Es gibt Schwierigkeitsgrade!

GC22: Flintlock angeschaut, das Soulslike für Einsteiger

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1. September 2022 - 19:35 — vor 1 Jahr zuletzt aktualisiert

Teaser

Soulslikes sollen und müssen schwer sein. A44 Games will aber Schwierigkeitsgrade anbieten und hat auch sonst spannende Ideen, die Flintlock zu einem interessanten neuen Genre-Vertreter machen.
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Ja, Soulslikes sind nicht gerade das am schlechtesten vertretene Genre in der aktuellen Spielebranche. Aber immerhin kann man A44 Games nicht vorwerfen, dass sie nur wegen dem Erfolg von Elden Ring auf den Zug aufspringen, haben sie doch bereits 2018 mit Ashen ihren ersten Sprung in das Genre gewagt. Seit geraumer Zeit werkeln sie nun mit Flintlock - The Siege of Dawn an ihrem neuen Titel, der ebenfalls ein Soulslike werden soll. Dabei aber einiges anders macht, als das Debüt der Neuseeländer, wie ich bei einer live vorgespielten Demo auf der Gamescom 2022 deutlich sehen konnte.

Natürlich betonen die Entwickler, viel Erfahrung bei der Produktion von Ashen gesammelt zu haben und diese kommt nun entsprechend Flintlock zu Gute. Allerdings wolle man auch einiges anders machen, beispielsweise liegt beim neuen Spiel der Fokus deutlich mehr auf der Story. Ihr steuert die Kriegerin Nor, die stets einen Tierbegleiter namens Enki an der Seite hat. Wie ich den beschreiben soll, das weiß ich nicht genau. Ein pelziger Vierbeiner, irgendwo zwischen Luchs, Wolf und Fuchs angesiedelt und mit magischen Fähigkeiten ausgestattet. Nor selbst ist etwas bodenständiger und soll verhältnismäßig wenig übermenschliche Kräfte haben.

Von der Geschichte selbst konnte ich natürlich nur wenig sehen. Es geht um alte Götter, die wieder Bock hatten, die Welt zu übernehmen und ihr müsst ihnen natürlich Einhalt gebieten. Das ist die Grundprämisse, wirklich cool ist aber, wie die Elemente in das Spiel verbaut werden. Beispielsweise wurden mir in der Präsentation ein paar Händler gezeigt, ihr Ableben aber schon hinter sich haben. Ihre Seelen sind aber zurück in der Welt und haben noch ein paar Eigenheiten aus ihrem früheren Leben mitgenommen. So sind sie wahrlich versessen auf Kaffee, ob sie in der Vergangenheit Baristas waren kann ich nicht sagen. In einer Bücherei hingegeben sind zahlreiche alte Seelen mit der Wand verwachsen, die richtig Bücherwürmer waren. Das sorgt schon für eine Menge Stimmung und hat mich direkt neugierig auf mehr gemacht.
Das waren übrigens die Kaffee-Junkies. Keine Ahnung, was sie genau tun, außer vielleicht eine eigene Röstung neben einem Barbershop zu machen.

Wie aktiv das Storytelling im Vergleich zu den Werken von From Software wird, das kann ich noch nicht sagen. Wenn euch die Geschichte aber wirklich begeistert und ihr keinen Bock auf die typische Genre-Schwierigkeit habt, dann gibt es gute Neuigkeiten für euch. Denn wie die Entwickler im Gespräch bestätigt haben, wird es Schwierigkeitsgrade geben. Etwas, bei dem sich das große Vorbild nach wie vor vornehm zurückhält.

Beim Kampfsystem setzt Flintlock auf eine Mischung aus Nah- und Fernkampf. Eure Hauptwaffe ist eine Einhand-Axt, mit der ihr ordentlich zukloppen könnt. Austauschbar wird die nicht sein, aber dafür gibt es diverse Kombos und Moves, die ihr nutzen könnt. Außerdem kloppt ihr den Monstern und Menschen damit Rüstung runter und wenn ihr Feinde im Nahkampf erlegt, dann bekommt ihr Kugeln für eure Fernkampfwaffen. Die dürft ihr auch austauschen, beispielsweise habe ich eine Pistole für nahe Gegner und ein eher auf die Distanz ausgelegtes Scharfschützengewehr gesehen. In der Präsentation haben die Entwickler übrigens viele Gegner direkt mit einem Pistolenschuss erledigt, das erschien mir etwas übermächtig. Unter dem Hintergrund, dass ihr Kugeln aber nur durch Axt-Kills auffüllen könnt, relativiert sich dieser Eindruck wieder. Außerdem müsst ihr auch nachladen, das scheint ähnlich wie in Gears of War zu funktionieren, zumindest war im Nachladebalken ein kleiner Bereich zu sehen, den man für einen irgendwie gearteten Bonus wohl treffen muss.

Euer Begleiter Enki wurde mit Atreus aus God of War verglichen und das nicht zu Unrecht. Denn auf Knopfdruck greift er in den Kampf ein, zieht Aggro auf sich, lässt Magie wirken oder versorgt euch mit nützlichen Buffs. Auch abseits der Auseinandersetzungen ist Enki sehr nützlich, so könnt ihr durch einen bestimmten Skill in sein Fell schlüpfen und sonst unerreichbare Orte per Flug erreichen. Das kommt auch in den Plattforming-Abschnitten zum Einsatz, die A44 Games oftmals einstreuen will. Dabei hilft auch eine Art Doppelsprung, den Nor auslöst, indem sie sich selbst sprengt. Wie gesagt, sie soll nur realistischer als der Rest der Welt sein.
Im Kampf gegen den Gott des Wissens musste der spielende Entwickler sehr viel herumspringen und ausweichen.

Spannend werden durch diese Bewegungsmöglichkeiten auch die Kämpfe, besonders in den Bossen müsst ihr auf Zack sein, um Flächenangriffen via Doppelsprung oder Dash auszuweichen. Gut sichtbar war das bei Myrmidon, einem Ritter in strahlender Rüstung mit nicht ganz so strahlenden Absichten. Übrigens sollen die Kämpfe und Animationen in Flintlock einem bestimmten Rhythmus folgen, ihr braucht jetzt aber kein Guitar Hero erwarten. Jedoch wollen die Entwickler in gewisser Weise erzeugen, dass ihr in den Takt des Spiels findet und euch so das Leben etwas leichter macht.

Wo ich es schon von den Animationen hatte, die waren bereits in der Demo-Version butterweich und schick anzusehen, außerdem hatten sie eine gewisse Wucht hinter sich. Wenn Nors Axt einen Gegner trifft, dann ist der Einschlag deutlich spür- und sichtbar und die Attacken fand ich auf den ersten Blick sehr gut lesbar. Allgemein sind die Charaktermodelle und viele Umgebungsdetails schon extrem schick, nach Indie sah das für mich nicht unbedingt aus. Zumindest innerhalb von großen Gebieten, außerhalb der Stadt waren die Felstexturen doch noch extrem traurig.

So gar nicht traurig sah es hingegen im Lager aus. Denn auch wenn es so etwas wie die Leuchtfeuer aus Dark Souls gibt, wird ihnen in Flintlock deutlich mehr Liebe zuteil. Es handelt sich vielmehr um eure eigene kleine Stadt, die mit Fortschritt im Spiel immer weiter wächst, je nachdem, wie viele Leute sich euch anschließen. Hier könnt ihr auch mit Leuten reden oder neue Tränke craften, die unterschiedlichste Effekte haben – eine Inspiration der Flasche der wundersamen Arznei aus Elden Ring? Beispielsweise nutzte einer der Entwickler einen Trank zum Lebensraub. Nett ist übrigens, dass manche Gebiete frei von Gegnern bleiben, habt ihr sie einmal gesäubert. Hoffentlich beißt sich das nur nicht damit, dass irgendwann Grinding nötig wird und ihr elendslange laufen müsst, um einen guten Farmspot zu finden.

Ich hatte Flintlock - The Siege of Dawn zwar schon irgendwie auf dem Schirm, es aber letztlich als "halt noch ein Soulslike" abgespeichert. Nach der live vorgespielten Demo auf der Gamescom ist es aber sehr schnell sehr weit oben auf meiner Wunschliste gelandet. Das Gameplay sieht spannend aus, die Story verspricht sehr cool zu sein und die Entwickler geben sich viel Mühe. Glaubt ihr mir nicht? Sie haben extra Sprachwissenschaftler herangezogen, um den Göttern eine eigene Sprache zu verpassen. Die versteht Nor und damit ihr zwar nicht, aber alleine die sich die Mühe zu machen ist extrem cool. Auch die Ergänzung von mehreren Schwierigkeitsgraden und New Game+ zeigt, dass viel Überlegung in die Entwicklung geflogen ist.

Etwas skeptisch macht mich allerdings die angepeilte Spielzeit von etwa 40 Stunden. Das erscheint mir ziemlich hoch für ein Spiel von einem kleinen Team. Allerdings hat mich das Gesehene so positiv gestimmt, dass ich jetzt einfach mal guter Dinge bleiben will.
Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 1. September 2022 - 19:43 #

Ashen hat mir gut gefallen (da gab es ja auch schon das Feature mit dem sich erweiternden Lager) und Flintlock schaut auf jeden Fall schonmal ziemlich interessant aus, bin gespannt. :)

Kotanji 12 Trollwächter - 2550 - 2. September 2022 - 6:33 #

Soulslikes sollen mal eine (gut erzählte) Geschichte haben, lebendige Charaktere und eine lebendige Spielwelt, wo es auch etwas zu entdecken gibt außer noch mehr feindliche Wesen, gegen die man immer gleich kämpfen muss - dann würds mich auch mal kicken (Eldenring war bisher das, was ich mit 11 Stunden am längsten durchgehalten habe)