Wochenend-Lesetipps 4/2022: Pokémon und Elden Ring
Teil der Exklusiv-Serie Lesetipps fürs Wochenende

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2. April 2022 - 10:00 — vor 2 Jahren zuletzt aktualisiert
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Hoch die Hände! Lesetipps! Und was haben wir hier wieder für feine Leckereien gesammelt, um sie der geschätzten Userschaft auf das Frühstücks-Tablet(t) zu schaufeln. Also: Kick off your shoes, put your feet up, lean back and just enjoy the Lesetipps.

Perfekte Balance von Paid und Free Content

gamesmarkt.de am 15.03.2022, von Stephan Steininger

„Print ist tot!“ Würde Friedrich Nietzsche heutzutage leben, könnte das durchaus ein Satz aus seinem Munde sein. In den letzten zwanzig Jahren gingen bei vielen Publikationen, die sich nicht mit dem Landleben oder dem inneren Seelenfrieden beschäftigen, die Verkaufszahlen steil nach unten. Verkaufte die Gamestar im Jahre 2001 noch weit über 350.000 Hefte, so ist sie heutzutage bei ungefähr 25.000 Heften gelandet. Umso wichtiger wurde die Internet-Präsenz und dort der kostenpflichtige Bereich. In diesem Interview spricht der Chefredakteur des Blatts, Heiko Klinge, über die Herausforderungen einer geänderten Marktlandschaft und über die langsam wechselnde User-Mentalität im Bereich Paid Content.

Schon zu reinen Print-Zeiten wussten wir durch monatliche Umfragen, welche Artikel von uns wie intensiv gelesen wurden. Heute analysieren wir in Echtzeit, woher die User:innen kommen, wie lange sie bleiben, worauf sie in Artikeln klicken, wohin sie gehen und noch vieles mehr. Allerdings muss man aufpassen, dass man vor lauter Auswertungen und Statistiken das Bauchgefühl nicht ganz außer Acht lässt, weil man sonst die Potenzialthemen vergisst.

Die "Bestseller Games", das Vollversionsheft der 90er

der-burtchen.de am 16.03.2022, von Christian Burtchen

Der eine oder andere Leser hier kennt ihn spätestens seit seiner Kolumne "Die Welt, die wir zurücklassen". Alle anderen lernen ihn hoffentlich mit diesem Lesetipp kennen: Christian Burtchen. Sein Artikel über die alte Heftreihe "Bestseller Games" samt einem Interview mit dem damaligen Chefredakteur Peter Strobel hat mir ein ums andere Mal einen wohligen Seufzer samt rosaroter Erinnerungen entlockt. Einzig seine Einschätzung, dass Erben der Erde "bestenfalls für Genre-Fans" zu gebrauchen sei, teile ich auf gar keinen Fall. 

Mir und später meinen Mitstreitern ging es tatsächlich um solide Arbeit und um einen echten Mehrwert. Das Heft sollte nicht nur eine andere Art der Verpackung sein, sondern für sich selbst attraktiv. Die Produktion war so unfassbar günstig, dass es eigentlich keinen großen Kampf um Ressourcen gab. Das war ziemlich genial von Pearl: Über die Budgets war die Wirtschaftlichkeit gesichert, in diesem Rahmen hat man mir und den Layoutern ziemlich freie Hand gelassen. Wir haben es geschafft, mit geringen Mitteln, aber viel Spaß ein solides Ergebnis abzuliefern. Echtes Engagement ist dem Produkt anzumerken und wird honoriert.

Sprachen lernen mit Pokémon

spielkritik.com am 15.08.2021, von Pascal Graßhoff

Spätgeborene Spieler werden es vermutlich nicht wissen, aber der wichtigste Grund für den Heimcomputer-Boom der Achtziger Jahre war die Möglichkeit, auf diesen Lernmaschinen auch Vokabeln zu pauken. Wie viel ärmer wäre unsere Jugend ohne Programme wie Word Machine, Brush up your English oder eigens gecodete Vokabeltrainer gewesen. Heutzutage muss sich die Generation Handheld schon anders behelfen. Zum Beispiel mit Pokémon. Pacal Graßhoff schreibt über seine Erfahrungen, einer neuen Fremdsprache spielerisch näher zu kommen.

Für Neulinge in einer Fremdsprache sind stilistische Banalität und ausuferndes Geschwätz der ideale Idiotenhügel. Plötzlich freue ich mich, wenn in »Pokémon Schwert« eine Cutscene endet und mich drei Schritte weiter sofort der nächste NPC anquatscht, um mir den Standort des Pokécenters zu zeigen. Doch auch die ausgelutschten alten Pokémon-Generationen für den Game Boy entblößen in einer Fremdsprache noch einmal ungeahnte Qualitäten.

Mach's gut, Richard Eisenmenger (Podcast)

spielejournalist.de am 11.03.2022

In meinem Regal steht ein Buch über WordPress 5. Geschrieben von Richard Eisenmenger. Und leider habe ich erst durch die Nachricht von seinem Tod die Verbindung zu seiner Vergangenheit gezogen. Die Power Play hat nun wirklich nicht jeder in seinem Lebenslauf stehen. Und ich habe gelernt, dass auch der Strategieguide zu Civilization - Call to Power mit aus seiner Feder floss. Auch dieses Werk steht natürlich in meinem Regal. Viel zu früh ist er Ende letzten Jahres gestorben. Dieser Podcast von Benedikt Plass-Fleßenkämper ist mit Audio-Einspielern von Anatol Locker und Richard Eisenmenger selbst ein kleiner Streifzug durch sein Schaffen.

So zocken Dich Spielehersteller ab (Video)

SWR  am 28.02.2022, von Philipp Walulis

Wer lesen kann, kann auch sehen. Und deshalb gibt es in dieser Ausgabe der Lesetipps auch einen Anschau-Tipp. In etwas über zehn Minuten geht diese Folge von Walulis Story auf die Gepflogenheiten der Publisher und Spielefirmen ein. Unter dem prägnanten Namen „So zocken dich Spielehersteller ab“ geht es um Patches, DLCs und Vorbesteller-Boni. Überraschenderweise werden sogar ein oder zweimal kurz Electronic Arts und Rockstar in diesem Zusammenhang erwähnt.

Wie viel Geschichtswissenschaft passt in ein Videospiel?

wissenschaftskommunikation.de am 5. Juli 2021, von Anne Weißschädel

Wie viel historische Recherche steckt hinter einem Spiel wie Assassin’s Creed Valhalla? An welchem Punkt werden die Historiker bei der Spielentwicklung hinzugezogen? Wo sind die Grenzen, wenn es um geschichtliche Genauigkeit geht? Und wie reagieren Spieler, Journalisten und andere Historiker auf diese Spielwelten? Im Interview mit dem World Design Director der Assassin’s Creed-Reihe Maxime Durand stellt Anne Weißschädel diese und weitere Fragen.

Wenn es eine große Auswahl an Waffen im Spiel geben soll, wird es schwer, hier der Geschichte treu zu bleiben. Im Wikingerzeitalter gab es zum Beispiel Schwerter, Bögen und Speere, die aber alle sehr ähnlich aussahen. Sie unterschieden sich meist nur minimal am Griff oder der Parierstange und die sieht man in der Hand der Spielfigur meist kaum. Um hier mehr Auswahl zu bieten, nutzen wir auch Waffen, die es in der Wikingerzeit gar nicht gegeben hat oder die es damals in anderen Teilen der Welt gegeben hat.
 

Sexarbeiter*innen sind Menschen - und sollten in Spielen auch so dargestellt werden

superlevel.de am 04.03.2022, von Nina Kiel

Die Heldinnen und Helden in Videospielen können vom Klempner bis hin zum Auftragskiller so ziemlich jeden Beruf haben. Selten aber handelt es sich um Sexarbeiter:innen. Selbst, wenn die Figur als Nebendarsteller auftaucht, erfüllt sie meistens nur ein Klischee. Wie hier in Jörgs Nemesis-Video zu Wet – The Sexy Empire. Dabei zeigt zum Beispiel Cyberpunk 2077, dass bei einer differenzierten Herangehensweise interessante Konstellationen entstehen können – während es gleichzeitig auch wieder so ziemlich jedes einzelne Klischee dieses Berufszweigs bedient.

Die Sexarbeiter*innen werden auf ihre Arbeit reduziert, objektifiziert, und sind auf der Gameplay-Ebene nicht mehr als sexy Getränkeautomaten, in die man Geld einwerfen kann, um zur Abwechslung anstatt mit einem Heiltrank mit einer sexuellen Dienstleistung seine Lebensleiste zu füllen.
 

Elden Ring - Endlich bin ich ein NPC

wasted.de am 16.03.2022, von Dom Schott

Elden Ring hat sich als unglaublich erfolgreiches Spiel erwiesen. Millionen Spieler rennen mit einem gewissen Hang zur Selbstkasteiung immer und immer wieder gegen Feinde an und lassen sich den Hintern versohlen. Doch sie sind selbst in einer solch feindlichen Umgebung nicht allein. Hilfe naht in Form von anderen Spielern, deren Beschwörungszeichen auf dem Boden Unterstützung versprechen. Warum machen diese Menschen das, anstatt selbst weiter und weiter von Misserfolg zu Misserfolg zu eilen? Dom Schott hat einen Selbstversuch gewagt.

So verbrachte ich einen ganzen Sonntagnachmittag dabei, anderen Spieler*innen gegen Margit zu helfen. Mal scheiterten wir, mal triumphierten wir, der Spaß wollte mir trotzdem nicht vergehen. Irgendwann aber lockte mich dann doch die Neugier hinaus in die übrige Spielwelt und ich wischte mein Beschwörungszeichen mit viel Seife und Wasser vom Steinboden.

 

A brief history of the Second World War in Digital Games

gespielt.hypotheses.org am 16.03.2022, von Eugen Pfister (englisch)

Bereits einige der ersten Videospiele stellten fiktive Konflikte in den Mittelpunkt. Ballerten die Spieler hier noch stark stilisierte Aliens oder Asteroiden ab, rückten bald auch reale Kriege auf die Bildschirme vor. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich aber das Umfeld und damit auch die Herangehensweise der Spiele an diese Themen geändert. Am Beispiel des zweiten Weltkriegs spürt Eugen Pfister der Entwicklung nach und fragt, ob mittlerweile auch in diesem unserem Medium eine Erinnerungskultur etabliert wurde, die diesen Namen verdient.

But what about “historical” games like Battlefield V and Call of Duty: WWII, games that were developed with big budgets primarily as sales products for a market? To the best of my knowledge, these games were not developed with the aim of consciously helping to shape a (Western?) culture of remembrance, but above all to generate profits. They are not the result of “targeted politics of memory,” but neither are they without influence on memory cultures.
 

Aus dem GamersGlobal-Archiv: Warum täuschen sich Spieler gern selbst?

gamersglobal.de am 15.10.2009, von ChrisL

Wer kennt es nicht, dieses nagende Gefühl. Schon wieder einen Gegenstand übersehen, eine Schatztruhe verpasst oder zum zehnten Mal von Liquid Ocelot plattgemacht worden. Da könnte ich doch mal in eine Lösung spinksen, oder? Oh, was steht denn da im nächsten Abschnitt? Interessant, dann weiß ich das auch schon mal...

ChrisL hielt vor 13 Jahren ein flammendes Plädoyer gegen diese Art von Abkürzungen, mit denen sich der Spieler letzten Endes selbst betrügt und um ein ehrliches Erfolgserlebnis bringt. Ein Thema, über das bereits damals in den Kommentaren erregt diskutiert wurde und das auch bis heute immer wieder hochkocht.

Natürlich wird es immer wieder auch zu Frust und Ärger kommen. Damit muss man sich jedoch als Spieler auseinandersetzen und es auf's Neue versuchen – schließlich gibt es in der realen Welt auch keine Cheats, mit der man mal eben die Werkstattrechnung des eigenen Autos begleichen kann. Und eine Komplettlösung schon gar nicht.
 

Im Video: In Conversation with John Passfield on The Flight of the Amazon Queen

Wer nach all den Lese- und Hörtipps immer noch ein wenig Wochenende vor sich hat, sollte sich noch ein Heiß- oder Kaltgetränk seiner Wahl holen und es sich eine gute Stunde lang vor dem Monitor bequem machen. Latte Macchiato steht hier in den Kommentaren ja immer hoch im Kurs. In diesem Video plaudern Helen Stuckey und John Passfield über die Entstehungsgeschichte des Adventures Flight of the Amazon Queen samt Ausblick auf den in der Entwicklung befindlichen Nachfolger. Die beiden sprechen auch darüber, wie heutzutage ältere Spiele weiterhin durch Remakes und Emulation erhalten bleiben können.

Einen ganz besonderen Dank senden wir diesmal an die werten User SupArai und Jochen B.! Bitte macht gerne weiter so! Eure Tipps schickt ihr bitte per PN an das Lesetipp-Team Necromanus, Jürgen, Johannes und Q-Bert.

Video:

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 2. April 2022 - 10:26 #

WOW, was für eine schöne Zusammenstellung an interessanten Artikeln. Danke dafür.

Jürgen (unregistriert) 2. April 2022 - 10:44 #

Ich danke dir. Dieses Mal kam Vieles von ganz alleine auf mich zugeflogen. Hab noch was weggelassen, damit es nicht zu viel wird.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 2. April 2022 - 14:51 #

Wie meinst du das, zu viel, das verstehe ich nicht ;)

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 2. April 2022 - 11:17 #

Das von Richie Eisenmenger habe ich auch erst vor kurzem auf Kultboy gelesen. Ich kannte ihn eher aus Power Play Zeiten, welche ich damals regelmäßig gelesen habe. Den Angehörigen viel Kraft um mit diesem Verlust umgehen zu können.

Gerade zu Elden Ring passt der Beitrag von ChrisL ja wie die Faust aufs Auge :D Und ich muss zugeben, auch wenn ich größtenteils alles erstmal selbst angegangen bin, bei einigem würde das Wiki und Youtube zu Rate gezogen. Gerade da vor Patch 1.03 kein NPC auf der Karte angezeigt wurde und mir dann auch, dank potenziell weiterer toller Spiele und halt dem Real Life nach über 200 Spielstunden die Zeit fehlte, alles noch mal abzugrasen. Tendenziell stimme ich ihm aber zu.

sneaker23 17 Shapeshifter - - 7332 - 2. April 2022 - 12:12 #

Vielen Dank für diese Lesetipps!

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56367 - 2. April 2022 - 14:33 #

Der Link zu gamesmarkt.de mit Heiko Klinge ist sehr interessant, spannende Einsichten in den Markt für Spielewebseiten. Danke für die schöne Zusammenstellung!

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 2. April 2022 - 14:50 #

Tolle Tips mal wieder!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 2. April 2022 - 16:27 #

Ganz schön viele Tipps, danke, da werd ich einziges zu lesen haben. ;)

Restrictor81 22 Motivator - - 31297 - 2. April 2022 - 19:13 #

Das ist ja reichlich heute. Vielen Dank. Werde vieles auf die Leseliste packen, insbesondere der Artikel zu der Bestseller Games finde ich als regelmäßiger Käufer sehr interesant.

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 3. April 2022 - 10:44 #

Ich bin gerade leicht schockiert, das Richie Eisenmenger Ende letzten Jahres gestorben ist. Mir ist er noch von seinen frühen Power PLay Zeiten ein Begriff. Einer der damals noch die Amiga-Fahne hochgehalten hat. Rest in Peace, Richie. :(

Shake_s_beer 19 Megatalent - - 19076 - 3. April 2022 - 10:54 #

Vielen Dank für die zahlreichen, sehr interessanten Tipps! D Damit werde ich mich heute mal beschäftigen. :)

invincible warrior 15 Kenner - 3246 - 3. April 2022 - 16:35 #

Beim Interview mit Herrn Strobel hätte ich doch zu gern erfahren, was die Marktposition der Bestseller Games Collection eigentlich war. Da wurden entweder uralte Spiele oder Gurken für viel mehr Kohle (20 DM) verkauft. Natürlich kann man argumentieren, dass der Markt sowas hergegeben hat, aber ich hätte doch gerne erfahren was man damals für Erwartungen hatte.
Wenn ich mich recht entsinne kam die Collection ja auch noch raus als die Bestseller Games (und Gold) noch einige echt gute Spiele drin hatte - die Collection nie. Hätte ja voll verstanden, wenn die ihre Premiumvollversionen in die Collection auslagern (härtere Konkurrenz etc), aber das hatten sie ja nicht getan.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 4. April 2022 - 10:48 #

Viele sehr schöne Lesetipps, vielen Dank dafür.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40317 - 5. April 2022 - 7:14 #

Es ist zwar nicht mehr WE, aber die Artikel verschönern mir gerade den Weg zur Arbeit. Danke :)

Jürgen (unregistriert) 5. April 2022 - 7:21 #

Je älter die Tipps, desto schöner die Gäste.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56367 - 5. April 2022 - 14:03 #

Ich denke jedes Mal, dass auf dem neuen Teaserbild der Lesetipps (rechts auf dem Kindle) DARTH VADER zu sehen ist.... geile optische Täuschung :]

Jürgen (unregistriert) 5. April 2022 - 14:18 #

Wenn der Lüfter aufdreht, klingt es wenigstens ähnlich.

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