Nachdem eine Klage des California Department of Fair Employment and Housing (DFEH) die Aufmerksamkeit auf eine besonders für Frauen zutiefst toxische Firmenkultur bei Activision Blizzard lenkte, nahm bereits President J. Allen Brack seinen Hut (wir berichteten).
Nun müssen mehrere Entwickler Blizzard verlassen. Zum einen handelt es sich um Luis Barriga, der den Posten als Game Director bei Diablo 4 innehatte. Auch Jesse McCree verlässt Blizzard, der an Diablo 3 - Reaper of Souls als Lead Content Designer mitwirkte und Namenspatron des Overwatch-Helden McCree war. Ebenfalls gehen muss der Game Designer Jonathan LeCraft, der seit The Burning Crusade zum Entwicklungsteam von World of Warcraft gehörte, auch Barriga und McCree waren bei der Entwicklung von WoW-Addons involviert.
Blizzard bestätigte den Abgang der drei genannten Entwickler gegenüber Kotaku. Das Unternehmen stellt nicht explizit einen Zusammenhang zu den Maßnahmen nach der DFEH-Klage her. Im Kommentar von Blizzard gegenüber Kotaku heißt es, dass Ersatz für die jeweiligen Positionen der drei ehemaligen Mitarbeiter gefunden sei und man zuversichtlich sei, weiter tolle Spielerfahrungen zu bieten und eine sichere und produktive Umgebung für alle Mitarbeiter zu schaffen.
Oh man, bin echt gespannt wo die Reise hingeht...
Echt schade. Ich mochte viele ihrer Spiele sehr. Die Neuankündigungen reizen mich auf dem Level von Bethesda, sprich wenig. Egal was aus dem Konzern wird, sie haben mir eine schöne Zeit beschert
Einige weibliche Mitarbeiterinnen hatten möglicherweise eine nicht ganz so schöne Zeit ...
Manche männlichen Mitarbeiterinnen auch nicht.
So ist es. So einiges, was hier unter flapsig und witzig gemeint laufen würde, wäre beruflich, z.B. von Vorgesetzten zu Untergebenen, ziemlich mies.
Die Diskursion kam unter dem Gamestarvideo zu dem Thema auch schon auf.
Darf ich die Spiele noch Spielen, wenn sagen wir 200/5000 Leuten sich absolut daneben benommen haben?
Mach ich es für die betroffenen noch schlimmer, die ja unbedingt Gamesbranche haben wollten udn vieleicht deshalb einiges ausgehalten haben, wenn ich die Spiele boykotiere. Hier muss jeder einfach seinen eigenen Schlussziehen.
Ich finde, es gibt eine "richtige" Zeit für Boykott: Die ist dann, wenn Misstände bekannt werden, aber nichts dagegen getan wird. Dann können die Konsumenten durch Boykott Druck machen, um Veränderungen zu erzwingen. Aber nach oder während des Prozesses ist Boykott unlogisch, denn dann bestraft man die betroffenen Mitarbeiterinnen ja doppelt.
Ist in anderen Brachen dasselbe. Harvey Weinstein hat einige der besten Filme produziert, die die Welt je gesehen hat, auch wenn er nun wegen seiner Sexualvergehen 23 Jahre im Knast sitzt. Man hilft den betroffenen Frauen aber jetzt nicht mehr, wenn man die Filme nie mehr zeigt. Man hilft ihnen, indem man Leute wie Weinstein wegsperrt.
Ich bin in den letzten Jahren von zwei netten Vorgesetztinnen mit den subtilen Methoden des Mobbings bekannt gemacht worden, bis ich letztendlich das Arbeitsumfeld gewechselt habe. Leider ist meine familiäre Lebenssituation seit Jahren sehr ernst und kann jederzeit ins Tragische abdriften, somit habe ich nicht mehr die Energie, mich in solchen Situationen zur Wehr zu setzen.
Was ich damit nur sagen möchte; geschlechtsunabhängig gibt es angenehme Mitmenschen und absolute Ar***löcher.
Ja, das stimmt. Dennoch gibt es auch Strukturen und nicht nur Einzelfälle.
Ich finde es besonders daneben, wenn dabei Machtstrukturen ausgenutzt werden. Ich habe glücklicherweise so etwas nur einmal erleben müssen.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Das eine bezieht sich auf den Kontext des Artikels?
Ich hab von den Games im allgemeinen geschrieben, und die interne Thematik bewusst außen vorgelassen.
Vielleicht hätte besser ich dich fragen sollen, was das eine mit dem anderen zu tun hat ;)
Definitiv. Allerdings klingt das ein wenig so als dürften andere aus diesem Grund die oben getätigte Aussage nicht treffen dürfen/nicht feststellen das die Games ihnen ne schöne Zeit beschert haben. Oder wolltest du das was im Artikel steht nur nochmal der Sicherheit halber hervorheben? (gut möglich das ich das einfach missinterpretiere)
Richtig so. Einmal mit den groben Besen durchgehen. Jeder der Beteiligt war oder Beteiligte geschützt hat rauswerfen, für die Zukunft seine Lehren daraus ziehen und dann wieder aufs Spiele entwickeln konzentrieren.
Also rund 2/3 der Firma feuern?
So ein Unsinn! Activision Blizzard hat über 9000. Mitarbeiter, nichtmal 1% davon dürften in diesen Skandal verwickelt sein. Aber ständig wird so getan, als sei der Großteil der Belegschaft sexuelle Schwerenöter, Schürzenjäger oder generell schlechte Menschen. Weshalb man natürlich nie wieder Spiele dieser bösen Company kaufen darf und auch rückwirkend alles schlecht wird, was sie jemals gemacht haben. Ich kann es echt nicht mehr hören!
Kann es sein, daß Du die Anklageschrift nicht gelesen hast? Die sexuelle Schwerenöter und Schürzenjäger machen dort nur einen Teil aus.
Doch die hab ich gelesen, trotzdem treffen die Punkte der Anklage nur auf einen sehr geringen Teil der Belegschaft zu. Ich find es einfach schlimm, wie heutzutage dann gleich hyperventiliert wird und komplette Firmen oder Teile der Gesellschaft durch das Fehlverhalten einiger weniger unter Generalverdacht gestellt wird.
Wir sind da durchaus einer Meinung. Ich hatte Deinen Urkommentar da fehlinterpretiert.
Ich bin nur bei dem "nichtmal 1%" weit pessimistischer als Du.
"Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nichts wächst." ;)
Ich frage mich ja, ob Heuss dies auch schon 1926 dachte.
Wow, einfach nur wow. Ich wollte dich nur ermuntern das Gute im Menschen zu sehen und optimistisch zu bleiben und nicht alles und jeden unter Generalverdacht zu stellen.
Nachdem ich Funatic zustimme und bekenne ihn falsch verstanden zu haben, verstehe ich nicht, was Dich auch nur zu einem dieser Schlüsse gebracht haben könnte.
Wahrscheinlich hab ich die 1% nur in dem Raum geworfen, um mein Argument zu verstärken. ;-)
Aber selbst wenn es am Ende des Tages 5% sind ändert das ja nichts daran, dass die überwältigende Mehrheit unbeteiligt ist und sich nichts hat zuschulden kommen lassen.
Natürlich stellt das Unternehmen nicht freiwillig einen Zusammenhang her. Den kann sich jeder selbst herleiten.
Wie der Game Director eine laufenden Großprojektes muss nicht aus Jux und Tollerei die Firma verlassen. ;)
Kann natürlich sein, dass er jetzt schon weiß wie schlecht Diablo 4 wird und nutzt den Skandal als Ausrede um zu gehen...
[...]dass Ersatz für die jeweiligen Positionen der drei ehemaligen Mitarbeiter gefunden sei und man zuversichtlich sei, weiter tolle Spielerfahrungen zu bieten und eine sichere und produktive Umgebung für alle Mitarbeiter zu schaffen.[...]
Klingt mir eher nach, "hoffentlich hört die Scheisse endlich auf" statt wir haben ein paar Mitarbeiter entlassen aber sonst ist alles Supi
Ob das reicht, bleibt zu bezweifeln. Das "toxische" System besteht ja nicht nur aus drei Leuten...
Nein, aber es ist ein Schuss vor den Bug. Zusammen mit einer gendergerechten Policy und aktiven Auseinandersetzungen mit dem Thema der einzige Weg, den man einschlagen kann. Nach zwei Jahren ist die Firmenkultur dann eine Andere.
Danke für die argumentative Verarztung, Doktor. Das stimmt mich hoffnungsvoll.^^