Hagen Gehritz 175480 EXP - Redakteur,R9,S10,A9,J10
12. Dezember 2022 - 13:01
— vor 1 Jahr zuletzt aktualisiert
Teaser
Gemeinsam mit Stephan Freundorfer fühlen Heinrich und Jörg der neuen Sammlung alter Atari-Spiele inklusive reichhaltigem Bonusmaterial auf die Pixel.
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Von Pong übers VCS zum Jaguar: Anlässlich des 50. Geburtstags von Atari ist eine neue Sammlung erschienen, die ein interaktives Museum mit emulierten Spielen kombiniert – ein paar neue Bonustitel sind auch dabei. Bei der Besprechung von Atari 50 - The Anniversary Celebration steht uns Gastveteran Stephan Freundorfer zur Seite, der auf eine glückliche Atari-Kindheit zurückblickt. Wie gefallen uns die Oldies aus heutiger Sicht, was taugt das Hintergrundmaterial und welche Spiele vermissen wir im Angebot? Bevor wir ins goldene Atari-Zeitalter abtauchen, widmen wir uns zu Beginn der Episode frischen News, aktuellen Spielberichten und bohrenden Höhrerfragen.
0:00:15 News & Smalltalk
- 0:03:32 Gemischte News: Das 16 Jahre alte Dwarf Fortress entpuppt sich als neuer Steam-Hit, GamePlan erweitert das Referenzbuch »Spielkonsolen und Heimcomputer«, ein Google Doodle erinnert an Videospiel-Pionier Gerald Lawson.
- 0:12:17 Was haben wir zuletzt gespielt? Marvel's Midnight Suns, Soccer Story, Hearthstone: Marsch des Lichkönigs, Knights of Honor 2, Cult of the Lamb.
- 0:36:56 Hörerpost von Thomas Kabs.
- 0:44:41 Wir begrüßen Gastveteran Stephan Freundorfer, der in seiner Eigenschaft als Pong-Horter und Übersetzer eines Atari-Buchs bestens fürs heutige Hauptthema qualifiziert ist.
0:53:49 Atari 50: The Anniversary Celebration
- 0:54:11 Archivmaterial, Video-Interviews und über 80 Spiele: Digital Eclipse hat zum 50. Geburtstag von Atari ein dickes Retro-Paket geschnürt.
- 1:04:35 Die interaktive Atari-Geschichte ist in fünf Kapitel unterteilt. Am meisten Spaß hatten wir an den Arcade-Anfängen und der VCS-Ära.
- 1:19:49 Auch bislang unveröffentlichte und neu entwickelte Spiele sind im Programm: Vctr-Sctr ist eine spaßige Vektor-Hommage – und die SwordQuest-Serie wird endlich abgeschlossen.
- 1:25:10 Neben Lizenztiteln fehlen leider die Spielautomaten von Atari Games. Auch die Heimcomputer-Geschichte wird etwas vernachlässigt.
- 1:37:24 Pressespiegel und Veteranenfazit.
1:43:07 Abspann
47 Kudos
Unabhängig. Meinungsstark.
Retro (104)
War eine sehr schöne Folge, die mir den Küchendienst gestern versüßt hat.
Ich hab den Keller aufgeräumt. Da half die Ablenkung.
Heute auf dem Weg zur Arbeit schon gehört. Schöne Folge, insbesondere da ich Stephan sehr gerne höre. Das Spiel steht auch auf meiner Liste, mal sehen, ob es unter dem Weihnachtsbaum liegen wird :-).
Irgendwie erinnere ich mich ja daran, wie als kleiner Dötz beim Spielwarenladen Stand und überlegte ob ich mir ein NES mit Ice Climber im Set oder lieber ein Atari 7800 (Rückwärtskompatibilität!!) wünschen sollte...
Das Lynx hab ich dann auch immer beneidet und später technisch begeistert das Jaguar angeschaut. Bis auf den Mega ST (Bekannter) und den Atari PC (meine Mutter) hatte ich aber ehrlich gesagt dann auch nie Zugang zu Atari Hardware.
Ich glaube das Zeug Prä-1985 ist definitiv "zu retro" für mich.
(PS: Habe auch nie ein NES besessen. Aber einen GameBoy und auch kurz ein SuperNES.)
Glaube mit einem NES (importumgebaut) hätte man spieleauswahltechnisch hier nichts falsch gemacht, das Atari 7800 verschwand ja ziemlich schnell...
Ein NES war sicher damals Spiele technisch der bessere Griff. Das es damals überhaupt Importe gab war mir ja zu dem Zeitpunkt komplett unklar.
Mein erstes "Gerät" wurde dann Jahre später (?) der C128 mit einer Datasette.
Zudem hatte das 7800 einen gräßlichen Soundchip, dass sich sogar einige Spiele schlechter anhörten als auf dem 2600.
Also diese Atari Begeisterung für das Lynx und den Jaguar konnte ich noch nie verstehen. Gab ja schon bei Erscheinen der beiden Konsolen bessere (Game Gear, PS1 ein Jahr nach dem Jaguar). Ich denke das liegt vor allem an dem Gewese das die Ataribesitzer immer um diese Geräte gemacht haben (man denke nur an Briefe in der Power Play und Video Games, testet mehr Atari Spiele). Wenn man sich aber ohne Fanboybrille nüchtern die Geräte und die Spiele anschaut muss man feststellen das da niemals die Chance bestand, sich dauerhaft im Konsolenmarkt zu etablieren. Atari hatte halt sein große Zeit mit dem 2600 und das wars. Aber das reicht auch schon, wenn man quasi den Videospielmarkt gegründet hat.
Der Kult um das Atari Jaguar ist mitlerweile so groß, dass die Geräte mitlerweile so viel kosten wie eine PS5 und es mitlerweile genau so soviele "Homebrew"-Games gibt (teilweise sehr professionell produziert von Profis) wie offizielle Releases damals gab. Verrückt, dass die Konsole quasi ein zweites Nischenleben pflegt, aber Katzen haben ja bekanntlich neun davon ;)
PS: Hier mal eine Jaguar-Neuentwicklung im Metroid-Fahrwasser: "Asteroite", sieht eigentlich ziemlich gut aus: https://songbird-productions.com/product/asteroite/
Nee, typische Ebay Phänomen, es gibt Leute die verlangen soviel, aber das heißt nicht bekommen. Aktuelle Preise sind so zwischen 250 bis 350 Euro, wer mehr zahlt, selber schuld:)
Stimmt schon. Wobei ich es faszinierend finde (besitze keinen Jaguar, außer Rayman und Cybermorph und Aliens vs. Predators würd mich da nix interessieren) mit wie viel Leidenschaft gerade die amerikanische Szene aus purer Freude am Thema Spiele für das System entwickelt ohne auf großen finanziellen Gewinn zu schielen. Finde das schon bemerkenswert (gilt natürlich auch für andere Retrosysteme wo dieses passiert).
Ich falle gerne auch in die Technikbegeisterungsfalle. Wenn die Spiele nicht toll sind bringt einem eine tolle Technik im Hintergrund auch nichts.
Nicht umsonst gibt es heutzutage viele Pixelgraphikspiele.
Nintendo Switch ist ja auch so ein Beispiel. Solange die Spiele dort Spaß machen, interessieren die technischen Limitationen nur nachrangig. (Ausser wer natürlich extrem Grafikfixiert ist - der hat dann auch keinen Spaß.)
Stadia. Technik gut, Spiele so lala oder auch überall anders vorhanden.
Also, die Begeisterung für das Lynx verstehe ich gerade aus Homebrew-Entwickler-Sicht sehr gut. Die Kiste war ehrlich neben Gameboy und Gamegear an sich das fortschrittlichste Handheld seiner Zeit. Es ist Dank Herrn Tramiel allerdings auch das unterfordertste Handheld seiner Zeit.
Btw hier ein Demo meiner Gamedev-Gruppe PriorArt (ich war hier allerdings nicht beteiligt):
https://www.youtube.com/watch?v=6-d-XJbWcgI
Ach und da Weihnachten vor der Tür steht :)
https://www.youtube.com/watch?v=QUswdnC4ajM
Fortschrittlicher Handheld? Also alleine der Batterieverbrauch war astronomisch. Zudem standen selbst bei einen ausgeschalteten Gerät Teil unter Strom, also immer mindestens eine Batterie raus, sonst war das Teil bald leer. Dann dieses klobige Design, der Briefmarken große Bildschirm. Lynx Besitzer waren ständig auf der Suche nach Batterien, während Gameboyspieler zockten. Erinnert mich irgendwie an Eauto und Verbrenner, der eine lädt, der andere fährt.
Den Batterieverbrauch des Lynx aufgrund der damaligen Display-Technologie als Todschlagargument zu nehmen, ist schon etwas dreist. Mal abgesehen davon, dass sowohl GameGear wie auch PC Engine GT auch nicht weniger stromlastig oder klotzig waren und der Gameboy sich die Effizienz mit fehlender Beleuchtung und auch sonst reduzierten technischen Eigenschaften erkaufte.
Die technischen Eigenschaften von der Kiste sind für die damalige Zeit jedenfalls beeindruckend. Es war die einzige Heim-Konsole neben dem NeoGeo mit spritebasierter und frei skalierbarer Grafik, variable Framerate bis 70 FPS, 16 Farben pro Zeile und Subpixel-Mode bei der Grafik (was beides nicht ein Spiel nutzte), eine Dual-CPU-Architektur (die ungewohnterweise mal nicht kompliziert zu programmieren war), Module mit festplattenartiger Dateistruktur und der Soundchip wurde auch von keinem Spiel so richtig ausgenutzt.
Das Problem war wohl eher, dass es für das Lynx keine wirklich guten Spiele gab.
Die Displayprobleme hatten damals alle 3 mir bekannten Handhelds. Das Display des Gameboys war völlig indiskutabel, Gamegear und Lynx gingen gerade so. Länger als 5 Minuten konnten ich es aber damals nie aushalten, das Verschmieren des Bilds war einfach zu nervig. Die tragbare PC Engine hatte damals niemand den ich kannte, deshalb kann ich dazu nichts sagen.
Ich verstehe das schon, dass man die Konsole anhand des Spieleangebots einordnet. Aus meiner Sicht wurde das Lynx damals komplett unter Wert verkauft und es hat auch nicht geholfen, dass der Kopf von Atari den Lynx-Entwickler Epyx bewusst vor die Wand hat fahren lassen, bevor das Entwicklerkit ausgereift war. Die Displays waren damals alle nicht das Gelbe vom Ei mit Ausnahme von der PC Engine GT (wobei dort Text leider vermatschte und die Laufzeit im Vergleich zu Lynx und GameGear nochmal deutlich kürzer ausfiel).
Für das Lynx gab es eine ganze Reihe von klasse Spielen. Da vermschierte auch nichts auf dem Bildschirm. Ich habe damals in während des elendigen Bundeswehr-Wachdienst viele Stunden mit dem Lynx verbracht. Das war schon alles sehr ok.
Das mit dem Verschmieren habe ich damals so empfunden, manche Dinge verschwimmen ja aber auch in der Erinnerung. Hier wird ein Display-Mod beim Lynx durchgeführt und man sieht ganz gut, was ich meine.
https://youtu.be/EIer2-KAn7o
Zur damaligen Schulzeit ca, 91-93, hatte nur einer ein Lynx, 2 hatten Gamegears und der Rest Gameboys das Lynx wurde recht schnell ebenfalls durch einen Gameboy ausgetauscht, die Gamegears haben sich immerhin gehalten.
Der Lynx Spieler hatte auch nur eine Handvoll Spiele dafür und kein fand ich interessant. Auch in der powerplay habe ich nie ein interessantes Lynx Spiel gesehen, aber das war nur meine damalige Wahrnehmung, habe ja nie selbst eins besessen.
Die Arcade-Umsetzungen sind auf dem Lynx idr ziemlich gelungen. Bei Multiplayer-Games war die Konsole ebenfalls stark, wenngleich das aufgrund der Nicht-Popularität kaum jemand mitbekam. Slime World lässt sich als Extrembeispiel mit 8 gekoppelten Lynx gemeinschaftlich spielen.
Es gab schon deutlich mehr gute Spiele dafür, nur das Atari-Marketing und der Vertrieb ging in Richtung Total-Ausfall.
Was das Original-Display angeht, ist der Eindruck ähnlich wie beim Gamegear milchig-hell. An Schlieren beim Scrolling kann ich mich aber nicht erinnern (das letzte mal hatte ich ein ungemoddetes Lynx vor 2 Jahren in der Hand). Nachziehende Pixel waren da doch mehr die Domäne vom Gameboy. Das Display der GT ist, wie bereits gesagt, deutlich besser - jedenfalls von der Farbwiedergabe her - es ist nur leider auch etwas unscharf.
Das mit dem Display-Mod gab es hier doch schon ein paar Jahre früher auf GamersGlobal, lieber Dany. :D
https://www.gamersglobal.de/video/retro-snippets-170-atari-lynx-display-mod-mcwill
California Games, Shanghai, Warbirds, Checkered Flag, Rampart, Desert Strike, ach, da waren schon ein paar schöne Titel dabei. Warbirds & Co. insbesondere für den glücklichen Umstand, wenn man diverse Lynx Käufer kannte. Was aber wirklich SEHR schwer zu bekommen war, wenn man so will.
Also ich habe auf der Evercade einige dieser Topspiele (Chipschallenge, Blue Lightning) nachgeholt und keines davon hat mich zu großen Freudensprüngen animiert.
Kunststück, 30 Jahre später. :)
Chip's Challenge hatte mich in der C64er-Fassung beim C64 Mini positiv überrascht, schöner anspruchsvoller Knobler.
Sorry, aber das Atari Lynx war um Welten besser als Segas GameGear.
Das Jaguar war eine Todgeburt, ja, aber das Lynx war (abgesehen von den noch nîcht vorhandenen leistungsstarken Akkus) eine Welt für sich.