auf der Couch in der Waffenkammer stöbern, Divisionen estellen und die in der Cloud gespeicherten Replays analyisieren. Alles ist für mich noch gut lesbar, notfalls könnt ihr die Zoom-Funktion des Steam Decks nutzen.


Mit den Rumänen müsst ihr die Stadt Medias halten und Turda erobern. Das Umgekehrte gilt für die Ungarn. Die Kampagne hat jeweils zwanzig Runden und ist von der Kartengröße und der Zahl der Verbände verhältnismäßig kompakt und daher auch für Gelegenheitsgeneräle sehr gut zum Durchspielen geeignet.

Mit Rumänien habt ihr zunächst kaum Möglichkeiten zur Panzerabwehr und auch nur eine Bomberflotte, während Ungarn euch "wegblitzen" möchte. Das macht die ersten Schlachten, bis ihr mehr und mehr Verstärkung ins Feld führen könnt, anspruchsvoll. Ich habe mir das Leben dann erleichtert, indem ich Teile meiner Einheiten verschanzt habe und so Zugriff auf Bunker erhielt, die in den Kämpfen gegen Panzer extrem helfen. Auch massiver Mörser-Einsatz hilft. Mit zunehmendem Kampagnenverlauf konnte ich dann den Druck auf die Ungarn immer weiter erhöhen und Durchbrüche erzielen. Mit den Ungarn wiederum solltet ihr aufgrund eurer anfänglichen Überlegenheit möglichst schnell und tief vorstoßen, bevor die starken Unterstützungskräfte der Rumänen das Vorrücken erschweren.
Auf der Karte koordiniert ihr eure Verbände und wählt Angriffsziele.

Fazit
Die neuen Divisionen sind gerade für den derzeit sehr gut ausbalancierten, kompetitiven Multiplayer spannend. Dort fügen sie sich sehr gut ein. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Gestaltung könnt ihr verschiedenste Taktiken ausprobieren. Bei den ungarischen Infanterieeinheiten müsst ihr die langsamen LKW einkalkulieren.

Die kompakte und gut gemachte Army-General-Kampagne "Turda" lädt zum Durchspielen ein. Und mit Oarba gibt es eine interessante, neue und kostenlose 2v2-Karte für alle. Egal ob ihr gegen die KI, Koop, PvP (1v1, 10v10, Kampagne) spielen möchtet: Blood Feud in Transylvania ist eine hervorragende Erweiterung für jeden Steel-Division-2-Spieler.
  • Echtzeittaktik
  • Für Fortgeschrittene und Profis
  • Preis: 14,99 Euro
  • In einem Satz: Starke Erweiterung für kompetitive Spieler, Einzel- und Koopspieler mit interessanten Divisionen, neuen Einheiten und einer spannenden, kompakten Kampagne für Ungarn und Rumänien.

Video:

Vampiro Freier Redakteur - - 93404 - 3. März 2023 - 17:35 #

Viel Spaß beim Lesen!

jqy01 15 Kenner - P - 3937 - 5. März 2023 - 17:49 #

Danke für den Check, zufällig habe ich mich dieses Wochenende mal versucht in das Spiel im Singleplayer reinzufuchsen. Anspruchsvoll ist noch nett umschrieben. Ich bin jetzt ein wenig ins Spiel reingekommen, aber trotzdem verliere ich schnell den Überblick, bzw. schicke ich meine gepanzerten Einheiten regelmäßig in den Tod, auch weil ich das mit der Aufklärung noch nicht so richtig verstanden habe.
Da fehlt ein gescheites Tutorial.

Trotz des ganzen Frusts finde ich aber diese Army General Kampagnen ganz nett gemacht. Ich spiele gerade die einfachste, bei der man als Deutsche aus dem Kessel von Borbuisk ausbrechen muss und teilweise verzweifele ich, wegen der sowjetischen Übermacht vor allem an Panzern.

Vampiro Freier Redakteur - - 93404 - 6. März 2023 - 3:01 #

Hi :)

Sehr gerne! Das ist ja cool, du musst dich nur durchbeißen :)

Ja, es gibt keine so guten Ingame-Tutorials. Mal schauen, wie es bei WARNO wird. Und es ist wirklich nicht so easy, gerade scouten und so. Und ein Panzer alleine geschickt ist richtig schnell kaputt. Es gibt einige gute Tutorial-Videos, vor allem die generellen (wenn auch schon älter) bei Hobotango und vor allem auch die von Attackpower. Bei den Kampagnen kannst du auch mal bei Vulcan schauen, der spielte quasi alle, vllt gibt es da paar Tipps.

https://www.youtube.com/@atkpwrgaming
https://www.youtube.com/@HoboTango
https://www.youtube.com/@VulcanHDGaming

Gerne stell mir auch all deine Fragen oder joine dem Bootcamp-Discord (siehe mein Artikel), da kansnt du einfach eine Frage posten im Frage-Channel und mehr oder minder sofort kriegst du im Antwort-Channel die Antwort.

Generell ist es so, dass Steel Division 2 mehrere Spiele in einem bist. Skirmish gegen KI? Koop gegen die KI? 1v1 gegen Menschen? Teamgames? V.a. 10v10 mit Menschen? Army General. Komptetivives Spiel mit Spezialregeln.

Du möchtest jetzt Army General spielen. Gute Wahl :) Stell die KI maximal auf Medium. Dann: Wenn du Einheiten eingräbst, kannst du wenn du angegriffen wirst mit dieser Kampfgruppe BUNKER und Schützengräben bauen (Achtung: Die geben grüne cover wie dichter Wald oder Häuser, aber sie bieten mehr Schutz). Nachteil: Die Einheiten kommen nur zu Fuß (also diese Kampfgruppe am besten direkt zu Beginn positionieren).

Bei den Tanks ist es so, die sehen EXTREM schlecht. Du musst sie mit Infanterie oder Aufklärer-Einheiten agieren lassen. Infanterie kann dir standardmäßig auf 120m gefährlich werden, besser ausgerüstete Infanterie (Panzerschreck, Bazooka) auch auf 250m. Daher gleich angewöhnen viel mit dem "line of sight tool" (hotkey c) zu arbeiten. Panzer nie direkt am nicht aufgeklärten Wald langfahren lassen. Dann gibt es natürlich auch PAK. Da geht die Reichweite von, grob gesprochen, 750m beim Püppchen bis auf 2000m bei der rumänischen Resita. Dazu natürlich feindliche Panzer usw. Im Zweifel die Panzer zurückmicroen mit hotkey "G", weil dann zeigen die weiter nach vorne. Vorne ist praktisch immer besser gepanzert als Seiten oder hinten.

Bei Army General gibt es dann natürlich noch thematisch passende Herausforderungen, die spielen sich alle anders. Daher hier mal der Link zum Video von Vulcan (ist 3 Jahre alt, gab viele Patches, die sich auch auf Army General auswirken, z.B. haben damals praktisch alle Panzer usw. noch 2km geschossen, das ist nicht mehr so).

Wichtiger Tipp: Stell dir in den Optionen ein, dass dir IMMER Armour und Penetration Values angezeigt werden bei allen Einheiten. Das hilft ENORM.

Noch ein Tipp: Viel pausieren! Und dann auf "langsam" spielen.

Um feindliche Panzer zu töten: Eigene Panzer, PAKs, eigene Infanterie. Kommst du nicht durch die Panzerung, versuchen zu sideshoten. Wenn du von zwei Winkeln angreifst, muss der Feindpanzer eine Seite zeigen. Gibt auch AT-Flugzeuge. Artillerie (v.a. schwere Kaliber mit Radio) können im Notfall helfen. Eigene Mörser können auch Rauch schießen (hotkey b), damit kannst du die los stören. Und dann zum Beispiel einen AT-Trupp auf einem Fahrrad direkt neben dem Panzer ausstellen lassen. Gibt für alle Probleme viele Lösungen. Gibt aber eben auch sehr viele Herausforderungen. Darum ist es nicht ganz so leicht, reinzukommen. Schafft man das, ist es belohnend :)

Gerne Fragen schicken, auch per PM oder Discord.

Edit: Statt direkt die Kampagne zu spielen, evtl paar Partien Skirmish gegen very easy und dann easy KI um ein Feeling für die Einheiten und ihre Aufgaben zu bekommen, ohne vor einer Spezialaufgabe zu stehen.

Noch ein Hinweis: Als Vulcan deine Kampagne spielte, war nicht nur die Meta anders, es gab auch keine Koop und man konnte ich meine nur 3 Kampfgruppen mit in ein Gefecht nehmen. Seit Koop geht sind es fünf. Also da sind schon paar Unrerschiede, von der Grundidee vllt aber etwas hilfreich.

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