Spiele-Check: Steel Division 2 - Burning Baltics
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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Vampiro 121613 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A7,J10
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29. April 2021 - 16:31 — vor 2 Jahren zuletzt aktualisiert
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Mit Steel Division - Burning Baltics veröffentlicht der französische Entwickler Eugen Systems die vierte History Expansion für das an der Ostfront des 2. Weltkriegs angesiedelte Echtzeitstrategiespiel Steel Division 2 (zum Preview-User-Artikel). Neue Divisionen, eine Kampagne im namensgebenden Baltikum, frische Einheiten und zwei Asse sind dabei. Der neue Patch verändert das Spiel merklich und im kostenlosen Reinforcement Pack #10 gibt es die neue 10v10-Karte Tannenberg. Ich habe mit einer Vorabversion ausgiebig Skirmish-Matches gegen die KI bestritten und die neue Kampagne gespielt. Als Besonderheit für diesen Artikel stürzte ich mich mit dem Caster AngryBird in den Multiplayer (thank you!), wobei wir auch eifrig über den DLC, den Patch und die Community diskutierten.

Auf Deutscher Seite führt ihr in die Operation Doppelkopf aus, um Korridore zu eingeschlossenen Verbänden zu schlagen, seid also auch in der Offensive.
Burning Baltics DLC
Burning Baltics schickt vier neue Divisionen auf jeder Seite in die Schlacht. Ihre Qualität im Kampf hängt von euren eigenen Taktiken, dem aktuellen Meta und den Einstellungen der Partie ab. Zu den mächtigsten und populärsten Divisionen der Achsenmächte dürfte die Division Großdeutschland gehören. Die eher durchschnittliche Division Nordland besticht dafür mit dem Jet-Bomber Ar 234, der mit neuem Soundeffekt über das Schlachtfeld düst, sich aber auch vom Himmel holen lässt. Zu den sehr guten Einheiten gehört auf Seiten der Deutschen der Truppentransporter mit Drillingskanone, der im Paar auch Jäger vom Himmel holt. Lettische Einheiten sind in deutsche Divisionen integriert, die Esten finden sich in der 7. Gewehrdivision wider, alles mit frischer Vertonung. Die frischen Truppen machen den DLC vor allem für Skirmish und Multiplayer interessant.

Zum Einsatz kommen die neuen Truppen aber auch in der neuen Army-General-Kampagne, in die ihr wie üblich von einem Sprecher und mit historischem Filmmaterial eingeführt werdet. Ihr verschiebt strategisch eure Truppen, löst Aktionen aus (Artilleriebeschuss klaut dem Gegner Aktionspunkte) und führt in 20 Runden eine taktische Schlacht nach der anderen. In Runde eins habe ich mit Deutschland und der 3. Panzerarmee eine große Offensive gestartet und drei Angriffe erfolgreich bestritten. Die 1. Baltische Front der Sowjets verteidigte sich aber nicht nur sondern versuchte, den Gürtel um Riga enger zu ziehen. Für viele Stunden Spielspaß gegen die KI im Rahmen einer dynamischen Kampagne ist also gesorgt. Zum Glück gibt es immer mal Nachschub. Auf dem harten Schwierigkeitsgrad finde ich gerade die Offensivgefechte angenehm fordernd, zumal nicht immer sofort die geeigneten Truppen zur Verfügung stehen. (Wieder-)Einsteiger sollten sich mit dem normalen Schwierigkeitsgrad begnügen.
Zu den neuen Einheiten gehört mit der Arado Ar 234 der erste Jet-Bomber, der je eingesetzt wurde. Das letzte Original steht im Udvar-Hazy Center in Virginia.
Multiplayer und neues Meta
Steel Division 2 im Multiplayer ist ein komplett anderes Spiel als gegen die KI und stellt euch vor andere Herausforderungen. Sobald ihr es schafft, die harte KI zu besiegen, dürftet ihr gerüstet für die Online-Partien sein. Die kleine, aber sehr aktive Steel-Division-Community organisiert sich im offiziellen Discord. Neueinsteiger werden im inoffiziellen Bootcamp freundlich aufgenommen und bekommen das Spiel beigebracht.

Nicht nur die neuen Divisionen, sondern vor allem der Patch mischen das Spiel gehörig auf. Bislang hatten Geschütze, trotz unterschiedlicher Wirksamkeit, alle eine Standardreichweite von zwei Kilometern, um neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern. Jetzt haben nur noch die besten Panzer wie der Tiger, der IS-2 oder auch die Pak 40 diese Reichweite. Außerdem wurden die Preise für Panzer erhöht. Dadurch muss die Positionierung von Einheiten neu bedacht werden. Dazu kommt, dass ein Fahrzeug je nach verschossener Munition eine unterschiedliche Reichweite haben kann. So fliegen panzerbrechende Geschosse weniger weit. Was selbst Profis eine neue Einarbeitung abverlangt, ist eine geniale Änderung, da sie nicht nur den Realismus fördert, sondern auch bislang verschmähten Einheiten einen Platz geben wird. Auch der in der Startphase des Spiels oft kritisierte "Fernkampf" (im Vergleich zum Vorgänger Steel Division - Normandy 44) dürfte etwas abnehmen.
Mein persönliches Highlight waren die 1v1-Partien mit dem Caster AngryBird und den neuen Divisionen. Ich habe zwar alle verloren, hatte aber sehr viel Spaß.
Fazit
Eugen Systems liefert mit Burning Baltics einen tollen und umfangreichen DLC. Für die sehr schönen Einheiten habe ich im Singleplayer immer wieder pausiert und rangezoomt. Umwälzender für das Spielerlebnis ist jedoch der "Range Rework". Der französische Entwickler arbeitet beim Balancing eng mit der Community zusammen. Es wird spannend, wie sich die Meta des Spiels in den kommenden Wochen entwickeln wird. Als erprobter Spieler, der entweder gerne Army-General spielt und/oder dem Multiplayer frönt, solltet ihr euch den DLC kaufen. Interessierten Neueinsteigern empfehle ich zunächst das Grundspiel. In jedem Fall solltet ihr euch nicht scheuen, auch dem Multiplayer eine Chance zu geben. Es gibt Spieler jeden Niveaus und ihr eröffnet euch so ein neues Spielerlebnis. Ich habe es nicht bereut!
  • Strategie
  • Für Fortgeschrittene und Profis
  • Preis: 14,99 Euro
  • In einem Satz: Gelungener und umfangreicher DLC mit neuer Kampagne, Einheiten und Divisionen sowie einem Patch, der viel verändert.
Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 29. April 2021 - 13:58 #

Wenn jemand Tipps zur Anschaffung braucht (welche DLC) oder Lust auf MP hat, sehr gerne :)

Zum zweijährigen Jubiläum Ende Juni plane ich auch noch ein Feature, bisherige DLC, aktuelles Meta, sehr wahrscheinlich ein Interview mit AngryBird usw. :)

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 29. April 2021 - 14:02 #

Lohnt sich der History Pass mit den drei bisherigen DLC, da er momentan bei Steam im Angebot ist? Oder ist das Hauptspiel aureichend für den Gelegenheitsstrategen?

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 29. April 2021 - 14:54 #

Ich habe mir den History Pass gekauft gehabt. Ist billiger als die einzelnen DLC und die DLC sind gut und bringen Kampagnen und coole Truppen, z.B. die Finnen :-D Habe mir gleich noch zwei Bücher gekauft ;) Ich würde daher bei grundsätzlichem Interesse zum History Pass raten, erst recht, wenn das Grundspiel gefällt, du gerne rumprobierst und Army General spielst.

Falls du das Grundspiel noch nicht hast, würde ich zur Deluxe-Edition raten. Die kostet bei Steam 23,79 Euro und beinhaltet Grundspiel (13,59 einzeln) und History Pass (17,49), ist also deutlich billiger als der Einzelkauf. Die Total Conflict Edition bringt dazu "nur" Goodies, wie Asse (eigener Skin, keine mechanische Auswirkung). Der History Pass beinhaltet die ersten drei History Expansion. Burning Baltics ist nicht mehr Teil des Passes.

Falls du Normandy 44 hast, gibt es glaube (!) ich den Back to War DLC umsonst.

Die Reinforcement Packs muss man (kostenlos) einzeln runterladen, das sind z.B. Karten. Das erste Nemesis Pack ist auch umsonst, die anderen kosten Geld. Die beinhalten je eine Division und die Community kann abstimmen, wer ins nächste Nemesis Paket soll. Das muss man aber alles (erstmal) nicht kaufen. Den History Pass (oder gleich Total Conflict, wenn das Basegame fehlt), schon.

Man hat natürlich als Neuling bisschen Einarbeitungsaufwand, es gibt aber auch gute Tutorials aus der Community bei Youtube (praktisch alles auf englisch).

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 29. April 2021 - 15:30 #

Danke für die Einschätzung. Bislang habe ich das Hauptspiel und den Back to War DLC, da ich auch den Vorgänger habe. Dann werde ich vor einer neuen Partie mir den History Pass holen. Zuletzt habe ich es nach Release nur kurz (3,5 Stunden) angespielt. Da fehlte mir die Zeit mich richtig einzuarbeiten.

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 29. April 2021 - 16:34 #

Das klingt doch sehr gut :) Ja, der History Pass lohnt sich für den Preis schon sehr.

Die Einarbeitungszeit ist es wert. Ich empfehle auch mal bisschen Videos zu gucken oder z.B. Casts von AngryBird, da kriegt man auch ein bisschen ein Gefühl. Außerdem auf leicht anfangen, alles kennenlernen, dann medium, dann hard. Ich würde auch empfehlen, irgendwann anzufangen weniger zu pausieren oder eben den slowmowmodus zu nutzen. Zumindest im Skirmish. Die AG-Partien spielen sich schon anders, da finde ich es auf hard ohne Pause/Slowmow sehr hart, zumal jeder Verlust so schmerzhaft ist :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24308 - 29. April 2021 - 17:26 #

Danke für den Check! Mir fällt immer wieder auf, dass ich die Grafik eigentlich ganz gelungen finde. Ich muss doch mal nach dem Hauptspiel schauen ...

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 29. April 2021 - 17:35 #

Sehr gerne :) Ja, die ist echt super. Während einer Partie hast du im Normalfall eine Perspektive wie im 1. oder 3. Bild (den Bomber habe ich in der Armory fotographiert in voller Pracht). Aber: Im Singleplayer zoome ich immer wieder rein, schaue mir was in Action an, lasse auch mal die Zeit langsam laufen oder pausiere. Das Teaser-Bild ist zum Beispiel ingame Grafik, meine Truppen auf einer Versorgungsstraße auf dem Weg an die Front. Wenn du Casts von z.B. Angry Bird schaust, der zoomt auch immer wieder ziemlich cool rein, auch in Luftkämpfe.

Die Einheitenmodelle haben ziemlich viele liebevolle Details, z.B. sogar sowas wie Spaten oder auch Munition bei mobiler Artillerie. Der Ar 234 hat sein Periskop auf dem Cockpit usw.