Ende 2020 wurde Electronic Arts vom niederländischen Bezirksgericht in Den Haag zu Strafzahlungen verurteilt, da nach Ansicht des Gerichts die FIFA-Spiele mit ihren Lootboxen gegen das dort geltende Glücksspielgesetz verstießen. EA ging sofort in Berufung, weigerte sich, die Lootboxen aus dem Spiel zu entfernen und ging das Risiko ein, die Maximalstrafe von 10 Millionen Euro zu zahlen.
Am 9. März gab die niederländische Verwaltungsgerichtsbarkeit, das höchste Gericht des Landes, bekannt, dass sie das Urteil des Gerichts aus Den Haag aufgehoben und entschieden hat, dass EA doch nicht gegen die Glücksspielgesetze des Landes verstoßen hat. Als Begründung wurde angegeben, dass der Erwerb und das Öffnen der "Packs" selbst "kein isoliertes Spiel" sei, sondern Teil eines umfassenderen "Geschicklichkeitsspiels", dem lediglich "ein Zufallselement" hinzugefügt werde.
Im Urteil des Gerichts heißt es:
Die überwiegende Mehrheit der Packs wird durch die Teilnahme am Spiel erworben und für dieses verwendet. Die Handelbarkeit der Packs auf dem Schwarzmarkt ist relativ. Der Schwarzmarkt konzentriert sich hauptsächlich auf den Handel mit kompletten Konten und nicht auf einzelne Packs oder deren Inhalt. Da es sich bei den Packs nicht um ein eigenständiges Spiel handelt, sind sie kein Glücksspiel und bedürfen keiner Lizenz. Der Herausgeber hat daher nicht gegen das Glücksspielgesetz verstoßen und die Glücksspielbehörde hätte daher kein Zwangsgeld gegen den Herausgeber verhängen dürfen. Die Abteilung für Verwaltungsgerichtsbarkeit hat das verhängte Zwangsgeld aufgehoben. Das bedeutet, dass das Zwangsgeld vom Tisch ist.
EA zeigt sich gegenüber Eurogamer verständlicherweise sehr zufrieden mit dem Urteil:
Die heutige Entscheidung bestätigt unsere Überzeugung, dass kein Aspekt von FIFA oder FIFA Ultimate Team nach niederländischem Recht als Glücksspiel angesehen werden kann. Bei Electronic Arts stehen bei der Entwicklung von Spielen Auswahl, Spaß, Fairness und Wert an erster Stelle. Unsere Priorität war es immer, sicherzustellen, dass unsere Spieler in den Niederlanden und auf der ganzen Welt eine positive Erfahrung machen.
Somit folgt die Niederlande nicht dem Vorbild ihrer belgischen Nachbarn, die im Januar 2019 den Verkauf von FIFA Points aufgrund der enthaltenen Lootboxen verboten haben.
Dann sind die Unsicherheiten beseitigt und EA steht für eine Übernahme bereit. Ich prophezeie eine baldige Ankündigung. :)
Microsoft oder Tencent?
Wer, ist mir relativ egal. Hauptsache es werden dann endlich mal die Perlen aus dem Keller geholt (Westwood, Origin etc.) und zu neuen und tollen Spielen verarbeitet.
Hmm ne, EA hat doch neulich erst gemeint, dass sie gerne weiterhin ein eigenständiger Player bleiben wollen, oder? Sie könnten allerdings Ubisoft kaufen... oder zu Electronic Uberarts fusionieren :p
Schade, daß dieses Geschäftsgebaren so durchkommt. Das macht den Weg erst recht für andere frei auf Kosten der Spieler.
Die Stellungnahme von EA ist ja noch lächerlicher als das Urteil zu dem zgeschicklichkeitsspiel.
Normales Marketing-Geschwurbel. Ist natürlich alles nur für den Spieler, seiner Spielerfahrung und Spaß.
Das fällt sogar schon unter dreiste Lüge. "Spaß und Fairness stehen an erster Stelle."
Absolut.
Dreiste Lügen sind ja derzeit leider an der Tagesordnung. ;)
Dreister Lügner voraus ;)
Alle wissen wie es läuft. Der Elefant steht nicht nur rum, der steppt wie ein Bär und alle singen "Lalala".
Ich frage mich wieviele Geldkoffer da die Besitzer gewechselt haben, oder vielleicht ein schönes Pöstchen wenn die Arbeit erledigt ist mit Aktienvorteilen?
Wobei... vielleicht ist das auch gut so. Lasst die Leute ihr Geld verbrennen, blöd zwar für die, die es sich eigentlich nicht leisten können aber durch irgendwelche Zwänge dazu "verführt" werden... But yeah, sh1t h4pp3ns.
Klar…
Passt das Urteil nicht ins eigene Weltbild, sind alle gekauft…
Irgendwelche Beiweisr für deine Unterstellungen, die zumindest in DE Strafbar sind…
Klar hab ich beweise. Alles in Koffern, steht unter meinen Bett, ich warte nur auf den richtigen Zeitpunkt. :)
Du nimmst meine Aussage anscheind sehr ernst. Schön, auch wenns nicht nötig wäre. Den selbst wenn alles mit "legalen" Mitteln ablief (was bei dicken Companys und Millionen/Milliarden von Moneten selbst für einen heiligen Unglaubwürdig wirkt) heisst das einfach: Die Gesetze sind so gemacht das man sich mit entsprechenden Rechtsveranstand drum herum winseln kann. Und warum? Weil wahrscheinlich an einer anderen Stelle mal nen Geldkoffer rumging und die Gesetze so gelobbyed wurden das Leute wie Du und ich fürs Schwarzfahrn in den Knast gehen und andere beim beschubsen von 7-stelligen Summen nicht mal befürchten müssen für einen Tag auch nur ein Gericht zu sehen.
Das macht mich aber ned traurig, dafür hab ich mich schon zu sehr an den "Status Quo" gewöhnt. Vor dem Gericht sind schliesslich alle gleich *hust* *hust* *zwinker* *zwinker*.
"Da es sich bei den Packs nicht um ein eigenständiges Spiel handelt, sind sie kein Glücksspiel und bedürfen keiner Lizenz."
Der Satz macht es interessant. Das ist doch quasi ein Freifahrtsschein für alle in irgendeinem Spiel die Glücksspielmechaniken zu verstecken.
Die "Glücksspielmechaniken" stecken in so ziemlich jedem Spiel.
Länder haben schlicht Regeln wie sie Glücksspiel definieren und an diese muss es sich dann auch halten oder sie sinnvoll verändern. Wenn ich mir hingegen die Definitionen so mancher spieleaffiner Gegner dieser Mechaniken lese, stelle ich mir die Frage, ob demnächst nicht jedes Gericht in einem Restaurant normiert sein muss, weil es sonst ja eine Lootbox wäre.
Da hast du wohl Recht.
Da hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht. ;)
So ist das halt bei Graubereichen. :/ Die großen Unternehmen in allen Bereichen haben nicht ohne Grund eine gut bezahlte Rechtsabteilung.
Und eine noch höhere dotierte legale Lobbyabteilung und damit direkten Zugang zum Gesetzgeber.