Seit Monaten steht Activision Blizzard nach einer Klage des California Department of Fair Employment and Housing wegen Vorwürfen grassierender sexueller Belästigung und Diskriminierung im Fokus. Zunächst kamen dabei Missstände bei Entwickler Blizzard ans Licht, die unter anderem zum Rücktritt von Blizzards President J. Allen Brack und der Entlassung mehrerer Entwickler führten.
Ein neuer Report des Wall Street Journal berichtet nun, dass Activisions CEO Bobby Kotick seit Jahren von Missständen bei Activision gewusst habe. So sei Kotick entgegen eigener Aussagen über diverse Vorfälle informiert worden, habe diese aber nicht immer an das Board of Directors weitergeleitet. So habe er ohne Wissen des Boards eine Klage wegen Vergewaltigung durch einen Vorgesetzten außergerichtlich beilegen lassen. Zu den weiteren Vorwürfen des Reports zählt, Kotick habe aktiv in einem Fall interveniert, als nach internen Ermittlungen wegen Vorwürfen sexueller Belästigung die Entlassung von einem der Leiter des Studios Treyarch (einer der drei Call of Duty-Entwickler) empfohlen wurde.
Infolge des Reports forderte A Better ABK – eine Vereinigung der Mitarbeiter des Konglomerats aus Activision, Blizzard und Candy Crush-Entwickler King – den Rücktritt von Bobby Kotick und rief vergangenen Dienstag zum Protest in Form eines Walk-outs auf.
Weia Bobbele.
Da werden wohl noch einige Köpfe rollen.
Aber nicht der Kopf der goldenen Gans. Da müsste schon wirklich was gravierendes Vorliegen. Und das vor Gericht Vergleich angenommen werden ist jetzt auch keine große Neuigkeit.
Laut dem Bericht soll er 2006 einer Assistentin Morddrohungen per Sprachnachricht geschickt haben und 2007 selbst eine Flugbegleiterin sexuell belästigt haben. Wenn das nicht für eine sofortige Kündigung reicht, dann tut es gar nix.
Nicht zu vergessen, das er wahrscheinlich Trump-Wähler war\ist. Wir schreiben das Jahr 2021, nicht 2006 oder 2007. Warum melden sich die Personen erst jetzt? Na, klar der Pate K. hat ein Netz von Druck und Terror um AB aufgebaut um dort wie Sauron zu herrschen. Aber der Mob will Köpfe rollen sehen, anstatt die Aufarbeitung ordentlichen Gerichten zu überlassen, so das jeder nach seiner indiviuellen Schuld verurteilt oder freigesprochen wird.
Ein Mob wird da weder erwähnt, noch ist ein solcher an den Untersuchungen beteiligt. Blinde Polemik ...
Dann ließ mal bitte den Twitter Account der K. Gegner auf A Better ABK auf Twitter, bevor du mir Polemik unterstelllst. Wenn das in deinen Augen kein medialer Mob ist, dann haben wir wohl unterschiedliche Ansichten was das angeht. Von den Onlineartikel kann ich das nicht behaupten, auf die bezog ich mich auch nicht.
Das ist doch ein ganz anderes Thema. Du hast auf Sokar geantwortet, der sich auf einen Bericht bezogen hat. Eine Kündigung aus den da beschriebenen Gründen hat mit Mob nichts zu tun.
Darüber, dass auf Twitter und Co. alles mögliche herumwütet, brauchen wir wirklich nicht zu diskutieren. Da ist es dann auch eh völlig Wurscht ob sich dort Trump Wähler oder Gegner zu Mobs zusammenrotten.
Nein, ist nämlich als Quelle verlinkt und der betreffende A Better ABK auf Twitter ist einer der Teilnehmer um die Person B.K. Ist halt das typische Beispiel das man aneinander vorbeiredet. Wenn es keine solchen Teilnehmer auf Twitter gebe, wäre es ein Fall für ein Arbeitsgericht oder ein Strafgericht. Aber dank des "Mob" kommt es immer häufiger vor, das Firmen Personen ohne gerichtliche Aufarbeitung kündigen, weil das besser für das Firmenimage ist. Und das sehe ich zunehmend kritisch. Wie gesagt, werden die beschriebenen Zustände von einem Gericht bestätigt werden, dann und nur dann sollte Herr K. seinen Hut nehmen.
Ok, ich verstehe deinen Punkt, setze aber woanders an, wie Sokar, nämlich beim Bericht. Auch der "Mob" bezieht sich ja nur auf ebenjenen.
Ob es vor dem Internet mehr Rechtsstaatlichkeit und weniger Imageentscheidungen gab, wage ich allerdings zu bezweifeln. Da hat teilweise schon eine gut platzierte Zeitungsmeldung ausgereicht, dass der Skandal in der Presse hochkochte und zu politischen Entscheidungen führte. Möglicherweise noch härter, weil eine Meldung noch viel mehr mit einer angenommenen Faktizität verbunden ewar.
Fox News, Spiegel oder Bild führen ja heute noch vor, wie das Prinzip funktioniert. Ob es besser oder schlechter ist, wenn diese ältere Skandalisierungsmaschine heute durch Twitter und FB relativiert resp. ersetzt wird, lasse ich mal dahingestellt. Man wird lernen müssen, damit umzugehen ...
Oder sich wieder auf die Tugenden besinnen, das man anfängt Gerichten und deren Urteilen zu vertrauen, anstatt was ich auch schon gemacht habe, wild blökend einer Meinung zu folgen. Klar gab es immer schon Beeinflußung durch Medien, aber was zugenommen hat, ist das Totalitäre in der Meinung. Entweder ist man pro einer Sache\Person oder dagegen. Und das selbst bei so harmlosen und eigentlich bedeutungslosen Sachen wie Spielen.
Was das Totalitäre angeht bin ich ganz bei dir. Deshalb auch kein Freund von direkter Onlinedemokratie und nur selten ein Freund von Volksentscheiden. Da fällt einfach zu viel an Verhandlungsmöglichkeiten unter den Tisch.
Vor allem sind viele Probleme auch viel zu vielschichtig bzw. bedürfen eines viel größeren Fachwissens als es jeder dahergelaufene Volksentscheider naturgemäß mitbringen kann.
Blindes Vertrauen in einzelne Gerichte und deren Urteile ist aber auch riskant. Deswegen gibt es auch mehrere Instanzen. Erst ein komplettes Justizsystem schützt vor Extremurteilen. Meinungsbildung, sowohl juristisch als auch politisch als auch wissenschaftlich funktioniert nur in einem möglichst breiten Diskurs. Der wird heute leider oft der Reichweiten- und Klickmaximierung geopfert.
Das wirklich Traurige ist, dass der Aufsichtsrat weiter an Kotick festhält.
Bisher rollt da gar nichts.
Die Investoren werden den Rücktritt fordern, nachdem die Aktie abermals einen Sturzflug hingelegt hat.
Da es seit Jahren von dem Laden kein interessantes Spiel mehr für mich gibt, bin ich sehr aktiv dabei, den Gewinn zu senken.
Die können fodern was sie wollen, B.K. hält 60 Prozent der Stimmanteile, da müsste er sich schon selber rauswerfen. Im schllimmsten Fall gibt er für eine kurze Zeit den Posten ab und geht in den Aufsichtsrat. Da kannst du genaus fodern das Bezos Amazon aufgibt. Fodern kann man viel, aber wenn ein Laden dir zu großen Teilen gehört kann man das halt nicht durchsetzten.
Bei zu viel Druck wird er wahrscheinlich schon einfach gehen.
Klar er gibt seine Anteile auf und spielt nur noch Golf. Leute wie B.K. müssen arbeiten, das ist deren Sinnen im Leben. Wie ich schon schrieb, dann taucht er halt für kurze Zeit im Vorstand ab und agiert über seinen neuen "CEO" weiter. B.K. ist nunmal Actision, sowie Jobs Apple war. Wenn einem das nicht passt, kauft man halt keine Spiele von denen. Ich maße mir kein moralisches Urteil über den Mann an, aber als Unternehmer hat er eine große Erfolgsbilanz. Und als Investor muss ich halt abwägen, ob ich den Shitstorm aussitze und dafür einen Manager mit Herzblut im Unternehmen habe, oder ober ich nachgebe und dann langfristig Geld verliere. Und da gilt der alte Grundsatz:Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.
Würde ich auch tun, solange keine Beweise auf dem Tisch liegen. Unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Alles Taktik um von den schlechten Produkten abzulenken.
Dann ist das ja ein Geniestreich.
Könnte man wirklich so sehen ja :)
Das überrascht mich bei Kotick halt gar nicht. Seit ihm ging es bergab mit Activision Blizzard.
Surprised Pikachu. ^^
Welch Überraschung, dass der Chef von dem ganzen Mist gewusst hat.
Aber ich vergaß: man soll ja erstmal abwarten, bis man Köpfe fordert. *facepalm*
Als wäre nicht von Anfang an klar gewesen, dass Kotick das Schiff versenkt hat. Irgendwie logisch, so als Kapitän.
Adieu. Wird niemand vermissen.
Das ist noch lange nicht ausgestanden. Ein System, das das Problem verursacht oder Teil des Problems war oder ist, tut sich fast immer schwer zur Lösung des Problems zu werden. Meistens hilft da nur tabula rasa. In der Praxis wird aber gerne die Salamitaktik samt Aussitzen angewandt...
Und wie so oft müsste dies auch von außen kommen, nicht von innen...
Habe ich woanders schon mal gesagt: Wenn man in leitender Funktion nichts von den Zuständen im Betrieb mitbekommen haben will, dann ist man
a) fehl am Platz, weil unfähig
oder
b) Teil des Problems
Jo, ist einfach dein Job das zu wissen, wozu biste sonst da?
Ich würde ja fast behaupten a) impliziert b).
(Aber b) nicht unbedingt a))
Schwache Leistung von einem schwachen Unternehmen..
"Mehr als 1300 Mitarbeiter fordern Bobby Koticks Rücktritt"
Laut Spiegel, machen nun auch Sony und Microsoft Druck.
Heute auf tagesschau.de:
Activision Blizzard, bekannt durch Games wie "Candy Crush", steht wegen Sexismusvorwürfen unter Beschuss.
Hihihi, ausgerechnet Candy Crush wird als erstes genannt...
Diablo, das kleine Nischenmonster ... ;)
Wobei man auch sagen könnte, Generation Handy-Spiele, vom Drittklässler bis zur Oma, wird das eher bekannt vom Namen her sein, als deren sonstiges Portfolio der Videopiele-Nerds ;).
Das ist aber schon Krass wie weit wir mit unserem Hobby von der "normalen" Welt entfernt sind wenn bei EA erstmal Candy Crush genannt wird.
Es ist ÖR-TV. Da erwarte ich nicht mehr ;).
ÖR Bashing? Ich weiß ist grad der große Trend, ist mir aber ehrlich gesagt zu billig.
AB, nicht EA. ;-)
Ich hab das meistens gar nicht im Kopf, dass da auch King dazugehört. Man denkt halt eher an CoD und die Blizzard-Titel... Aber vom Umsatz her ist Candy Crush vermutlich echt das größte Ding im Portfolio.
Oder zumindest deren bekannteste Marke. Der Anteil der Bevölkerung, der Candy crush kennt, ist bestimmt größer als der Anteil, der CoD kennt.