Im Streit zwischen iPhone-Hersteller Apple und Entwickler Epic Games wurde gestern die jüngste Entwicklung bekannt: Das Spiel Fortnite wurde von Apple auf eine schwarze Liste gesetzt und wird bis mindestens zum Ende der Rechtsverfahren nicht auf iOS zurückkehren. Dies teilte Epic Games CEO Tim Sweeney auf Twitter mit. Laut seiner Einschätzung könnte die Ausschöpfung aller Rechtsmittel bis zu fünf Jahre dauern.
Bereits seit über einem Jahr ist das Spiel in Apples App Store nicht mehr verfügbar, nachdem im Sommer 2020 ein Streit zwischen den beiden Unternehmen entbrannte, der zwischenzeitlich bereits in ein Gerichtsverfahren und ein erstes Urteil mündete. Epic Games wirft dem Tech-Riesen vor, mit dem App Store für iOS eine unzulässige Monopolstellung zu halten. Der Fortnite-Entwickler strebt auf Apples Geräten einen eigenen Store an, der auch die Provisionsgebühren umgeht, die sonst bei jedem Kauf über den App Store an Betreiber Apple gehen. So integrierte Epic Games im letzten Jahr eine externe Bezahlmethode für Zusatzinhalte innerhalb des Spiels Fortnite – dies markierte den Startpunkt für die nach wie vor anhaltende Auseinandersetzung.
Bei dem ersten Urteil von vor knapp zwei Wochen bekam Apple in neun von zehn Punkten Recht, muss jedoch ab 9. Dezember 2021 Verweise auf externe Bezahlmethoden innerhalb von Apps zulassen. Im Nachgang reichte Epic Games Berufung ein. Nach weiteren Aussagen von Tim Sweeney auf Twitter sei Epic darüber hinaus auf Apple zugegangen, um Fortnite unter Einhaltung aller aktuellen Regeln zurück auf iOS zu bringen. Dies hat Apple nun abgelehnt, weswegen Sweeney den iPhone-Hersteller der Lüge bezichtigt, da Apple bisher immer erklärt habe, Fortnite bei Einhaltung aller Regeln wieder in den App Store aufzunehmen. Die von Apple genannten Gründe seien laut Sweeney, dass Apple das Verfahren gewonnen habe und ihnen die kürzlichen Statements von Epic Games und die Art und Weise der Einführung des externen Bezahlsystems im Sommer 2020 missfallen haben. In seinen vielen Tweets vom kündigte der Epic-Chef an, dass man weiterkämpfen werde.
Eine Neuigkeit für Sweeney: Apple geht nur Deals ein, wenn sie sicher dabei sind zu verlieren.
Jaaaaa. Kämpf für uns , Tim. Zeig es ihnen.
Roar.
Du meinst Tim Cook, oder? :)
Erst einen auf dicke Hose machen und sich aus dem Fenster lehnen und nun meckern, wenn einem Nachteile daraus entstehen… Finger verbrannt würde ich sagen. Sehr teure Finger.
Apple wird es eher verkraften können.
Klarer Fall von Muhaha. Sollte Epic die Berufung zurückziehen, bewegt sich Apple vielleicht auch aber so geschieht es ihnen völlig recht.
*Gähn* ;-)
Ach menno so darf ja keiner den Kiddies das Geld durch Skins ausmelken
Nur die reichen Apple-Kiddies können jetzt nicht mehr von Epic gemolken werden. Das darf nur Apple höchstselbst...^^
Das wird sich noch ewig hinziehen. Ich bin gespannt wer im Anschluss gewinnt oder sich zumindest zum Sieger erklärt...
Letzteres wissen wir doch schon: Beide ;).
Es ist ein Rechtsstreit, nicht die Bundestagswahl :P
Und kurz vor dem Ende des Rechtstreites kauft Apple das Unternehmen aus der Portokasse(Barvermögen von ca. 190 Milliarden) und schmeißt ihn raus.
Auf der einen Seite doof was Apple macht mit der extremen hohen Gebühr.
Viele Abos sind auch viel teurer wenn man sie direkt bei Apple bucht, weshalb ich diese immer außerhalb des AppStore abschließe.
Jedoch gerade Epic sollte sich mit ihren Free to Play Mist und teure sinnlose Skins nicht zu viel beschweren. Die zocken mit dem Zeug die armen Kinder ab, die sich mit Geld und deren wert noch gar nicht auskennen.
Aber wenn Apple am "armen Kinder abzocken" mitverdienen würde wäre es ok ?
So wie ich das sehe will Apple halt einen gehörigen Batzen von der Kohle einsacken, die Epic mit dem Gedöns verdient. Apple dient hier quasi nur als (Zwischen-)Händler. Und der hat mir als Hersteller nicht vorzuschreiben, daß wenn ein Kunde, sagen wir mal ein Ersatzteil oder Verbrauchsmaterial braucht, das gefälligst nur über ihn gehen darf (inkl. natürlich Händlerrabatt), anstatt direkt über die Herstellerfirma. Wenn, dann entscheidet das die Herstellerfirma, ob sowas über den Händler gehen soll oder nicht.
Genau in diesem Punkt hat Epic ja auch recht bekommen. Apple muss zukünftig zulassen, dass in Apps Verweise auf andere Bezahlmethoden integriert werden, sodass der Kunde dann irgendwo extern bezahlen kann und nicht zwingend über den App Store gehen muss.
Was Epic ja aber darüber hinaus will, ist auf iOS einen eigenen Store zu eröffnen. Ähnlich wie man ja auch unter Windows den EGS hat. Nur ist Apple mit iOS eben das genaue Gegenteil von einer "offenen" Plattform wie z.B. Windows. Ich bin aber auch sehr gespannt, wie das Ganze noch ausgeht. Sollte Epic am Ende vielleicht doch noch Recht bekommen, wäre ja wirklich ein Präzedenzfall geschaffen. Dann würde es nämlich garantiert nicht lange dauern, bis die ersten Publisher auch auf Playstation oder Xbox die dortigen Stores umgehen wollen und ihr eigenes Ding auf den Plattformen machen wollen. Sehr spannendes Thema, finde ich.
Das ist nunmal die Krux an Monopolen. Das gleiche Problem ist auch mit Android und dem Google Play Store. Für den CovPass fürs Handy z.B. mußte ich den darüber beziehen, wenn auch kostenlos. Das geht ja noch. Was mir persönlich arg mißfällt ist die Tatsache, daß man sich auf dem Smartphone bei dem Play Store nicht mehr abmelden kann. Ich persönlich hasse sowas.
Ja, Google und der Play Store funktionieren da nach dem gleichen Prinzip. Die spannende Frage wird da ja sein, was schwerer wiegt: Das "Hausrecht" von Unternehmen bei ihren Produkten (sprich: das iPhone ist Apples Gerät und iOS Apples Betriebssystem, also entscheiden sie allein, was dort geschieht) oder die Vermeidung von Monopolstellungen, die Apple oder Google mit ihren alleinigen Stores in meinen Augen definitiv haben.
Ich denke auch Apple und Google werden sich daran gewöhnen müssen, daß es a) Alternativen für Konsumenten und b) auch für die Hersteller geben sollte. Am PC-Markt machen EA, Ubi etc. bereits auch ihre eigenen Shops/Kontoanbindung. Wenn der Kunde ein EA/Ubi-Spiel kauft, braucht er zwar immer noch ein Konto bei denen, kann aber im Endeffekt in diversen Shops nach Wahl inkl. Hersteller sein Spiel kaufen. Ich denke auf die Möglichkeit, mehr Flexibilität für alle, möchte Epic hinaus. Oder anders, wenn ich als Hersteller mit dem Händler A nicht kann, suche ich mir halt Händler B als Partner aus, um meine Ware an den Kunden zu bringen. Mit einer Monopolstellung läßt man dem Hersteller aber keine Wahl - auch dem Kunden nicht.
Ja, so stellt sich Epic zumindest selbst dar, als Kämpfer für einen freien Markt und mehr Flexibilität für alle. Sind sie ja irgendwie auch, aber natürlich geht es Sweeney und Co. auch um die harten Fakten, sprich Geld, was sich besser verdienen lässt, wenn man nicht immer einen hohen Prozentsatz an Apple abgeben muss.
Ob Apple, Google und andere sich zukünftig an die von Dir genannten Punkte gewöhnen müssen oder nicht, werden die Gerichte jetzt in den nächsten Jahren entscheiden. Ich werde es jedenfalls weiter interessiert verfolgen, was da noch so passiert.
Ich kann da Sweeney aus unternehmerischer Sicht schon verstehen. Warum Geld im Grunde für Nichts kaputt machen? Könnte man natürlich kompensieren, indem man den Kunden verstärkt zur Kasse bittet. Das würde aber den Kunden nicht gefallen und Apple allerdings auch mehr in den Rachen werfen, weil die an den erhöhten Preisen mitverdienen. Das ist ja das Problem, wenn man sein Monopol ausnutzt. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, was daraus wird.
Ärgerlich bleibt es am Ende nur für die Spieler. Unabhängig davon habe ich Fortnite damals auf dem iPhone getestet, empfand die Steuerung (Auto-Feuer, etc.) zwar als sinnvoll umgesetzt - musste dann aber bei der Rückkehr zu Maus & Tastatur feststellen, dass ich mich erstmal wieder umgewöhnen musste. Daher diente mir die mobile Version lediglich als "Shop/Update"-Kontrolle für unterwegs.