Wenn man den derzeitigen News-Meldungen zum Thema Infinity Ward folgt, scheint das Modern Warfare 2-Studio in den letzten Zügen zu liegen. Reihenweise verlassen die Mitarbeiter ihre Firma und wechseln größtenteils zur Neugründung Respawn Entertainment. Nun äußert sich Bobby Kotick, CEO von Activision Blizzard, erstmals zur aktuellen Situation bei Infinity Ward und zum Rauswurf der beiden Chefs Jason West und Vince Zampella, mit dem alles begann:
Seitdem wir die Zusammenarbeit mit den beiden Verantwortlichen von Infinity Ward beendet haben, haben ungefähr 35 andere ebenfalls gekündigt, und wahrscheinlich werden noch einige mehr folgen. Viele dieser Leute wurden von anderen Studios angestellt, weil sie so talentiert sind. Natürlich sind wir enttäuscht darüber und hätten uns gewünscht, ein paar davon zum Bleiben überreden zu können.Die Entscheidung, die beiden zu entlassen, ist uns nicht leicht gefallen. Wir haben es nicht getan, um sie ihrer Boni zu berauben oder ohne lange über die Konsequenzen nachzudenken. [...] Wir haben es getan, um das geistige Eigentum der Firma und das Interesse der Anleger zu wahren. Ich persönlich habe die beiden als Freunde betrachtet und ihr Verhalten war eine Gefährdung unserer Freundschaft, was für beide Seiten enttäuschend ist. Als wir zu verstehen begannen, was vorgefallen war, gab es keine Grauzone mehr. Nichts hätte es uns erlaubt, sie wieder zurückzuholen, egal wie talentiert die beiden sein mögen.
[...] Wir haben bei Infinity Ward immer noch ein großartiges Team, das weiter am Download Content und dem nächsten, noch nicht angekündigten Projekt arbeitet. Wir fördern weiterhin herausragende Leistungen, für die Infinity Ward immer noch steht, und stärken das Studio mit neuen Mitarbeitern und finanziellen Mitteln.
Auf deutsch sie haben sie rausgeworfen um die Marke Modern Warfare weiter zu melken.. somit eine bestätigung der anschuldigungen xD
Oder die beiden sind größenwahnsinnig geworden und haben zum Beispiel bei Gehaltsverhandlungen kräftig nachlegen wollen. Wissen wir's? Es muss nicht immer der große Publisher der Bösewicht sein...
naja in den ersten Aussagen von den beiden ging es ja (neben Bonuszahlungen usw) auch um ein neues Projekt was sie machen wollten und was angeblich auch zugesichert war! Sprich sie wollten was neues und Activision wollte MW3!
was muss ich nun machen um ein MW3 zu bekommen? Einfach das was stört entfernen und dies waren eben die zwei die mal was andres amchen wollten... Die Aussage des Unsympaten passt halt wie die Faust aufs Auge!
Und wenn es nur ums Geld ginge wären im anschluss auch nicht soviele ausgestiegen...
Jaja. Die Jungs haben sich bestimmt total vorbildlich verhalten. Wer es glauben mag.
hab ich das gesagt? nein
"Sprich sie wollten was neues und Activision wollte MW3!"
Naja, wenn der Arbeitgeber (oder nenne es Kunde), sprich der Geldgeber, das so will, ist es sein gutes Recht :).
Im Grunde hat Firma hat damit zu tun, daß der Kunde heute "Hüh" und morgen "Hott" sagt :D.
angeblich wurde es, laut west und zapella, auch vertraglich festgelegt das se mal was neues machen dürfen.. um das gehts wenn scho ;-)
Also bevor die einen klagen, feuert man sie lieber und klagt selbst...
Und die Betonung liegt auf "angeblich". Definitiv weiß man da nichts.
Aber selbst wenn die mehr Gehalt und/oder Gewinnbeteiligung, Erschaffung eines neuen Franchises verlangt haben, dan hätten die das ja auch verdient. Also doch wieder Schuld/Geiz des Publisher.
Du mußt sowas aber auch mal von der Arbeitgeber-Seite sehen: Forderungen von mehr Gehalt etc. müssen auch in einer gewissen Relevanz stehen. Da hängt nicht nur das höhere Gehalt ansich, sondern auch die Abgaben etc. dran. Und wer weiß was die für Forderungen gestellt haben. Die können jenseits von Gut und Böse gewesen sein.
Die Einnahmen von MW2 waren jedoch auch außerhalb von Gut und Böse. Ich kann mir nichts vorstellen was bei diesem Erfolg nicht forderbar wäre, außer die Übernahme der Firmenleitung von Activision|Blizzard ^^
Das ist doch ähnlich wie eine jahrelang Erfolgreiche TV-Serie in der der wichtigste Darsteller natürlich immer mehr will, weil er ja das Zugpferd ist. Irgenwann Zahlt man nicht mehr Mehr und der Darsteller wird ersetzt. Wieviele Serie haben denn danach noch Erfolgreich weitergemacht(jedenfalls mehr als 1-2 Jahre mit stark sinkenden Zuschauern)?
Ja, und that's business. Eine Firma muß einen Gewinn auch in die Firma, neue Projekte, Abgaben etc. investieren (je mehr eine Firma Gewinn macht, desto mehr hält der Staat, Berufsgenossenschaften etc. die Hand auf) und nicht 1:1 an die Mitarbeiter in Gehaltserhöhungen verteilen :).
Japp, das ist richtig. Vielleicht ist es die Kunst im richtigen Moment das völlig Überladene und deshalb sinkende Schiff zu verlassen. Da hab sich die Jungs bei Infinity Ward wahrscheinlich richtig entschieden...
Jep, für die heilige Rendite und das Wohl der Anleger - bedeutet nichts anderes als:
Mit Nachfolgern erwirtschaften wir nach Aussage unserer Analysten genug, um auf unserer Aktionärsversammlung gut da zu stehen. Über eine neue IP können unsere Wahrsager keine genauen Auskünfte geben - deshalb verdonnern wir IW zu Kreativlosigkeit und Fließbandarbeit.
Die Anleger ermöglichen nunmal einen Geschäftsbetrieb in so großem Ausmaße. Wenn man durch Geld ein Geschäft finanziert, dann will man doch auch, dass das Geschäft dem eigenen Interessen folgt.
Im Interesse der Anleger ist eine möglichst hohe Rendite, aber auch eine möglichst durchgehend hohe Rendite. Genau wegen dieser benötigten Konstanz gibt es Franchises. Die Leute bei IW sind Angestellte und haben nunmal das zu tun, was im Interesse des Unternehmens ist, das ist keine Demokratie.
Es wäre einfach blöd (in jeder Hinsicht) kein drittes Modern Warfare zu entwickeln. Ein innovativer Titel kann gern von einem anderen Studio kommen, aber doch nicht von dem Studio, welches quasi das Standbein auf Activision-Seite (nicht Blizzard) darstellt.
Dass ich verstanden habe, wie das System aus Investoren, Publisher und Entwickler funktioniert, sollte doch aus meinen mehr als kritischen Worten gegenüber Activisions Haltung hervorgegangen sein - was ich anklage ist die Stupidität und das Absolute dieses Systemzwangs, dem sich Publisher unterworfen haben...
Ein Kotick hat doch keinen Sinn für Schöpferisches. Das einzige, was der schöpfen will, ist mehr Geld.
Würde er ein Gespür für die Motivation von Entwicklern haben, dann wüsste er, wie mit beiden Parteien - sowohl den Anlegern als auch den Developern - umzugehen ist.
Und dieses Gespür braucht man als Publisher. Anlegern geht es um Gewinne. Entwicklern geht es um die Umsetzung von Ideen.
Wenn sie nichts neues schaffen dürfen, verlieren sie den Glauben an die Sinnhaftigkeit ihres Tuns - und damit sinkt die Qualität der Spiele, was nicht im Interesse des Publishers sein kann.
Natürlich geht es auch Entwicklern darum, Geld zu verdienen - gerade in leitenden Positionen und in der Chefetage.
Aber sei mal Chef eines Unternehmens voller lustloser, unmotivierter Angestellter. Deinen Sportwagen fährst du dann nicht mehr lange.
Die Peitsche ist sowas von 19. Jahrhundert.
Ach das sind aber doch Unterstellungen. Du weißt nicht wie es intern bei Activision Blizzard aussieht und ich weiß es auch nicht.
Man kann doch nicht so grundlegend über Kotick sprechen, wie erklärt man sich sonst Tony Hawk Ride? Das Ding ist Innovation pur und es hat sich nicht gelohnt (weil die Software Mist war). Aber genau solche Flops kann man sich erlauben und sogar einen Nachfolgetitel entwickeln, weil man die Standbeine der Musikspiele (wobei DJ Hero auch eine größere Innovation war), CoDs und eben Blizzard hat.
Es ist nicht der falsche Führungsansatz, sondern einfach die knallharte Realität, dass nicht jeder Entwickler innovieren darf wo er will. Ein Unternehmen braucht "konventionelle" Standbeine. Damit nimmt man Angestellten doch nicht die Lust am entwickeln, das mag einige kreative Köpfe betreffen, aber die Masse der Entwickler hat mit größeren kreativen Entscheidungen doch eh nix am Hut.
Diese einseitige betrachtungsweise stimmt doch so auch nicht. Kotick ist sicherlich an einer gewissen Motivation und Einstellung der Entwickler interessiert, man kann es aber nicht jedem Angestellten recht machen und dann bleibt eben mal ein Studio wie Infinity Ward bei dem was es am besten kann. Für frische und neue Ideen wendet man sich entsprechend an ein anderes Studio.
Infinity Ward dagegen kann und muss es doch aber egal sein ob irgendein anderes Studio innovativ sein darf. Die sind doch nicht einfach nur ne Zahl aufm Block, sondern Individuen die vielleicht selbst mal wieder kreativ sein wollen.
Ja, das sehe ich nämlich auch so. Konservatives Standbein hin oder her - hier gehts ja nicht um Waschmaschinen, Radios oder Familienwagen. Die Branche gründete sich nunmal auf den Ideen von verspielten Köpfen. Und denen schuldet ein Publisher meiner Meinung nach mindestens ebensoviel Respekt wie den Investoren. Ohne sie gäbe es nichts zu veröffentlichen und zu verdienen.
Aber du hast natürlich Recht, bam. Was genau zwischen IW und Activision vorgefallen ist, wissen nur sie selbst. Deshalb will ich mal auch nicht weiter über Herrn Kotick herziehen und meine zuvor gemachten Aussagen gern relativieren. Ob Kotick überhaupt etwas mit der Suppe zu tun hat, steht ja auch nicht fest.
Und klar, nicht jedes Rädchen im Getriebe dieses Schaffensprozesses hat genug Entscheidungsgewalt, um sich im Nachhinein persönlich um eben diese gebracht zu fühlen, wenn es heißt: produziert bitte mehr vom gleichen.
Das betrifft dann auch nur die, die eh schon weiter oben in der Hierarchie des Entwicklerstudios sitzen.
"und das Interesse der Anleger zu wahren" Das nützt weder den Mitarbeitern noch den Kunden... ;)
Doch: Wenn die Anleger zufrieden sind, haben die Mitarbeiter einen sicheren Job. Und indirekt hilft's sogar dem Kunden, denn wenn es Mitarbeiter gibt, können sie auch Spiele machen :-)
Die Rechnung ging nicht auf, jetzt sind fast 40 Leute gegangen und darunter wird die Qualität mit Sicherheit zu leiden haben. Das ist dann irgendwie nicht im Sinne des Kunden. ;)
Wenn's allerdings richtig gute Mitarbeiter sind und nicht nur welche, die sich eben so durchziehen lassen und machen was nötig ist, dann interessiert die nicht einfach nur ein sicherer Job, nichtmal ein gut bezahlter sicherer Job, sondern mehr. Wenn sie genug Selbstbewusstsein haben (und es gibt sicher wenig Gründe für viele der führenden Leute von Infinity Ward das nicht zu haben), können sie sogar sicher sein, eh einen Job sicher zu haben, nur nicht wo. Aus ihrer Sicht heißt das aber, dass sie sich auf keinen Fall jeder Anweisung aus dem Management fügen müssen, sondern eben mit guter Verhandlungsposition eigene Forderungen stellen können. Wenn die nicht erfüllt werden, gehen sie eben woanders hin.
Und da greift dann eben die kurzsichtige Politik von Activison Blizzard auch zu kurz. Profite scheffeln durch Franchaise melken, funktioniert so immer nur eine gewisse Zeit und geht mit großen Verlusten einher (von guten Mitarbeitern, von gutem Ruf, etc.) und das schadet dann auf lange Sicht auch wieder den Anlegern, das dauert allerdings noch etwas.
Irgendwie kann einen Infinity Ward inzwischen leid tun. Immerhin stehen sie unter Druck ein Blockbuster-Spiel zu entwickeln und dann verlassen immer mehr kreative Köpfe und somit auch Kollegen das Unternehmen. Unter solchen Bedingungen lässt sich sicher schwer arbeiten.
Wow, der Text hat ja gar nichts diabloisches. Ich hätte erwartet, dass das Titelbild beim lesen Hörner bekommt aber das ist nicht passiert. Hört sich aus seiner Sicht gar nicht mehr so schmutzig an die Geschichte.
Naja, Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn die Jungs wirklich so talentiert sind, dann dürfen wir uns hoffentlich auf viele gute Titel abseits von MW freuen.
P.S.
Dickes Lob für die Übersetzung. Alles andere als selbstverständlich, wenn man sich andere News so durchliest.
...großartiges Team, dass weiter am DLC arbeitet...
Super, wurde auf anderen Seiten schon drüber geschrieben. Laut Activision ist der Preis von umgerechnet 15 € mehr als gerechtfertigt und für den nächsten DLC wohl auch richtungsweisend. Klar MW2 hat eine große Community, aber warum muss man diese treuen Spieler dann so vergraulen. Ich verstehe das nicht. Egal, ist ein anders Thema...
Das erklärt aber nicht, warum dann 35 Leute kündigen.
Wenn ein Mitarbeiter gegenüber seiner Firma einen
schweren Rechtsbruch begeht, dann renne ich dem doch nicht
auch noch hinterher!
Sehr merkwürdig ...
Richtig. Höheres Gehalt, Größenwahnsinn, etc. alles einleuchtende Vermutungen. Aber eben nur bei ein paar Fällen. Aber bei 35! Fällen würde ich auch eher zu den firmenpolitischen Gründen tendieren.
Naja mit 3 Map-Designern kann man ja immer noch genug Geld verdienen wie sich gezeigt hat :)
Haha, stimmt :D!
Die Aussage ist im Vergleich zu früheren von Mister Kotick ungewöhnlich zurückhaltend.
Activision Blizzard haben sich verzockt.
West und Zampella sind allem anschein keine schlechten Chefs gewesen.
mal als Frage.
Hier ist immer die Rede von höheren Gehaltsforderungen, aber sind sie denn nicht gekündigt worden? Ich meine, wenn man einen Arbeitsvertrag hat in dem natürlich auch das Gehalt mit Boni festgesetzt ist, dann liegt es doch beim Arbeitgeber auf Lohnerhöhungsforderung seitens Arbeitnehmer einzugehen oder nicht. Eine Kündigung wäre demnach nicht nötig gewesen. Denn wenn man auf die Gehaltsforderungen nicht eingegangen wäre, hätte die Arbeitnehmerseite gekündigt. Ausserdem glaube ich nicht das den beiden soviele ihrer Kollegen gefolgt wären, wenn sich herumgesprochen hätte, dass sie sich selbst nur bereichern wollten.
Solange keiner die Arbeitsverträge kennt kann man da diskutieren bis 2 Bierkästen leer sind und ist immer noch net weiter (hat aber den Abend rum)
nette Bankrott Erklärung von Bobby Kotick,
ein Studio ohne oder kaum noch Mitarbeiter, welches für die gierige aber geistig zurückgebliebene Konzernbosse weiterhin überteurte schmalspur DLCs zum letzten erfolgreichen Spiel erstellen sollen...
Respekt zu so viel Ehrlichkeit!
Dir ist schon klar, dass bei Infnity Ward immer noch knapp unter 100 Leute arbeiten, oder?
Anscheinend ist einigen nicht bewusst, dass Activision Blizzard eine Aktiengesellschaft und keine Künstlervereinigung ist.
Auch Aktiengesellschaften dürfen mal langfristiger und nachhaltiger denken als immer nur den kurzfristigen Profit sicherzustellen. Leider sagt die Realität da aber was anderes.