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Mit
Origins ist kürzlich ein Immersion Pack für den Grand-Strategy-Titel
Europa Universalis 4 (im Test, Note: 8.5) erschienen. Es ist nach
Leviathan (im Spiele-Check) die zweite Erweiterung von Paradox Tinto. Sie widmet sich ganz dem Kontinent Afrika und möchte das Spiel dort erheblich aufwerten. Zeitgleich ist Patch 1.32 erschienen. Ich habe mit dem Kongo über 40 Stunden nicht die Bongo, sondern vornehmlich die Kriegstrommel gerührt. Zeit für eine Einschätzung.
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Kern der Erweiterung sind zahlreiche neue Missionsbäume. |
Origins
Origins konzentriert sich als Immersion Pack darauf, den Spielspaß und die Vielfalt in einer Region zu verbessern. Ein gepimptes Afrika? Das musste doch gut werden, schließlich hatte ich sogar ohne die Erweiterung eine tolle Kampagne mit Äthiopien. Sieben Länder (Ajuuraan, Äthiopien, Kilwa, Kongo, Mali, Mutapa und Songhai) wurden mit umfangreichen Missionsbäumen versorgt. Fünf Nationen bekommen kleinere Missionsbäume und dazu kommen noch vier regionale. Ich habe mich für den Kongo entschieden. Ziel: Die Völker rund um den Fluss Kongo vereinen und die Europäischen Ambitionen auf dem afrikanischen Kontinent zu bremsen. Natürlich habe ich mich auch Richtung Nord- und Südafrika und sogar die arabische Halbinsel ausgebreitet sowie Kolonien in Südamerika und Asien begründet. Die Schwierigkeit ist natürlich, sich im technologischen Wettstreit nicht abhängen zu lassen und möglichst schnell die Institutionen ins eigene Reich zu holen.
Als ärgster Rivale entpuppte sich zunächst Portugal nebst seinen massiven Kolonien in Südamerika. In beiden Verteidigungskriegen konnte ich sie jedoch in die Schranken weisen und Gebietsgewinne verzeichnen. Übersee wie auch auf den Kanaren, was wiederum Spanien nicht schmeckte. Als übermächtiger Feind entpuppten sich die Ottomanen, die allen Nationen davongezogen sind. In einer blutigen Abwehrschlacht, ich wollte keine Gebietsverluste hinnehmen, konnte ich eine Trendwende erst kurz vor der totalen Niederlage, mein Feind hatte schon 99 Prozent Warscore, einleiten. Hier werde ich meine spannende Kampagne weiterspielen. Schließlich will ich noch ganz Afrika erobern und mich um meine Kolonien kümmern.
Und danach? Danach könnte ich mich an einem der anderen Länder versuchen, die alle komplett unterschiedliche Voraussetzungen bieten und sich entsprechend unterschiedlich spielen. Mit Kilwa zielt ihr beispielsweise auf ein koloniales Handelsimperium ab und Mali startet gleich mal mit einer großen Krise. In einer Kampagne mit dem zunächst koptischen Äthiopien spielt die Religion eine große Rolle und ihr könnt das neue Land Somalia gründen. Auch äthiopische Juden sind mit an Bord und bei der Gelegenheit wurde das bislang etwas stiefmütterlich behandelte
Judentum überarbeitet, das jetzt neue Mechaniken ähnlich dem Protestatismus bietet. Neue Sprites für Armeen und Missionare sowie üppige 24 Minuten west- und ostafrikanische Klänge runden das gelungene Immersionspaket ab,
das auch Toto besingen würde.
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Die Eroberung von Zentralafrika ist erst der Anfang der kongolesischen Ambitionen! |
Patch 1.32 "Songhai"
Patch 1.32 bringt unter anderem neue Regierungsreformen für afrikanische Nationen, neue Privilegien für die Stände und neue formbare Nationen und Ideen. Wenn ihr Leviathan euer eigen nennt, profitiert ihr außerdem von 52 neuen Monumenten, unter anderem das Brandenburger Tor. Seit Einführung der
Monumente hat Paradox Tinto auch am Balancing geschraubt und teils auch die grundsätzliche Nutzbarkeit an bestimmte Voraussetzungen, wie eine bestimmte Religion oder Kultur, geknüpft.
Dazu kommen eine Myriade an weiteren Änderungen, wie Bugfixes, Anpassungen des Balancing und Verbesserungen am Interface. Die
Patchnotes sind entsprechend umfangreich. Zu den wichtigsten Änderungen gehört eine Überarbeitung der "Konzentrierten Entwicklung". Statt einfach die Entwicklungspunkte einer Provinz zu klauen, was extrem profitabel war, werden sie "fiktiv" in Monarchenpunkte umgerechnet, wovon dann in eurer Hauptstadtprovinz Entwicklung "gekauft" wird. Aufgrund der hohen Entwicklung in meiner Hauptstadtprovinz führte das faktisch dazu, dass ich von dem zuvor mächtigen Plündern nur selten etwas hatte. Klasse finde ich die Überarbeitung der Institutionen. Bislang führte jede nicht übernommene Institution zu immer höheren Kosten für Technologien. Gerade das Spiel außerhalb von Europa wurde durch den dadurch hervorgerufenen Schneeballeffekt stark erschwert. Jetzt ist jede Technologiestufe bestimmten Institutionen zugeordnet. Für jede zugeordnete Institution, die ihr noch nicht übernommen habt, steigen die Kosten um 50 Prozentpunkte. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, völlig abgehängt zu werden.
Ein Sonderlob möchte ich der Kampf-KI aussprechen. Die hat zwar immer mal zu kleine Einheitenstacks geopfert, die allerdings auch schnell viele Provinzen besetzten, ihre Truppen aber insgesamt sehr gut bewegt. Außerdem führten sowohl die Portugiesen als auch die Ottomanen amphibische Operationen in meinen Kolonien und in Afrika sowie europäischen Inseln durch und bewegten ihre Flotten sehr gut. Profitiert habe ich allerdings davon, dass die Kolonialreiche Portugals zwar große Armeen hatten, aber keine ausreichenden Flotten, um mir damit in meiner Heimat gefährlich zu werden. Ebenfalls positiv: Von mir gesetzte Kriegsziele wurden von meinen Verbündeten tatsächlich angegangen, soweit es ihnen möglich war.
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Es sieht nicht so aus, aber die Wende im Krieg gegen die übermächtigen Ottomanen ist geschafft! Zumindest die Verluste sprechen schon eine klare Sprache. |
Fazit
Das Fazit kann kurz ausfallen: Nach dem kontrovers aufgenommenen Leviathan nebst Patch hat sich Paradox Tinto richtig ins Zeug gelegt. Das Origins Immersion Pack bereichert das Spiel mit Nationen des afrikanischen Kontinents ungemein. Besonders lobenswert ist die Abwechslung, die euch die verschiedenen Länder mit ihren Missionsbäumen bieten. Die Entscheidung, sich auf ein Immersion Pack, Bugfixes und das Balancing vorhandener Mechaniken zu konzentrieren statt neue Mechaniken einzuführen, war goldrichtig. Wenn ihr Lust auf einen Spielstart in Afrika habt, kommt ihr an Origins nicht vorbei. Und alle Spieler profitieren von Patch 1.32 "Songhai".
- Grand-Strategy
- Einzel- und Mehrspieler
- Für Fortgeschrittene und Profis
- Preis: 9,99 Euro
- In einem Satz: Gelungene Erweiterung für abwechslungsreiche Kampagnen mit afrikanischen Nationen.
Ich liebe Grand Strategy Games. Was mir besonders daran gefällt ist, dass ein grosser Teil des Spiels im Kopf des Spielers abläuft. Leider benötigen diese Spiele so unendlich viel Aufmerksamkeit und Zeit.
So geht es mir auch :) Der große Vorteil von Grand Strategy sind echt die Kopfstories, die durch eine möglichst gute Mechanik gefüttert werden. Zeitintensiv sind sie tatsächlich alle :D Wirklich massiv parallel mehrere Spiele des Genres kann man vermutlich nur als beruflicher Twitch-Streamer :D
Moment, wie komme ich zu deinem Kanal?
youtube.com/VampiroGaming ;-D
und twitch.tv/vampiro1871
Aber bin wider Erwarten kein Vollzeit Parados-Streamer ;)
...noch nicht... ;)
Wenn ich so solide und sicher wie jetzt verdienen würde, wäre ich sofort dabei ;) Solide und sicher wird streamen aber nie sein außer für die Top 10 oder so.
Werde ich mir also auch zulegen. Weihnachten wird großartig ^^
Bei Paradox ist Weihnachten irgendwie im November ;)
Ich finde das Spiel mit den Institutionen immernoch nicht wirklich gut gelößt. Ich spiele gerade mit Majaphit (Indonesien) und warte 1579 immernoch auf die Renaissance und auf den Kolonialismus, obwohl ich eigene Kolonien habe. Von der Druckerpresse rede ich erst garnicht.
Wenn ich mir die Ausbreitung auf der Karte anschaue, wird das auch noch eine Weile dauern bis die Institutionen bei mir ankommen. Solange darf ich 1000+ MP zusammen sammeln für die Techaufwertung.
Ich bin es gewohnt, aber toll gelößt ist was anderes.
Schlecht ist imho, dass man ohne Wiki kaum weiß, warum man wie was kriegt. Drauf warten ist natürlich schlecht, besser ist zu versuchen, die Voraussetzungen zu schaffen, dass man sie kriegt, bzw. die Chancen zu erhöhen.
https://eu4.paradoxwikis.com/Institutions
Druckerpresse ist natürlich ohne Kolonien nebenan in Asien sehr schwierig. Was aber auch historisch korrekt ist. Der Gutenbergsche Buchdruck wurde z.B. laut Wiki in China erst, und auch nur in kleinem Umfang, 1661 eingeführt. Gerade in Asien ist der Technachteil gegenüber den Europäern aber noch verkraftbarer, die Armeen kommen ja mit Attrition an, Nachschub dauert.
Wenn du den Rule Britannia DLC hast kannst du dir das spreaden kaufen. Das hat mir geholfen. Falls du den DLC nicht hast, würde ich ihn alleine deshalb fürs Spiel außerhalb Europas empfehlen. Als Britenfan finde ich den eh gut und er hat auch sonst coole Sachen (Innovativeness, Naval Doctrine, Anglicanism, Industrial Revolution). Gibt es für wenige Euro.
Die DLC's sind nicht das Problem, die hab ich alle bis auf Origins. Das kaufe ich mir irgendwann auch noch, aber Afrika reizt mich als Spielecke nicht so sehr.
Wie kauft man sich den Institutionen?! Hab ich da was verpasst? Oder meinst du das fördern? Dafür muss die Institution erstmal da sein, glaube 10% muss die betragen und dann musst du Geld wie Heu haben, um sie abzuschließen. Zumindest wenn man mehr als 2-3 Provinzen hat und ich hab deutlich mehr.
Wie gesagt, ich finde es spielerisch nicht sonderlich gut gelöst, da man einfach nur Punkte horten muss. Es ist alles spielbar nur so recht spaß macht es nicht, wenn du 900 Diplo MP hast und nichts damit machen kannst, weil du 1100 horten mußt.
Genau, verpasst. Das mit dem Kaufen (embrace) geht, wenb 10 Prozent deiner dev das haben. Das nützt ja nix wenn du gar keine Pronting Press hast. Printing Press kriegst du glaube ich auch ggf ab 15 Diplo Tech.
Was ich meine ist knowledge sharing. Da bietet dir die KI unter bestimmten Voraussetzungen an, dir die ältesge Institution zu verkaufen, die dir fehlt. Also zB Printing Press. Das wird dir aber mur angeboten, du kannst es nicht anfragen. Voraussetzung ist wohl, dass du keine Schulden hast und dich die Kisten für den Transfer nicht ins Minus schicken würden. Die Kosten sind 10% deines Einkommens. Es kann sein, dass du auch in Colonial Range sein musst, so war das zumindest mal. Über Knowledge Sharing habe ich mir Printing Press geholt. Und in Asien dürfte ja zB Portugal recht schnell aufschlagen, bei mir dann kurz drauf die Ottomanen auch.
Als ich dann Printing Press hatte, habe ich glaubr ichb Miltdchs in Folge gemacht. Habe aber auch mal, weil dringend nötig, überteuert Admin Tech gekauft. Die excess points habe ich tendenziell dann immer mal in dev gesteckt. Das war ein Grund, warum ich an so viel Geld kam.
Coole Erweiterung, da ich Strategie eh gut leiden kann ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert.