Spiele-Check: Carebotz – Kleiner Roboter ganz groß
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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Meathook 844 EXP - 12 Trollwächter
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28. Mai 2021 - 15:33 — vor 2 Jahren zuletzt aktualisiert
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Gravity-Shooter lassen sich guten Gewissens zu den Nischenspielen zählen. In Carebotz manövriert ihr einen kleinen Roboter durch ein Minensystem, repariert Anlagen und setzt euch mit feindlichen Robotern und Fallen auseinander. Die Entwickler von Glasscannon Studios versprechen auf Gameplay-Seite einen Mix aus Asteroids und Metroidvania. In diesem Spiele-Check erfahrt ihr, ob diese Mischung fesseln kann.  
Reparierte Generatoren öffnen an anderer Stelle ein Tor.

Der Protagonist Bibz ist ein Wartungsroboter, der für die Instandhaltung einer Fabrik in einer Mine verantwortlich ist. Der Reparaturstrahl dient als Multifunktionswerkzeug: Ihr aktiviert Generatoren um Portale zu öffnen und schaltet so den Weg tiefer in die Mine frei. Des Weiteren plündert ihr damit Versorgungskisten, in denen ihr Baupläne für eure Ausstattung aufspüren könnt. An reparierten Terminals könnt ihr mehr über die knappe Hintergrundgeschichte nachlesen. Praktischerweise werden diese Einträge in eurem Logbuch gespeichert. 

Eingängige Steuerung
Wenn ihr die Steuerung mit ihrer Kombination aus Schubantrieb und Gravitation einmal verinnerlicht habt, geht sie flott von der Hand und ihr könnt recht präzise durch die Gänge der Mine manövrieren. Leider fällt die Orientierung schwer, da die Präsentation der Umgebung ziemlich monoton gehalten ist und es kaum Wiedererkennungspunkte gibt. Es steht euch eine Karte zur Verfügung, auf eine Minimap müsst ihr allerdings gänzlich verzichten. Da der Aufbau der Mine nicht linear ist, müsst ihr zudem in Gebiete zurückkehren, die ihr bereits gesäubert habt. Ein typischer Metroidvania-Kniff, der durch die sehr ähnlichen Gebiete aber deutlich erschwert wird.

Zahlreiche Upgrades
Um euch gegen feindliche Roboter zur Wehr zu setzen, könnt ihr Bibz mit Waffensystemen und Ausrüstung ausstatten. Jedes Upgrade kostet Ressourcen, die ihr unterwegs findet oder von besiegten Gegnern erhaltet. Allerdings reichen diese kaum aus, um alle Systeme zu bedienen. Ihr könnt euren Skilltree aber auch zurücksetzen und erhaltet – gegen einen Obolus – die bis dahin eingesetzten Ressourcen zurück. Eure Hauptsysteme sind davon nicht betroffen: Habt ihr diese einmal verbaut, bleiben sie euch auch erhalten.

Dies ermöglicht euch, verschiedene Konfigurationen zu testen und die Kämpfe auf unterschiedliche Arten anzugehen, sofern ihr die gewünschten Upgrades bezahlen könnt. Eure Ausstattung ändert ihr an Speicherpunkten, die fair im gesamten Minensystem verteilt sind. 
Jedes Upgrade eurer Ausrüstung kostet Ressourcen.

Die Standardgegner verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten und erfordern geschicktes Vorgehen. Ab und an trefft ihr auf einen besonders großen Roboter, der deutlich mehr aushält. Knackig sind die vereinzelten Arenakämpfe, in denen ihr Gegnerwellen bekämpfen und gleichzeitig ein Terminal vor der Zerstörung bewahren müsst. Habt ihr Gegner einmal besiegt, bleiben sie nach einem Speichervorgang auch verschwunden.

Zusätzlich müsst ihr stets eure Energie im Auge behalten, denn egal ob Schubantrieb, Reparaturstrahl oder Waffen: alles zehrt davon. Der Balken frischt sich zwar nach einem kurzen Moment der Regungslosigkeit von selbst auf, allerdings seid ihr währenddessen weitestgehend wehrlos. Insbesondere im Kampf gegen größere Feindgruppen müsst ihr umsichtig handeln, da ihr sonst schnell überwältig werdet.
Gegnergruppen und Fallen verlangen flinke Finger.

Fazit
Carebotz hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Die Steuerung wurde gut umgesetzt und ist schnell verinnerlicht. Der Einstieg ins Spiel ist ebenfalls gelungen, da alle wesentlichen Funktion in den ersten Spielminuten erklärt werden. Dazu sind die meisten Kämpfe angenehm fordernd, ebenso das Manövrieren durch die Fallen. Manche Situationen haben mich allerdings sehr verärgert, ein wenig Frusttoleranz solltet ihr also mitbringen.

Schwächen hat Carebotz vor allem in der Präsentation. Die Kulisse ist zwar stimmig, aber auch eintönig und unterstützt kaum die Orientierung. Die Musik nervt besonders in Kämpfen schnell. Die Story ist vernachlässigbar und bietet wenig Motivation zum Weitermachen. Das schwache Ressourcenmanagement raubt die Möglichkeit, neue Waffen und Upgrades frei auszuprobieren, zumal nicht alle Waffen unbedingt nützlich sind. Das erfahrt ihr aber erst, wenn ihr sie teuer verbaut und aufgerüstet habt. 

Wer das Spielprinzip mag, den hohen Schwierigkeitsgrad nicht scheut und über die Schwachpunkte hinweg sehen kann, der wird sicher einige Stunden Spaß mit dem Spiel haben. 
  • Gravity-Survival-Shooter 
  • Einzelspieler
  • Für Fortgeschrittene und Profis
  • Preis: 11,99 Euro (Steam) 
  • In einem Satz: Solide gemachter Shooter mit schwacher Präsentation
Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161744 - 28. Mai 2021 - 16:36 #

Kämpfe angenehm fordernd / Frusttoleranz / hohen Schwierigkeitsgrad => Ich bin raus. :)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56356 - 28. Mai 2021 - 16:57 #

Bei Rundentaktik kriege ich da leuchtende Augen. Bei Shootern suche ich aber auch lieber das Weite... ^^

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 29. Mai 2021 - 22:20 #

Das ist für mich auch eher nichts. ;)

Norseman 17 Shapeshifter - 6830 - 28. Mai 2021 - 18:07 #

Erinnert mich ein wenig an Oids auf dem ST. Auch wenn Carebotz deutlich mehr Möglichkeiten mitbringt. Danke für den Check!

Bluff Eversmoking (unregistriert) 28. Mai 2021 - 18:22 #

Klingt ein wenig nach den "Affordable Space Adventures" auf der Wii-U.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 29. Mai 2021 - 22:03 #

Danke für den Check. Klingt ganz interessant :) ABer auch ein reinen Nischenprodukt.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 31. Mai 2021 - 15:53 #

Schöner Check zu einem interessant aussehenden, aber wohl doch nicht so gelungenen Spiel. Trotzdem danke dafür!

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 4. Juni 2021 - 17:01 #

Vielen Dank fürs Checken :)
Leider bin ich nicht die Zielgruppe für das Spiel.

Mitarbeit
Action
Shoot-em-up
Glasscannon Studio
07.05.2021 (PC) • 20.12.2021 (Switch)
Link
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