Check von SupArai

Spiele-Check: Biota – Das Fast-wie-früher-Run-and-Gun
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC
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SupArai 61475 EXP - 25 Platin-Gamer,R10,S9,A10,J10
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16. Mai 2022 - 10:09 — vor 1 Jahr zuletzt aktualisiert
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Biota empfängt euch ohne Umschweife mit einem pixeligen Standbild-Intro, bedeutungsvoll wummert ein Chiptune-Theme, eine tiefe Erzählerstimme beschreibt euch den Ist-Zustand der Erde im Jahr 2077 und das Ziel eurer Mission: Auf einem fernen Asteroiden hat ein außerirdischer Organismus die Kontrolle über die Infrastruktur übernommen und von den Forschern, die den Vorfall untersuchen sollten, fehlt jede Spur. Als Teil des Squads Gemini II reist ihr zu dem Asteroiden, um sie zu befreien.
Am Anfang stehen euch vier Charaktere zur Verfügung, im Spielverlauf stoßen weitere Figuren zum Gemini II Squad.

Von Aliens kontrollierte Asteroiden sind kein Ponyhof
Nach der Landung auf dem Asteroiden „Frontier Horizon“ entscheidet ihr euch für einen von vier Söldnern, die euch zu Spielbeginn zur Verfügung stehen. Jedes Squad-Mitglied besitzt unterschiedliche Charakterwerte und Fähigkeiten. Nach dem Besuch des Black Markets und (optionalem) Smalltalk mit den verbliebenen Angestellten eures Auftraggebers stürzt ihr euch in die Erkundung der unterirdischen Anlagen.

Das jeweilige Areal deckt ihr dabei Bildschirm um Bildschirm auf, eine praktische Karte zeigt euch stets, wo ihr bereits wart und welche Gebiete euch noch fehlen. In den Abschnitten trefft ihr auf Monster mit unterschiedlichen Angriffsmustern, die euch bei Sichtkontakt attackieren und die ihr mit euren Waffen aus dem Weg räumt. Ihr könnt sie auch links liegen lassen und schnell den nächsten Bildschirm betreten. Regelmäßig ist dabei euer Geschick gefordert, liegen auf dem Weg ins Anschlussbild doch gutes Timing erfordernde Jump-and-Run-Passagen, per Walljump zu erklimmende Wände oder mit Fallen gespickte Gänge.

Nur mit Pazifismus kommt ihr in Biota jedoch nicht weit. Denn die Monster hinterlassen eine Währung, mit der ihr in den Black Markets der Missions-Gebiete Upgrades für euren Charakter sowie Gegenstände erwerbt. Letztere benötigt ihr, um weitere Areale freizuschalten und in der Story voranzukommen.
In einigen Abschnitten weicht ihr Gegenständen aus – schwer wird Biota zu keinem Zeitpunkt, es fordert eher eure Geduld.

Wenig Schnörkel - auch beim Gameplay
Biota spielt sich insgesamt sehr vertraut und unkompliziert: Neben den Richtungstasten sind der Sprung- und Schuss-Button die Dauerbrenner. Zwei Knöpfe müsst ihr euch zudem für das Management der Spezial-Fähigkeiten merken. Die Steuerung geht gut von der Hand, erweist sich aber als eigen. Was bei mir, gepaart mit Überheblichkeit und Ungeduld, zu vielen Bildschirmtoden führte. Dankenswerterweise könnt ihr in jedem feind- und geschossfreien Raum auf Knopfdruck einen Schnellspeicherpunkt anlegen. Dadurch trauert ihr verlorenem Spielfortschritt selten nach – ihr dürft halt nur nicht vergessen, das Knöpfchen zu drücken. Im Zweifel gibt es genug fair gesetzte Checkpoints in den Leveln.

Während ich mich durch die Spielwelt von Biota kämpfte, wurde aber immer deutlicher, dass es dem Titel an Varianz und Tiefe fehlt. Die Kämpfe gegen die Standardgegner werden schnell zur Routine, auch die Angriffsmuster der Areal-Bosse sind nicht übermäßig fordernd. Und die Metroidvania-Elemente und Spezial-Fähigkeiten bewegen sich in einem überschaubaren Rahmen. Dafür überrascht euch Biota mit vielen gelungenen Einlagen, die mich an vergangene Spielstunden in meiner Jugendzeit erinnern.
Auf der Map seht ihr, welche Bildschirme ihr bereits betreten habt. Wildes herumschießen zahlt sich manchmal aus, denn es gibt auch einige geheime Räume, deren Wände ihr erst zerstören müsst.

Gewöhnungsbedürftige Farb-Paletten und gelungener Soundtrack
Optisch beschränkt sich Biota auf sage und schreibe vier Farben, stellt euch aber eine beachtliche Anzahl an Farb-Paletten zur Auswahl, in denen die Spielwelt "erstrahlt". Diese hören in der deutschen Version auf so wohlklingende Namen wie Graustufen, Neunziger, CGA, Alter Computer, Arcade und viele mehr. Verstärken könnt ihr den Retro-Effekt zusätzlich um zwei CRT-Filter und einen Low-Res-Modus. Eine nette, aber zweischneidige Idee. Denn die Grafik in Biota ist grobpixelig und im Vollbild-Modus auf meinem 24-Zoll-Monitor verschwimmen viele Paletten vor meinen Augen zu Pixelbrei.

Zum Dahinschmelzen sind die famosen Soundeffekte und der Chiptune-Soundtrack. Biota erfindet natürlich keinen einzigen Ton oder Sound neu, begeistert mich trotzdem mit seinen minimalistischen Effektgeräuschen und den verschiedenen Chiptune-Stücken. Aber, "Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen", deswegen spare ich mir weitere Lobeshymnen in Textform.
Sobald ihr Treibstoff für den Mech gesammelt habt, kämpft ihr euch mit ihm durch einen Shoot-em-Up-Abschnitt.

Retro-Spaß mit Abzügen
Biota setzt voll auf den Nostalgie-Faktor. Grafik, Sound, Steuerung und Gameplay erinnern mich an vorgestern. Ich grüble nicht, welche Taste(nkombination) nochmal die gewünschte Aktion ausführt. Ich spare mir mühsames Optimierungsgefrickel in den Grafikeinstellungen. Ich entdecke stattdessen eine überschaubare und atmosphärisch stimmige Spielwelt. Einfach eine Runde daddeln zu mitreißender Chiptune-Mukke, das vergnügt mich in meinen über sechs Spielstunden mit Biota.

Aber es gibt auch Schattenseiten: Trotz einiger Ingame-Zeit tue ich mich schwer damit, manche der Farbpaletten im Vollbild auf meinem LED-Monitor zu dechiffrieren. Zwar erfreue ich mich an dem einfachen und flüssigen Gameplay, vermisse jedoch spielerische Abwechslung und mehr Tiefe in den Systemen. Biota glänzt mit vielen witzigen Ideen, schickt mich aber viel zu oft durch viel zu lange, gleichwirkende Abschnitte.

In der Waagschale überwiegt bei mir jedoch eindeutig die positive Seite, ich schätze Biota für das, was es tut: Dieser grobpixelige, charmante und ideenreiche Titel macht mir einfach Spaß.
  • Run-and-Gun für PC
  • Einzelspieler
  • Für Einsteiger und Fortgeschrittene
  • Preis: 8,99 Euro (Demo verfügbar bei GOG und Steam)
  • In einem Satz: Grobpixeliges Run-and-Gun mit hohem Nostalgiefaktor und leichten Metroidvania-Elementen.

Video:

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7898 - 16. Mai 2022 - 11:11 #

Kann ich nur in allen Punkten unterschreiben. Nicht großartig aber man hat seinen Spaß damit. Nur die Grafik hätte etwas weniger Grobpixelig sein können - Metroid 2 auf dem GameBoy sieht wesentlich besser aus.
Fürs kostenlose reinschnuppern gibt es auch eine Demo: https://www.gog.com/game/biota_demo.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 16. Mai 2022 - 11:22 #

Danke für den Verweis auf die Demo.

Mir persönlich ist die Farbpalette zu pink. Fehlt nur noch türkis dazu :-D Vor der Kombi habe ich mich schon damals gegruselt.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 16. Mai 2022 - 11:39 #

Es gibt ohne Ende Farbpaletten. Die Screenshots zeigen lediglich drei Varianten.

Pink ist normalerweise auch nicht so meins. Allerdings ist das eine der Paletten, bei der ich sofort viel erkennen konnte.

Seit dem Wochenende gibt's auch eine Option, bevorzugte Paletten auszuwählen und bei Gebietswechseln wechselt dann auch die Farbpalette.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 16. Mai 2022 - 11:28 #

Danke für den Hinweis mit der Demo, habe ich total vergessen in den Check aufzunehmen. Trage ich später nach.

hex00 18 Doppel-Voter - 10171 - 16. Mai 2022 - 14:09 #

Danke für den ersten Eindruck. Es sieht wirklich schön aus und lässt in alte Erinnerungen schwelgen. Mir scheint es jedoch recht anspruchsvoll. Da könnte ich mir vorstellen, dass ich zu schnell den Controller in die Ecke werfe. Ich könnte mir ein Coop-Modus auch recht gut vorstellen.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 16. Mai 2022 - 14:50 #

Mmmhhh, ich finde Biota nicht besonders anspruchsvoll, kann aber deine "Frustrationstoleranz" natürlich überhaupt nicht einschätzen.

Die Kämpfe gegen die Standard-Gegner sind nicht schwer, es sind auch nie viele in einem Bildschirm vorhanden. Die Bosse haben bislang 2-3 Angriffsmuster. Zudem ist das Spieltempo in Biota auch nicht besonders schnell.

Was es schon gibt sind so "klassische" Nervmomente, die aber eher dem "Spieldesign" und meiner Ungeduld zuzuschreiben sind. Einige Abschnitte musste ich deshalb neu beginnen und beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Bislang (ich bin bei 70%- Spielfortschritt) gab es nur zwei Abschnitte, die ich richtig oft gespielt habe: Ein Gebiet, wo man unter Zeitdruck einen Ort erreichen muss und der Weg. Und einen Zwischengegner, der ne Menge Kugeln einstackt.

hex00 18 Doppel-Voter - 10171 - 16. Mai 2022 - 16:48 #

Danke für die ausführliche Antwort und die Erläuterung. Mich hatte "Für Einsteiger und Fortgeschrittene" ein wenig verunsichert. Aber vielleicht sollte ich dem Spiel einfach eine Chance geben. Vielleicht ist bereits dann eine Toleranzgrenze zu erkennen. :-D
Deine Beschreibung liest sich aber bereits etwas einsteigerfreundlicher. ;-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 17. Mai 2022 - 10:18 #

Es gibt ja mit den "Profis" quasi auch noch eine Steigerung.

Falls du dir Biota zulegst, schreib gerne noch einen Feedback-Kommentar.

hex00 18 Doppel-Voter - 10171 - 20. Mai 2022 - 15:45 #

Kurzes Feedback: Ich habe mir gestern für wenige Minuten die Demo zugelegt und gespielt. Der Spielfluss gefällt mir und die Herausforderungen der ersten Level sind für mich als angenehm zu bezeichnen. Wobei ich keinen Boss erledigen durfte. Möglicherweise war ich auch noch im Tutorial. Konnte aber schon vor einem Flieger unterschiedliche Helden auswählen. Habe ich Anschluss noch einmal geprüft, ob es wirklich die Demo war. Der Umfang schien mir schon hoch für eine Demo.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 16. Mai 2022 - 15:43 #

Also die Demo hole ich mir auf jeden Fall! Schönen Dank für den Artikel!

Vampiro Freier Redakteur - - 121642 - 16. Mai 2022 - 18:28 #

Das liest sich doch sehr gut, toller Tipp, vielen Dank! Alleine die ganzen Farbpaletten und der Sound sind schon cool :-D

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21391 - 17. Mai 2022 - 6:51 #

Aber nur wenn man auf CGA Grafik steht, dann ist die Farbpalette eine Wucht.

Vampiro Freier Redakteur - - 121642 - 17. Mai 2022 - 11:03 #

Genau dann :)

rofen 16 Übertalent - P - 4184 - 16. Mai 2022 - 22:48 #

Also der Trailer ist schon super ...

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 19. Mai 2022 - 12:44 #

Der Check triffts ganz gut. Ich hatte bei der Demo weniger ein Problem mit der grafischen Darstellung, sondern vielmehr mit den ständigen Explosionsanimationen, die den Bildschirm wackeln lassen. Auf Dauer ist das echt anstrengend. Und es stimmt: es könnten ruhig mehr unterschiedliche Gegner sein. Soundtrack und Pixel-Art aber (wers mag), sind top!

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 19. Mai 2022 - 13:24 #

In den Optionen kann man das Bildschirmwackeln komplett ausschalten, bzw. ich glaube in 5 Stufen regulieren. Zumindest in der Vollversion ist das möglich.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 19. Mai 2022 - 17:38 #

Ich habe Biota heute mit dem "Bad Ending" durchgespielt, insgesamt habe ich rund 8 Stunden gebraucht.

SPOILER:
Das "gute Ende" gibt es, wenn ihr alle 30 Proben findet. Viele davon verstecken sich hinter zerstörbaren Wänden oder Orten, die nicht ganz offensichtlich zugänglich sind. Mir haben am Ende 10 oder 11 gefehlt.

Gen Ende übertreiben es die Entwickler leider mit mehreren viiieeel zu langen Passagen. Vor allem die Letzte (eine Art Afterburner-Hommage) hat mich total genervt und ich finde die spielerisch auch richtig schlecht. Schade, kein schöner Abschluss dieses kleinen netten Titels. Immerhin gibt es noch nen Outro.

Werde ich mich nochmal an dem guten Ende versuchen? Nein, ich denke nicht. Zum einen müsste ich mit Guide spielen, weil ich die 30 Sporen ohne Hilfe nicht finden werde. Und ich müsste nochmal ganz von vorne beginnen, der letzte Spielstand ist direkt vor dem Endkampf. Da habe ich, ehrlich gesagt, keine Lust drauf.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83927 - 20. Mai 2022 - 15:52 #

Sieht aus wie schon mal gegessen. ;-)

rgru0109 14 Komm-Experte - P - 2692 - 21. Mai 2022 - 5:13 #

Vielen Dank, sieht interessant aus. Die Demo probieren wir mal.