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Die Geschichte von
Young Souls ist durchaus ungewöhnlich. Die Stadt wird von seltsamen Goblins mit tunnelgrabenden Maschinen angegriffen. Zwei jugendliche, schwertschwingende Zwillinge namens Tristan und Jenn stellen sich ihnen in den Weg. Wie es dazu gekommen ist? Ein Rückblick erzählt die seltsame Story der Zwillinge, in der sie die Machenschaften eines in der Unterwelt lebenden Goblin-Volkes aufdecken.
Entwickler 1P2P folgt in Sachen Gameplay dem altbekannten Beat 'em up-Prinzip, ähnlich wie
Streets of Rage 4. Das heißt: seitwärts scrollende Level mit ein wenig Bewegungsfreiheit tiefer in den Raum hinein und vor allem vielen Gegnern und Bosskämpfe. Ergänzt wird dieser Ansatz durch ein RPG-System samt sechs Ausrüstungsslots. Viele Ausrüstungsgegenstände können durch Crafting-Materialien auf dem Markt mehrstufig aufgewertet werden, wodurch mehr Schaden, aber auch mehr Eigenschaften freigeschaltet werden können. Waffen und Rüstungen unterscheiden sich dabei nicht nur in der Schadens-, beziehungsweise Rüstungskapazität, sondern auch in ihrem Gewicht, das Einfluss auf das Tempo hat. Vor allem aber haben viele Gegenstände positive und negative Effekte, sowohl aktiv als auch passiv. Beispielsweise könnt ihr Spinnen beschwören, Feuerbälle verschießen, durch passive Fähigkeiten erhöht oder senkt ihr Resistenzen gegen bestimmte Schadensarten. Tristan und Jenn tragen zwar eigene Ausrüstung, teilen sich aber Inventar, Gold und Erfahrungspunkte.
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Sechs Ausrüstungsslots, Charakterwerte, aufrüstbare Waffen: Das RPG-System ist für ein Action-Spiel gut gelungen. |
Nicht-lineare Welten mit Schnellreise
Die vier Welten bestehen aus mehreren verzweigten, über Mondtore gezielt erreichbare Abschnitten, die sich vor allem in den Levelanforderungen unterscheiden und die zumeist in einem Bosskampf münden. Diese sind im Vergleich zu den Standardgegnern deutlich knackiger, sind mit etwas Übung und gutem Einsatz von Heiltränken aber machbar. Reicht es aber nicht, kann die Schwierigkeit während der Partie angepasst oder die Zwillinge durch Wiederholung bisheriger Abschnitte aufgelevelt werden. Die Progression ist jedoch recht langsam, Level-Ups sind ebenso selten wie Crafting-Material für Ausrüstungsverbesserungen.
Im Kampf spielt man stets einen der Zwillinge und kann im Tag-Team-Stil auf Knopfdruck zum anderen Geschwisterteil wechseln. Deutlich unterhaltsamer ist aber der Koop-Modus, in dem beide Figuren gleichzeitig unterwegs sind. Dafür gibt es ungewöhnlich detaillierte Einstellungen des Schwierigkeitsgrades, wobei das Spiel nicht nur von sehr leicht bis sehr fordernd, sondern auch mit Blick auf einzelne Aspekte wie das Friendly Fire angepasst werden kann. Dadurch eignet sich Young Souls auch als Koop-Titel für gemeinsame Partien mit weniger erfahrenen Mitspielern. Umgekehrt kann es auf Wunsch aber auch Gamepad-Virtuosen fordern.
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Die Levelkarte zeigt die einzelnen Abschnitte, die per Mondtor direkt angesteuert werden können. Einige Abschnitte und Truhen sind nur mit den richtigen Schlüsseln zugänglich. |
Unterirdische Farbenlehre
Optisch ist das Spiel durch das Unterwelt-Szenario trotz der gelungenen Comic-Grafik etwas trist. Nach einem grau-braunen Gefängnis in der ersten Welt geht es weiter in eine braun-graue Höhle im zweiten. Die farbenfrohere Oberwelt als Kontrast sieht man dank der Schnellreise im Grunde nur zwischen den Welten, um die zu langwierig durch lange Dialoge aus einzelnen Sprechblasen erzählte Handlung voranzubringen. Nach etwa 20 Stunden solltet ihr übrigens am Ende der Geschichte angekommen sein.
Die Steuerung ist ausreichend präzise, die Animationen flüssig. Nicht gut gelöst ist aber das Blocksystem, weil eure Verteidigung viel zu oft durchbrochen werden kann. Gleichzeitig ist die Anzahl der Ausweichrollen durch den Ausdauerbalken beschränkt. Das kann bei Bosskämpfen für leichten Frust sorgen.
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Die Bosskämpfe sind abwechslungsreich, da die Fähigkeiten von diesen ordentlich variieren. |
Fazit
Young Souls erfindet das Genre nicht neu, setzt aber das bekannte Prinzip routiniert um und kann dank der sehr guten Anpassbarkeit des Schwierigkeitsgrades für einige Stunden Spaß im Koop-Modus sorgen. Durch die zahlreichen Bosskämpfe gibt es immer wieder Frust- und Erfolgserlebnisse. Das Sammeln der Ausrüstung erzeugt zwar nicht den Sog eines
Diablo, über neue Waffen und an den Figuren sichtbare Ausrüstungsgegenstände freut man sich aber trotzdem und das RPG-System ist eine nette Ergänzung zum klassischen Spielprinzip. Als Solo-Abenteuer würde ich das Spiel dennoch nur bedingt empfehlen, denn es ist spielerisch und optisch etwas eintönig und erreicht nicht den Spielfluss beispielsweise eines
Dead Cells. Eine typische Genre-Krankheit.
- Beat 'em up mit RPG-Elementen
- Einzel- und Multiplayer
- Für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis
- Preis: 24,99 Euro (derzeit im GamePass verfügbar), für PC, Playstation, Switch, Xbox und Stadia
- In einem Satz: Schnelle Comicaction, die besser im Koop genossen werden sollte.
Danke für den Check zu Young Souls, LRod. :) Scheint ja ein netter Coop-Titel zu sein für Freunde des Genre-Mixes.
Gar nicht mal so uninteressant jetzt nach dem Check. Als ichs das erste Mal gesehen habe, kams mir nich so dolle vor. Mal gucken. Kommt nicht zufällig in den GamePass? ;)
Ist bereits im GamePass verfügbar, steht unten auch im Fazit. ;)
Ah, du meinst UNTERM Fazit. ;) Da las ich nicht mehr weiter...aber ok, cool, thx. :)
Auf PC ist es im Gamepass, ja. Xbox kann ich gerade nicht sagen.
Wie gesagt, solo hat es mich auch nicht abgeholt, aber im Koop hatten bzw. haben wir schon unseren Spaß.
Auf Konsole ist es auch im GamePass. ;)
Sieht ja ganz knuffig aus :] Danke für den Check, Lars!
Immer wieder gerne :)