App-gesteuertes Brettspiel mit Sensoren

Spiel 2021: The Bad Karmas & The Curse of the Zodiac angespielt

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Martin Lisicki 40271 EXP - Redaktions-Praktikant,R10,S10,A10,J10
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20. Oktober 2021 - 11:12 — vor 2 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Eine Mischung aus Video- und Brettspiel konnte Martin Lisicki auf den Internationalen Spieletagen 2021 in Essen ausprobieren: The Bad Karmas & The Curse of the Zodiac. Trend oder unnütze Spielerei?
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Die Idee, ein Spielbrett mit Sensoren für eine dazugehörige App zu entwickeln, ist nicht neu. In den letzten Jahren sind mehrere solcher Systeme auf dem Markt erschienen, allerdings sind diese mit oft über 300 Euro arg kostspielig. Das möchte der italienische Hersteller Xplored mit Teburu ändern. Eigentlich sollte das System bereits Anfang 2020 in Zusammenarbeit mit CMONs Zombicide 2nd Edition vorgestellt werden. Aufgrund der Pandemie wurde dieses Projekt allerdings seitens CMON auf Eis gelegt. Also haben die Teburu-Entwickler kurzerhand ein eigenes Brettspiel entwickelt, dass wir uns auf der Spiel 2021 genauer unter die Lupe nehmen konnten.
 
In The Bad Karmas and The Curse of the Zodiac übernehmt ihr die Rolle von vier Kämpfern, den Bad Karmas, und müsst in Bosskämpfen gegen zwölf Zodiacs, furchterregende Kriegswesen aus der ganzen Welt, antreten. Pro Partie, die etwa eine Stunde dauern soll, erwartet euch einer dieser Zodiacs. In unserer Demo war dies ein gigantisches Pferd, das zum Teil noch versteinert war. Im Laufe des Spiels hat es die Steinbrocken lösen können, um so weitere Fähigkeiten freizuschalten. Unsere vier Krieger unterscheiden sich stark: ein Verteidiger mit großem Schild, ein Krieger mit einem großen Schwert, eine Bogenschützin sowie ein Schurke mit Dolchen.
 
Das Spiel wird an einem Handy oder Tablet gespielt, das herumgereicht wird; alternativ spielt jeder am eigenen Gerät. Es empfiehlt sich zudem, ein Tablet als "Master" neben das Spielbrett zu stellen, das die Geschichte erzählt, und die Ereignisse im Kampf beschreibt. Die App steuert den Boss, und zeigt euch beispielsweise, wo ein Spieler hingeschleudert wird, wenn der Boss diesen packt und durch den Raum wirft – was wir in der Demo mehrfach erlebt haben. Seid ihr am Zug, könnt ihr eure Miniatur auf dem Spielfeld bewegen, und wählt eine eurer Fähigkeiten, um dem Zodiac Schaden zuzufügen, euch zu heilen, oder ihn in eine bestimmte Richtung zu locken.
Hier seht ihr das Ergebnis eines Spielzugs inklusive der Position aller Figuren auf dem Spielbrett.
Brettspiel nur Deko oder Teil des Spiels?
Während ihr am Tablet eine Übersicht der Karte seht, ist es wichtig, euch untereinander abzusprechen. In welcher Reihenfolge ihr eure Züge macht, entscheidet ihr zu Beginn einer jeden Runde. Außerdem könnt ihr eine Haltung wählen, die euch mehr Bewegung geben kann, oder etwa gegen negative Statuseffekte immun macht. So ist Absprache und Planung unter den Mitspielern ein wichtiger Aspekt des Spiels. Auch die Positionierung des Bosses sowie der Miniaturen auf dem Spielplan ist entscheidend: wird der Boss ins Licht gezogen, ist er zunächst geblendet und reagiert weniger auf die Mitspieler um ihn herum. Denn wenn ihr euch ihm nähert, dreht er sich gerne zum gerade aktiven Spieler um, was es erschwert, ihm in den Rücken zu fallen.
 
Grundsätzlich hat der Zodiac vier Seiten, die im Normalzustand nur halben Schaden an ihm zulassen. Ihr könnt jede dieser vier Seiten durch Aktionen instabil machen, oder sogar entblößen. Dadurch erleidet der Boss aus diesen Richtungen vollen Schaden. Wieviel Schaden ihr macht, entscheiden spezielle zum Teburu-Spielbrett dazugehörige Würfel. Die App sagt euch, wann ihr würfeln sollt, und liest das Ergebnis aus dem Würfel aus. Entsprechend sinkt die Lebensleiste des Bosses.
 
The Bad Karmas and The Curse of the Zodiac hat mehrere Schwierigkeitsstufen, durch die ihr das Spiel der Erfahrung der Mitspieler anpassen könnt. Außerdem müsst ihr euch taktisch an den Gegner herantasten, durch seine Reaktionen ist kein Spiel gleich dem anderen. Durch die zusätzliche Auswahl der zwölf Zodiacs ist die Wiederspielbarkeit sehr hoch.
Die Matte unter dem Spielbrett enthält alle nötigen Sensoren für das Spiel.
Minimalistische Technik
Die Teburu-Matte wird unter das Spielbrett gelegt und enthält lediglich in die Matte eingearbeitete Sensoren. Am Rand der Matte ist eine kleine Box, die neben einer induktiven Ladestation für den Würfel die Elektronik zum Senden an die App sowie einen USB-Anschluss enthält. Die gesamte Logik des Spiels liegt in der App, die auch die Anleitung ersetzt. Der Stromverbrauch der Spielmatte soll hier extrem gering sein, mit einer angeschlossenen Powerbank soll die Unterlage monatelang halten. Da die Sensoren minimalistisch sind, gehen die Hersteller frohen Mutes davon aus, dass die Spielmatte auch nach 20 Jahren Benutzung einwandfrei funktionieren wird.
 
Preislich soll das Spiel inklusive Teburu-Matte, die auch für weitere eigene Titel sowie Brettspiele von anderen Herstellern wie etwa Zombicide geeignet sein soll, bei unter 200 Euro liegen. Das Kickstarter-Projekt hierfür soll Anfang 2022 starten. Pünktlich zur Messe hat Xplored einen Trailer zum Spiel veröffentlicht, den ihr euch unter dieser News anschauen könnt.

Anspiel-Fazit: The Bad Karmas & The Curse of the Zodiac
Unsere Demopartie hat eine Stunde gedauert und sehr viel Spaß gemacht. Zwar lief das Spiel noch nicht ganz flüssig, dies wurde aber dem überlasteten WLAN zugeschrieben, normalerweise solle das Spiel deutlich schneller ablaufen.

Wir wollen gerne die unterschiedlichen Charaktere und ihre einzigartigen Fähigkeiten ausprobieren, und weitere Bosse bekämpfen. Das Konzept ist sehr vielversprechend und könnte eine schöne Synergie zwischen analogem und digitalem Spielen bilden – und, etwas weitergedacht, natürlich auch die Solotauglichkeit von Brettspielen erhöhen.

Video:

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 20. Oktober 2021 - 16:43 #

Die Idee mit dem "vernetzten" Brett finde ich echt spoannend, nur das Szenario im konkreten Fall könnte mich mehr anmachen.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 21. Oktober 2021 - 16:24 #

Nee. Genau sowas - die Verteilung auf Brettspiel und App - will ich bei einem Brettspiel nicht. Ich sehe auch nicht den großen Unterschied zu den Bosskämpfen vom Brettspiel zu Dark Souls, so dass dieses Spiel auch ohne die Elektronik möglich gewesen wäre.

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