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Nach Jahren im Schutzbunker traut sich euer Trupp Überlebender wieder an die Oberfläche. Und was liegt näher, als sich sofort dem Errichten einer Siedlung zu widmen?
Before We Leave setzt dabei auf störungsfreies Aufbauen, gemütliche Atmosphäre und kleinteiliges Management.
Raus aus dem Bunker
Neben einem Dach über dem Kopf benötigen eure Bewohner in der Startphase des Aufbauspiels Wasser und Lebensmittel. Einige Hütten, ein Brunnen und ein Kartoffelfeld sind schnell platziert. Das Gelände ist in Hexfelder unterteilt und die ersten Gebäudetypen benötigen mindestens eine Parzelle, belegen später aber auch mehrere Felder. Außerdem erlangen Gebäude Boni, wenn ihr sie nebeneinander platziert, Häuser fassen dann beispielsweise mehr Bewohner. Andere wiederum solltet ihr entfernt voneinander bauen - zum Beispiel leidet die Effektivität eines Brunnens, wenn in direkter Nachbarschaft Kartoffeln angebaut werden. Grundlage für die Baugenehmigung ist, dass alle Gebäude mit einer Straße verbunden sind. Da diese ebenfalls ein Feld belegt, ist eine vorausschauende Planung sinnvoll.
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Die Arbeiter in meiner Treibstoffproduktion sind unzufrieden. Hier hilft nur Verlagerung oder der Einsatz eines Putztrupps. |
Dreckschleudern und Luxusgüter
Euer Hauptziel ist (neben dem Wiederaufbau der Zivilisation) das Instandsetzen eines beschädigten Raumschiffes, um die Erkundung weiterer Planeten zu ermöglichen. Da die Reparatur mit Holz, Wasser und Kartoffeln nicht gelingen wird, macht ihr euch an die Erforschung besserer Technologien: Werkzeuge, Stahl, Treibstoff und Glas müssen her. Die dafür benötigten Gebäude bringen jedoch einen Nachteil mit sich: Sie verschmutzen die Umgebung. Dreckschleudern in direkter Nachbarschaft machen eure Bevölkerung unzufrieden, aber auch eure Arbeiter fordern halbwegs saubere Arbeitsplätze. Da Unzufriedenheit die Produktivität einschränkt, gilt es diese zu vermeiden.
Ein weiterer Faktor für die Zufriedenheit eurer Gemeinschaft ist die Versorgung mit Luxusgütern, denn je mehr Bewohner auf einer Insel leben, umso mehr Bedürfnisse entwickeln sie, die ihr natürlich befriedigen sollt. Im Wasser soll ein Teebeutel schwimmen, zu den Kartoffeln wünscht sich der Bürger eine Gemüsebeilage und zum Nachtisch etwas Obst. Andere Güter, wie bessere Kleidung, steigern zudem die Leistungsfähigkeit eurer Siedler.
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Neue Technologien müssen erforscht werden, bevor ihr sie nutzen könnt. |
Expansion und Warenkreisläufe
Da nicht alle Rohstoffe auf jeder Insel vorhanden sind, führt an der Erkundung des Planeten und der Besiedelung weiterer Gebiete kein Weg vorbei. Nach dem Bau eines Hafens, einer Werft und eures ersten Schiffes stecht ihr in See und gründet eine weitere Kolonie. Das Erschließen neuer Länder bringt aber nicht nur Vorteile, beispielsweise müsst ihr euch mit Umwelteinflüssen auseinandersetzen. Im Wüstenbiom zum Beispiel ermüden eure Arbeiter schnell, nur mit wertiger Kleidung schafft ihr Abhilfe. Außerdem verteilen sich die für die Erforschung neuer Technologien benötigten Forschungspunkte quer über die Inseln. Um sie einzuheimsen, ist weitere Expansion unausweichlich.
Nach der Gründung einer Kolonie gilt es Grundwerkstoffe per Handelsrouten auf andere Inseln zu verschiffen. Die aus den neuen Rohstoffen hergestellten Güter wollen außerdem auf die übrigen Inseln verteilt werden. Jetzt schlägt die Stunde der Logistiker, die sich vorab per Laufdiagramm einen Überblick über die Produktion verschaffen, bevor sie mit weiteren Schiffen Handelsrouten einrichten. Da ihr im Spiel auf keine anderen Fraktionen trefft, ist klassischer Handel nicht möglich.
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Auch Logistiker kommen dank vieler Informationen zu fast Allem auf ihre Kosten. |
Grafik, Sound und Menüführung
Optisch hat mich Before We Leave nicht restlos überzeugt. Die Modelle nahezu aller Gebäude, der Bewohner, Bäume und Felsen könnten für meinen Geschmack detaillierter sein. Auch bei den Texturen hätte ich mir mehr Feintuning gewünscht. Die durchschnittliche Qualität der Grafik fällt deshalb besonders auf, weil man für anständiges Siedeln nah ans Geschehen muss. Weit rausgezoomt gefällt das Äußere, allerdings lässt sich dann nur ungenau planen und bauen. Bei den Soundeffekten und der musikalischen Untermalung bietet Before We Leave aber durchaus etwas fürs Ohr. Das Treiben eurer Bewohner und die Arbeitsgeräusche eurer Fabriken sind stimmig, der beschwingte Soundtrack läuft angenehm nebenher, wiederholt sich jedoch zu häufig.
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Die Rakete ist kurz vor der Fertigstellung, dem Besiedeln weiterer Planeten steht bald nichts mehr im Weg. |
Fazit
Nach etwa fünf Stunden pausiere ich mit dem Start meiner ersten Rakete das sehr umfassende Tutorial. In das freie Spiel habe ich nur kurz reingeschnuppert, eins der vier Szenarien habe ich nicht angespielt. Bis hierhin gefällt mir Before We Leave aber richtig gut. Es erfindet das Genre nicht neu und verzichtet auf gewohnte Spielelemente wie Handel und Militär, punktet aber mit der Kompaktheit und der Fokussierung: Die Inseln sind überschaubar, die Produktionsketten nachvollziehbar, ich muss mich nicht mit kriegerischen Fraktionen auseinandersetzen. Der Siedlungsaufbau, das Optimieren und die Erforschung der Spielwelt stehen im Mittelpunkt.
Grafisch habe ich mir ein schöneres Spiel erhofft, mit einem Mehr fürs Auge und einem höheren Wuselfaktor. Schlecht sieht Before We Leave trotzdem nicht aus, allerdings sollte euch der minimalistische Grafikstil des Titels generell zusagen.
- Aufbauspiel für PC
- Einzelspieler
- Für Anfänger und Fortgeschrittene
- Preis: 17,99 Euro bei Epic Games und Steam
- In einem Satz: Atmosphärisch gelungenes Aufbauspiel für entspannte Stunden.
Witzig...
Der erste Blick auf den ersten Screenshot rief in mir ein "Dorfromantik als Dystopie?" hervor.
Optisch ja, spielerisch nein, das sind unterschiedliche Spiele. Before we leave ist ein richtiges Aufbaustrategiespiel, ähnlich einem Anno, aber mit Hexfeldern.
Dorfromantik ist ja eher ein "Legeplättchenspiel".
Was beide Titel vermutlich eint: Der geringe Stressfaktor.
Danke für den Check, klingt ganz interessant.
Ein ganz nettes Spiel ohne Stress. Ist für zwischendurch ganz nett.
Noch ein paar Anmerkungen zur Einordnung:
Ich bin kein begeisteter Aufbauspieler, Anno 1800 hat mich schon nach wenigen Stunden tierisch gelangweilt und mein erst wenige Wochen zurückliegender Ausflug in die Welt von Anno 1701 (die History Edition, die Ubisoft kürzlich verschenkt hat) währte auch nur kurz. Before we leave fühlt sich für mich wesentlich besser an: kleiner, kompakter, beruhigend.
Im späteren Spielverlauf tauchen Weltall-Wale und/oder Wächter auf, die können optional bei Spielstart ausgewählt werden. In einem Beitrag bei Steam habe ich gelesen, dass die einem Spieler alle Bewohner eines Planeten aufgegessen haben. Warum, wieso und überhaupt: Keine Ahnung. Ich habe bislang keinen gesehen.
Edit: Das Tutorial endet auch auf dem nächsten Planeten nicht, es geht einfach immer weiter... ;-)
Das Gefühl bei Anno kenne ich. Auch ich mag es mittlerweile, wenn Aufbauspiele kleiner und kompakter sind. Anno wurde mir zu groß.
Mmmhhh, ich denke nicht dass es bei mir an der (gefühlten) Größe liegt. Anno begleitet mich bereits seit einer (gefühlten) Ewigkeit, seit 1602 um genau zu sein. ;-) Und bis auf den Weltraum-Ableger habe ich jeden der früheren Teile teilweise sehr viel gespielt. Ich bin einfach Anno-müde, mich langweilt das Spielprinzip dieser Reihe.
Ich bin auch Open-World-müde - ständig dieselben Versatzstücke. Mittlerweile bemerke ich auch eine Pixel-Müdigkeit... Finde ich sogar normal und ganz gut, dass ich von Spielkonzepten irgendwann genug habe, dann kann ich mich freudig anderen Genres zuwenden. Weil es gibt sooo viel spannendes auf dem Markt, ich finde wirklich immer was, häufig auch abseits der Hauptstraße! :-)
Erinnert mich stark an Imagine Earth: https://www.gamersglobal.de/spiel/86598/imagine-earth
Das Spiel sieht interessant aus.
Habe mich nur durch die Screenshots geklickt und einen Trailer angesehen uns würde spontan sagen, dass Imagine Earth im Vergleich zu Before we leave einen viel komplexeren und technisch opulenteren Eindruck auf mich macht.
Check incoming.
Schreibst du einen Check? Oder sollte am Ende der zwei Worte ein Fragezeichen stehen?
Ich präzisiere: Check incoming. Von SupArai ;-)
Mmmhhh, mal sehen. Bin ja nicht so der passionierte Aufbauspieler. Mehr so der Casual-Stadtplaner. ;-)
Das Spiel habe ich mir bereits vor fast einem Jahr im Epic Game Store gegönnt und darüber ein Video produziert. Am Ende kam ich recht gelangweilt zu dem Ergebnis, dass das Spiel eigentlich nichts falsch macht, aber irgendwie auch nichts besonders gut. Ich glaube mein Fazit war: Ein Spiel, auf das die Welt nicht gewartet hat. Und ich spürte direkt den Wunsch, meine Zeit lieber in eine weitere Runde Siedler 7 zu investieren.
Danke, das muss ich nochmal rewatchen :)
Das Spiel hab ich erst vor ein paar Tagen auf Steam entdeckt und schon kommt hier der Check! Das ist perfekter Service, danke! :)
Da waberte beim Spielen dieses unbestimmte Gefühl einer wichtigen Mission im Hintergrund, jetzt weiß ich, was das war! ;-)
Das sieht ja sehr interessant aus, vielen Dank.
Gerne, aber in Anbetracht deiner sonstigen Spielgewohnheiten könntest du dich unterfordert fühlen.
Also, streich den Konjunktiv! ;-)
Auch Vampy muss mal seinen Kopf freiblasen, bevor es mit EU Hardcore oder Stellaris Ultraxenos weitergeht.
Och, auf ein entspanntes Wuselaufbauspiel hätte ich auch Lust. Vielleicht erscheint es ja noch für die Konsolen. Schöner Test!
Is ja nett.
Entspanntes Siedeln ohne Kämpfe mit leichtem Sci-Fi-Touch - klingt eigentlich gar nicht schlecht. Die Optik ist allerdings weniger mein Fall.
Info: Aktuell 7,99€ beim Mega-Sale im Epic Games Store
Mhhh?
Ich bekomme hier "Dieser Gutschein kann leider nicht für diesen Kauf eingelöst werden."
Vielleicht mal den Client neustarten? Bei mir klappt es, zumindest wird der Gutschein im Bestellungs-Bildschirm angezeigt und der Preis auf 7,99 Euro reduziert.
Witzigerweise konnte ich den "benutzten" Gutschein anschauen und dann stand in den details, dass er bereits zum Kauf von "Before We Leave" benutzt wurde.
Das Spiel hat es aber nie in meine Sammlung geschafft (und eine Bestätigungsmail gab es auch nicht).
Aber ich konnte das dann dort auflösen und das Spiel auch *mit* Gutschein kaufen.
Verwirrend.
Schön, dass es geklappt hat. Schreib doch mal, ob dir der Titel gefällt.
Bisher (1h) echt schnuffig.
Relaxtes vor sich her spielen (im Tutorial wohlbemerkt). Keine plötzlichen Hungersnöte oder sonstige plötzlichen Mängel.
Wobei das Szenario sehr düster wirkt, aber die Grafik des Spiels "niedlich" schreit.
Wird weiter gedaddelt.
Das Tutorial wird dich noch einige Stunden begleiten...
Wirklich ein paar Stunden ohne aufgezwungene Konfrontation bauen und basteln? Klingt nach einer super Idee! :)