Seit 2018 waren die Japan-Dokus 2018 nur für Crowdfunder und Käufer verfügbar. Nun veröffentlichen wir die 1080p-Varianten frei für alle (das Making Of bleibt jedoch kostenpflichtig). Wenn sie euch gefallen, macht beim Crowdfunding für die Japan-Doku 2022 mit – und sichert euch alle 2022er Folgen zum Vorzugspreis von 10€ (nur bis Reisestart!).
Wer möchte, kann außerdem die 2018er Dokus in 4K erwerben, inklusive zahlreiche Extras. Auch das extralange Making Of (Folge 16) sowie etliche Extras sind dann enthalten.
Rund 150 Fahrten von Osaka nach Tokio (und wieder zurück) gibt es mit dem Shinkansen – pro Tag! An Ferientagen sind es weniger, an Samstagen mehr. Und das ist nur die älteste, 1964 in Betrieb genommene Schnellzugstrecke Japans, die beziehungsweise der Tokaido Shinkansen. Es gibt noch sieben weitere Stammstrecken in Japan, weitere beziehungsweise Verlängerungen sind geplant. Auch an den Zügen wird weiter gefeilt, der aktuell schnellste, Nozomi N700, wird seit 2007 betrieben und kann mit einer ähnlichen Technik wie der ICE Sprinter schneller beschleunigen und Kurven schneller nehmen. Damit dauert die Fahrt von Tokio nach Osaka zwischen 2:25 und 2:35 Stunden – was inklusive mehrerer Stopps einem realen Durchschnittstempo von etwa 205 km/h entspricht.
Ähnlich zum ICE gibt es eine Erste Klasse, die sich Green Car nennt, außerdem gibt es Tickets mit und ohne Reservierung – wobei letztere nur für bestimmte Wagen gelten. Auf bestimmten Strecken existiert darüber hinaus noch die "Gran Class", die der First Class im Langstrecken-Flugzeug entspricht. Aber nicht auf der Strecke Tokio - Osaka, die selbst mit ihren "langsameren" (überall haltenden) Shinkansen-Zügen maximal vier Stunden dauert.
In der dritten Folge der Japan-Dokus 2018 macht Jörg Langer für euch die Reise mit besagtem Tokaido-Shinkansen, natürlich in der schnellstmöglichen Nozomi-N700-Variante. Ihr denkt, eine Fahrt von Tokio nach Osaka und wieder zurück sei langweilig? Da täuscht ihr euch, denn Jörg hat eine Menge zu erzählen und natürlich auch viel zu zeigen: Interaktionen mit dem Personal, mehrere Bento-Boxen, aber natürlich vor allem den Shinkansen selbst sowie das vorbeisausende Japan. Auch einen Vergleich zum ICE Sprinter zieht er – im Voraus entschuldigen wir uns für die mediokre Qualität des verwendeten Deutsche-Bahn-Werbevideos. Aber so könnt ihr unser eigenes scharfes, flüssiges Material (in 1080p wie 4K) noch besser würdigen...
Fun Fact: Leider ist im Video eine bestimmte Szene nicht zu sehen, weil euer kofferbepackter Reporter schlicht nicht genug Arme frei hatte – und in dem Moment auch überfordert war. Und zwar erwies sich das Betreten des Shinkansen-Bahnhofs in der Tokyo Station als Problem. Das ist ein abgetrennter Bereich mit mehreren Bahnsteigen, die wie das ganze Schienennetz exklusiv den Schnellzügen vorbehalten bleiben. In jedem "To"- und "Return"-Umschlag, die Jörg von der netten Schalterdame in die Hand gedrückt bekommen hatte, befanden sich mehrere ticketartige Kartonstreifen. Man muss tatsächlich zwei davon übereinander legen und an der Zugangskontrolle in den Schlitz des automatischen Tors einführen.
Das war die zweite Hürde für Jörg. Die erste Hürde: Um zu beweisen, dass man rechtmäßig in der Tokyo Station ist (Jörg kam mit einem innerstädtischen Zug an), muss man vor dem Shinkansen-Doppelticket auch noch das Ticket der vorherigen Fahrt einführen beziehungsweise (wie 99% der Japaner) seine Chipkarte auflegen. Aber was, wenn man direkt in den Shinkansen-Bereich will, ohne erst den zugangskontrollierten Bereich der Tokyo Station zu betreten? Das geht auch, dafür gibt es dann aber eigene Gates. Jedenfalls war Jörg heillos verwirrt, weil die Schranke einfach nicht aufgehen wollte. Aber nur wenige Sekunden lang: Wie überall in Tokio an auch von Touristen frequentierten Punkten ist das Personal auf Komplettverwirrte vorbereitet und hilft geduldig. Nach ein wenig Herumkramen in Geldbeutel und den Ticket-Couverts war Jörg "drin".
Viel Spaß!
Ich bin damals 2019 von Tokio nach Kyoto mit dem Shinkansen gereist und war verblüfft und begeistert ob der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Banhhofpersonals. Ich war nämlich teilweise ähnlich verwirrt. Außerdam fand ich in der Tokio Station einen der besten Bäcker, bei dem ich je gefrühstückt habe. :)
Ich hatte auch 2019 an einem Automaten in Tokio ein Ticket gekauft und es war überhaupt nicht ersichtlich, dass man noch ein zweites braucht. Hatte zum Glück viel Zeitreserven und hab meinen Shinkansen dann gerade noch bekommen, nachdem ich in einer langen Schlange für das zweite Ticket anstehen musste.
Komischerweise war bei der Rückfahrt von Kyoto nach Tokio dann nur ein Ticket nötig. Hab ich bis heute nicht kapiert. :-)
War ein echter Segen als ich in Frankfurt dann mal eben schnell mein ICE-Ticket auf dem Smartphone gekauft habe. In manchen Bereichen ist die Deutsche Bahn dann doch fortschrittlicher als JR. Ok, in einem Bereich, mehr als der Ticketkauf fällt mir auch nicht ein. ;-)
Und Tipp an alle zukünftigen Reisenden: ihr braucht die lustigen Lochkarten-Tickets am Zielbahnhof nochmal, um die Schranke nach außen zu öffnen! Also nicht zu schnell entsorgen. Wusste ich auch nicht, aber hatte die Tickets zum Glück noch.
Ich fand diese IC-Cards sehr praktisch. Die lädst Du auf und musst diese dann durch die Kartenleser zeihen, das vereinfacht das sehr. Geht auch für den Shinkansen, da musste man die IC-Crad nur noch mit der App verknüpfen.
Ging damals, glaube ich, noch nicht an jedem Bahnhof. Bin in Tokio auch an einem kleineren (Shinagawa?) losgefahren. Tokyo Station wollte ich mir nicht antun.
Die Karten haben mir damals das Leben nicht nur bei U-Bahn/Zugfahrten erleichtert, sondern auch bei Einkäufen. Hat jeder 7-11 / FamilyMart und auch fast alle Automaten akzeptiert. Muss man dann nicht mit den fremden Scheinen / Münzen hantieren.
Ich muss dazu sagen, dass meine im Vorfeld gekaufte "Gaijin-Monatskarte" für alle Japan Rails mir die Sache sehr erleichtert hat. Nur die U-Bahnen und Trams musste ich extra zahlen, was aber dort durch hervorrangende Beschreibungen und Hinweise sehr übersichtlich gestaltet ist. Außerdem hat Google eine super Einbindung der Zugverbindungen, sogar in allen entsprechenden Farben und Übersetzungen.
Der JR Rail Pass?
Hatte ich auch überlegt, aber da ich nur zwei Fahrten hatte, wäre die Ersparnis nicht relevant gewesen und ich wollte auch Nozomi (das ist übrigens das japanische Wort für "Begehren", 望み) und Green Car haben, was mit dem Ticket nicht möglich ist.
Aber wenn man viele Fahrten quer durch Japan macht, ist der JR Rail Pass natürlich unschlagbar. Man muss nur beachten, dass er für manche kleinen Privatlinien nicht gilt.
Google Maps ist in Japan der Hammer, das funktioniert perfekt mit dem ÖPNV. Gibt darin nur leider keine Offline-Maps für Japan, warum auch immer. maps.me ist eine gute Fallback-App für Offlinekarten falls man mal keinen Empfang oder kein Traffickontingent mehr hat.
An meine Shinkansen-Fahrt von Tokyo-Shinagawa nach Osaka und ein paar Tage später zurück denk ich gern zurück. War nicht ganz billig, da ich den Nozomi, also den schnellsten Zug, genommen habe. Aber das war schon alles sehr beeindruckend. Vor allem das der über die ~500km wirklich exakt auf die Minute genau am Ziel ankommt. Und bequem war die Fahrt obendrein.
*Schwelg*
Der Komfort von getrennten Schienennetzen und ausreichend Personal :)
Wir hatten ja die Chance,mit dem Transrapid so Etwas zu bekommen.
Mittlerweile gibt es auch den ICE seit 30 Jahren, ohne dass es so weit ich weiß jemals geklappt hat, dass irgendeine Strecke auch nur ansatzweise mit der geplanten Geschwindigkeit von 300 Km/h befahren wird, von Ausfallen oder Unpünktlichkeit ganz zu schweigen.
Köln-Frankfurt knackt die 300 km/h ab und an mal.
Hab allerdings beim Blick aus dem Shinkansen-Fenster jetzt auch nicht so den riesigen Unterschied zum ICE gemerkt. Die sind schon ähnlich schnell. Der Bonus vom Shinkansen ist nur, dass er den Großteil der Strecke die Geschwindigkeit hält, während es beim ICE ein ständiges Hin und Her ist und damit am Ende länger dauert.
Aber wenn man reine Schnellstrecken wie z.B. Köln-Frankfurt fährt, ist das Feeling schon sehr nah am Shinkansen.
Ok die Strecke kenne ich nicht. Hamburg Berlin oder Köln Berlin war jedenfalls nichts mit "Hochgeschwindigkeit".
Frankfurt-Köln ist extra als Hochgeschwindigkeitsstrecke konzipiert, da kann der ICE so richtig loslegen. Aber auf den meisten Strecken wird er halt ausgebremst...
1:43 für HH-Berlin schlägt aber immerhin die Zeit mit dem Auto deutlich. Andere Strecken, z.B. HH-Köln, sind weitaus schlimmer.
Viele Grüße aus Italien, wo die Bahn die letzten Tage immer sehr pünktlich war ;)
Genau, auf der Strecke merkt man echt mal, was möglich ist. Als ich neulich mit Freunden von Frankfurt aus nach Finnland geflogen bin sind die aus Köln zum Flughafen und ich aus Marburg. Rate mal, wer deutlich schneller war :D
Köln -Frankfurt ist wirklich top. Schon oft zur Gamescom genutzt und das geht wirklich schnell.
Weil auch jeder Dorfschulze einen ICE-Halt braucht. Ein Transrapid hätte direkt eine handvoll Großstädte verbinden können.
Und weil sich Personen- und Güterzüge ein Schienennetz teilen müssen.
Dies kommt dazu. Im Kern ist der ICE eher ein IC, der sogar als halber Bummelzug auf dem Weg von Kassel über Schwalmstadt und Marburg nach Frankfurt verkehrt. Express ist da ein Hohn.
Ach, auch die ICE-Schnellstrecke Frankfurt-Köln hat - für eine Schnellstrecke - sinnlose Haltestellen wie Montabaur oder Limburg bekommen, die alles wieder ausbremsen. Da darf man die Macht von Lobbyisten und Politikern nicht unterschätzen. Würde mich wundern, wenn das beim Transrapid anders gelaufen wäre.
Hatte auch exakt die Strecke und den Nozomi, wenn schon Shinkansen, dann richtig. Hatte sogar Glück und konnte den Fuji sehen. Wenn man den bisher nur von Fotos und Videos kannte, haut es einen schon um, wie riesig das Ding ist. Mal eben 3x so hoch wie ein typisches Alpenpanorama.
Wobei die Fahrt an sich im ICE kaum anders ist. Der Shinkansen ist halt nur perfekt pünktlich und das Personal ist netter (muss ja auch nicht kontrollieren, da das am Bahnhof passiert). Aber ansonsten...
Im ICE kann man in der ersten Klasse sogar Einzelsitze haben und in der zweiten Klasse gibt es eine Kofferablage über dem Sitz. Das hat der Shinkansen beides nicht. Hab damals nur Green Class genommen, um es mit dem Koffer bequemer zu haben. :-)
Ja, konnte Fuji auch sehen. Das war schon cool :)
Bei mir hat sich der doofe Berg hinter undurchdringlichen Wolken versteckt. Bin sogar extra mit ner Bummelbahn nach Fujinomiya und bin auf alle möglichen Hügel hoch...ohne Erfolg. Pech gehabt an dem Tag. :(
Dann hattest du wenigstens das authentischste Fuji-Erlebnis, das ist doch auch was. ;-)
Ich war ziemlich überrascht, als ich ihn sehen konnte, hab nicht ernsthaft damit gerechnet. Allerdings auch nur bei der Rückfahrt, auf der Hinfahrt hat er sich wie üblich hinter einer Dunstwolke versteckt.
Ein toller Einblick. Bin vor 10 Jahren auch einmal hin und zurück von Tokyo nach Kyoto mit dem Shinkansen gefahren. War eine super Erfahrung, nicht zu vergleichen mit einem ICE.
Vor ca 3 Jahren (vor Corona noch) war ich mit meinem Vater in China/Hong Kong. Sind mit dem High Speed Zug dort von Peking nach Shanghai (4h) und ein paar Tage später sogar von Shanghai nach Hong Kong gefahren (das waren glaube ich sogar 10h). Teilweise durch Gegenden mit kompletten Geisterstädten über unzählige Kilometer hinweg gefahren
Ich war ja bislang nur einmal in Japan, nur Tokio. Aber wo ich mich damals eingelesen habe, kam mir das Schnellzugfahren extrem kompliziert vor. Das mit den mehreren Tickets habe ich da auch gelesen und grundsätzlich ist man ja auch nicht in der Lage, sich wie bei uns in Deutschland Tickets auszudrucken, sondern man muss sie zwingend an einen Schalter abholen. Hat sich da eigentlich die letzten Jahre was getan?
Für Touristen, die
- mehr als zwei mittellange Fahrten machen wollen
- denen auch zweite Klasse (= keine Kofferablage über dem Sitz) reicht
- die nicht unbedingt die schnellsten Modelle fahren wollen
- die keinen Platz reservieren wollen
gibt es eine Flatrate mit der man keine Tickets braucht. Das ist wohl das Simpelste. Und Günstigste.
Ansonsten gibt es auch eine App, aber man braucht trotzdem noch eine Karte wie Suica dafür und muss die kombinieren. Dann kann man über die App buchen und mit der Karte durch die Schranke kommen. Soweit ich mich erinnern kann, hab ich das 2019 aber nicht verwendet, weil es nicht an jedem Bahnhof ging, manche hatten wohl nur die Lochkarten-Schranken. Denke, das ist heute schon viel weiter.
Im Vergleich zu Deutschland ist das Shinkansen-Ticketsystem aber schon ziemlich rückständig und umständlich.
Schon komisch, da das U-Bahn-System besser ist. Da reicht eine Karte für das ganze Land und man kann auch mit NFC-fähigen Smartphones durch die Schranken kommen. Wobei aber auch da nicht alles rund ist, z.B. konnte ich mit meiner Suica-Card in Tokio an Getränkeautomaten zahlen und in Osaka nicht.
Interessant zu wissen. Danke für deine Antwort.
Ich muss zugeben mich an meine Shinkansenfahrt gar nicht mehr wirklich zu erinnern, das müsste ca. anno 2000 gewesen sein von Kyoto nach Tokyo. Aber immerhin heißt das, das kein deutlich negatives Ereignis war und vermutlich alles geklappt hat :)
Und jedes Mal, wenn ich ein Video wie dieses sehe, möchte ich gleich wieder Simutrans spielen...
Schnell und hässlich.
Bezieht sich die Kritik am Aussehen auf Innen oder Außen?
Aussen, noch nie innen gesehen, wird auch nicht passieren.
Die Züge haben sicherlich ihren Wiedererkennungswert. ;)
Jo dat