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Retroaffinen Leserinnen und Lesern mag das Spiel
Startopia aus dem Jahr 2001 ein Begriff sein. In diesem durftet ihr in Echtzeit, ganz im Stile von Aufbauspielen wie
Theme Park, eine Raumstation aufbauen, dabei Touristen das Geld aus der Tasche ziehen und eure Basis mit kleinen RTS-Schmarmützeln verteidigen.
Spacebase Startopia ist ein Nachfolger im Geiste, der sich aber sehr an dem Original orientiert und den bei Fans bis heute beliebten Genremix übernimmt.
Doch bevor ihr euch außerirdischer Feinde erwehren müsst, könnt ihr im Rahmen der Tutorial-Kampagne (weitgehend) friedlich die Grundlagen des Aufbaus einer Raumstation erlernen. Diese besteht zunächst aus Kojen mit Schlafmöglichkeiten für eure außerirdischen Besucher und einer Ladestation für eure Roboterarbeiter. Mit der Zeit kommen weitere Räume wie Krankenstationen, Recyclinganlagen, Polizeiwachen, Gefängnis oder Forschungsanlage hinzu. Jede dieser Einrichtungen wird von unterschiedlichen Alientypen bedient, die ihr praktischerweise direkt aus euren Besuchern rekrutieren könnt.
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Jeder Besucher verrät auf Klick seine aktuellen Zufriedenheitswerte. |
Aliens just want to have fun
Damit sich eure Besucher nicht langweilen, müsst ihr ins Fun-Deck, eine nur über Aufzüge mit dem Hauptdeck verbundene weitere Ebene, wechseln. Dort könnt ihr Lootbox-Lotterien, Discotheken und Cafés aufbauen, um an der von euren Besuchern ausgegebenen Energie, der Währung im Spiel, den weiteren Ausbau zu finanzieren. Gleichzeitig sorgt Zufriedenheit für die zweite Währung, Prestige, mit der ihr weitere Gebäude freischalten könnt.
Fast gar nichts bauen könnt ihr auf dem Biodeck. Dafür dürft ihr euch hier mit einem Terraforming-Tool austoben, mit dem ihr die Landschaft beliebig umgestaltet. Verschiedene Aliens bevorzugen dabei verschiedene Klimazonen und die jeweils heimischen Pflanzen produzieren Kisten mit unterschiedlichem Material. Diese werden zwar gelegentlich von euren Arbeitsrobotern eingesammelt, verderben aber, wenn sie zu lange herumstehen. Daher solltet ihr öfter selbst vorbeischauen, die Kisten per Mausklick selbst einsammeln und im Hauptdeck in dem Lagergebäude abladen.
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Mit Prestige und durch den Bau bestimmter Räume könnt ihr zahlungskräftigere Touristen und passende neue Räume freischalten. |
Chaos and Disorder
Diese Mechanik ist dann auch der Grund dafür, warum die Verwaltung größerer Stationen in Stress ausarten kann. Schließlich bilden diese Kisten die Grundmaterialien für eure Fabrik, die daraus Kisten mit verarbeitetem Material und daraus Kisten mit günstigeren Versionen der Standardräume herstellen kann. Mit diesen Kisten können die entsprechenden Räume in einer Forschungsanlage in mehreren Stufen verbessert werden. Da es keine gute Übersicht über vorhandenes Material gibt, die Kisten wild in mehreren Lagern verteilt werden und eure Arbeiter auch nicht automatisch gezielt fehlendes Material nachzüchten, geht ein nicht unerheblicher Teil des Verwaltungsaufwands in diesen eher anstrengenden Verwaltungspart.
Wenn dann noch ein Angriff von Außerirdischen hinzukommt, wünscht man sich eine Pause- oder jedenfalls eine Zeitlupenfunktion, die aber ebenso fehlt wie eine Vorspultaste, um das Warten auf die nötige Energie für das nächste Gebäude zu verkürzen.
Zum Glück sind die RTS-Parts aber nur mäßig komplex: Jede Polizeiwache stellt kleine Drohnen bereit und kann einen (durch besagte Materialkisten zu erstellenden) Mech versorgen. Diese könnt ihr durch Wechsel in die RTS-Ansicht wie von
Warcraft 3 gewohnt befehligen. Im Vergleich zum Aufbaupart ist das Kampfsystem aber sehr simpel gehalten.
Grafisch ist das Spiel ganz gut gelungen, wobei der kreisförmige Aufbau der Station (ihr könnt eure Station in zwei Richtungen im Kreis um einzelne Sektoren erweitern) schöne Perspektiven bietet. Die Übersicht leidet darunter allerdings gelegentlich. Auch ein Multiplayermodus ist enthalten (diesen konnte ich für diesen Check aber noch nicht ausreichend testen).
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Die Echtzeitkämpfe, hier auf dem Bio-Deck, sind sehr simpel gehalten. |
Fazit
Spacebase Startopia hat bei mir in den ersten Stunden einen sehr guten Eindruck gemacht. Je größer und komplexer die Basis wurde, desto mehr störten aber einige Elemente – allen voran das Kistensystem. Auch
Two Point Hospital ist zwar irgendwann in ziemlichem Chaos untergegangen, aber zu einem deutlich späteren Zeitpunkt, was auch an der bei Startopia fehlenden Pause-Taste liegt. Die dunkle, braun-graue Optik macht es auch weniger attraktiv als bei der Konkurrenz, die eigene Basis mit Deko-Objekten aufzuwerten. Der RTS-Part fällt nach heutigen Standards leider auch ab, hält er doch friedliebende Bauherren vom Bauen ab und unterfordert ernsthafte Strategen.
Trotz dieser Kritik ist Spacebase Startopia ein interessantes Spiel geworden, dass durch das interessante Setting einige Stunden lang gut unterhalten kann. Für die Langzeitmotivation wird aber der Multiplayermodus sorgen müssen.
- Aufbauspiel mit RTS-Elementen
- Einzelspieler / Multiplayer
- Für Einsteiger und Fortgeschrittene
- Preis: 49,99 Euro für PC (Windows, Linux, Mac), Playstation, Xbox, Switch
- In einem Satz: Gut gemachtes Remake, aber mit einigen Designschwächen.
Danke für den check. Weiss jez dass es nix für mich is.
Ich hatte vor nem Jahr das Original Startopia auf Steam gekauft für 99 Cent oder so, weil ich diesen Klassiker unbedingt mal nachholen wollte. Aber leider hab ich das Ding unter Win 10 nicht richtig zum Laufen gebracht :(
Da hatte ich schon gesehen, dass es ja bald Spacebase Startopia als Nachfolger geben sollte. Hab mich schon gefreut :). Leider sind die ersten Steam-Reviews ziemlich mau, also hab ich es erstmal wieder nach hinten auf die Warteliste geschoben...
Der Check hier liest sich nun doch deutlich positiver! Vielleicht zuppel ich das Ding wieder ein paar Plätze nach oben? Is ja ein Hin und Her hier, tststs.
Naja, positiver als viele Leute auf Steam sehe ich es schon. Es ist aber nicht auf dem Niveau von Two Point Hospital, ich hoffe dass das auch deutlich geworden ist. Dafür ist das alles zu chaotisch (vielleicht bringt ein Patch ja einen Temporegler) und das Kistensystem nervt mit der Zeit.
Daher finde ich den regulären Preis auch zu hoch und würde da auf einen guten Deal im Sale warten.
Das Original war ein netter Zeitvertreib, aber meines Erachtens musst du dich nicht übermäßig grämen, dass es nicht läuft ;)
Danke für den Check, LRod. :) Den Vorgänger kenne ich nicht, daher hat der neue Teil auch keinen Fan-Bonus bei mir. Das Setting spricht mich auch nicht so wirklich an, da finde ich das kommende Dice Legacy (hat auch den kreis-/ringförmigen Look) interessanter.
Schönen Dank für den Check, das Spiel fixt mich aber irgendwie überhaupt nicht an.
Mein mildes Interesse an dem Spiel wurde durch diesen informativen Check erstickt.
Himmel, ich habe den Vorgänger geliebt... Nach diesem Check bin ich mir aber nicht 100% sicher ob das Gegenwarts-Ich die Begeisterung des Vergangenheits-Ich wohl teilen würde.
Danke für den aufschlussreichen Check. Ich mag das Szenario, aber das Kistensystem klingt echt nervig. Und Kämpfe finde ich in Aufbauspielen meist nur lästig. Zu dem aufgerufenen Preis reizt mich das somit leider nicht.
Dieses Kistensystem hört liest sich ziemlich abschreckend. Aber selbst wenns nicht drin oder anders wäre, kein Fall für meinen MoJ weil Echtzeit ;) Danke für den Check!
Ich bin gerade auf der Suche nach einem neuen Spiel für meine Switch und dieser Check sieht gar nicht mal schlecht aus. Danke dafür! :)
Leider bin ich kein Fan von Multiplayer-Modi weswegen ich hier erst mal passe. Ob es nun doch wieder Battle Brothers wird? :D
Ich kann dir Battle Brothers nur empfehlen und die Switch-Umsetzung ist ja laut Vampiro gut gelungen. :)
Ich habe BB ja bereits auf dem PC. Deswegen auch mein "schon wieder" :D Aber gefühlt, stehen PC und Switch dafür bei mir einfach nicht weit genug auseinander...
Ups, das "schon wieder" muss ich wohl dezent überlesen haben, als ich dir geantwortet habe. Meine Augen waren wohl zu sehr auf Battle Brothers fokussiert. ;-)
Das ist aber auch ein übler Stundenfresser ;)
Eben drum!
Fairerweise hatte ich auch "doch wieder" geschrieben und "schon wieder gedacht ;)