Check von SupArai

Spiele-Check: Samurai Bringer – Massenkeilerei mit Mini-Kriegern
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC Switch PS4
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SupArai 57656 EXP - 25 Platin-Gamer,R10,S9,A10,J10
Dieser User ist ein aktiver Kämpfer der Kompanie Global Brothers.Dieser User war Teil des Elfen-Kriegsrats im Warhammer-2-Letsplay.Dieser User unterstützt GG seit vier Jahren mit einem Platin-Abonnement.Screenshot-Meister: Hat 5000 Screenshots hochgeladenScreenshot-Geselle: Hat 500 Screenshots hochgeladenSammler: Hat mindestens 50 Spiele in seiner SammlungVielspieler: Hat 250 Spiele in seine Sammlung eingetragenAzubi-Redigierer: Hat 100 EXP beim Verbessern fremder News verdientIdol der Massen: Hat mindestens 10.000 Kudos bekommenStar: Hat 1000 Kudos für eigene News/Artikel erhaltenVorbild: Hat mindestens 100 Kudos erhaltenDatenbank-Geselle: Hat 100 Steckbriefe angelegt

19. Mai 2022 - 18:35 — vor 1 Jahr zuletzt aktualisiert
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Das Roguelite-Genre spült unentwegt immer weitere Vertreter seiner Art an die Oberfläche, häufig von unbekannten Entwicklern. Das Studio Alphawing schickt sein Action-Rollenspiel Samurai Bringer ins Rennen, in dem ihr euch als aller Stärke beraubter Krieger auf eine Rettungsmission begebt.

Story egal, wo geht‘s zum Kampf?
Zu Beginn von Samurai Bringer werdet ihr zwar Zeuge einer schicksalshaften Begebenheit, die Story passt jedoch auf ein Post-It. Sie spielt auch eine untergeordnete Rolle und dient nur als Aufhänger für die folgenden, wüsten Raufereien mit aberdutzenden Gegnern. Roguelite-typisch seid ihr zu Anfang des Spiels ein schwächlicher Samurai-Novize, der schnell ins Gras beißt. Zum Glück steht die Göttin Susanoo an eurer Seite, sie erweckt euch nach jedem Ableben in einem sicheren Hub-Gebiet.

Nach jedem Tod wird euer Held ein bisschen mächtiger. Was dazu führt, dass ihr immer weitere zufallsgenerierte Stages bereisen könnt, bis ihr unweigerlich auf einen Gegner trefft, der euch wieder zu Kleinholz macht. Und das ist mir in den ersten zwei Stunden sehr häufig passiert, mit teilweise frustrierend kurzen Runs.
Einer der acht Schergen, die ihr besiegen müsst, um zum Endkampf zu gelangen.

Der Weg zur Macht
Aber Geduld zahlt sich aus, denn euer Charakter wird durch diverse Systeme permanent stärker. Durch bloßes Spielen erreicht ihr Meilensteine – insgesamt gibt es 150 davon – mit denen kontinuierlich Verbesserungen für euren Charakter einhergehen. Vornehmlich steigern die Belohnungen euren SP-Vorrat (das Mana-Äquivalent) und die Anzahl möglicher Angriffsverknüpfungen im Action-Builder. Weitere Quelle für Verbesserungen sind die Trial-Schreine, kleine Gebiete, in denen ihr Logik- und Geschicklichkeitsaufgaben lösen müsst.

Nach einem erfolglosen Run wandern zudem die Abbilder besiegter Kommandanten in eure Sammlung. Diese Samurai besitzen bereits ein Build-Setup, das ihr in einem Anlauf nutzen könnt, indem ihr in ihre Rüstung schlüpft. Durch das Besiegen acht mächtiger Dämonen-Gegner verstärkt ihr zudem eure Lebensleiste um fixe 100 Punkte.

Ebenfalls wichtig, aber nach dem Ableben verloren, sind die Gegenstände, mit denen ihr euren Kämpfer ausrüstet. Einige dieser Items unterstützen euch nämlich mit hilfreichen Skills: Sie verstärken eine Waffengattung, gewähren euch mehr Angriffskraft, die SP-Regeneration wächst und vieles mehr. Während eines Runs trefft ihr zudem auf Helfer, zum Beispiel regeneriert ihr in einem Gasthaus eure Hitpoints oder kauft bei einem Händler Ausrüstungsgegenstände.
In den Trial-Schreinen gilt es kleine Rätsel zu lösen, damit sich die Belohnungstruhe öffnet.

Der Action-Builder
Ein tolles Element in Samurai Bringer ist der Action-Builder. Er ermöglicht euch den Bau eines eigenen Skill-Sets. Die dafür benötigten Skill-Rollen droppen besiegte Samurai und deren Fußsoldaten. Im Action-Builder kombiniert ihr die verschiedenen Schlagvarianten mit passiven Skills, verseht sie mit Elementschaden und individualisiert so euren Spielstil. Die Praxis hat mir die Grenzen des Systems zwar schnell vor Augen geführt, denn wenige Kombinationen machen wirklich Sinn und die Anzahl der Skill-Varianten ist überschaubar. Aber es macht Spaß mit den Variationen zu spielen und eure Angriffe kurzfristig im Kampfgeschehen anzupassen.
Ihr könnt den Angriff auf der A-Taste noch um vier weitere Skills erweitern, bis ihr das Limit von sieben erreicht. Mit jedem Weiteren steigen jedoch auch die SP-Kosten.

Willkommen im Retro-Legoland
Optisch fühlte ich mich in Samurai Bringer in ein Mini-Samurai-Legoland versetzt. Besonders aufwändig ist die Grafik nicht, trotzdem sind die Kämpfer liebevoll und detailliert gezeichnet. Was auch für das bombastische Effekt-Gewitter gilt, das in Kämpfen gegen mehrere Kommandanten über den Bildschirm flackert.

Inszenierung, Musik und Soundeffekte erinnern mich an die frühen 1990-Jahre und könnten so auch auf einer SNES stattgefunden haben. In den Kämpfen fiepst und zischt es durchgehend aus jeder Ecke, im Hintergrund dudelt ein Chiptune-Soundtrack. Die Untermalung passt zum Spiel, trotzdem musste ich die Lautstärke weit herunterregeln, um die Geräuschkulisse auszuhalten.
Der Teufelslaser mit Zielsuchfunktion grillt sich durch das Heer an einfachen Fußsoldaten.

Fazit
Es hat bei mir einige Stunden gedauert, bis mir Samurai Bringer die ersten Erfolge gönnte. Aber ab dem Moment erzeugte das Roguelite eine kleine Suchtspirale. Der Charakter wird stetig mächtiger und mit steigender Anzahl der Skill-Rollen öffnen sich immer mehr Möglichkeiten zur Tüftelei im Action-Builder. Wodurch auch die Runs immer länger und erfolgreicher werden.
Die Inszenierung der Skills ist gut gelungen und auf dem Bildschirm rummst es in den Kämpfen gegen die Gegner-Horden ordentlich. Aber am Gameplay habe ich einige Kritikpunkte: Das Spieltempo in Samurai Bringer ist mir insgesamt zu niedrig, auch weil sich die Angriffe und Moves für meinen Geschmack nicht geschmeidig aneinanderketten lassen, stockt der Spielfluss regelmäßig. Nicht ganz gelungen ist meiner Meinung auch das Balancing. Bei vielen Runs war ich sehr lange mit einer Ein-Angriff-Taktik erfolgreich. Was auf Dauer eintönig wird.

Trotz meiner Kritikpunkte hatte ich in den bisherigen zwölf Stunden eine gute Zeit mit Samurai Bringer. Sich durch Gegnermassen zu fräsen, mächtige Samurai-Kommandanten umzuhauen und dämonische Oberbosse zu besiegen macht einfach Spaß.
  • Roguelite für PC, Playstation 4, Switch
  • Einzelspieler
  • Für Einsteiger und Fortgeschrittene
  • Preis: Ab 8,19 Euro
  • In einem Satz: Netter Roguelite-Happen für zwischendurch, der jedoch klar hinter den Genre-Highlights zurückbleibt.

Video:

SupArai 25 Platin-Gamer - P - 57656 - 19. Mai 2022 - 19:27 #

Da ist der Check zu Samurai Bringer, den ich mit einem weinenden Auge geschrieben habe.

Denn leider hat der Titel mein Savegame mit über 12 Stunden Spielzeit geschluckt. Ich denke, einen Spielstart-Abbruch über den Task Manager hat mir Samurai Bringer sehr übel genommen. Blöd, weil der bisherige Fortschritt wech is...

... und ich bis dato keinen schöneren Screenshot vom Action-Builder gemacht hatte - ich konnte schon 28 Skills in einen Angriff packen. Der jetzige Screenshot wurde nach 30-45 Minuten Spielzeit erstellt und die Optionen sind recht übersichtlich.

Auf dem PC werde ich nicht nochmal durchstarten. Aber sollte ich Samurai Bringer mal im Sale für die Switch Lite sehen, lege ich da nochmal ne Runde ein. Denn auch wenn der Titel kein absolutes Roguelite-Highlight ist, macht er doch Spaß und könnte für kleine Runden auf dem Handheld gut geeignet sein.

rofen 15 Kenner - P - 3715 - 20. Mai 2022 - 18:08 #

... das ist hart. :-(

xan 18 Doppel-Voter - P - 11565 - 20. Mai 2022 - 0:06 #

Danke für den Test mit all seinem Spielstandleid, aber es ist leider einfach überhaupt nichts für mich. Toller Check!

ds1979 19 Megatalent - - 17821 - 25. Mai 2022 - 8:57 #

Danke für den Test, bei dem Preis nehm ich es für die Switch mit.

SupArai 25 Platin-Gamer - P - 57656 - 4. Juni 2022 - 16:06 #

Immerhin arbeiten die Entwickler an den Gründen für den Savegame-Verlust.
Update Notice: Improved Save Data Stability and Crash Fixes
https://steamcommunity.com/games/1851280/announcements/detail/3326483852774873063

Aber da scheint es einige weitere Gründe zu geben, wie es dazu kommen kann. *Grmml*

Henning Lindhoff 19 Megatalent - 14066 - 10. Juni 2022 - 5:05 #

Danke für den Test, ist aber nichts für mich.