Es gibt Neuigkeiten zum bereits mehrfach verschobenen Remake von Prince of Persia - The Sands of Time. Die Entwicklung der Neuauflage scheint weiter holprig zu verlaufen. Nun wurde über den offiziellen Twitter-Kanal bekannt gegeben, dass die Entwicklung von den Studios Ubisoft Pune und Ubisoft Mumbai an Ubisoft Montréal abgegeben wurde. Bei dem kanadischen Entwickler entstand seinerzeit auch das Original.
In der Ankündigung heißt es, Ubisoft Montréal werde auf der bisherigen Arbeit aufbauen, aber sich nun Zeit nehmen, das Projekt umzustrukturieren.
Na dass sieht ja nicht so gut aus. Bestimmt nur noch eine Fragte der Zeit bis das Remake eigestampft wird.
Da lief wohl so einiges schief, wenn das Projekt an das Originalteam übergeben wird.
Ich hoffe da kommt irgendwann noch was vernünftiges bei raus. Eine modernisierte Version würde ich auf jeden Fall kaufen. Sand of Time ist eines meiner Lieblingsspiele auf der XBox.
Da muss schon mehr schief gelaufen sein, es an einen anderen Entwickler (egal ob die originalen oder nicht) zu geben. Eigentlich ist so ein Remake in der Kommunikation ziemlich einfach: Hier habt ihr das Original, baut das 1zu1 nach, in hübscher. Da kann man zumindest nicht viel aneinander vorbei reden. Das ist ein häufiges Problem, speziell bei so Kontinent-Übergreifenden Projekten (wie Ubisoft das ansonsten recht gut hinkriegt würde mich interessieren). Obs das wirklich ist, kann man nur spekulieren.
Na da werden sich die Kanadier aber über Zusatzarbeit freuen...:/ Kommt davon, wenn man die indischen Studios (in Pune ist das größte dort sogar) bislang nur als Zuarbeiter und Quality Control genutzt hat und ihnen keine eigene kreative Eigenständigkeit zugebilligt hat.
Hmm. Klingt eigentlich so, als wäre das Nichtzutrauen von Eigenständigkeit berechtigt gewesen.
Ein Remake braucht ja eigentlich gar nicht so viel krative Eigenständigkeit...
Also wer kein Remake auf die Kette bekommt dessen Zukunft liegt dann doch eher als Asset Lierferant. Remakes gelten gemeinhin als das Projekt mit dem ein Studio sich einfach beweisen kann.
So leid es mir für die indischen Entwickler tut, die gut sind (denn die gibt es), muss ich sagen dass die schlimmste Zeit, die ich in der Entwicklungsleitung je hatte, die war als alle nach Indien outsourcen wollten. Es gab einfach brutale kulturelle Unterschiede, und das Schlimmste war, dass man um das Gesicht der Beteiligten zu wahren, immer sagte, dass alles passt und im Plan ist. Bis dann irgendwann kurz vor Release immer tiefer gebohrt wurde und ein schwarzes Loch zum Vorschein kam.
Aus der Zeit stammt der Witz: "Welcher Farbton in 'Indisch Grün'? - Ein tiefdunkles Rot."
Ja, aber das bekommt man mit guter Projektplanung und jemanden mit Erfahrung mit indischen Arbeitskräften schon besser hin. Das wirkt so als ob Ubisoft denen wirklich blind vertraut hat. Sowas kann vorkommen, wenn man zum ersten Mal mit denen zusammenarbeitet, aber wenn die wirklich schon Erfahrung mit den Leuten hatten wegen QC etc, sollten die da schon vertrauensvolle Führungskräfte haben. In Indien ist es schon wichtig zumindest Leute mit langjähriger Auslandserfahrung in der Führung zu haben. Sonst gehts eben so schief wie es hier passiert ist.
Schon krass, dass ein Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern in puncto Videospiele so wenig gebacken bekommt. Vor allem im Vergleich zu Ländern wie Polen, die bis 1990 hinter dem Eisernen Vorhang waren. Die indische Filmwirtschaft steht ja vergleichsweise gut da, auch wenn sie hauptsächlich für den heimischen Markt produziert. Aber AAA-Spiele gibt es bisher gar nicht. In puncto Indie-Spiele fällt mir auch nichts ein, da sind Länder wie Chile weiter. Vielleicht entwickeln auch alle in Indien ausschließlich Mobile Games.
Und jetzt erklär doch mal bitte, was die Einwohnerzahl mit Spieleentwicklung zu tun haben soll.
Ohne in sein Horn blasen zu wollen:
Bei einer derart großen Einwohnerzahl ist der Heimatmarkt schon verdammt groß. Wenn man ein Produkt erstmal gar nicht auf die Empfindlichkeiten fremder Märkte/Kulturen trimmen muss und trotzdem bereits einen sehr große Kundekreis hat, kann man bereits ohne internationales Geschäft ordentlich wachsen. Dazu kommt natürlich auch noch der Personalfaktor - je größer die Population, desto größer die Teilmenge der Entwickler/Designer/etc. Damit steigt die Teilmenge der guten Leute und sinkt der Bedarf aus Fachkräften aus dem Ausland.
„Dazu kommt natürlich auch noch der Personalfaktor - je größer die Population, desto größer die Teilmenge der Entwickler/Designer/etc.“
Auch das ist mir viel zu einfach gedacht. Die Population nützt mir gar nichts, wenn es nicht entsprechende Ausbildungs- und Studiumsangebote gibt.
Je mehr Einwohner es gibt, desto mehr Fachkräfte gibt es auf dem Arbeitsmarkt. Deswegen brauchen wir auch mehr Zuwanderung, um das Missverhältnis zwischen Baby Boomern und Millenials auszugleichen. In den 60-er Jahren wurden mehr Kinder geboren und die gehen bald alle in Rente. Indien hat viele junge Menschen und viel IT-Know-how. Aber im Spielebereich spiegelt sich das nicht wieder.
Hast du da Infos drüber ? Könnte ja auch sein, das die lokal einen florierenden Markt haben, wir es durch die "westliche" Brille aber gar nicht mitbekommen. Könnte mir schon vorstellen, das die einen riesen Mobile-Markt haben, aber nur einen sehr kleinen PC/stationäre Konsolen-Markt.
„Je mehr Einwohner es gibt, desto mehr Fachkräfte gibt es auf dem Arbeitsmarkt.“
Nein. Um genug Fachkräfte zu haben, braucht man nicht eine bestimmte Einwohnerzahl, sondern vor allem erst einmal die entsprechende Industrie. Nun weiß ich natürlich nicht, wie groß die Games-Industrie in Indien ist, aber allzu groß dürfte die nicht sein. Sonst würde Indien da ja „was gebacken bekommen“, wie Du sagst. Da hilft auch IT-Know-how nicht weiter, die hat mit Spieleentwicklung schließlich erst einmal herzlich wenig zu tun.
Das ist wohl eher ein Ubisoft Problem, die haben doch arge Probleme im Management (die großen Skandale) und anscheinend auch im mittleren Management (Beyond Good & Evil 2, Skull and Bones und PoP alle in der Entwicklerhölle, Breakpoint lief auch sehr viel falsch, genau wie bei Watchdogs 3. Mario + Rabbids braucht imo auch verdächtig lange. Nee, da stinkts vom Kopf!