Teaserbild aus Overwatch zeigt die chinesische Heldin Mei-Ling Zhou
Activision-Blizzard und der chinesische Publisher Netease beenden ihre seit 2008 bestehende Zusammenarbeit. Damit können ab 23. Januar 2023 Blizzards Spiele in der VR China offiziell nicht mehr erworben werden, auch die Online-Services stellen den Betrieb ein. Betroffen sind unter anderem World of Warcraft, Hearthstone, Overwatch 2 und Diablo 3.
Damit westliche Publisher in der Volksrepublik Spiele veröffentlichen und betreiben können, benötigen diese einen einheimischen Vertriebspartner. Bei Blizzard ist dies der Publisher Netease. Da sich beide Parteien aber nicht auf Konditionen zur weiteren Zusammenarbeit einigen konnten, läuft dieser Vertrag aus. Nur Diablo Immortal kann weiter betrieben werden, da das Mobile-Spiel eine eigene Vereinbarung hat.
Der chinesische Markt trug laut letztem Geschäftsbericht 13 Prozent zu Blizzards Gewinnen bei, bei Netease hingegen nur zu 4 Prozent. Der Wechsel des Vertriebspartners bedingt sehr wahrscheinlich auch eine Neubeantragung der Spielelizenzen, die in China notwendig sind. Da diese Lizenzen nur sehr unregelmäßig vergeben werden, kann dies ein Jahr und länger dauern.
Noch ist unklar, ob sich Blizzard bemüht, auf dem chinesischen Markt zu bleiben oder sich, auch nach Skandalen wie das Sperren bei chinakritischen Äußerungen, ganz zurückzieht.
Schade, dass China ihren Markt derart abschotten kann vor ausländischen Produkten. Da haben wir in Europa dank der Dassonville-Entscheidung des EuGH echt Glück, dass die Nationalstaaten nicht so einfach ausländische Produkte diskriminieren oder beschränken können.
Die VRC hat halt Angst, dass über die Spiele politische Unruhe gestiftet wird. Daher müssen sie sich zwangsläufig so abschotten. Ist halt auch ein Land mit einen Regime voller Gegensätze......
Naja, aber z.B. ein Publisher könnte doch auch selbst seine Produkte vertreiben, wenn er sich an die Vorgaben hält. Tut er das nicht, werden seine Zweigstellen halt dicht gemacht. Da geht es um weit mehr als nur "politische Unruhe". Betrifft ja auch nicht nur die Spielebranche.
Wo steht denn etwas von Abschottung? In der News steht genau genommen nur, dass man sich bei den Konditionen für die weitere Zusammenarbeit nicht einig geworden ist. Auch in der Pressemitteilung von Blizzard lautet die Formulierung so.
Dass man einen einheimischen Vertriebspartner benötigt ist bereits eine Abschottung. Wenn deutsche Brauereien ihr Bier in Frankreich nur mit einem französischen Vertriebspartner verkaufen dürften, würde man auch von einer Abschottung reden.
Ich würde mir das Konzept mit einem inländischen europäischen Pflichtpartner für ausländische Unternehmen auch wünschen. China macht das ja auch nicht grundlos und litt 100 Jahre lang unter Unterdrückung.
Deine Aussage ist falsch. Du benötigst sehr wohl einen Rechtsvertreter innerhalb der EU solltest du Waren oder Dienstleistungen hier anbieten. Ausserdem reguliert der EU Markt ebenfalls seinen Warenfluss aus dem nicht EU Raum, die Zauberworte heissen u.a. "Zölle" und "Einfuhrbeschränkungen".
Das deutsche Bier in Frankreich stellt daher kein Problem dar. Chinesisches Bier in Frankreich wird schon eher problematisch.
Komplexe Themen vereinfacht darzustellen ist ziemlich schwierig da leider als erstes die ungeliebten Fakten dem Rotstift zum Opfer fallen.
Ich finde es ist nochmal was ganz anderes, ob ich nur eine rechtliche Vertretung brauche, die nur eine Auswirkung haben muss, oder ob ich einer fremden Firma Einblick in meine Produktions/Fertigungsprozesse geben muss.
Zumal das Thema Zölle und Einfuhrbeschränkungen auf so ziemlich jedes Land und jede Wirtschaftsgemeinschaft zutrifft, das ist ja im Prinzip das "Normal" auf dem dann nochmal was aufgesetzt wird.
Bist du dir sicher mit dem Rechtsvertreter ? Es kommt ja eine Menge Ware aus China, die im günstigsten Fall einen Generalimporteur haben und im schlechtesten Fall aber über diverse Verkaufsplattformen angeboten werden ohne das ein Rechtsvertreter benannt ist (und ich bezweifel das die Betreiber dieser Plattformen dann automatisch in diese Kategorie fallen).
Der Generalimporteur ist in dem Moment der Rechtsvertreter, mit dem du die Geschäftsbeziehung eingehst, wenn du selbst importierst bietet dir der Händler ja diesen (import) Service nicht an, daher gehen Haftung und Risiko allein auf dich über. Wusste dass diese Beispiele kommen, wollte aber den Text nicht zu lang werden lassen :). Hab selbst 17 Jahre für einen Internationalen Rohstoffhändler gearbeitet, daher: die Lage ist so ziemlich überall gleich. Interessiert hier nur keinen ob sich Chinesen oder Russen darüber beschweren.
Ja aber das ist ja nichts andere als was ich geschrieben hatte, und auf das Thema Direktanbieter bist du nicht eingegangen.
Wer ist denn "Direktanbieter"?
zum Beispiel eBay-Shop Xy der direkt von einer Adresse aus China liefert.
Das ist eben das von mir genannte Beispiel in dem du selbst importierst. Der Hersteller bietet seine Ware auch nicht direkt an. Die Plattform ist nur "Vermittler" der Verkäufer liefert zum Privatgebrauch und der Rest ist dein Bier.
Ändert aber nix daran das man anscheinend doch nicht in jedem Fall einen Rechtsvertreter in der EU braucht um zumindest Waren, wenn nicht auch Dienstleistungen, in der EU anbieten will. Was für rechtliche Auswirkungen das auf den Endkunden hat war ja nicht Gegenstand dieser Diskussion.
Natürlich gibt es auch in Europa Zölle und Einfuhrbestimmungen, aber die sind für große Unternehmen kein Problem. In der Regel gründet man einfach eine Niederlassung in Europa. In China konnten jahrelang gar keine Konsolen verkauft werden, Nintendo musste damals zusammen mit einem chinesischen Hersteller ein spezielles N64 für den chinesischen Markt entwickeln (iQue).
Auch die Beteiligung chinesischer Unternehmen an Infrastruktur in Europa wäre umgekehrt nicht so möglich. Ein deutsches Unternehmen kann sich nicht in den Hafen von Shanghai einkaufen.
Infrastruktur Beteiligung: versteh das Problem nicht. Die Rechtslage hier ist eben anders als z.B. in China. Hier dürfen keine Occulus VR Sets verkauft werden. Und nu?
Die Aussage dass Zölle und Einfuhrbestimmungen kein Problem darstellen oder dass eine innereuropäische Niederlassung das umgeht ist schlicht unhaltbar. D
Meine Meinung: Unter den derzeitigen Bedingungen Rückzug der Entwickler/Publisher der freien Welt aus dieser Diktatur, Verkaufsverbot von Anteilen an chinesische Unternehmen wäre auch noch gut.
Letzterer Drops ist durch. Inzwischen sind einfach zu viele Anteile verscheuert worden.
Aber ich stimme dir inhaltlich vollkommen zu.
Ja, aber das heißt ja nicht, dass man das weitere Verscheuern zulassen muss. Aber mit Personen an der Macht, die sehr undurchsichtige Interessen und noch dazu lauter Erinnerungslücken haben, wird es schwer. (Heißt nicht, dass geeignete Personen bereitstehen, das ist ein Problem)
Amen.
Die schöne einfache Welt der selektiven Wahrnehmung - hat bloß leider nichts mehr mit den komplexen Herausforderungen der Gegenwart zu tun.
Der Spiegel-Cartoonist bringt es auf den Punkt:
https://i.imgur.com/Vott8ON.jpg
Richtig. Umso wichtiger ist es, bewusst zu kaufen (versuche ich) und natürlich von den Leuten, die es können (und das ist nicht Otto-Normalbürger) gegenzusteuern. Siehe jetzt auch ganz aktuell die Drohungen an Kanada. Wenn die Zitate so stimmen, klingt das, als ob ein Unternehmenschef seinen Abteilungsleiter auf Spur bringen will. Und auch davon ausgeht, dass das (dank der Drohung) problemlos klappt.
Nicht sonderlich gut und pfiffig. Ist ein Äpfel und Birnen Vergleich. Das eine ist der Ausverkauf der deutschen Industrie inkl. Technik/Know-how und dem zugänglich machen von kritischer Infrastruktur, dass andere die Herstellung von Gerätschaften, die genauso gut in X anderen Ländern hergestellt werden können. Für Erstes benötigt man spezialisierte Fachkräfte, für Letztes nicht wirklich.
Aber man benötigt Infrastruktur, Fertigungsbetriebe für Zulieferteile und allgemein Firmen die das machen. Kann man alles auch im Ausland aufbauen, aber dafür braucht es Willen, Geld und Zeit.
Sehr passendes Teaserbild :]
Danke für das übernehmen der News und kudos für die Auswahl des Teaserbilds ;)
Für das Teaserbild hab ich auch ne Weile gesucht :D
Hat sich gelohnt, Kudos! Danke auch für die interessante News.
VR China und ich denke an Virtual Reality China.
Ach das wäre es doch, wenn es nur ein virtueller Staat wäre.