Von Diversity Tools, Samurai & mehr

Wochenend-Lesetipps 8/2022: Echte Männer gegen die Inflation
Teil der Exklusiv-Serie Lesetipps fürs Wochenende

PS4 PS5
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13. August 2022 - 9:50 — vor 1 Jahr zuletzt aktualisiert
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Endlich wieder Lesetipps zum Wochenende. Wer bei der immer wieder aufflammenden Hitze lieber gemütlich in seinem eigenen Sud auf der Couch lümmelt, hat hier genügend Futter für die nächsten Tage. Ab und zu wenden, fertig.

Computer werden uns nicht retten
gespielt.hypotheses.org von Aurelia Brandenburg, 13. Juni 2022

Daten, Zahlen, Fakten. Dass Firmen sich bemühen, so viel wie möglich über unser Verhalten in allen Situationen zu erfahren, dürfte euch nicht neu sein. Einsteigend mit dem Blizzard-Versuch, Diversität in ihren Spielen messen und erzwingen zu wollen, geht Aurelia Brandenburg in die Tiefe.

Was hat das nun mit Blizzard und einem Diversity-Tool zu tun, das versucht, Diversity-Werte für Spiele zu berechnen? Es macht – soweit man das von den kursierenden Screenshots beurteilen kann – exakt das, was ich z.B. Studierenden immer versuche, beizubringen, dass sie das nicht tun sollen: Es versucht, komplexe soziale Kategorien in enge Berechnungen zu zwängen, ohne zu fragen, ob man diese Kategorien tatsächlich mit diesem Modell abbilden kann oder das überhaupt sollte. Es krankt an demselben Punkt, an dem auch die meisten großen, weltrettenden Ideen aus Silicon Valley und ähnlichen Branchen kranken. Sie versuchen, auf irgendetwas Technik und Geld zu werfen, das man zuerst durch soziale Ansätze lösen könnte und müsste.

Inflation
gameswirtschaft.de von Petra Fröhlich, 15. Juli 2022

Die Gamescom öffnet 2022 endlich wieder ihre Pforten. Nach Jahren der Video-Trailershows erwartet die neugierigen Besucher wieder das volle Programm. Oder immerhin das volle Programm der anwesenden Publisher. Dieses Jahr werden weniger Tickets ausgegeben – und die in den Handel gelangenden Eintrittskarten sind beträchtlich teurer geworden.

Petra Fröhlich wirft in ihrer wöchentlichen Kolumne einen kleinen Blick auf die Veranstalter-Situation im dritten Corona-Jahr und fragt sich, ob die Gamescom da auf dem richtigen Schaufelraddampfer sitzt.

Wenn das Geld nicht mehr so locker sitzt, könnten Free2Play-Games den Vollpreis-Titeln noch mehr Marktanteile abnehmen. Verbraucher orientieren sich in unsicheren Zeiten zudem eher an vertrauten Marken und zeigen bei bei neuen Franchises eher Zurückhaltung. Jeder Anbieter wird mit Blick auf sein Geschäftsmodell und das Portfolio also eine ganz eigene Antwort finden müssen, wie man mit der angespannten Lage im Portmonee der Verbraucher umgeht.

Als die Samurai noch echte Männer waren
Polineux von Jannick, 03. Juli 2022

Der Begriff „Samurai“ lässt vor unserem inneren Auge direkt ein Bild entstehen. In meinem Fall ist es der Kopf von Tom Cruise in Seitenansicht, andere haben bestimmt Korusawa-Filme vor Augen. Eines haben aber all diese Bilder gemeinsam: Sie sind falsch. Nicht nur unsere westliche Sicht ist hier verklärt; auch die japanische Kultur hat spätestens um die Zeit des Zweiten Weltkriegs herum damit begonnen, den Samurai zu überhöhen. Das wirkt sich natürlich auch auf die aktuelle Spiele-Landschaft aus. Anhand der beiden Titel Trek to Yomi und Ghost of Tsushima beleuchtet Jannick die Tricks, Kniffe und Fehler. Und die Aussagen der Entwickler, die doch mehr auf den Markt bringen möchten als Popcorn-Unterhaltung.

Ein Scheitern und Verzweifeln, das den Körper erfasst und weitere Handlungen unmöglich macht, ist stets präsent im Kino über die Samurai. Familien und Freundschaften, die Jahrzehnte überdauerten, brechen entzwei im Kreise der feudalen Krieger, denen Ehre oder Bushido nichts oder zumindest nicht das erwünschte Ergebnis bringen. In Spielen wie Trek to Yomi und Ghost of Tsushima ist Erfolg hingegen der ständige Begleiter beinahe jeder einzelnen Minute; die Interaktivität ist exakt nur auf Weiterkommen ausgelegt, mit jedem erlegten Feind wird der Spielende besser und schaltet – mal mehr, mal weniger umfassend – neue Kombos, Waffen oder Gedichte frei.

Startet dann eine 2 bis 6 minütige Zwischensequenz, zerbricht der Protagonist plötzlich an dieser oder jenen “Wendung”, fällt auf die Knie, als ob die tausend Kämpfe und somit tausend Erfolge grad eben nie stattgefunden haben.

Der zweite Weltkrieg ist kein Spielplatz
netzpolitik.org von Dom Schott, 24. Juli 2022

Ein Poster bei Sniper Elite 5 ist der Aufhänger für Dom Schott, sich ein wenig mit der Darstellung des Zweiten Weltkriegs in aktuellen Computerspielen auseinander zu setzen.

Während jahrzehntelang die Popularität des Zweiten Weltkriegs unverändert hoch geblieben ist, beginnt sich in den letzten Jahren im Detail etwas bei diesen Spielen zu verändern. Ein schleichender Prozess, der mehr Aufmerksamkeit verlangt: Der Zweite Weltkrieg wird mehr und mehr entpolitisiert. Gleichzeitig nimmt kaum eines der teils riesigen Entwicklerteams historische Recherche ernst – trotz der vielen sensiblen „Hot Topics“ und der immer weiter wachsenden Zielgruppe.

InnoGames: Solche Gehälter zahlt Deutschlands zweitgrößte Videospielfirma
spiegel.de am 19.7.2022 von Markus Böhm

Die Ferraris der id Software-Gründer. Das Schlösschen von Richard Garriott. Die Millionen, die Chris Roberts Monat für Monat einstreicht und vermutlich direkt wieder verballert. Was die Superstars der Games-Branche einst verdient haben und vielleicht heute noch verdienen, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Wie auch außerhalb von Behörden gerne ein Geheimnis um die Gehälter gemacht wird. Die Firma InnoGames steuert hier gegen. Die Hamburger Softwareschmiede ist unter anderem bekannt für Forge of Empires oder auch Rise of Cultures. Im Spiegel-Artikel erfahrt ihr ein wenig mehr über die Firma, vor allem aber über die dort üblichen Gehälter. Ein Schloss ist da allerdings so schnell nicht drin.

Playing video games has no effect on wellbeing, study finds
theguardian.com am 27.07.2022 von Alex Hern

Abends noch schnell ein Ründchen Fortnite, um abzuschalten. Wer von euch kennt das nicht? Oh, hier ist ja eine Seite für richtige Gamer. Also: Abends noch schnell drei Stunden Hardcore-Strategie, um abzuschalten. Wer von euch kennt das nicht? Aber hat das Spiel denn einen darüber hinausgehenden Effekt? Geht es euch besser, wenn ihr regelmäßig spielt? Die University of Oxford hat das mal genauer untersucht.

With 40,000 observations across six weeks, we really gave increases and decreases in video game play a fair chance to predict emotional states in life satisfaction, and we didn’t find evidence for that – we found evidence that that’s not true in a practically significant way.

GG-Archiv: Langer lästert: Vorbesteller – Die traurigen Guinea-Schweinchen
GamersGlobal.de am 8.2.2017 von Jörg Langer

Aktuell locken wieder einmal wunderbare große teure Boxen des Playstation-Titels God of War Ragnarök die Vorbesteller. Sei schnell, sonst sind wir weg, scheinen sie uns zuzuraunen. Wer braucht schon eine Disc, wenn er einen Ring im Stoffbeutel haben kann. Über solche Neuerscheinungen und andere Arten der Vorbestelleritis hat sich Jörg Langer im Rahmen einer Kolumne ausgelassen.

Im Video:  Robert Holmes spricht mit Troels Pleimert über dessen Album Synths of the Fathers und seine eigenen Erinnerungen an die Musik des ersten Gabriel Knight-Spiels.

Ein schönes Interview mit Robert Holmes samt guter Musik im Hintergrund? Gerne doch. Eine gute Stunde lang plaudert Robert über seinen vermutlich berühmtesten Score.

Ein herzliches Dankschön geht dieses mal an den Tippgeber  Q-Bert. Vielen Dank für Eure Unterstützung! Eine besondere Freude könnt ihr Q-Bert, Johannes, Jürgen und Necromanus machen mit euren Lesetipps und Videos für die nächste Ausgabe. Einfach eine Nachricht an uns und ihr lest euch das nächste Mal in der Danksagung. 

Video:

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 13. August 2022 - 7:38 #

Die Gehälter bei InnoGames sind höher als bei anderen deutschen Studios, aber dafür arbeitet man dann an dann eher langweiligen und moralisch durchaus fragwürdigen Free2Play-Games mit. Klingt nicht gerade nach einem Traumjob. In der Automobilindustrie würden viele ITler einen nochmals deutlich besser bezahlten 9-to-5 Job mit betrieblicher Altersvorsorge und weiteren Benefits bekommen.

Die globale Inflation und explodierenden Energiepreise werden sicher nicht spurlos an der Spieleindustrie vorbeigehen. Schon die letzte weltweite Finanzkrise hat 2009 mit Verzögerung auch die Spieleindustrie getroffen. In Deutschland, wo laut ZDF Politbarometer nur 8% der Befragten die eigene wirtschaftliche Lage als schlecht bezeichnen, dürften die Verkaufszahlen weiter hoch liegen, aber ich fürchte in anderen Ländern wird es anders aussehen. Wer nicht weiß wie er seine Miete bezahlen soll legt nicht 80€ für ein PS5-Spiel auf den Tresen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 13. August 2022 - 11:33 #

Die Spielebranche nutzt gnadenlos aus, dass viele junge Leute gerne unbedingt einmal in der Branche arbeiten würden. Bis die dann realisiert haben, dass Softwareentwicklung auch dort zu 90% identisch ist mit dem Job in einer beliebigen anderen Entwicklungsfirma. Das, was jeden so an der Spieleentwicklung interessiert (kreative Entscheidungen, Spiel designen, ausprobieren, wie es am besten wird), gibt es eigentlich fast nur, wenn man mit einem kleinen Team sein eigenes (Indie)Spiel entwickelt.

Als ich damals aus der Branche raus bin hat sich mein Gehalt sofort um rund 40% erhöht.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21393 - 13. August 2022 - 19:19 #

Streiche Spiele und setzte Medien, es gibt halt viel mehr Leute die ihren Arm dafür geben würden dort zu arbeiten. Ganz normal das ein Programmier bei BMW mehr verdient als bei EA.

jguillemont 25 Platin-Gamer - - 63401 - 13. August 2022 - 7:58 #

Für mich ist das nur eine kostenlose Werbung um die eigenen Postionen zu befüllen. Es werden ein paar Gehaltsbänder plaziert, ergänzt um den Hinweis, dass man dort auch gut aus dem Homeoffice arbeiten kann.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40317 - 13. August 2022 - 8:07 #

Danke, damit kann ich mich einige Zeit vor der Sonne verstecken :)

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21393 - 13. August 2022 - 10:08 #

Danke für die Tipps. Doms Kolumne wirft einem Actiontitel mal wieder vor, das er nicht zur Bildung taugt und sich um diese auch nicht bemüht. Den selben Vorwurf könnte man einem Inglerious Bastards machen. Hat aber kein Filmkritiker je gemacht, da die den Film als das betrachten was er ist, ein Actionfilm mit Nazis und keine authentische Verfilmung wie der Untergang. Das will Dom halt nicht verstehen.

Selo 14 Komm-Experte - 1830 - 13. August 2022 - 10:27 #

Finde es äußerst problematisch, wenn sich ausgerechnet Deutsche als Lehrmeister in puncto Erinnerungskultur aufspielen. Es geht hier ja nur um ein Poster, das irgendwo in der Spielwelt hängt. Das werden 90% der Spieler eh nicht beachten.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 13. August 2022 - 10:35 #

Nö, wenn es Antisemitismus geht, halte ich gerade für Deutsche ein etwas aktiveres Engagement schon für angesagt. Stichwort: Verantwortung für die Zukunft. Aber bitte mit Hirn und weniger deutscher Amtstubenmentalität ;)

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21393 - 13. August 2022 - 11:04 #

Darum gehts mir nicht, aber wirfst du einem Regisseur eines „Sandalenfilms“ vor, das er nicht die reale Antike abgebildet hat? Nö, als Kritiker weist du, dass das lediglich eine Kulisse ist. Und was echten Antisemitismus angeht, hust da sag ich nur Documenta. Wenn es Leuten auf den Bildungsniveau „durchrutscht“, tja dann sind 99 Prozent der Bevölkerung raus.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 13. August 2022 - 11:35 #

Es leben aber keine Leute mehr, deren Großeltern von den Römern abgeschlachtet wurden. Das macht für mich schon einen großen Unterschied aus.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21393 - 13. August 2022 - 19:22 #

Ist für mich kein Argument, es geht um Spiele. Mit dem Argument dürfte es nur Liebeskomödien geben.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 13. August 2022 - 12:26 #

Ich hatte ja auf Selo geantwortet. Ich denke jetzt nicht, dass wir zwei da sehr weit auseinanderliegen.
Zur Documenta gibt es heute ein, wie ich finde, sehr interessantes Interview mit den Kuratoren in der SZ weiß jetzt allerdings nicht ob mit Paywall.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 13. August 2022 - 13:11 #

Mich hat das Interview kopfschüttelnd zurückgelassen. Das Highlight ist, dass der Kurator nur einen Teil seiner eigenen Ausstellung kennt.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 14. August 2022 - 9:23 #

Verstehe ich gut. Ich möchte echt nicht behaupten, dass ich mich in der Lage fühle, die Aussagen in dem Interview abschließend einzuordnen.

So langsam habe ich zumindest die Ahnung, dass dieser kulturelle und kommunikative Massenauffahrunfall eben doch mit einer klar kommunizierten Grenze: Kein Antisemitismus! hätte vermieden werden müssen. Und zwar ganz klar von deutscher Seite.

Das offene Konzept der Kuratoren finde ich dennoch interessant, letztlich werden sie wohl aber auch einen Weg finden müssen um sich nicht auf unterschiedlichen Ebenen angreifbar zu machen.

Viktor Lustig 18 Doppel-Voter - - 9160 - 13. August 2022 - 12:49 #

Da muss man aber auch sagen, dass in diesem Artikel nur eine Deutung der Kraken-Symbolik besprochen wird, aber gerade als Historiker hätte der Autor wissen sollen, dass diese Bild nicht nur im Dritten Reich als Antisemitische Karikatur verwendet wurde, sondern beispielsweise auch in den 30er Jahren in den USA, hier aber als Karikatur gegen Stalins Sowjetunion, oder um 1900 als Darstellung Großbritanniens Imperialismus. Diese Symbolik kommt recht häufig in verschiedenen Kontexten und Zeiten vor, daher überrascht es nicht, dass ein US Entwickler einen anderen Zugang zu hat. Ich finde es daher vermessen, hier dem Entwickler mangelnde Sensibilität und Recherche- Faulheit vorzuwerfen. Nur weil man in Deutschland sensibler mit dem Thema umgeht ist es nicht korrekt, dies anderen vorzuwerfen wenn sie es nicht tun, oder schlicht eine andere Perspektive darauf haben.

Außerdem finde ich den Kerninhalt des Artikels, dass die Nazi-Zeit in Spielen immer mehr entpolitisiert wird, nicht zutreffend. Viele Spiele über diese Zeit sind schon immer entpolitisiert gewesen, weil man sie sonst kaum so spielen wollte. Ob Panzer General, Panzer Korps, Strategic Command in Strategie- Bereich oder auch eben Call of Duty… in meinen Augen zieht sich diese „entpolitisierung“ durch die ganze Historie der Videospiele, von pädagogischen Spielen oder Spiele die genau diesen Aspekt beleuchten wollten mal abgesehen.
In Videospielen geht es häufig um Spielemechanik, und ob ich jetzt Soldaten einsetze um Partisanenüberfälle zu vermeiden (Strategic Command) oder Missionare nutze um die Stabilität meines Reiches verbessere (Europa Universalis), oder als Mensch mit Schwarzer Hautfarbe eine Spezialeinheit kommandiere (Call of Duty Vanguard), da wird fast immer die soziale und politische Historie der Spielemechanik angepasst, nicht umgekehrt. Das kann man kritisiere , aber es ist nichts Neues.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 13. August 2022 - 15:52 #

Soweit ich weiß hat der Autor nur ein abgebrochenes Archäologie-Studium vorzuweisen und ist kein Historiker.

Sniper Elite 5 stammt von Rebellion, einem britischen Entwicklerstudio.

Viktor Lustig 18 Doppel-Voter - - 9160 - 13. August 2022 - 18:20 #

Danke für beide Hinweise! Ich hatte die Bio des Autoren nur kurz überflogen. Dann hat er einfach nur schlampig oder gar nicht recherchiert, was er anderen aber dann vorwirft.
Rebellion hatte ich irgendwie als US Firma abgespeichert, aber das ändert nichts an meiner gemachten Aussage.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 13. August 2022 - 10:18 #

Danke sehr, schöne Auswahl an Themen!

Dem Artikel von Aurelia Brandenburg kann man kaum was hinzufügen. Vermutlich werden wir noch ein paar Jahre vor uns haben, in denen Leute die nichts dazu gelernt haben, versuchen werden, aus sozialen Entwicklungen reaktionäre Geschäftsideen zu basteln.

Den Artikel von Dom Schott finde ich allerdings wieder von der anderen Seite überzogen. Genau die Art von "Wokeness" die letztlich auch nur auf eine bürokratische und oberflächliche Art am Wesentlichen vorbei geht. Da hat jemand doch tatsächlich Den Begriff "Kraken" visuell als Kraken interpretiert ..."Autsch".
Wie sieht sich jemand wie Dom Schott eigentlich Indiana Jones an: Als gewaltverherlichende antisemitische Nazifantasie?

Foederalist 11 Forenversteher - 654 - 14. August 2022 - 22:02 #

Ja, ich befürchte, Dom sieht Indiana Jones tatsächlich so. Kann mich dunkel erinnern, dass er das mal in einem Podcast gesagt hat, also dass er Indy als Kind geliebt hat, er das aber inzwischen nicht mehr schauen kann, ich glaube vor allem wegen der Rolle der Frauen und Indys Matcho-Attitüden.

yeahralfi 16 Übertalent - P - 5797 - 15. August 2022 - 11:05 #

Ich habe den Artikel von Dom Schott jetzt mal gelesen und muss sagen. Unabhängig davon, dass ich seine Meinung nicht teile, fand ich den Artikel per se argumentativ sehr schwach.

Muss aber zugeben, dass ich da einen Bias habe. Dom Schotts zunehmend größer werdende Rolle bei ThePod war (neben anderem) für mich einer der Gründe, das dortige Abo zu kündigen.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161785 - 13. August 2022 - 11:03 #

Schöne Teaser für die einzelnen Artikel. :)

Jürgen (unregistriert) 13. August 2022 - 12:07 #

Danke Dir :)

Sonyboy 14 Komm-Experte - 2109 - 14. August 2022 - 8:57 #

Free to Play Spiele sollten alle in die Hölle. Bestes Beispiel World of Warships Legends (PS4/PS5). Ich habe da ca. 200 Stunden reingesteckt und auch etwas Geld. Aber jetzt kommen die wirklich mit Stufe VIII Schiffen um die Ecke. Jeder der gespielt hat, weiß das es vorher nur Stufe VII Schiffe und Legend Schiffe gab. Spiel wurde gelöscht und fertig. Und die Flugzeugträger, die später dazu kamen, wer sich die ausgedacht hat, waren kein Gewinn für das Spiel.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22602 - 14. August 2022 - 9:48 #

200 Stunden für etwas Geld, das geht echt mal gar nicht!

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25742 - 14. August 2022 - 17:37 #

Wobei er nicht unrecht hat. Ich habe es selbst lange gespielt und WoWS hat sich inzwischen zum schlechten F2P-Spiel entwickelt. Unter T8 findet man kaum noch Spieler und die Kämpfe werden mit Bots aufgefüllt. Vor paar Wochen nochmal angetestet, ob sich nach Jahren etwas getan hat und es war grausam.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22602 - 14. August 2022 - 18:05 #

Das kann und wird auch so sein. Aber dennoch, ein allgmeines "Free to Play Spiele sollten alle in die Hölle." da man 200 Stunden mit einem F2P Spiel Spaß hatte und dann nicht mehr, halte ich für etwas übertrieben.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 14. August 2022 - 19:07 #

Je nach persönlicher Lebenssituation können 200 investierte Stunden mehr weh tun als ein paar Euro. Aktuelle bei Beginn nicht absehbare Entwicklungen können ja auch die vorherigen Spielstunden entwerten.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 14. August 2022 - 21:56 #

Das verschwendete Zeit ärgerlicher sein kann als verschwendetes Geld, sehe ich auch so. Aber dass 200 Stunden Spielspaß, die man offensichtlich hatte, sonst hätte man es nicht so lange gespielt, entwertet werden, weil das Spiel danach plötzlich schlechter wurde, das kann ich nicht nachvollziehen. Die sind doch nicht nachträglich verdorben, damals war das Spiel ja noch gut und hat Spaß gemacht.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 14. August 2022 - 23:19 #

Hängt wohl von der eigenen Persönlichkeit ab. Gibt auch Leute, die es bereuen so viel Zeit mit Tour de France Schauen verbracht zu haben, obwohl es ihnen damals Spaß gemacht hat. Aber die ganzen Doping-Enthüllungen beschädigen halt die schönen Erinnerungen.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22602 - 15. August 2022 - 14:17 #

In diesem Fall wirkt sich das (Negative) rückwirkend auf das Gesehene aus, im Sinne von "die Sportler waren damals schon gedopt, als ich es gerne schaute."

In diesem Falle hier ist es aber anders. Die Zeit in der man Spaß mit dem Zuschauen oder hier mit dem Spiel hatte, hatte dieses Negative ja nicht. Die Tour de France wäre demnach immer sauber, frei von Doping und erst seit Kurzem fangen die Sportler mit dem Doping an.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 14. August 2022 - 22:22 #

Wieder einmal vielen Dank für die Zusammenstellung der vielfältigen Lesetipps!

Mitarbeit