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Erzählerisch nimmt sich
The Knight Witch einem aktuellen Thema an: Die Welt wird durch ein profitgieriges Unternehmen ausgebeutet. Selbst der Triumph über den Erzfeind mit Hilfe der mächtigen Knight Witches wird zum Pyrrhussieg, denn die Oberfläche wird unbewohnbar und zwingt die Überlebenden in die unterirdische Welt Dungeonidas. Natürlich droht auch diesem Zufluchtsort Ungemach. Der Titel bleibt aber auf dem Boden: Die Erzählung nimmt sich eines ernsten Themas an, ist aber gespickt mit Witz und Charme und umrahmt gelungen den spaßigen, wenn auch fordernden Ritt durch die Genres Metroidvania, Shoot-em-up und Deckbuilding.
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Der Miniboss Abraxas machte mir relativ früh klar, dass The Knight Witch kein Spaziergang wird. Gefühlte 100 Versuche später bezwang ich ihn dann doch. |
Wer sind die Knight Witches?
Bei den Knight Witches handelt es sich um ein Quartett Hexen, die mit mächtigen Fähigkeiten ausgestattet sind: Sie können fliegen, schießen und zaubern. In der Spielwelt gehen die vier Hexen als Stars durch. Als Dungeonidas erneut angegriffen wird, scheinen sie sich den Invasoren entgegenzustellen. Ihr schlüpft hingegen in die Rolle der ehemaligen Knight-Witch-Kandidatin Rayne, für die beim ersten Casting kein Foto heraussprang. In Anbetracht der ernsten Situation schlägt Raynes Stunde und ihr rollt mit ihr das Feld von hinten auf.
Dabei fliegt ihr die meiste Zeit durch die Spielwelt und feuert per Knopfdruck oder Dauerfeuer Schüsse auf die in Dungeonidas lungernden Gegner. Außerdem nutzt ihr verschiedene Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten. Einmal gefunden oder freigespielt, wandern Fähigkeiten in Form einer Skill-Karte in euer Inventar. Mit diesen Karten baut ihr euch nun ein eigenes Zauberdeck. Im Spiel habt ihr immer drei Karten „auf der Hand“. In welcher Reihenfolge die Fähigkeiten auftauchen, obliegt dem Zufall und eine neue Karte erscheint erst, wenn ihr eine andere ausspielt. Um Skills einzusetzen, benötigt ihr zudem Manapunkte. Die werden von besiegten Feinden hinterlassen oder liegen in der Spielwelt herum – sie sind allerdings nicht im Übermaß vorhanden, so dass ihr Magie selten wahllos spammen könnt, sondern gezielt einsetzen müsst.
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Das Deckbuilding-System bleibt übersichtlich, allerdings unterscheiden sich die verschiedenen Skills spielerisch deutlich voneinander. |
Die Metroidvania-Welt Dungeonidas
The Knight Witch ist im Kern ein Metroidvania und wie für dieses Genre typisch öffnet sich die Spielwelt nach und nach. Die verschiedenen Biome bestehen dabei aus aneinandergrenzenden Räumen. In den meisten trefft ihr auf Gegner, die euch mit Bullet-Hell-ähnelnden Angriffsmustern eindecken. In einigen Räumen erwarten euch zudem Geschicklichkeitsparcours, die ihr absolvieren müsst, um weiterzukommen – oder um eine Karte für euer Zauberdeck zu erbeuten. Daneben gibt es auch befriedete Orte mit Schreinen, an denen ihr speichert, oder Händlern, die euch mit Rüstung und Lebensenergie versorgen.
Im Spielverlauf erhaltet ihr beständig weitere Fähigkeiten, die euch das Betreten einiger Areale oder Räume erst ermöglichen. Backtracking ist also auch in The Knight Witch vonnöten. Die Welt ist jedoch übersichtlich designt und es liegt meistens auch auf der Hand, wie es weitergeht – im Fall der Fälle zeigt euch auf Knopfdruck ein magischer Wind, wo es langgeht.
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In der Unterwasser-Welt seid ihr die meiste Zeit in einem Unterseeboot unterwegs. Spielerisch abwechslungsreich - aber technisch zu viel für die Playstation 4 Pro. |
Zuckrige Inszenierung, knallhartes Gameplay
Optisch besticht The Knight Witch mit seinem gezeichneten Comic-Look. Dabei überzeugt die Spielwelt durch farbenfrohe und abwechslungsreiche Biome sowie wunderschöne Hintergründe. Begleitet wird euer Abenteuer von einem ruhigen Soundtrack, der je nach Geschehen jedoch Fahrt aufnimmt und das Spiel musikalisch gut unterlegt. Sehr eintönig klingt ausgerechnet der Schuss-Sound, was bei einem Shoot-em-up doppelt nervig auffällt. Raynes Reise, ihre Vergangenheit und die Geschichte anderer Bewohner Dungeonidas' werden mit kurzen Zwischensequenzen erzählt und um Nebenquests ergänzt. Häufig mit kleinem Augenzwinkern und Realwelt-Anspielungen.
Die Inszenierung ist stellenweise so kitschig und gutherzig, dass man meinen könnte, The Knight Witch sei ein Kinderspiel. Das ist der Titel aber mitnichten. Vielmehr erwarten euch fordernde Shoot-em-up-Sequenzen mit kugelspeienden Gegnern und knifflige Geschicklichkeitspassagen. The Knight Witch spielt sich mit zunehmendem Spielverlauf dank mehrerer Upgrades für eure Hexe zwar gefühlt runder, bleibt aber weiterhin knackig.
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Regelmäßig geratet ihr in herausfordernde Arenakämpfe, in denen ihr eine bestimmte Anzahl an Gegnern töten müsst, bevor es weitergeht. |
Geht die Zauberformel auf?
The Knight Witch ist ein interessanter Genre-Mix, wenngleich kein Element für sich gesehen mit Genregrößen konkurrieren kann. Dem Gesamtpaket und dem Spielspaß kommen die entschlackten Systeme meiner Meinung nach aber zugute. Optisch gefällt mir The Knight Witch zudem sehr gut, an manchen Orten habe ich innegehalten und für einige Sekunden einfach mal das Artdesign genossen. Hinzu kommt eine größtenteils stimmige Soundkulisse. In der vorliegenden Version ging meine Playstation 4 Pro in kugel- und explosionsintensiven Gefechten allerdings wiederholt unschön in die Knie.
Nach 10 Stunden sind fünfzig Prozent des Spiels abgeschlossen, dank der guten Spielerführung irrte ich selten durch Dungeonidas. Dafür spielte ich mehrere Passagen bis zum Abwinken. The Knight Witch macht mir wirklich Spaß, es geht aber auch als Testprogramm für meine Frustrationstoleranz durch. Selbst die Routinekämpfe erfordern ein konzentriertes Vorgehen – ansonsten erwacht Rayne schneller und häufiger am letzten Speicherpunkt, als euch lieb ist.
- 2D-Actionadventure für PC, Playstation 4|5, Xbox One|Series X, Switch
- Einzelspieler
- Für Fortgeschrittene
- Preis: 19,99 Euro
- In einem Satz: Gelungener Genremix aus Shoot-em-up und Metroidvania mit forderndem Schwierigkeitsgrad.
Danke für den Check. Die Genre-Wortschöpfung vielleicht schon mal patentieren lassen.
Alleine diese Wortschöpfung hat mich neugierig werden lassen. Jedes Genre einzeln hätte ich nicht angeklickt. Gute Arbeit :)
Bäm! Mein Aufstieg in die Clickbait-Szene! :-)
Hat die Gamestar schon angerufen? ^^
Ich biete:
10 Gründe, warum die Gamestar schon angerufen haben könnte!
(nur mit GS+)
Ich verirre mich seeehr selten auf die Gamestar-Seite. Die Präsentation des kostenfreien Inhalts ist nicht so meins.
Die würden seeehr schnell merken, dass ich ein "One-Hit-Wonder" bin.
Aber, um positiv zu schließen: Ich schaue mir bei YouTube oft und gerne die Videos der Gamestar an. Gerade die Spielvorstellungen gefallen mir häufig richtig gut.
Mmmhhh, vielleicht dann eher Shmup-vania, das ist griffiger.
Wobei ich Meatvania - die Dachzeile beim Carrion-User-Artikel - auch schick fand. Könnte Unikat-Charakter haben.
Macht einen coolen Eindruck, kommt auf die Wishlist. Danke für den schönen Check.
Danke und gerne. :-)
The Knight Witch wirst du in den Zero-Sievert-Erholungspausen locker wegsnacken... :-)
Das Spiel ist echt so hart :D Wurde gerade nachts wieder von einer WIldschweinhorde erledigt, hatte gerade das Sägewerk gescoutet. Schon hart. Tag/Nacht scheint glaube ich fortzuschreiten dabei!
Wenn ich meinen Stapel abgespielt habe, ist The Knight Witch ein wirklich heißer Kandidat, ich mag so spiele :)
Oooh, vielen Dank für diesen Check. Hatte es nicht auf dem Schirm, spricht mich aber total an. :)
Gerne. :-)
Ich werde versuchen, The Witch Knigt durchzuspielen.
Die Konsolen-Versionen (PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One) sollen laut Entwickler übrigens zu schnell laufen und erhalten deshalb noch einen Patch, womit sich der Release auf den 2. Dezember verschiebt.
Ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen, das Spieltempo ist insgesamt nicht hoch. Aber: Es gab einen optionalen Raum, in dem man als Belohnung eine Karte erhalten hat, wenn man die sich drehenden Laser-Räder hinter sich gelassen hat. Und die drehten sich in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit, hat mich echt Nerven und Dutzende Anläufe gekostet, bis ich den geschafft habe. Könnte sein, dass dies eine der Stellen war.
Edit: Ich kann mir das Spiel auch gut auf der Lite vorstellen. Viel zu lesen gibt es nicht, die Schriftgrößen waren auf der PS4 sehr gut lesbar und ich bin gut mit der Controller-Steuerung zurechtgekommen.
Bei Steam gibt es auch eine Demo-Version:
https://store.steampowered.com/app/1872680/The_Knight_Witch/
Als ich die Grafik gesehen hab, dachte ich, dass es einen ähnlichen (hübschen) Stil hat wie Rise & Shine und siehe da, es ist derselbe Entwickler. :D Rise & Shine fand ich nicht schlecht, The Knight Witch klingt aber eher nicht nach einem Spiel für mich. ;)
Ihabe mir gerade den Check zu Rise & Shine durchgelesen - bin da im Playstore schonmal drüber gestolpert, aber für einen Kauf hat es nie gereicht. Wird mir auch zu schwer sein.
Ja, es könnte sein, dass The Knight Witch zu LEICHT für dich ist... ;-)
Rise & Shine fand ich wirklich nicht so extrem schwer, auch wenn es knackige Stellen hat. :D Aber es ist eh nicht der Schwierigkeitsgrad, weswegen The Knight Witch wohl nix für mich ist, sondern der Genre-Mix, nur eines der drei Genres sagt mir so wirklich zu (Metroidvania). ;)
Grafisch überragend, aber für mich wahrscheinlich zu frustrierend - schade.
Zur Schwierigkeit: Ich bin auch kein Shoot-em-up-Held, wie ich immer wieder feststellen muss. Bei The Witch Knight hat es bislang mit Passagen-immer-wieder-und-wieder-spielen und generellem vorsichtigen Vorgehen "ganz gut" gepasst.
Was ich vergessen habe zu erwähnen: Es gibt ein Cheat-Menu. Ich habe da son bisschen rumgeklickt, das blieb aber ergebnislos. Da man durch Cheat-Nutzung die Trophäen deaktiviert, wollte ich auch ohne Cheats weiterspielen.
Auf der Seite sieht man die Kombinationen und die Effekte:
https://www.kakuchopurei.com/2022/11/the-knight-witch-cheat-code-walkthrough-video-guide/
Das könnte was für mich sein, kommt in die engere Auswahl.
Wirklich hübsch anzusehen, das zugehörige Spiel interessiert mich leider weniger.
Check irgendwie nicht gesehen, aber das ist ja mal voll was für mich.