Das Titelbild ist ein Herstellerbild er PS3-Version von The Last of Us
Kürzlich startete die HBO-Adaption von The Last of Us mit einer sehr erfolgreichen Pilot-Folge. Kurz vor der Ausstrahlung selbiger warf die Los Angeles Times einen Blick zurück auf die Entstehungsgeschichte des Spiels. Dabei kommt auch Bruce Straley zu Wort, der Game Director des Titels samt des zugehörigen DLCs Left Behind. Im Artikel wird unter anderem erwähnt, dass Neil Druckmann – Autor und Creative Director der Vorlage sowie Co-Showrunner der Serie – Straley die Ausarbeitung des Charakters Bill im Spiel zuschreibt, so wie der andere Showrunner Craig Mazin die Serien-Version für den eigenbrötlerischen Überlebenden ausgearbeitet habe. Straley beschreibt den kreativen Prozess der beiden im Artikel folgendermaßen:
Als Neil und ich über die Welt und die Charaktere redeten, war da eine Energie zwischen uns im Raum, was für eine Art von Erfahrung wir hier möglicherweise schaffen könnten... Es war ein Titel, wie wir ihn noch nicht gespielt hatten, aber spielen wollten. Das Konzept, eine Beziehung zwischen zwei Charakteren zu schaffen, die sich über das Spiel entwickelt – die voll spielbar ist – und die den Spielern diese Figuren näher bringt, als es jedes andere Spiel zuvor getan hatte, das war sehr aufregend für uns.
Auch in anderen Interviews beschrieben Straley und Druckmann ihre Zusammenarbeit an The Last of Us als sehr eng und auf Augenhöhe. Straley verließ Naughty Dog nach dem Erscheinen von Uncharted 4 - Legacy of Thieves und bezeichnet heute seine Beziehung zu seiner früheren Wirkungsstätte und zu Sony als angespannt. Bei seinem Weggang war noch nicht an die Serie zu denken, doch Straley zeigt sich unzufrieden damit, dass sein Name nicht im Abspann erwähnt wird. Neben der prominenten Nennung von Druckman tauchen weitere Mitarbeiter von Naughty Dog als Berater dort auf. Für Straley mündet das in Gedanken über Gewerkschaften für die Videospiel-Branche:
Es spricht für Vergewerkschaftung, wenn jemand, der Teil des Co-Schöpfungsprozesses dieser Welt und dieser Charaktere war, nicht in den Credits genannt wird und keinen Pfennig für die Arbeit erhält, die er da hineingesteckt hat. Vielleicht brauchen wir Gewerkschaften in der Videospielindustrie, um die Macher zu schützen.
joa, kann er kritisieren, ist aber standard in der branche, dass der writer der vorlage den credit bekommt. vielleicht gibts ja noch n special thanks in der finalen folge, aber ein "recht" auf mehr hat er jedenfalls nicht.
auch seltsam, dass er erst jetzt positiv über gewerkscharften in der videospiel branche spricht wenn er plötzlich selbst betroffen ist
Gut zusammengefasst und man muss ja noch mal sagen, dass gerade in Serien und Filmen die Regeln für Credits eine ganz andere Geschichte sind, als in Spielen.
"Neben der prominenten Nennung von Druckman tauchen weitere Mitarbeiter von Naughty Dog als Berater dort auf."
Tja, er ist nicht mehr bei ND und war nicht an der Serie beteiligt. Warum sollte er dann dort auftauchen? Gibt sicher viele Leute, die kleine Teile zur Story und Spielwelt beigetragen haben, ist aber echt nicht üblich, da jeden einzelnen aufzuführen.
Ich kenne mich nicht genug aus und eine kurze Wikipedia-Recherche war nicht ergiebig, aber: geht die namentliche Nennung in den Credits womöglich nicht nur mit Rum und Ehre einher sondern mit Bezahlung?
Ja da gibt es sehr strikte Regeln, wer wann wo wie genannt werden muss. Maximal "special thanks" hätte man machen können oder wenn man ihm was gezahlt hätte, "executive producer", ansonsten auch nicht. "Story" Credit benötigt direktes writing für die Adaption und wenn er als Autor der Vorlage nicht genannt wird, liegt das wohl daran, dass er da keine Rechte hält.
„wenn man ihm was gezahlt hätte, "executive producer"“
Läuft das nicht eher umgekehrt? Also die Executive Producer tragen zum Budget bei?
Nö
Ein executive producer (ausführender Produzent) ist schon eine andere Hausnummer als ein "special thanks". Der ist dafür verantwortlich, daß das Project entsprechend finanziert wird und verwaltet das Budget, um das Project auch abschließen zu können.
Der Mann sollte selbst einsehen, daß nicht jeder Hinz und Kunz, die mal bei Naughty Dog an TLoU gearbeitet haben, auch in der Serie erwähnt werden.
Nö, ein exevutive Producer kann auch nur jemand sein, dem man aus rechtlichen Gründen Geld zahlen muss, aber inhaltlich rein gar nichts mit der Produktion zu tun hat. Der Begriff ist wenig ausdefiniert. Manchmal ist es einfach nur der Boss der Produktionsfirma, der aber das konkrete Projekt nicht betreut hat. Oder irgendwelche prominenten Schauspieler, die darüber mehr Geld wollen.
Wer redet von Inhalt? Ich sprach von (finanzieller) Verantwortung für das Projekt. Und wenn ein Schauspieler bzw. seine Firma das Projekt mitfinanziert, handelt er auch öfter als EP.
Ich wollte nur darauf hinaus, dass eine "Ehrennennnung" als EP möglich gewesen wäre, wenn man dem Mann denn Geld gezahlt hätte.
Man macht doch keine Ehrennennungen für eine solch wichtige Position als EP. Das ist neben dem Showrunner die zweitwichtigste Person an sowas. Der Mann hat nichts mit der Serie zu tun, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Er hat auch keine Rechte an dem, was er am Spiel gemacht/gearbeitet hat. Er stand sicherlich bereits in den Credits vom Spiel, wo er mitgearbeitet hat, und wurde entsprechend bezahlt. Anderweitig hat er keinen Anspruch drauf ohne jegliche Mitarbeit, schon gar keine finanzielle, um die es ihm anscheinend nur geht.
Und wenn zwischen ihm und Naughty Dog/Sony eine angespannte Stimmung herrscht, ob vor, während oder nach seinem Weggang (was wir nicht wissen und ob gegangen oder gegangen worden), klingt das für mich eher als reine butthurt Reaktion, wo er noch etwas Geld für sich herausholen will, weil man sich wohl nicht im Guten getrennt hat. Aber versuchen kann er's ja mal.
Na klar brauchen wir Gewerkschaften in der Videospielindustrie. Pf...tolle Erkenntnis...
F* Off, it's ours now. Oder so. Aber schon irgendwie sinnbildlich, das er deshalb jetzt über Gewerkschaften nachdenkt ;)
Wein leise Bruce oder lies ein Buch über Lizenzen & Rechte.
Was ist das den für eine komplett dumme Aussage?
"...und keinen Pfennig für die Arbeit erhält, die er da hineingesteckt hat."
Also ich bin mir ziemlich sicher das er zu seiner aktiven Zeit bei Naughty Dog gut bezahlt wurde für seine Arbeit. Aber danach? Wenn er nicht Eigentümer der Lizenz und Rechte ist, warum sollte er auch nur einen Pfennig für ein Projekt erhalten das nach seinem Ausscheiden realisiert wurde? Das macht hinten und vorne keinen Sinn.
Einfach ne klassische beleidigte Leberwurst.
Ich glaube nicht, dass ich dir Recht gebe, aber die im Rahmen einer Festanstellung erschaffenen kreativen Werke gehören in der Tat zumeist dem Arbeitgeber, nicht dem Arbeitnehmer.
Er hat am Spiel mitgewirkt. Nicht an der Serie. Da steckt doch alles wissenswerte drin. Er sollte sich lieber am zweiten Frühling seines Werkes erfreuen. Der Erfolg der Serie dürfte die Verkaufszahlen der Spiele auch nochmal ankurbeln. Aber davon kann er sich jetzt auch nix mehr kaufen.
Geht ihm vielleicht weniger um das Spiel als eher um seine Person.
Im Prinzip hätte es doch niemandem bei HBO "wehgetan", wenn sein Name einfach mit genannt worden wäre. Er hat ja die Welt damals offenbar mit erschaffen. Da finde ich schon, dass er und auch andere, die damals bezüglich des gesamten Settings mitgewirkt haben, genannt werden sollten.
kommt drauf an ob er dann auch anspruch an zahlungen gehabt hätte
So einfach ist das nicht, dafür gibt es feste Regeln und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass HBO jemals Kontakt zu ihm hatte.
Ich werde auch nicht in den Credits genannt und lebe damit...
Ich weiß ja nicht. Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass es dazu irgendeinen Anspruch gäbe. Bei Verfilmungen von Büchern wird ja auch maximal der Autor - und damit der eigentliche Erschaffer - erwähnt, aber nicht irgendwelche Verantwortlichen aus Verlagen oder so, die auch noch Teil des kreativen Schaffungsprozesses sein können.
Der Lektor.
In Zukunft dann:
Written by Stephen King & Hans Dieter König