Im Januar dieses Jahres gab Microsoft bekannt, das Unternehmen Activision Blizzard für einen Betrag von 68,7 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Nachdem sowohl die britische Wettbewerbsbehörde Competition & Markets Authority als auch die Europäische Kommission Bedenken äußerten beziehungsweise die Übernahme und dessen mögliche Auswirkungen untersuchen, macht die US-Handelsaufsicht und -Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission) den nächsten Schritt.
Mittels Pressemitteilung teilte die Behörde mit, dass eine kartellrechtliche Klage gegen die Übernahme eingereicht wurde. In der Begründung heißt es unter anderem, dass die Marktmacht von Microsoft durch den Zukauf von Activision Blizzard und dessen Marken wie Call of Duty, Overwatch oder Diablo zu groß werden und den Softwarekonzern in die Lage versetzen würden, „Konkurrenten seiner Xbox-Konsolen und seines schnell wachsenden Geschäfts mit Abonnementinhalten und Cloud-Gaming zu unterdrücken“. Weiter heißt es im FTC-Dokument:
Mit der Kontrolle über Activisions Blockbuster-Franchises hätte Microsoft sowohl die Mittel als auch das Motiv, den Wettbewerb zu schädigen, indem es die Preisgestaltung von Activision manipuliert, die Qualität der Spiele von Activision oder die Spielerfahrung auf konkurrierenden Konsolen und Spieldiensten verschlechtert, die Bedingungen und den Zeitpunkt des Zugangs zu Activisions Inhalten ändert oder den Konkurrenten Inhalte ganz vorenthält, was zu einer Schädigung der Verbraucher führt.
Holly Vedova, Direktorin der FTC, geht zudem auf vorherige Übernahmen Microsofts ein:
Microsoft hat bereits bewiesen, dass es seinen Spielekonkurrenten Inhalte vorenthalten kann und wird. [Wir wollen] Microsoft daran hindern, die Kontrolle über ein führendes unabhängiges Spielestudio zu erlangen und es zu benutzen, um den Wettbewerb in mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schädigen.
Als konkretes Beispiel für negative Auswirkungen auf den Spielemarkt führt die US-Handelsaufsicht den Kauf von ZeniMax an. Demnach „erwirbt und nutzt Microsoft immer wieder wertvolle Spielinhalte, um den Wettbewerb mit konkurrierenden Konsolen zu unterdrücken“:
Dazu gehört auch die Übernahme von ZeniMax, der Muttergesellschaft von Bethesda Softworks. Microsoft beschloss, mehrere Titel von Bethesda, darunter Starfield und Redfall, Microsoft-exklusiv zu machen, obwohl das Unternehmen den europäischen Kartellbehörden versichert hatte, dass es keinen Anreiz habe, Spiele von konkurrierenden Konsolen zurückzuhalten.
In Form eines offenen Briefes an die Belegschaft reagiert Bobby Kotick, CEO von Activision Blizzard, auf die Klage der FTC. Zwar klingen die Aussagen der Behörde „beunruhigend“, Kotick zeigt sich jedoch „zuversichtlich, dass der Deal zustande kommen wird“:
Die Behauptung, dieser Deal sei wettbewerbswidrig, entspricht nicht den Tatsachen, und wir glauben, dass wir diese Herausforderung gewinnen werden. [...] [Der Zusammenschluss] wird gut für die Spieler, gut für die Mitarbeiter, gut für den Wettbewerb und gut für die Branche sein. Unsere Spieler wollen die Wahl haben, und genau das bekommen sie jetzt. [...] Wir glauben, dass sich diese Argumente durchsetzen werden, trotz eines regulatorischen Umfelds, das sich auf Ideologie und falsche Vorstellungen über die Tech-Branche konzentriert.
"Cautionary Note Regarding Forward-Looking Statements" -- länger als der offene Brief selbst. Brauchen die Amerikaner das, weil sie andernfalls Gefahr laufen, die Worte falsch zu verstehen? Traurig...
Das ist ein Standarddisclaimer unter allen Texten, die sich auf aktiengeführte Unternehmen beziehen, der dazu dienen soll, dass du den Autor nicht belangen kannst, wenn eine "Vorhersage" nicht eingetreten ist und du jetzt auf Verlusten sitzt, weil du darauf vertrauend Aktien gekauft hast, die dann im Kurs fielen, etc.
Das ist auch nicht amerikanisch exklusiv, sondern findet sich auch bei Veröffentlichungen deutscher aktiengeführter Unternehmen, mal am Beispiel der letzten Ad-Hoc-Meldung von Bayer:
| Zukunftsgerichtete Aussagen
|
| Diese Mitteilung kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen
| enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der
| Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch
| unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu
| führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung
| oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen
| Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die
| Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen
| auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft
| übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen
| fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Okay, ich erweitere mein "traurig" auf alle übrigen Länder, in denen das offenbar ebenfalls erforderlich ist. Wenn sowas schon erforderlich ist, täte es dann nicht ein einfacher Satz wie "Diese Veröffentlichung/Meinung/whatever ist keine zukunftsgerichtete Aussage im Sinne von § bla bla."? Ich finde einfach diese ellenlange Erklärung so blöde.
Aber gut, zurück zum Thema: Kartellrechtlich mag das alles bedenklich sein, keine Ahnung, aber ich hoffe tatsächlich auf mehr Bewegung bei den alten Blizzard-Marken Starcraft und Warcraft.
Die Begründung ist scheinheilig und wird vor
Gericht nicht standhalten.
Übernahme wird es dennoch geben :)
Juristisch schwer einzuschätzen, aber scheinheilig klingt mir die Begründung nicht.
Dann dürfte keine Übernahme mehr möglich sein, wenn die Klage erfolgreich ist.
MS hat ihren Plan mit CoD einen guten Weg aufgezeigt.
Die Demokraten haben schon vor Monaten angekündigt, dass sie dafür sorgen werden, dass ungezügelte Übernahmen der Konzerne mit unendlich Geld mit allen Mitteln kontrollieren werden sollen und es geht los. In der gleichen Woche Facebook und Microsoft, guter Anfang.
Dann werden Politiker finanziell am Deal beteiligt und schon geht der Deal durch. Demokraten und Republikaner nehmen sich in der Geldgier nix.
Na dann nur zu und kaufe Blizzard-Aktien. Soweit ich weiß bietet Microsoft 95 USD, bei aktuellem Kurs um 75 USD. Der Kurs ist nur so niedrig, weil Ängste herrschen, daß die Übernahme nicht klappen wird. Es winken also > 25% Gewinn.
Sichere Sache für Dre!
Die Klage der FTC war eigentlich schon länger erwartet, erstaunlich wäre gewesen, wenn sie nicht gekommen wäre. Ist vielleicht kein schlechter Zeitpunkt, hier mit ein paar Stöckern einzusteigen. Mit 95 Dollar ist das Angebot ja deutlich höher als der aktuelle Kurs.
Microsoft ist wie das dicke Kind im Sandkasten das trotz aller gekauften Dinge keine ordentliche Sandburg bauen kann.
Die Vorwürfe sind ja durchaus stichhaltig und ich finde es gut, dass, zumindest teilweise, mal tiefer geprüft wird, bevor die Branchen nur noch aus 2-3 Unternehmen mit eigenen Firmenpyramiden bestehen.
Aus Spielersicht wäre eher zu begrüßen, das der Deal durchgeht. Denn keiner kann genau sagen was passiert wenn sie scheitert. Im besten Fall geht die Firma Pleite, im schlimmsten Fall wälzen sie ihren Frust auf die Spieler ab.
Activision geht doch nicht Pleite :D
Ok dann tritt der andere Fall ein.
Ist ja nicht so das Microsoft Activision retten will, MS ist einfach nur gierig und hat verpennt eigene Studios aufzustellen. Haben halt lieber etablierte Studios (Lionhead *hust*) geschlossen und jetzt kaufen sie etablierte Studios ein. Schwacher Move, das sollte jeder durchschauen.
Activision/Blizzard wollte doch aufgekauft werden. Und MS hat Interesse bekundet. Naja, jeder Hersteller braucht halt seine Exclusives. Und Sony hat nur Spiele auf den Pc gebracht, weil ihre neue Konsole fast nirgends zu bekommen war.
Es war umgekehrt, genau wie bei Bethesda. Plötzlich stand da Phil mit nem Sack voll Geld vor der Tür und seinem typischen, emotionslosen Business Gesichtsausdruck.
Nach übereinstimmenden Berichten hat Bobby mehreren Personen (unter anderem Zuckerberg) ABK zum Kauf angeboten. Da stand also nicht plötzlich Phil mit nem Sack voll Geld vor der Tür, sondern Bobby mit der Bettelschale.
Bethesda wollte auch verkaufen.
Dein Frust, dass Microsoft Sony aus der Portokasse aufkaufen könnte, wenn sie dürften, liegt noch immer sehr tief ;)
Aber sicher nicht mit den Einnahmen die sie aus der Gaming-Sparte generieren ;)
Naja, eine Insolvenz sehe ich nicht. Ansonsten wäre der Deal sicher aus Sicht der Spieler über Xbox4 oder PC erst einmal gut, aber ich sehe diese Ballung mittelfristig als gefährlich an, siehe Disneys Macht im Filmbereich.
Wir müssen es sowieso nehmen wie es kommt, da wir keinen Einfluss auf den Ausgang des Deals haben.
Warum sollten sie pleite gehen? Modern Warfare 2 hat innerhalb von drei Tagen 800 Millionen Dollar umgesetzt. Selbst Avatar 2 dürfte es schwer haben auf ähnliche Zahlen zu bekommen. Die Umsatzerlöse steigen seit Jahren:
https://www.finanzen.net/bilanz_guv/activision_blizzard
Wenn es Boby Kotick nur darum geht einen Käufer zu finden, dann kann er auch an Tencent oder die Savvy Games Group verkaufen. Am Besten wäre es die Aktionäre setzen ihn vor die Tür und dann kann jemand neues ohne Altlasten Activision-Blizzard in die Zukunft führen.
Activision wird nicht pleite gehen, wenn die Übernahme nicht klappt. Zum einen bekommt Activision in dem Fall einen Milliardenbetrag von Microsoft überwiesen, zum anderen ist Activision das wertvollste Unternehmen in dem Bereich mit fetten Gewinnen und regelmäßigen Dividendenzahlungen.
Stimmt, da war eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Aber vielleicht bietet sich Tencent an falls der Deal scheitert. Dann gibts nur noch Mobile Qualitätsgames im Stile von Diablo Immortal.
Dann hat Sony seine Exklusivtitel auch auf andere Plattformen zu bringen. Zumindest würde diese Begründung da genauso greifen...
eigenproduktionen und aufgekauft sind schon zwei verschiedene paar schuhe
Weil viele Studios von "Eigenproduktionen" ja nicht aufgekauft sind? Oh wait.
darfst sie auf beiden seiten gerne alle aufzählen
Nur seit 2021 die etwas bekannteren: Housemarque (Returnal), Nixxes Software (Ports und Co-Devs), Firesprite (VR-Games, Horizon Call of the Mountain), Fabrik Games, Bluepoint Games (Remakes (Demons Souls)), Bungie (Halo/Destiny)
Insomniac Games (erst kürzlich), Naugthy Dog und Guerrilla Games (die beiden schon länger her) wurden btw auch aufgekauft. Auch nicht die unbekanntesten.
Jetzt nicht so ungewöhnlich das erfolgreiche Entwickler aufgekauft werden und dann dort neue "Eigenproduktionen" entstehen. Acti-Bliz ist halt etwas größer.
Es geht nicht um First-Party-Spiele und die haben sie auch nicht im Ziel, genauso wenig wie zeitexklusive Deals, die durch Zahlung und Teilung von Ressourcen ausgehandelt werden.
Mal schauen, wie UK und die EU darauf reagieren, könnte sein dass beide nachziehen, dann werden die Zugeständnisse interessant. Schön auch, dass es nicht um CoD geht, sondern um die gesamte Palette von Activision Blizzard.
Persönlich ist mir das Wurscht, hab Playstation, PC und Switch, also alles was kommt, kann gespielt werden. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass da mal ein Zeichen gesetzt wird. Microsoft und Co. haben so unendlich viel Geld, die können machen was sie wollen. Wir laufen da direkt in die Welt von Cyberpunk, Shadowrun und Co. rein...
Das ganze ist eine Idiotie. mit 70 Mrd. kann Microsoft Sony so viel Schaden zufügen ohne ein Studio zu übernehmen...
Statt "CoD für 10 Jahre garantiert auf Playstation" ist halt dann "CoD die nächsten 10 Jahre jeweils 6 Monate zeitexklusiv auf XBOX und Windows und zum Launch im GamePass" - im Rahmen eines ganz normalen Vertrages zwischen zwei unabhängigen Firmen, gegen den weder die FTC noch sonstige Regulierungsbehörden irgendwas tun kann. Insofern ist das Argument "Die könnten jemand anderem schaden durch die Übernahme" kompletter Humbug.
Man kann da ne Menge machen. Meinen Arbeitgeber hat man damals dazu verpflichtet, 1/3 seines Netzes an andere Wettbewerber freizugeben, was echt weh getan hat (und weiterhin tut). Nur müssen die Entscheider halt auch die Eier in der Hose haben, gegen die Megakonzerne anzutreten.
Mit so einem Vertrag wäre CoD auf Playstation-Konsolen tot, daran hat Activision kein Interesse. Mit 70 Milliarden Dollar könnte Microsoft auch 1000 eigene AAA-Spiele finanzieren, dann bräuchten sie kein Activision mehr. Problematisch wird es, wenn sie ihr Ökosystem weiter abschotten und dann auch bei Windows die 30% verlangen, die es jetzt schon bei Xbox gibt. Dann könnten sie auch an den Adobe-Abos mitverdienen ohne Adobe aufkaufen zu müssen.
Was abzuwarten bleibt. Für Activision als börsennotiertes Unternehmen wäre ein Scheitern der Übernahme wesentlich schlimmer als für Microsoft - wie du sagst, die haben dann 70 Mrd. und können damit den Markt umkrempeln. Und wenn das scheitert und der Aktienkurs stürzt - was dann doch sehr wahrscheinlich ist - braucht Activision jeden Euro.
Am Ende ist es aber egal, wo sich Microsoft die Exklusivität kauft, dem Markt und am Ende den Spielern schadet das mehr als diese Übernahme es je könnte.
Ich bin da ganz bei dir, Punisher. Bin wahrlich kein Fan von Activision/Blizzard, ganz im Gegenteil, aber falls der Deal scheitert wird sich Microsoft die Exklusivität auf eine aggressivere Art und Weise einkaufen.
Sony hat aber nicht eine Marktstellung wie Microsoft und darauf kommt es am Ende an.
Erstaunlicherweise häuft sich die Rate an PC-Portierungen - oder deren Ankündigung - an ehemaligen Playstation-Exclusives in 2022 enorm. Gutes Timing seitens Sony, aber sicher kein Zufall ;)
Liegt aber wohl hauptsächlich daran, dass sie die Kohle bei den mittlerweile herrschenden Entwicklungskosten nicht mehr liegen lassen können. Denn auch wenn der PC ja tot ist, kann man darauf gut Geld verdienen. ;)
Äpfel und Birnen ;-)
Eigentlich ist die Frage doch nur: Wann können wir mit einem StarCraft 3 rechnen?
Korrekt! :-)
hat halt nur so rein absolut gar nichts mit dem deal und oder Microsoft zu tun.
Die Geschichte ist doch abgeschlossen und gerade der Teil der Zerg in Starcraft 2 war auch eher bescheiden.
Die " Begründung " bezüglich Starfield & Redfall ist albern, da beide Titel noch gar nicht erschienen sind. Also rein spekulativ.
Als Disney die Rechte an der kompletten Historie der 20th Century weginhalieren durfte, hat es keine Sau interessiert. Jetzt bei Microsoft eintweichen Sony nervöse Darmgase wegen einer halbtotgerittenen Stute namens CoD & schon muß das große Ganze ganz anders beurteilt werden...
Die aktuelle Regierung hat halt eine andere Einstellung als die vorherige. Ist jetzt nicht verwunderlich und sie versuchen zumindest, den grenzenlosen Konsum der Großkonzerne zu kontrollieren. Ist halt alles nicht so einfach, weil du in den USA z. B. wieder ein Schiedsgericht brauchst und je nachdem wie die Aufteilung von Reps und Dems ist, läuft es Richtung Konzerne oder Richtung Endnutzer.
Auf Dauer wird es nicht aufgehalten werden, dazu sind zu oft Politiker in den Deals verstrickt. Man muss nur den schwachen Punkt finden und schon geht der Deal durch.
ahahaha, das wäre so geil und lustig, falls das tatsächlich nicht zustande kommen sollte. hatte gar nicht an die Möglichkeit gedacht
Finde ich gut und richtig. Im großen Stil den Markt aufkaufen, um die Konkurrenz klein zu halten, indem man sie nicht mit den Titeln aus den aufgekauften Häusern beliefert und sich so eine Monopolstellung aufzubauen ist jetzt nicht unbedingt eine Praktik, die bei mir auf große Sympathie stößt.
Sony ist größer als MS, Nintendo dürfte die Übernahme kaum interessieren, Windows betrifft sie eh nicht, Valve ist es egal.
Tencent ist eh größer.
Selbst mit der Übernahme ist man so weit von einem Monopol entfernt, dass jeglicher Gedanke daran verschwendet ist.
Derzeit, richtig. Mittel- und langfristig sind da schon Tendenzen zu erkennen.
Ich denke für die Spieler _aller_ Lager ist es sicherlich die bessere Entwicklung wenn dem Einkaufswahn von Microsoft jetzt so langsam ein Riegel vorgeschoben wird.
Gerade in der letzten Zeit kann man wunderbar im Bereich Energieressourcen sehen wie schlecht es für den Kunden ist wenn es nur einige wenige Anbieter gibt. Klar gibt es da jetzt 100 Unterschiede im Detail, aber am Ende zeigt sich klar: je weniger Teilnehmer am Markt, umso ungesünder ist der Wettbewerb.
Mal die andere Richtung gedacht: M$ subventioniert seinen GP noch ein paar Jahre, kauft noch Ubi neben Blizz dazu, und vor dem nächsten Konsolenrelease zieht Sony die Reissleine.
Glaubt _irgendwer_ tatsächlich dass dann die Konsolen noch mit Verlust oder zum Selbstkostenpreis verhökert würden?
Glaubt _irgendwer_ tatsächlich dass dann ein Gamepass noch zum Selbstkostenpreis oder mit leichtem Verlust (und ja, das ist der aktuelle Stand der Dinge) verkauft werden wird?
Diese _ganze_ aktuelle Entwicklung der günstigen Spiele im GP haben wir doch einzig und allein der Tatsache zu verdanken, dass M$ es über das letzte Jahrzehnt verpennt hat, sich gegen Sony wirklich stark aufzustellen. Ja sie haben ihre Marken wie Halo - aber zum Konsolenrelease war davon _kein_ Titel releasefähig. Software sells Hardware, also wurde aus der Not eine Tugend gemacht: nicht einzelne, teure Titel sollten die Spieler locken, sondern viele billige.
Wenn man sich nun die Verkaufszahlen anschaut liegt Sonys PS5 aber immer noch vor XSX/XSS. Also wird weiterhin der GP subventioniert - aus dem einfachen Grund dass die Konsolen sonst nicht wirklich weg gehen würden.
Ja, am PC ist er auch günstig. Aber das würde ich eher als Mitbringsel bezeichnen - man ist halt einmal dabei, und versucht ebenso am PC die Spieler in sein Ökosystem zu locken. Denn sind wir mal ehrlich, ansonsten würden doch kaum Spieler diesen PC-Store auch nur hochfahren, geschweige denn ihre Einkäufe dort tätigen. Denn auch am PC hat man es lange verschlafen sich passend aufzustellen - bzw. hat die Spieler mit so was wie GFWL eher abgeschreckt.
Und _das_ ist die Situation die wir aktuell haben.
_Das_ ist der Grund für einen günstigen GP.
Und nur so lange Sony so stark bleibt, wird der GP auch so billig bleiben.
Man muss ja auch mal überlegen (leider wurde mein Newsvorschlag dazu nicht übernommen): auch M$ nimmt für seine Spiele als Kauf nun 80€. Der GP-Preis wurde "komischerweise" jedoch nicht angehoben. Warum nur? Na weil zumindest vor dem Weihnachtsgeschäft die XSX / XSS noch als besonders guter Deal rüber kommen soll, ist doch klar.
Wenn man sich sonst mal umschaut wie so die Aufschläge sind, wird oft davon geredet dass der Verkaufspreis ca das dreifache des Herstellungspreises sein sollte. Bei einem aktuell nicht gewinnbringenden GP wären wir dann bei 30-39€. Das sollte man vielleicht mal im Hinterkopf behalten ;)
Wer mich kennt (oder hier das M$ liest) dem wird vielleicht auffallen dass ich den Konzern selbst nicht wirklich mag. Aber: wäre Sony so stark dass die Gefahr bestünde M$ komplett vom Konsolenmarkt zu verdrängen würde ich mitnichten feiern. Einfach weil, auch wenn es nicht meine Firma ist, sie für den Wettbewerb notwendig sind.
Entsprechend, um auf diese News zurück zu kommen: sehr gute Entwicklung, hoffentlich lassen sie sich nicht noch weich klopfen!
Was heißt da weichklopfen? Das ganze geht vor ein Gericht und dann gibt es ein Urteil. Nur weil irgendwelche Behörden einen Konzern oder einen Privatmann vor Gericht zerren, heißt das noch nicht das die Behörde im Recht ist.
Das war vor allem darauf bezogen dass man bspw. eine Aufteilung von AB bzw. Abspalten einiger Teilbereiche vorschlagen könnte um dafür zu sorgen dass die Klage zurückgezogen wird.
Ich fühle mich gut unterhalten, danke.
Hach der Inso und das böse Ms....:D
M$ bitte!
Microsoft erinnert mich an Fußballvereine, die anderen Vereinen die Spieler wegkaufen und dann auf die Bank setzen. So viele Studios hat man in den letzten Jahren gekauft und auf den Game Awards vorgestern hat man einfach mal gar nichts gezeigt.
Macht Sinn. Zu viele andere Ankündigungen und damit zu wenig Aufmerksamkeit.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Übernahme von Activision durch Microsoft tatsächlich einen Schaden für Spieler*innen bringen würde. Zumindest der Economist glaubt, dass das kein Problem wäre: https://www.economist.com/leaders/2022/12/01/trustbusters-should-let-microsoft-buy-activision-blizzard
Es ist gut möglich, dass MS zwar CoD oder andere Toptitel Xbox-exklusiv machen könnte, es aber nicht tun würde, weil das eben einen Verzicht auf riesige Einnahmen bedeuten würde, die nicht durch zusätzliche Einnahmen bei der Xbox etc. kompensiert werden würden.
ABER: ich verstehe auch nicht, welchen Vorteil, Spieler*innen und andere Konsument*innen haben sollten. Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee, wenn Spielekonsolen, die aus ökonomischer Sitz Plattformen bzw. zweiseitige Märkte sind, und die Spielestudios, die Spiele auf den Plattformen anbieten, getrennt sind. Das regulieren wir ja auch so beim Strom, bei der Eisenbahn (jedenfalls ein bisschen) und in anderen Bereichen. In den digitalen Bereichen, wo Plattformeigentümer und Anbieter auf der Plattform vermischt sind, gibt es ständig Probleme, bspw. bei Amazon.
Also: im Zweifel lieber gegen einen Zusammenschluss, wenn dieser schädlich für Konsument*innen sein kann und kein klarer Nutzen erkennbar ist.
Ich bin gerade mal durchgegangen was ich ohne ActivionBlizzard vermissen würde.
Hier ist die vollständige Liste
Techniker ist informiert
Da hat Kotick, der Arsch, ausnahmsweise mal recht. Die Argumente der Kläger sind ziemlich aus der Luft gegriffen und im Zusammenhang sehr schwach. Microsoft wird es ein leichtes sein, diese zu entkräften. Außerdem können die Amis auf einen entsprechenden Megakonzern in der Branche nicht verzichten als Gegenkraft zu agressiv agierenden chinesischen Unternehmen.