Spiele-Check: Alex Kidd in Miracle World DX – Klassiker im HD-Gewand
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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5. Juli 2021 - 9:45 — vor 2 Jahren zuletzt aktualisiert
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Meine Eltern können (und wollen) bis heute die Faszination bunter Pixel-Welten nicht so recht nachvollziehen oder auch einfach nur einen Zeh ins Spiele-Wasser hängen. Der Controller ist ein Mysterium mit mehr Tasten als Fingern und der Computer eine Mischung aus Versandhandel und Mediathek. Den einzigen Titel, den mein Papa jemals spielte, erkannte er jedoch auch nach über 30 Jahren im Bruchteil einer Sekunde wieder, als er beim Video-Telefonat Alex Kidd in Miracle World DX über meinen Bildschirm flimmern sah. Vorinstalliert auf dem Master System II, der ersten Heimkonsole der Familie, löste das Jump-and-Run aus dem Hause Sega einst unseren Urknall in Sachen digitaler Unterhaltung aus. Und heute kehre ich zu diesen Wurzeln zurück.
before
after
Das Remake (rechts) kommt bunt und fein gezeichnet daher.

Alles beim Alten
Alex Kidd in Miracle World DX ist ein Remake des gleichnamigen Hüpf-Klassikers aus dem Jahre 1986. Als Fan-Projekt gestartet erhielt das Spiel um den einstigen Super Mario-Konkurrenten im Laufe der Entwicklung den Ritterschlag sowie die Lizenz von Sega. Das werkgetreue Vorgehen der Binär-Jongleure hinter der Neuauflage dürfte dabei sicherlich ein Pluspunkt gewesen sein. Pixel für Pixel wurde das 8-Bit-Original in einen zeitgemäßen wie hübschen Comic-Look überführt, ohne der eigentlichen Spielmechanik auch nur ein Haar zu krümmen. Per Tastendruck könnt ihr jederzeit zwischen beiden Grafik-Modi wechseln und in der überarbeiteten Version auch dem aufpolierten Soundtrack lauschen.

Als namensgebender Held Alex Kidd ist es an euch, das Königreich vor dem teuflischen Janken und seinen Handlangern zu retten. Dafür hüpft und schwimmt ihr durch die einzelnen Abschnitte der 2D-Welt. Wer dabei einem Gegner aus Gewohnheit auf den Kopf springt, wird jedoch sein blaues Wunder erleben. Nur ein gut platzierter Fausthieb lichtet die feindlichen Reihen und zerbirst mit Geld gefüllte Steinblöcke. Die eingesammelte Kohle investiert ihr in Power-Ups, mit denen ihr kurzfristig fliegen könnt oder keinen Schaden nehmt. In manchen Levels stehen zudem fahrbare Untersätze zum Kauf bereit, die euch das Heldendasein enorm erleichtern. Und gleichzeitig für Abwechslung sorgen.
Stets gilt: Blöcke immer mit Köpfchen entzwei schlagen, sonst könnt ihr nicht alle Boni einkassieren.

Für die Moderne entschärft
Damals wie heute steigt der Schwierigkeitsgrad des Abenteuers rapide an und stagniert dann auf ordentlichem Niveau. Außerhalb von Fahrzeugen segnet ihr bei jeder Feindberührung sofort das Zeitliche. Knapp bemessene Sprungpassagen in Verbindung mit der einen Tick zu trägen Steuerung (zumindest in der von mir gespielten Xbox-Version) und knackige Boss-Gegner steigern die Herausforderung zusätzlich. Bedeutete der Verlust aller Leben im Original noch das endgültige Aus, könnt ihr heuer den aktuellen Level einfach neu starten. Sogar nach dem Ausschalten der Konsole – verrückt! Das schont Gamepad und Nerven gleichermaßen, aber ein Selbstläufer wird die Rettungsmission dadurch nicht.

Die Entwickler haben Alex Kidd in Miracle World auch eine Handvoll neuer Level, Monster und Musikstücke spendiert. Erste sind uns ehrlich gesagt nicht weiter aufgefallen – man kann also auch sagen, dass sie sich bestens ins Spiel einfügen –, aber der akustischen Armut des Originals (nichts gegen die ikonische Titelmelodie!) tat der Schritt gut. Nach dem Abspann schaltet ihr zudem den klassischen Modus frei, der euch das Spiel im nachprogrammierten aber nicht emulierten Original erleben lässt. Puristen müssen hierfür zur Variante der Retro-Spezialisten M2 auf der Switch greifen. Den neuen Boss-Run-Modus gibt es indessen nur im Remake.
Knapp bemessene Sprungpassagen sind aufgrund der zu trägen Steuerung kniffliger als nötig.
Fazit
Alex Kidd in Miracle World DX ist eine werkgetreue Neuauflage des 2D-Klassikers, die meine Kindheit auf dem braunen Karo-Teppich vor der Holzfurnierröhre meiner Eltern auferstehen lässt. Die handgezeichnete Comic-Grafik überführt den kargen Look des Originals in die Moderne, die restlichen Anpassungen sind dezent gehalten. Vor allem die Vereinfachung des Schwierigkeitsgrads ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn machen wir uns nichts vor – das Original ist ein bretthartes Kind seiner Zeit. Gleiches gilt auch für das Spieldesign. Die Power-Ups und Fahrzeuge lockern das Geschehen auf, aber abseits dessen wiederholt das Spiel seine Formel schnell und setzt in Sachen Levelarchitektur nur wenige Glanzpunkte. Old school nennt man das heute.

Die Steuerung bereitet mir jedoch Kopfzerbrechen. Der Charakter reagiert in der von uns gespielten Xbox-One-Fassung zu träge beim Richtungswechsel oder der Korrektur im Sprung, was mir einige Bildschirmtode beschert hat. Und trotz der neuen Programmierung ist das geduckte Rutschen noch immer eine Krampfhandlung am Gamepad. Für das bisweilen geforderte Maß an spielmechanischer Präzision ist mir das zu wenig. Nichtsdestotrotz habe ich einen riesen Spaß mit dem Jump-and-Run, bin aber auch damit aufgewachsen. Ohne Nostalgie-Brille würde ich vermutlich von einem überdurchschnittlichen bis guten Hüpfer sprechen, den man gespielt haben kann, aber nicht muss. Und nun wünsche ich mir Remakes der Nachfolger, allen voran Alex Kidd in Shinobi World.
  • Jump-and-Run
  • Solospiel
  • Für Einsteiger und Fortgeschrittene
  • Erhältlich seit 22.06.2021
  • Fazit: Gelungene Frischzellenkur für Segas Jump-and-Run-Klassiker.

Video:

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 5. Juli 2021 - 10:00 #

Ich hab auf der Series X keine Input Lags feststellen können. Oder ich bin so träge dass sie mir nicht auffallen. :D
Ansonsten schließe ich mich deinem Urteil an. Super mit Nostalgie Brille, mittelprächtig ohne.
Der Wechsel zwischen Original und Remake bescherte mir dann aber doch heftiges Kopfzerbrechen. Warum nur sieht das in meinem Gedächtnis so viel besser aus? :D

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 5. Juli 2021 - 10:10 #

Es sind keine richtigen Lags, sondern die Verzögerung dauert zu lange. Zum Beispiel kann ich nicht auf der Stelle die Blickrichtung wechseln, in dem ich einfach kurz auf die Taste entgegen der Laufrichtung tippe. Alex muss erst etwa einen halben Block in die Richtung laufen, bevor dies geschieht. Manchmal ist's dann aber schon zu spät, weil die Distanz zum Gegner im Rücken zu gering war. Im Sprung ist's ähnlich, sodass Korrekturen sich nicht direkt sondern dezent schwammig anfühlen. Das Rustchen hingegen war schon früher eine Katastrophe, das ist unverändert, hätte aber ausgebessert werden können, wenn man schon einmal das Werkzeug in der Hand hat.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 5. Juli 2021 - 12:17 #

Aber war die Verzögerung nicht auch schon im Original so?

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 5. Juli 2021 - 12:38 #

Soweit detailliert ist mein Gedächtnis dann leider nicht. Und die Ur-Fassung ist nicht emuliert, sondern nachprogrammiert, damit ist der Vergleich auch hinfällig. Ich habe bei meinen Eltern natürlich noch die Konsole, aber keine Röhre zum Test. Aber selbst wenn es im Original so war, könnte man das auch ausbessern, wenn man das Spiel ohnehin von Grund auf neu programmiert.

Nachtrag: Das Digi-Pad des Masters Systems war auch so ne Sache ... könntest da schon Recht haben.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 5. Juli 2021 - 13:19 #

Stimmt, das war alles andere als präzise. Ich weiss nur noch dass Alex Kidd sich damals sehr schwammig steuerte. Und Sonic welches ich danach kaufte deutlich besser. Gut, ich war allerdings auch noch Anfänger. Hab für den guten Alex drei Jahre zum durchspielen gebraucht. :D

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65057 - 5. Juli 2021 - 20:58 #

Ah, danke für die Aufklärung! Der Begriff "träge" jagt mir bei Jump 'n' Runs schon einiges an Angst ein. Sooo schlimm scheint es ja dann nicht zu sein, auch wenn ich immer noch zurückhaltend bin. Wie die Switch Version sich so spielt, wäre für mich auch interessant.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 5. Juli 2021 - 10:01 #

Das sieht ja wirklich ganz cool aus. Ist kein Game Over bei Lebensverlust die einzige Erleichterung? Preis finde ich doch recht sportlich. Zumindest bei dem Verschiebebild würde ich zur alten Grafik greifen :D Merke ich mir mal vor :)

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 5. Juli 2021 - 10:12 #

Nun ja. Früher musste man schnell zur Konsole hechten und dort den Pause-Knopf drücken, um ins Item-Menü zu kommen. Sogesehen geht das jetzt flüssiger von der Hand. Und du kannst dein Spiel vom Vortag fortsetzen. Wenn das nicht Erleichterungen sind, weiß ich auch nicht weiter :) Aso, eine Kleinigkeit noch. Auf dem Master System können nur drei Geldsäcke gleichzeitig offen auf dem Bildschirm liegen. Taucht ein vierter auf, verschwindet ein anderer Sack nach dem FiFo-Prinzip. Dadurch musste man zum Geldsammeln etwas planvoller vorgehen und der Ring zum Schießen hatte einen gewissen Nachteil, wenn man eine Reihe voller Geld-Blöcke komplett wegrasiert hat, aber einige Säcke dabei verschwanden. Ist aber eine minimale Änderung im Vergleich zur Möglichekeit des Neustart des aktuellen Levels.

Sothi 13 Koop-Gamer - 1652 - 5. Juli 2021 - 10:32 #

Beim Verschiebebild habe ich mir exakt das Gleiche gedacht: Ja, das Neue sieht hübscher aus... aber irgendwie angenehmer anzuschauen ist das Original.

Sisko 26 Spiele-Kenner - P - 70152 - 5. Juli 2021 - 18:52 #

Danke für den Check, so ein ganz klassisches Jump-and-Run wär durchaus mal wieder interessant.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 5. Juli 2021 - 19:41 #

Hört sich gut ab, für 20 Euro scheint das ja ganz ok zu sein.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266655 - 5. Juli 2021 - 23:00 #

Schöner Check eines netten Klassikers. Das mit der Steuerung ist wahrlich ärgerlich. Ich hatte das Problem mit Wonder Boy The Dragons Trap. War auch einfach zu träge. Da wünschte ich mir auch eine präzisere Steuerung wie z.B. Scourgebringer oder Cyber Shadow oder Katana Zero. Und das mit dem Teppich und der Röhre hat mich an Giana Sisters erinnert. :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 6. Juli 2021 - 9:57 #

Jetzt bin ich dezent verwirrt. Bei Wonderboy empfand ich die Steuerung als gut.

v3to (unregistriert) 6. Juli 2021 - 11:25 #

Schätze, gemeint ist das Steuerungsverhalten an sich. Die Monsterworld-Spiele sind allgemein ein bissel gemächlich im Vergleich zu anderen Actionspielen und bei modernen Konsolen hat man noch technisch bedingten Input-Lag.
Ich hab das Dragons Trap Remake auf der PS4 gespielt und da ist schon eine leichte Verzögerung spürbar.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 6. Juli 2021 - 12:18 #

Ich sags ja weiter oben, ich bin wohl zu behäbig um das zu erkennen. :D

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 6. Juli 2021 - 11:42 #

Ich hatte seinerzeit das Remake zu Wonder Boy - The Dragon's Trap auf der Xbox One gespielt. Die Steuerung war mir auch einen Tacken zu behebig. Kein Beinbruch, aber etwas, das man erst mal "erlernen" muss.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40315 - 6. Juli 2021 - 17:14 #

Ich muss leider sagen, dass ich das Original übersichtlicher finde.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 6. Juli 2021 - 18:44 #

Ja, irgendwie erkannt man da alles auf einem Blick.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 6. Juli 2021 - 18:49 #

Ein Freund hatte damals ein Master System mit eingebautem Alex Kidd. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob es Miracle World war. Jedenfalls haben wir das doch einige Male gespielt und es war ganz ok.

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 6. Juli 2021 - 19:28 #

Ja, das "eingebaute" war Miracle World.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 7. Juli 2021 - 11:40 #

Und es war das Master System 2.

schlammonster 31 Gamer-Veteran - P - 277636 - 7. Juli 2021 - 8:51 #

Nichts für mich, aber Danke für den Check!

Mitarbeit
Action
Jump-and-run
7
Jankenteam
Merge Games
22.06.2021 (PC, Playstation 4, Playstation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X)
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7.5
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Amazon (€): 19,90 (PlayStation 4), 17,97 (PlayStation 5)