Bei Activision Blizzard beginnt sich eine weitere Kündigungswelle abzuzeichnen. So reichte am vergangenen Freitag Claire Hart, Chief Legal Officer bei Blizzard, ihre Kündigung ein. In einer Stellungnahme erklärte sie, nach drei Jahren bei dem Unternehmen eine neue Herausforderung suchen zu wollen.
Die letzten drei Jahre waren voller unerwarteter Ereignisse und Wendungen, ich fühle mich aber geehrt, so viele großartige Menschen bei Blizzard und den Activision-Blizzard-Firmen kennengelernt und mit ihnen zusammengearbeitet zu haben.
Eine Nachfrage des australischen Magazins PC Gamer, ob ein Zusammenhang zu den gegenwärtig laufenden Prozessen gegen das Unternehmen wegen sexueller Belästigung bestünde, blieb bisher unbeantwortet.
Bloomberg-Reporter Jason Schreier berichtet unterdessen unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen, dass der Executive Producer von Overwatch, Chacko Sonny, sein Team darüber informiert habe, dass er das Unternehmen diesen Freitag verlassen werde. In einer E-Mail an die Belegschaft bestätigten die beiden Co-Leiter des Studios, Jen Oneal und Mike Ybarra, den Abgang von Sonny und bedankten sich für seine harte Arbeit. Sonny war in seiner Position auch bei der Entwicklung von Overwatch 2 involviert. Einen Grund für seine Kündigung gab er Bloomberg zufolge nicht an, seine Zeit bei Blizzard sei für ihn aber "ein absolutes Privileg und eine der besten Erfahrungen seiner Karriere" gewesen.
Nach der Klage wegen Belästigung und Diskriminierung, dem Vorwurf der Vernichtung von Beweismaterial, der mutmaßlichen Behinderung von Gewerkschaften seiner Mitarbeiter und der erst kürzlich eingeleiteten Untersuchung durch die Börsenaufsicht trifft Activision Blizzard also ein weiterer Schlag.
Na, diese Art Fokus in der Berichterstattung hat sich Activision wohl nicht gewünscht.
Naja, in jede Kündigung bei einem Unternehmen dieser Größenordnung aber auch etwas reinschreiben zu wollen zeugt aber auch nicht von Qulitätsjournalismus. Ist halt Clickbaiting Activision im Titel und die News läuft. Meine Prognose wenn in ein bis zwei Jahren irgendwelche Urteile gesprochen werden kräht kein Hahn mehr danach. Dann wird schon längs die nächste Sau durchs Dorf getrieben.
An einer Story dranbleiben ist kein Qualitätsjournalismus? Möchtest Du kurz Bernstein und Woodward anrufen und ihnen das erzählen?
Es steht übrigens ausdrücklich im Text, dass nicht klar ist, inwieweit da ein Zusammenhang besteht.
Ich würde die Kirche im Dorf lassen. Mit deinem Verweis auf die beiden Journalisten spielst du wahrscheinlich auf Watergate an.
Der Vergleich mit dem, was gerade bei Activision Blizzard geschieht, hinkt meines Erachtens gewaltig. Mit Watergate wurde ein riesengroßer politischer Skandal durch Investigativ-Journalisten aufgedeckt. Was bei Activision Blizzard geschieht ist durch eine öffentlich einsehbare Klageschrift einer Behörde "ans Licht gekommen".
Seitdem gibt es regelmäßig News, was Activision Blizzard alles macht: Gewerkschaften behindern, Akten vernichten und und und... (Kriege die gerade alle nicht mehr zusammen). Und jetzt sind es halt zwei Kündigungen, wo vielleicht ein Zusammenhang zu den Affären besteht, aber nichts genaues weiß man nicht, man hat nichtmal was zu munkeln...
Guter Journalismus zeichnet sich (für mich) dadurch aus, dass er versucht ganze Bilder zu zeichnen, Hintergründe beleuchtet und Geschehen einordnet. Für mich passiert das hier (bei GamersGlobal und vielen anderen Seiten) eben überhaupt nicht.
Bei Activision Blizzard wird meinem Eindruck nach gerade alles genau beobachtet (wahrscheinlich zu Recht). Aber mal so gefragt: Wäre über die Kündigungen berichtet worden, wenn die Firma gerade nicht im Badass-Rampenlicht stehen würde? Der Hinweis, dass nicht klar ist, ob ein Zusammenhang zur aktuellen "Situation" besteht, spricht für sich.
Eventuell gibt es in den USA tatsächlich Journalisten die besseren Einblick haben und sich wirklich inhaltlich damit beschäftigen. "Wir" kriegen hier halt nur die (scheinbar) knackigsten Einschläge mit. Von anderen Seiten übernommen.
War natürlich ein bewusst übertriebenes Beispiel ;)
"Aber mal so gefragt: Wäre über die Kündigungen berichtet worden, wenn die Firma gerade nicht im Badass-Rampenlicht stehen würde?"
Gute Frage. Über Kündigen von Producern wurde in Vergangenheit schon oft berichtet, insbesondere wenn es um große Titel wie Overwatch geht. Würde über die Leiterin der Rechtsabteilung berichtet werden? Keine Ahnung.
Andersherum gefragt: Sollte man auf die Berichterstattung verzichten, nur weil ein Unternehmen aus (vielleicht völlig anderen) Gründen sehr im Rampenlicht steht?
Ja,eben. Es wäre darüber berichtet worden und welche Auswirkunge das auf das Spiel hat. Weil es aber bei Activision Blizzard passiert, verlinkt man noch den ganzen Rattenschwanz (wobei der nachträglich eingebaut wurde) und bezieht sich auf das Gerichtsverfahren und und und. Das machen andere Seiten übrigens auch, ich finde bei Eurogamer.net oder PCGamer.com ähnliche Nachrichten, bisschen anders aufgebaut und akzentuiert. Aber jede Seite bezieht sich auf die (vermeintlichen) Problem-Themen.
Mir mißfällt, dass die Problemthemen stets nur als Blitzlichter (im News-Format) auftauchen, aber wirkliche inhaltliche (journalistische) Einordnung oder Bewertung nicht stattfindet. Jeder kann seine Empörung, Meinung oder was auch immer (verteufeln, verteidigen, relativieren, negieren) hinterlassen und weiter geht es - mit dem Patch zur Cyberpunk-"Katastrophe".
Ich sehe nicht, dass der Spielejournalismus in der Lage ist irgendetwas sinnvolles mit dem Thema anzufangen. Er kann die Relevanz dieses Themas schlicht nicht einordnen oder nutzen. Er surft lediglich auf der "Skandälchen"-Welle mit. Ich nenne das Boulevard, und Boulevard mag ich nicht.
Aber wäre das Weglassen der Dinge die da gerade im Hause Blizzard passieren der bessere Weg?
Immerhin ist da in der Rechtsabteilung gerade richtig was los, in dem Bereich sehe ich da schon mögliche Überschneidungen.
Ebenfalls sind ja vorher auch schon andere Köpfe ge- äh -gangen worden. Auch hier kann es einen Bezug geben - muss es aber nicht.
Und klar trennt man sich nach aussen möglichst gerade immer einvernehmlich usw.. Das letzte was Blizz jetzt gut täte, wäre (sofern es zuträfe, ich sehe aktuell jedoch keine Hinweise darauf) eine News über den nächsten notgeilen Bock, der seine Stellung ausgenutzt hat, und trotzdem bis heute was zu sagen hatte.
Da kann man jetzt (bei Blizzard) natürlich wählen zwischen "im Zweifel für den Angeklagten" oder "wer einmal lügt (und Akten vernichtet) dem traut man nicht".
Ich für meinen Teil habe lieber eine News bzw. einen Inhaltsblock mehr, als einen weniger. Wäre der Bezug in den News nicht gemacht worden, wäre es doch eh in den Kommentaren passiert.
Immerhin versteht so auch jeder der die Kommentare liest direkt worauf ggf. angespielt wird. Das erspart dort die (ggf. mehrmalige) Verlinkung.
Ebenfalls kann ich mir vorstellen, dass gerade auf GG die Userschaft sich zum ganz großen Teil eh selbst ein Bild macht. Ich bezweifele, dass die Hinweise in der News da das Bild für den Lesenden stark verändern.
Auf deine Eingangsfrage habe ich keine einfache Antwort (vielleicht habe ich überhaupt keine Antwort...).
Ich mutmaße: Ohne diese "Probleme" bei Activision Blizzard (AB) hätte ich von der Kündigung der Leiterin der Rechtsabteilung nie erfahren. Jetzt wird es aber Newsthema, weil... ja, warum überhaupt? Niemand kennt die Hintergründe. Es kann nur spekuliert werden. Für mich kein Newswert, außer man möchte Anlass zum Spekulieren geben. Da wird ein Ereignis nur zur Meldung, weil da ja schon so viele andere Dinge "im argen liegen"...
Dass ein wichtiger Mitarbeiter geht, scheint in der Branche und für Spieler berichtenswert zu sein. (Weiß gerade nicht, ob es bislang einen Kommentar gibt, in dem sich jemand um die Entwicklung von Overwatch 2 sorgt.) Und wenn zukünftig das ganze "Badass-Geschehen" genannt werden muss, kommste auch in Artikeln nicht mehr drumherum. ;-)
Meiner Meinung wird ein Feuer am Lodern erhalten. Auf einem Klatsch und Tratsch-Niveau.
Mir fehlt, dass anschließend inhaltlich etwas mit diesem Thema gemacht wird. Der "Skandal" wird in der Spielepresse in keinen Kontext gebracht - zumindest kenne ich die Artikel nicht, Links nehme ich gerne.
Das Spiele-Business nehme ich größtenteils als Nonsens-Blase mit viel Marketingsprech, bei der es um viel Kohle geht, wahr. Und für die Kunden geht es um Zerstreuung und Unterhaltung. An der Auseinandetsetzung mit ernsthaften Themen scheitert es ( viele andere Bereiche natürlich auch).
Ich glaube nicht dass wir jemals erfahren werden, warum die Leitung der Rechtsabteilung da nun ihren Hut nimmt. Allein schon weil die Firmen fiese NDAs in die Verträge basteln. Aber soll man dann über so etwas deswegen nicht sprechen? Die Firma hält es unter Verschluss, die Presse fügt sich? Klar, das wäre im Sinne der Firma, aber wäre es auch im Sinne der Angestellten?
Ich glaube das wichtigste was solche News machen ist die Firma unter Druck zu setzen. Da ist eine ganze Menge Mist passiert, aber das wird so lange keinen jucken, wie es kein Geld kostet. Hat man ja gesehen, interne Beschwerden gab es ja anscheinend zuhauf. Aber sobald das durch die Presse geht, hat es das Potential Geld zu kosten. _Das_ ist mitunter der beste Hebel den es gibt, um solche Firmen dazu zu bringen, sich innerhalb der gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmen zu bewegen.
Dass dann "nachgelagerte" News damit in Verbindung gebracht werden, wie es hier passiert, gehört für mich dazu. Ja, ich denke es ist genau wie du sagst, normalerweise würde über ihren Weggang kaum einer sprechen. AB hat sich aber nun einmal massiv etwas zu schulden kommen lassen, und da wird dann entsprechend nun doppelt so genau hin geschaut, wenn in dem Laden etwas passiert, das mit ihrem Fauxpas in Verbindung stehen könnte. Dass "das Feuer weiterhin am brennen gehalten wird" signalisiert dabei jeder anderen Firma: räumt lieber jetzt intern auf, bevor es euch morgen um die Ohren fliegt - denn dann werdet ihr es so schnell nicht mehr los.
Die Diskussion in der Gesellschaft ist wichtig, aber die Sachen sind halt so schnell wieder aus dem Fokus, wie wie aus dem Newsticker verschwinden. Warum nicht "erinnern", die Diskussion am Leben halten?
Ein Artikel macht in dem Kontext für mich aktuell wenig Sinn: die Mitarbeiter werden sicherlich "zur Vertraulichkeit angehalten", die langwierigen Verfahren, die mit der Zeit Dinge ans Licht bringen, haben gerade erst begonnen. Aufarbeiten kann man das, wenn viel passiert ist. Aber aktuell kann man nur Opfer interviewen, was aber dann imo wirklicher Boulevardjournalismus wäre.
Overwatch - Spieler, die dem zweiten Teil entgegenfiebern, wird man hier auf der Seite denke ich eher im Promille-Bereich antreffen, daher die wenigen Reaktionen. Was nicht heissen soll dass die News hier unangebracht wäre - ich für meinen Teil lese über viel mehr Spiele als ich spiele, und ich denke das geht vielen ebenso.
Mal interessehalber: wie sieht eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem ganzen Thema denn für dich aus? Es wird in den Kommentaren darüber diskutiert, die Leute beziehen Stellung.. was vermisst du da bei der aktuellen Datenlage?
Dass der Großteil der Leute weiterhin Blizz-Produkte kaufen wird ist ja naheliegend, und ein allgemeines Phänomen. Den meisten ist ebenso egal ob die Amazon-Mitarbeiter Bespitzelt und ausgebeutet werden, oder dass ihre Milka-Schokolade von Kindern gepflückt wird.
Der Aktienkurs würde aber nicht so herunter gehen, wenn nicht ebenso auch eine Gruppe von Leuten nach solchen Aspekten ihre Produkte kaufen. Letztendlich scheint die "Regulierung" auf diese Art ja doch zu funktionieren.
Oh je, ich glaube ich habe mich da mal wieder in einem theoretischen Gedankenkonstrukt festgefahren. Das passiert mir bei Kommentaren schonmal. In einem Gespräch würde mich mein Gesorächspartner mittendrin mal erden können. ;-)
Ich denke, dass die Spielepresse inhaltlich tatsächlich zu mehr nicht in der Lage ist. Die "ernsten" Themen aus der "echten Welt" sind die seltenen Einschläge, und um damit angemessener umzugehen fehlt es an Kapazitäten oder einfach "Willen". Denn eigentlich geht es um Videospieleunterhaltung, Verkaufen und Belustigung - für mich ja auch. Ich gehe nicht auf PC Gamer um einen Essay übers Gendern zu lesen. "Wer Qualitätsjournalismus abseits spielebezogener Themen will, soll zum Broadsheet greifen." Dies schrieb Feldarzt. Ich denke, das ist ein guter Vorschlag.
Zum Thema erweiterte Auseinandersetzung überlege ich auch, wie das aussehen kann. Ein Report zum Thema Sexismus in der Spielebranche bspw., AB sind ja nicht die einzigen, letztes Jahr stand Ubisoft wenn ich mich recht erinnere sehr in der Kritik. Nen Meinungsartikel, in dem auf Tendenzen, Mechanismen innerhalb der Branche hingewiesen wird. Stellung beziehen. Themen aufgreifen und vertiefen. Ich denke aber nicht, dass dies hier der richtige Platz ist.
Ja, bei dem Klatsch-und-Tratsch-Niveau muss ich dir Recht geben. Und dass bei Branchen-News seltenst etwas Substantielles zu erfahren ist, stört mich auch. Aber auf tiefere Einblicke fehlt der (insbesondere der ausländischen) Presse leider der Zugriff. Vom Informationsgehalt her finde ich solche News oft auch ausgesprochen diskutabel. Aber immerhin erfährt man mit dieser News einmal mehr, dass bei Activision-Blizzard seit der Bekanntgabe der Vorbereitung der Klage irgendwelche Prozesse am Werk sind. Und viele Steinchen bilden ein Mosaik.
Bei Bernstein und Woodward geht leider nur noch eine automatische Ansage ran: "Die Kommunikationskanäle wurden gesperrt aufgrund der Verbreitung von Verschwörungstheorien, die eine koordinierte Schädigung der Gesellschaft hervorrufen könnten".
Ah, verdammt!
Das meinte ich ja auch damit, dass sie derzeit so im Fokus stehen, dass jeder Fizzel aufgegriffen wird und sie so aus den Schlagzahlen nicht mehr rauskommen. Ob das nun gerechtfertigt oder ungerechtfertigt ist und ob bei den einzelnen Meldungen ein Zusammenhang besteht, dazu mag ich mir kein Urteil bilden.
Naja, Clickbait geht anders "Der nächste Activision Schock - Droht Massenkündigung?" usw.
Das hier ist einfach nur eine News, nicht mehr und nicht weniger.
Sehe ich genauso.
Für Clickbait ist der Titel nicht clickbaitig genug.
Hier weiß ich deutlich, die Leiterin der Rechtsabteilung und ein Overwatch-Producer haben gekündigt. Punkt.
Der Begriff Clickbait wird etwas locker verwendet, wenn es um Kritik geht. Meine Meinung.
Jo, diese Meinung teile ich.
Ich sehe hier ebenso kein Clickbait. Wie du schon sagst stehen alle relevanten Infos in der Überschrift, da clickt man nur wenn man es genau wissen will oder diskutieren mag.
Diese Art der Überschriften muss man heutzutage eigentlich loben. Selbst auf Tagesschau.de stolpert man ja heutzutage über Nachrichten, die in einem Satz gesagt wären, und wo dann mit "eine" oder so umschrieben wird - warum auch immer eine werbefreie Seite so was nötig hat.
Von mir daher ein klarer Daumen hoch für die News und ihren Aufbau.
Finde ich auch. Oder "Blizzard: Es droht der Untergang wegen...das müssen sie lesen!" , um es mal total übertrieben darzustellen :D
"Overwatch in Gefahr - Droht massive Verzögerung durch Kündigungswelle?" xD
In einem Unternehmen, mit ca. 9.200. Mitarbeitern, haben zwei Angestellte gekündigt! Was für eine Mindblasting News!!! Nächste Headline: Auf Steam sind zwei Spiele weniger erschienen als die Woche davor!
Mein ich ja, vor allem einer der beiden Angestellten ist halt die Leiterin der Rechtsabteilung, die hat halt nicht die Bohne mit Spieleentwicklung zu tun. Und bei der war auch bestimmt keiner so dumm, irgendetwas in die Richtung Belästigung fallen zu lassen. Sonst hätte die gute Frau die Firma schon erfolgreich auf ein Paar Milliönchen verklagt. Nächste Schlagzeile ist halt das zwei Frauen der Reinigungsfirma gekündigt haben und ein Mitarbeiter vom Bürostuhl gefallen ist und die Tacos in der Firmenkantie zuviel Salz enthalten, also Nachrichten ohne jeden Wert. Auf Steam sind zwei Spiele weniger erschienen? Kreisch! der Untergang der Gamesindustrie steht kurz bevor, Jason Schreier übernehmen sie.
Na ja, wenn sich eine Firma gerade vor Gericht zu verantworten hat und der Chief der Rechtsabteilung das Schiff verlässt, kann man da schon einen Zusammenhang vermuten. Zumal keine Gründe bekannt sind.
"Mein ich ja, vor allem einer der beiden Angestellten ist halt die Leiterin der Rechtsabteilung, die hat halt nicht die Bohne mit Spieleentwicklung zu tun. Und bei der war auch bestimmt keiner so dumm, irgendetwas in die Richtung Belästigung fallen zu lassen. Sonst hätte die gute Frau die Firma schon erfolgreich auf ein Paar Milliönchen verklagt."
Versuch es mal eher mit einer halben Million und einem anschließenden Neustart der Karriere, weil sie in den meisten Firmen und Kanzleien nicht mehr unterkommen wird.
Ob jemand nun so dumm war, ihr gegenüber oder in ihrem Beisein etwas zu äußern, was sie als sexuell belästigend äußert, wissen wir natürlich nicht, aber zumindest steht in der Anklage, daß auch sie weniger verdient als ein vorheriger männlicher Vorgänger. Wenn dies stimmen sollte, hätte alleine dieser Umstand ausgereicht, damit sie ABK verklagen hätte können.
Klar, wenn sie weniger verdient kann sie direkt jemanden verklagen. In welcher Welt lebst du? Hat sie die gleiche Qualifikation wie ihr Vorgänger, gleiche Bildungswege, gleiche Abschlüsse, gleiche Berufserfahrung, gleiches Gehaltsverhandlungsgeschick? Wach auf.
Im Gegensatz zu Dir lebe ich in der Realität, aber es kann natürlich sein, daß alle Damen bei ABK schlicht zufällig geringer qualifiziert sind als ihre männlichen Vorgänger und Kollegen und deswegen angeblich weniger verdienen.
Deutlich lieber wäre mir allerdings eine Traumwelt, in der es so einen Schwachsinn wie Gehaltsverhandlungsgeschick nicht gibt.
Ich merke: du verschließt dich weiterhin vor der Realität. Und warum du Gehaltsverhandlungsgeschick dem Schwachsinn zuordnest lässt auch tief blicken. :D
Daß Frauen beim Gehalt/Lohn gegenüber Männern bei genau gleicher Qualifikation schlechter dastehen ist kein Geheimnis:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-und-arbeitswelt/lohngerechtigkeit
https://www.lohnspiegel.de/thematische-analysen-20014-21455.htm
In anderen Nationen, auch die USA, ist das noch gravierender.
Und die 6% sind definitiv eine Frechheit. Das man den Equal Pay Day aber an der 21%, die halt einfach nicht vergleichbar sind, festmacht ist auch nicht völlig korrekt (*edit: was natürlich nicht heißen soll, dass das auch nur annähernd auf einer Schwelle steht!)...
Vom Original, daß ich bei Gehaltsverhandlungen wohl immer den Kürzeren gezogen habe, zu einen tief blicken lassen, hilft auch kein Smilie mehr.
Bei einem Unternehmen, bei dem es vorher schon Kündigungswellen plus den ganzen anderen Kram gegeben hat, haben weitere hochkarätige Abgänge halt noch mal einen anderen Stellenwert. Stell Dir vor, manchmal ist sowas wie der Kontext wichtig.
In welchem Kontext stehen die Kündigungen denn zu den bisherigen Vorfällen?
Beide Verlassen das Unternehmen, laut eigener Aussage, im Guten und bedanken sich für die Zeit die sie dort hatten.
Wo ist jetzt der Kontext zu den sexuellen Vorfällen?
Das ist das übliche Geschwafel, das man in eine Pressemitteilung schreibt. Ob hinter den Kulissen nicht was anderes abging, kann man aktuell nicht sagen. Es wird in der News aber auch kein direkter Bezug zu den Vorwürfen hergestellt. Es koinzidiert halt, daher kann man es schon erwähnen, denn die Möglichkeit besteht. Wenn die Leiterin der Rechtsabteilung während einer juristischen Auseinandersetzung geht, kann man darüber schon berichten, und beim Producer eines großen Erfolgstitels ebenfalls. Natürlich sind eventuelle Zusammenhänge Mutmaßungen, aber anders wird es auch nicht dargestellt.
Ja ich hab dich schon verstanden, ist der nächste Watergateskandal und Nixon äh Biden muss zurücktreten. Warte mal ich bastle mir noch vorher einen Aluhut und reise in die Hohlwelt. Nein habe sie ohne Aussagen der Mitarbeiter in die Richtung nicht, ist halt für eine Firma der Größe eine ganz normale Sache.
Also mich interessiert es.
Wenn Producer ein Studio verlassen, war das auch ohne Skandal im Hintergrund immer mal eine News wert.
Im Zusammenhang mit der Blizzard-Misere finde ich gerade auch ein Infohäppchen interessant, das mir mitteilt, dass die Chefin der Rechtsabteilung abtritt.
Wer Qualitätsjournalismus abseits spielebezogener Themen will, soll zum Broadsheet greifen. Wer Klickbaiting vermutet, soll sich mal am Beispiel der GS ansehen, wie sowas mit System gemacht wird.
Insbesondere ist es natürlich klar, dass sich die beiden nicht äußern werden.
Zum einen kommt mangelnde Diskretion bei zukünftigen Arbeitgebern nicht gerade gut an, zum anderen möchten sie sich sicherlich nicht angreifbar machen.
Man kann echt nur vermuten, was dort gerade intern abgeht.
Lange Zeit erfolgreich gewesen und auf einmal stürzen solche Sachen auf die Firma ein.
Der Herr hat mit Overwatch ein offenbar durchaus beliebtes Spiel auf die Beine gestellt. So jemanden verliert man nicht gerne.
Bei der Dame der Rechtsabteilung kann ich ihre Arbeit nicht beurteilen.
Die Herausforderung bei AB war der Dame der Rechtsabteilung wohl nicht Herausforderung genug ;)
Die macht aus ihrer Sicht das einzig richtige. Mit dem, was gerade bei AB abgeht, kann sie nur verlieren. Massive Überstunden und hohes Risiko, verbrannt zu werden. Alleine schon, um im Rahmen der SEC Ermittlungen keinen Fehler zu machen bzw zu verantworten (kann üble Konsequenzen für die handelnden Personen haben). So viel kann ihr AB gar nicht zahlen, um durch das Stahlbad zu gehen. Kluge Frau. So verlässt sie ihren Posten nur zur Unzeit. Head würde die bei mir nicht (mehr) werden. Gibt aber sicher genug Optionen.
Ich bin mal gespannt, ob Blizzard aus der Krise wieder rauskommt, ich denke ja ,die haben fertig. Waren eh nur noch ein Relikt aus vergangenen Zeiten, von den Spielen her und leider auch von der Mentalität in großen Teilen.
Der nächste Skandal zeichnet sich ja leider schon ab:
Diablo 2(021) sollte heute erscheinen, aber jetzt sind schon fast 11 Stunden rum und nix passiert.
( Ironie wieder aus. Etwas weiter unten auf der Webseite steht dann 24.9.2021 oder etwas früher. Ich arbeite für eine globale Firma und Zeitstempel sind auch 2021 noch ein Problem, da hat man eine Datenmaske mit "Erstellungsdatum", "Änderungsdatum" und alle sind anders und inkonsistent ... herrlich ...).