Seit 2018 waren die Japan-Dokus 2018 nur für Crowdfunder und Käufer verfügbar. Nun veröffentlichen wir die 1080p-Varianten frei für alle (das Making Of bleibt jedoch kostenpflichtig). Wenn sie euch gefallen, macht beim Crowdfunding für die Japan-Doku 2022 mit – und sichert euch alle 2022er Folgen zum Vorzugspreis von 10€ (nur bis Reisestart!).
Wer möchte, kann außerdem die 2018er Dokus in 4K erwerben, inklusive zahlreiche Extras. Auch das extralange Making Of (Folge 16) sowie etliche Extras sind dann enthalten.
Konnte man Anfang der Nullerjahre auf der Leipziger gamesconvention vereinzelt barbusige "Messe-Babes" bewundern, kommen moderne Spielemessen heute mit weniger nackter Haut aus. Klar, keine Automesse ohne Bikinimodels, und auch auf der Gamescom oder der E3 finden studentische Hilfskräfte mit Busen immer noch genügend Teilzeitarbeit – aber die Akzeptanz der Gleichung "Schöne Frau macht Produkt attraktiver" scheint im Abnehmen begriffen.
In Japan ticken die Uhren ein wenig anders: Frauen haben deutlich größere systemische Nachteile im Berufsleben als hierzulande und sollen nach der Heirat (bitte mit 25!) am besten zuhause bleiben. Beim gemeinsamen Ausgehen im Kollegenkreis haben die Office Ladies den Sararymen einzuschenken, das gehört sich eben so. Zur Belohnung werden sie seltener befördert, da sie ja schließlich mit 25 heiraten werden und dann zuhause bleiben. Die Geschlechterrollen sind oftmals noch klar verteilt, und dass viele junge japanische Frauen mit hohen Stimmen sprechen, liegt nicht an ihren Kehlköpfen, sondern der Erwartungshaltung ihres Umfelds.
Auch auf japanischen Messen treten die Companions (Hostessen) in der Regel noch zu Dutzenden auf, pro Großstand, wohlgemerkt. Das gilt auch für die Tokyo Game Show. Dort vollzieht sich zigmal pro Stunde und Hostess dasselbe Ritual: Ein mit Fotoapparat oder zumindest Smartphone bewaffneter Besucher tritt vor die Dame, die ihn anlächelt und dabei ihren Flyer hochhält. Der Besucher bedankt sich und tritt ab, der nächste kommt, und immer so weiter. Ist das Fleischbeschau oder einfach die gesunde Faszination am Schönen? Eine weitere Besonderheit der TGS: In viel größerer Anzahl als im Westen treten Cosplayer auf, die Spielfiguren des jeweiligen Herstellers verkörpern. Knippst man da die Frau oder die Figur?
Auf der TGS 2018 hat Jörg Langer die Chance genutzt und ein komplettes Doku-Video mit und über die Companions gedreht. Erwartet keine Enthüllungen (nein, niemand zwingt die Frauen dazu, und ja, sie können reden), wohl aber interessante Einblicke in einen Teil- und Vollzeitberuf, der zumindest in Japan keinesfalls ein ungewöhnlicher ist.
Fun Fact: Während wir die Mehrzahl der Companions spontan angesprochen haben (Dolmetscherin Keimy fragte, ich filmte), hatten wir mit zweien vorab Termine für je zwei Interviews gemacht. Das war gar nicht leicht: Diverse Anfragen bei Spielefirmen von mir und von der japanischen Agentur schlugen fehl, sodass wir am Ende bei einer für die TGS arbeitenden Agentur ein Model gebucht haben. Die kam dann, natürlich, auf die Minute pünktlich am Morgen vor dem zweiten Messetag zum Treffpunkt – in Begleitung zweier Aufpasserinnen von der Agentur. Entsprechend gestelzt wirkt das morgendliche Interview stellenweise. Beim abendlichen Gespräch war "Yuki" dann zwar erschöpft, aber auch gelöster. Vielleicht auch deshalb, weil ich ihre Gouvernanten taktisch geschickt mehrere Meter entfernt von ihr platziert hatte...
"Yuki" ist übrigens ein Tarnname, den richtigen bekamen wir ebensowenig verraten wie den Hersteller, für den das Model auf der TGS arbeitete. Filmen auf der Messe? Ausgeschlossen! Nun ja, vielleicht ist sie uns ja zufällig kurz vor die Linse geraten, könnte ja theoretisch passieren auf so einer Messe. Weniger kapriziös stellte sich ein kleiner japanischer Hersteller namens Accessport an: Er gab uns die Erlaubnis, die Cosplayerin Kau zu filmen und zu interviewen, ganz ohne Auflagen. Vielleicht will sich der eine oder andere ja mal am F2P League of Angels 2 versuchen – dort treibt Kaus Spielefigur "Crimson Lord" (im Westen) beziehungsweise ジュリア (Julia) ihr Unwesen. Als Bossmonster, wenn ich es richtig verstehe...
Viel Spaß!
Die ganze Hostessen-Geschichte ist ja zumindest im Westen auf Messen so gut wie ausgestorben mittlerweile, wie ist das bei der TGS 2022? Gibt es das da noch?
Du scheinst die Rahmenhandlung bei den Spieleveteranen-Zeitreisen für bare Münze zu nehmen, aber leider ’abe isch gar keine Zeitmaschine :-)
Wenn ich wetten müsste: aber klar!
Wir werden es ja sicher bei der Doku spätestens erfahren. :)
Mimimi :P
rofl