Das Beste von früher in neuen Spielen?

Sonntagsfrage: Steht ihr auf moderne Spiele nach Oldschool-Machart? [Ergebnis]
Teil der Exklusiv-Serie Sonntagsfrage

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Hagen Gehritz 174635 EXP - Redakteur,R9,S10,A9,J10
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7. März 2021 - 8:00 — vor 3 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Ob bei Rollenspielen, Ego-Shootern oder Rundentaktik, immer mehr Titel wollen das Spielgefühl früherer Zeiten wiederbringen. Trifft das euren Nerv?
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Update mit Ergebnis:

Fast jedem zweiten, der in dieser Sonntagsfrage seine Stimme abgegeben hat, machen Neuerscheinungen nach Oldschool-Strickmuster genau so viel Spaß wie andere aktuelle Releases – genau sind es 48 Prozent. Zusammen mit den 18  Prozent, die Oldschool sogar mehr abgewinnen können als Titeln nach den gegenwärtigen Design-Standards kommt die dem "neuen Oldschool" positiv eingestellte Fraktion auf 66 Prozent der Stimmen.

Rund ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer kann dagegen neuen Titeln nach Oldschool-Machart nichts abgewinnen. 21 Prozent gaben an, dass sie lieber gleich einen neuen Anlauf mit einem geschätzten Klassiker starten, statt zu Epigonen-Software zu greifen. 13 Prozent der Befragten waren ehrlich genug, um zuzugeben, dass Oldschool ihnen deshalb nichts gibt, weil solche Titel ihre Kapazitäten in Sachen Geduld und/oder Reflexen übersteigen.

 

Ja, gefällt mir genau so gut wie andere aktuelle Spiele                                                                                                                                                                                                         48%
 
Nein, wenn ich Oldschool will, grabe ich lieber Klassiker aus                                                                                                                                                                                                         21%
 
Ja, Oldschool holt mich mehr ab als aktuelle Design-Standards                                                                                                                                                                                                         18%
 
Nein, dazu fehlen mir heute die Reflexe / die Geduld                                                                                                                                                                                                         13%
 

Ursprüngliche News:
Oldschool-Rollenspiele mit vertrauter Iso-Perspektive wie Pillars of Eternity sind schon länger ein Trend. Doch auch in anderen Genres steigt die Zahl an Spielen, die auf einen Teil oder gleich alle gegenwärtigen Genre-Standards pfeifen und das Spielgefühl früherer Zeiten einfangen wollen. Diese Woche begeisterte der Ego-Shooter Prodeus unseren Dennis im Test mit seiner schnellen kompromisslosen Action à la Doom 2.

Auch Shooter wie Dusk, Amid Evil oder Ion Fury locken mit dem Versprechen von Ballerspaß nach dem Vorbild von 90er-Hits wie Hexen oder Quake. Square Enix werkelt wiederum mit Project Triangle Strategy an Rundentaktik im "HD-2D"-Look von Octopath Traveler. Beim Anblick des Trailers zum Switch-exklusiven Titel hätte es niemanden verwundert, wenn die Japaner direkt den Namen Final Fantasy Tactics gewählt hätten.

Wie steht ihr zu solchen von Retro-Titeln inspirierten Spielen? Mögt ihr den Trip in die Vergangenheit im neuen Gewand? Oder habt ihr da wenig Bedarf, wenn viele Originale heutzutage leicht auf modernen Betriebssystemen zum Laufen gebracht werden können und teils noch von der Community mit kostenlosen Mods versorgt werden?

Bei unserer Sonntagsfrage könnt ihr wie üblich bis zum Montagmorgen um 10:00 Uhr abstimmen. Danach schließen wir die Umfrage und präsentieren euch etwas später in Form eines News-Updates das entstandene Meinungsbild. Eine Übersicht über die mehr als 200 bisherigen Sonntagsfragen findet ihr unter diesem Link.

Sonntagsfrage: Steht ihr auf Spiele nach Oldschool-Machart?

Ja, Oldschool holt mich mehr ab als aktuelle Design-Standards
18% (70 Stimmen)
Ja, gefällt mir genau so gut wie andere aktuelle Spiele
48% (187 Stimmen)
Nein, dazu fehlen mir heute die Reflexe / die Geduld
13% (49 Stimmen)
Nein, wenn ich Oldschool will, grabe ich lieber Klassiker aus
21% (82 Stimmen)
Gesamte Stimmenzahl: 388
Hagen Gehritz Redakteur - P - 174635 - 5. März 2021 - 15:00 #

Lasst hören!

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 7. März 2021 - 8:49 #

Nee, Oldschool hab ich gezockt als es Newschool war. Und wenn sie dann auch noch aussehen, als kämen sie direkt aus den 486er-Zeiten, dann brauch ich sowas erst recht nicht mehr.

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 7. März 2021 - 8:54 #

Ich hab mit Nein gestimmt, beziehe das aber vor allem auf Oldschool-Shooter. Da brauche ich heutzutage mehr als Dauerfeuer und Zugangskarten. HD-2D Taktikspielchen würden mich grundsätzlich nicht abstoßen - Jagged Alliance 2 und die alten X-COM Spiele waren spielmechanisch schon komplex genug für mich, und JA 2 bietet auch genug Fluff drumherum. Das Battle for Wesnoth-Projekt ist ja auch so ein "modernes" Oldschool-Spiel, wobei das inzwischen ja auch schon seit 16 Jahren existiert... Also eigentlich nur ein sehr lange gepflegtes Old-school Spiel ist ^^

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329505 - 7. März 2021 - 9:18 #

Ich schaue gerade mal nach in meiner Spiele-Liste auf Steam:

Dusk? *Check*
Amid Evil? *Check*
Ion Fury? *Check*

Freue mich auch sehr auf das finale Prodeus (aber bitte mit deutlich mehr Inhalt!), das fertige Wrath -Aeon of Ruin (habe ich bereits als Early-Access gespielt) oder das kommende Graven von Publisher 3DRealms.

Ich stehe also sehr auf neuen Titel in Oldschool-Machart, weil die mich in eine Art von "Retro-Nostalgie" versetzen können (die auch auf die technische Faszination umfasst, wie die Titel umgesetzt werden), die neue AAA-Titel bei aller Begeisterung fürs Design, den komplexeren Spiel-Welten oder spektakulärer 4K-Hochglanz-Optik nicht so in mir auslösen (und auch gar nicht müssen).

Ich mag das "Best of Both Worlds", meinen persönlichen "Spielspaß" habe ich jedenfalls mit Titeln alter und neuer Machart.

Die Begeisterung trifft bei mir auch auf so manchen Oldschool-Dungeon Crawler-Titel zu, den ich seit der "Wiederbelebung" des Genres durch Legend of Grimrock gespielt habe in den letzten Jahren, das gilt auch für so manche Rundentaktik-Titel. ;)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 7. März 2021 - 9:51 #

So einige Dungeon Crawler haben tatsächlich sehr viel Charme und sind anders als die früheren Klopper (Wizardry) auch für Berufstätige zeitlich bewältigbar.

Wo es häufig hakt, ist leider das Kampf- und Progressionssystem. Dass z.B. man seine Klasse mit einer langfristigen Srategie zu einem Hybriden aufbaut (z.B. Fighter-Bishop) und damit den Figuren eine eigene Entwicklung mitgibt oder die Möglichkeit hat seinen Dieb in unterschiedliche Richtungen zu skillen, geben diese Spiele meiner Erfahrung nach nicht her.

Das war ja die eigentliche Freiheit in Spielen wie Wizardry 8 oder auch Jagged Alliance 2: Du konntest in W8 tatsächlich auf schwer mit 4 Magieren losziehen, oder in JA2 mit 2 lernfähigen Leuten starten. Natürlich gab es Anfangs schwer auf die Mütze, aber es war zu 100% dein Spiel.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 7. März 2021 - 10:31 #

Project Warlock fehlt noch. Die anderen Titel muss ich noch testen. ion Fury hat mich leider noch nicht abgeholt, aber ich muss es auch mal intesniver Spielen :)
Ich finde den alten Look mit den neuen Grafikeffekten super. ABer zu pixelig sollte es dann auch nicht sein.

Gefühlt sind die alten spiele auch anspruchsvoller, wobei man sich eher an eine völlig andere Spielweise gewöhnen muss.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329505 - 7. März 2021 - 11:18 #

Project Warlock habe ich oben bei der Aufzählung vergessen, damals gleich auf GOG eingetütet, auf Steam ist es ja erst einige Zeit später gelandet. Ist ganz spaßig für Zwischendurch, kommt für mich aber nicht an die Qualität der oben genannten Titel heran, dafür ist das 2D-Level-Design mittlerweile einfach zu eingeschränkt, vertikaler darf es gerne sein. Die diversen Anspielungen auf Games/Filme (auf den Doom-Trooper, Serious Sam oder The Thing von John Carpenter) fand ich bei PW aber nett eingestreut. ;)

BIOCRY 17 Shapeshifter - - 7404 - 8. März 2021 - 6:51 #

Dusk? *Check*
Amid Evil? *Check*
Ion Fury? *Check*
Wrath Aeon of Ruin? *Check*

Und jetzt auch noch Prodeus!(Kannte ich nicht, Danke an GG!) *Check*

Für zwischendurch geht eins davon immer! ;-)

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65052 - 7. März 2021 - 9:24 #

Mir gefällt Old School immer noch sehr gut, da ich die Konzentration auf wenige gute Spiel-Elemente bevorzuge als die "Wir haben alles inklusive!"-Angebote neuerer Spiele.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 7. März 2021 - 9:36 #

Divinity Original Sin 2 ist für mich ein gutes Beispiel für ein modernes Spiel mit Oldschool Qualitäten. Oder Fenyx Rising. Oder Il2-Battle of Stalingrad ...

Bis auf wenige Ausnahmen (Cloudpunk) habe ich keinerlei Bedürfnis nach altem Pixelkram. Sehr wichtig ist für mich aber, dass alte Fehler nicht wiederholt werden, sondern das Spieldesign das Beste der Klassiker auf den Punkt bringt.

Einen guten Schuss Oldschool-Feeling bekomme ich btw auch unter der VR Brille, einfach weil die Immersion ähnliche Gefühle hervorruft, wie damals das "being there" vor dem Röhren-Moni ;)

vgamer85 (unregistriert) 7. März 2021 - 9:49 #

Nein, dann lieber die besseren Klassiker :-)
Selten mal geht auch ein PoE

Gorkon 21 AAA-Gamer - - 30191 - 7. März 2021 - 9:50 #

So sehr ich mich auch auf Prodeus fteue, wenn ich altes Spieldesign möchte, so spiele ich lieber die Klassiker. :-)

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 7. März 2021 - 9:52 #

Mein Stapel reicht jetzt schon bis ans Lebensende. Da brauche ich nicht noch mehr Oldschool.

Maestro84 19 Megatalent - - 18453 - 7. März 2021 - 10:02 #

Mir fehlen heute dafür die Nerven. Das bemerke ich gerade bei Japano-RPGs. Früher mochte ich die, heute bin ich voll raus.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 7. März 2021 - 10:59 #

Die haben es halt leider auch nicht geschafft, ihre angestaubten Elemente zu modernisieren. Bei Story und Charakteren finde ich die weiterhin besser als westliche Spiele, aber leider hat man halt auch diesen ganzen alten Krempel wie Zufallskämpfe, überkomplizierte Systeme, Grinding und langweilig inszenierte Rundenkämpfe.

Da lobe ich mir Final Fantasy 15, das hat sich stark auf die guten Aspekte von JRPGs fokussiert und die schlechten weitestgehend ausgemistet. Aber gerade das kam wohl nicht gut an, weil Leute bei langjährigen Marken sowas nicht erwarten/wollen.

ich würde echt viel für einen Skip-Button für die Dungeons und Kämpfe in Persona 4 und 5 geben...

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11358 - 7. März 2021 - 14:28 #

Also hättest du jetzt Final Fantasy 7 Remake gesagt, aber FF15... Da muss ich mal Fragen, auf welche guten Aspekte sich FF15 fokussiert hat?

Die Open World hat mich an die Open World von MGS Phantom Pain erinnert - Groß, ohne viel Inhalt zu bieten. Ständig die gleichen Nebenquests, Pilze sammeln und Anzahl x von Monstern töten. Kaum Abwechslung. Gleichzeitig hat man gemerkt, dass das Spiel ab der zweiten Hälfte vermutlich noch viel größer hätte sein sollen. Ganz abgesehen vom gerushten Ende, was man am Ende noch durch Patches 2x verbessert hat. Das Kampfsystem war in Ansätzen nett, konnte man aber so dermaßen exploiten, dass solche Viecher wie der Catoblepas nur noch Trivial waren.

Aber anhand des letzten Absatzes gehe ich davon aus, dass du die Story meinst. Dazu hätte ich mich auch noch auszukotzen: Die Story wurde seltsam erzählt, indem man Schnipsel aus Kingsglaive zwischen den Kapiteln eingefügt hat, ohne den Zusammenhang ein wenig zu erläutern. Das ist so eine typisch moderne Krankheit, eine Story auf möglichst viele Medien aufzuteilen. In diesem Fall Youtube (Brotherhood, um die Partymitglieder besser kennen zu lernen) und Kingsglaive (Grundszenario.) Auch wenn das für die Protagonisten vielleicht klar ist, was da gerade passiert und für mich auch war, weil ich beides vorher konsumiert habe - Geht gar nicht. Das Verschwinden der Charaktere innerhalb der Geschichte wird für Story-DLCs genutzt usw usw. Hey Gladius, woher kommt die Narbe? Das erfährst du in meinem DLC, Noct. Spielt eigentlich keine Rolle mehr für die Story, aber ist es nicht interessant, es zu erfahren? Ich hab mir die Royal-Edition unter anderem dafür gekauft, aber die DLC bis heute noch nachzuholen.

Und ich hab das Spiel bei all dem geflame trotzdem gemocht! Man möchte es kaum glauben. Aber wirklich gut finde ich das Spiel ganz objektiv doch nur in der Grafik.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 15:26 #

Was kann man denn am Kampfsystem exploiten?

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11358 - 7. März 2021 - 21:45 #

Wenn ich mich recht erinnere, gab es (zumindest damals) noch keine Beschränkung in der Item-Nutzung. So konnte man Heil-Items durch spammen. Den Team-Kameraden hoch helfen - Und im Umkehrschluss diese mich - Funktionierte so ohne Konsequenzen. Auf offener Flur konnte man in ausreichend Abstand zum Gegner warpen. Noch dazu haben die Beschwörungen jeden Widerstand im Keim erstickt.

Ich spreche hier aber im Besonderen vom Hauptspiel und dem Ring, den man gegen Ende bekommt. Mit dem Ring konnte man auch die riesige Schildkröte mit ihren Fantastilliarden HP oder den Boss im Sumpf erledigen, den ich mit meinem Level sonst zugegebenermaßen dann aber nicht geschafft hätte ;) Kann natürlich sein, dass sie das mit Royal geändert haben, doch der Ring war einfach übermächtig.

Und bisher ich bin leider nie dazu gekommen, mal einen Durchgang durch Royal zu machen... inklusive der DLCs zu passenden Zeitpunkten. Und ohne zu sehr den Item-Spam oder den Ring auszunutzen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 23:04 #

Ach so meinst du das. Nee, das Item spammen geht immer noch (spiele gerade die Royal). Bin bisher nur einmal Game over gewesen. Sen Ring hab ich noch nicht, aber soweit ich weiss, funktionieren deine Beispiele immer noch.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 7. März 2021 - 15:46 #

Also auf der Pro-Seite hätte ich bei FFXV noch den sehr guten Soundtrack (etwas, womit ich nach dem Weggang von Uematsu nicht mehr gerechnet hätte) und die tollen In-Game-Dialoge innerhalb der Party bzw. generell die „brotrip“-artige Inszenierung gerade in der ersten Open-World-Hälfte.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 18:45 #

Wobei die Party einem mit der Zeit speziell beim Open World umherlaufen schnell auf den Keks gehen kann, da irgendwann nur noch die gleichen Sprüche abgespult werden.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 7. März 2021 - 21:46 #

Das ist mir nicht aufgefallen, ich war eher überrascht, wieviele Sätze die haben und wie natürlich sie im Vergleich zu anderen RGPs wirken.

Einmal klingelte bei einem Begleiter während wir außerhalb einer Quests durch die Welt liefen, das Smartphone, er ging ran, telefonierte und daraus wurde dann später ein Teil der Handlung. Das fand ich schon ziemlich genial.

Allerdings hab ich nur die Hauptquest und interessant klingenden Nebenquests gespielt, die billigen Fetchquests und die ausgeschriebenen Jagden hab ich alle ignoriert, da belanglos, langweilig und unnötig. Das verkürzt die Zeit mit den Begleitern natürlich deutlich.

Und generell... vergleiche mal die Begleiter von FF15 mit denen aus einem Bethesda-Rollenspiel. Das wirkt so als lägen da 20 Jahre Entwicklung zwischen beiden.
Die FF15-Charaktere unterhalten sich untereinander, haben sehr viel Sätze und kommentieren besondere Ereignisse. Und sie machen keinen 20km Umweg, weil eine enge Passage sie mal kurz blockiert hat.

Bethesda-Begleiter haben gefühlt fünf Sätze, die Wegfindung der C&C-Ernter und schauen mich belanglos an, wenn ich gerade einen Endboss einer Quest besiegt habe. Ich hab die immer in meinen Unterkünften abgestellt, weil sie solche massiven Atmosphärekiller waren. Auch wenn die Kämpfe dadurch deutlich schwerer waren.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 23:02 #

Na ja, was alles machen angeht kann ich nicht aus meiner Haut. Führt natürlich dazu dass man irgendwann sehr überpowert ist. Allerdings, und das nervt mich massiv, ich bin grad Lv 57, und bei manchen Jagden kloppe ich trotzdem ewig auf Lv 23 Gegnwr ein. Das ist blöd gemacht. Ausserdem war das mit den wiederholenden Kommentaren nicht so negativ gemeint wie es klingt.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11358 - 7. März 2021 - 22:22 #

Das stimmt. Gerade die Inszenierung, von der Musik bis hin zur Interaktion unter den 4 Freunden, sucht nach wie vor Ihresgleichen. Da kann für mich eigentlich nur sowas wie Persona mithalten, wenn auch auf andere Weise.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 7. März 2021 - 21:50 #

Ich hab's bisher zu so etwa 60% durch, von daher kann ich zum letzten Teil und den DLCs nichts sagen. Muss es mal wieder weiterspielen...

Die Open World hab ich als glaubwürdige Kulisse empfunden, die in vieler Hinsicht an Japan erinnert, was für mich sofort ein Bonus ist. Sie hat das ganze wie einen Roadtrip wirken lassen und man hatte schöne Momente wie diese italienisch angehauchte Stadt, die man von weitem sehen konnte, dann immer näher kam und dann durch den Tunnel am Ende bei ihr ankam.

Das finde ich geil an einer riesigen Welt, das hat mir schon bei der Fahrt nach San Fierro in GTA SA gut gefallen. Da flieht man bei Nacht in einem VW-Bus mit diesem Hippie, fährt bestimmt zehn Minuten lang und dann wird es hell und vor einem taucht im Dunst die neue Stadt auf und mein Beifahrer redet direkt über sie. Hammer!
Eine Welt hingegen mit unnützem generischem Kram vollzustopfen à la Ubisoft mag ich gar nicht, das ist Zeitverschwendung. Deswegen fand ich das bei FF15 so gut - die Welt ist atmosphärisch, aber man muss sie nicht erkunden.

Die generisch wirkenden Nebenquests und Monsterjagden hab ich komplett ignoriert und das als sehr befreiend empfunden. Auch die Echtzeit-Kämpfe sind echt simpel und man muss das System aus allen Elementen nicht perfekt verstehen und hat es trotzdem leicht. Ein Persona 5 hingegen muss man verstanden haben, sonst scheitert man zwangsläufig schon am ersten Dungeon.

Bei den Figuren mochte ich, dass sie erst "Uah, Boygroup!" auslösten, aber einem doch relativ schnell ans Herz gewachsen sind. Diesen Effekt hatte ich bisher ansonsten nur bei "Until Dawn".
Auch wie die Figuren einen begleiten und was sie unterwegs so sagen und machen (z.B. mal ans klingelnde Telefon gehen), hat mir gefallen, wirkte für Videospielverhältnisse ziemlich natürlich und nicht so ätzend wie bspw. Lydia aus Skyrim. Da ich alles Belanglose (Fetchquests, Jagd usw.) ignoriert habe, hatte ich auch kaum Wiederholungen in den Äußerungen.

Was die Kombi mit dem Film angeht - man erlebt das Spiel halt aus der Sicht des Prinzen. Und der weiß von den Ereignissen aus dem Film nichts. Sogesehen ist das Spiel eigentlich sehr authentisch aufgebaut.
Da ich den Film vorher gesehen habe, kann ich aber schwer nachempfinden, wie man das Spiel als Spieler (und nicht der Prinz) empfindet, wenn man die Handlung des Films nicht kennt. Vom Film würde ich auch eher abraten, der ist echt nicht gut.

Ansonsten mochte ich die tolle deutsche Synchro (sehr gut übersetzt, natürliche Sprechweise und nicht die schon 1000x gehörten Sprecher mit ihrer gekünstelten Bühnen- oder Hörbuchsprechweise) und die teilweise grandiose Musik. Hab mir sogar die CD-Version mit vier Discs aus Japan importiert.

Was ich an JRPGs mag, ist das sie meistens eine Handlung gut inszenieren und gut geschriebene Charaktere haben. Auch bei den Welten sind sie kreativer (siehe z.B. Persona 4) als westliche Designer, die halt meistens klassische Fantasywelten à la Tolkien haben. Das deckt Final Fantasy 15 alles gut ab. Was ich an JRPGs nicht mag, sind Rundenkämpfe, unvermeidbare Zufallskämpfe und komplizierte Kampfsysteme, die man unbedingt verstehen muss, da man sonst massiv grinden muss. Und manchmal hat man halt trotzdem noch unvermeidbares Grinding. All das erspart mir FF15.

Herausragend fand ich auch das Roadtrip-Feeling. Man hat oft das Ziel in großer Entfernung vor Augen und kommt immer näher. Aber nicht auf einer direkten Linie, sondern schon mal über Umwege, wo man eine andere Perspektive auf den Zielort bekommt. So ein Level-Foreshadowing machen leider sehr wenige Spiele, ähnlich gut wie FF15 waren für mich da nur GTA San Andreas und Risen.

Letztendlich erzeugt FF15 bei mir auch irgendwie ein wolliges Gefühl, wenn ich es spiele und hat viele Momente, an die ich mich noch gerne erinnere. Das schaffen moderne Spiele kaum noch.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11358 - 7. März 2021 - 22:13 #

Danke für deine ausführliche Schilderung! Tatsächlich sprichst du viele Aspekte an, die auch mir sehr gefallen haben, ich aber inzwischen einfach durch Bitterkeit auf Aspekte des Kampfsystems verdrängt zu haben scheine. Vieles davon habe ich damals im Forum auch angesprochen und wertgeschätzt ;)

Und klar, das ist vor allem die Atmosphäre des Spiels. Der grandiose Soundtrack von Shimomura. Allein Somnus oder Apocalypse Noctis... hach. Oder die vier Jungs, die durch dick und dünn gehen und mir schließlich ans Herz gewachsen sind. Das Boygroup-Argument hatte ich jedoch nie. Insgeheim habe ich doch die Backstreet Boys in der Schule eher abgefeiert :p Ja sogar die deutsche Sprachausgabe, die ich damals in hohen Tönen gelobt habe.

Die Kingsglaive-Cutscene zwischen den Akten hätten sie sich allerdings auch komplett sparen können, dann wäre mir das gar nicht negativ aufgefallen. Wirkt halt stark aufgesetzt, ähnlich eben wie die forcierten "Aussenmissionen"/DLC der Team-Mitglieder, die ich zum Verständnis der Geschichte aber auch nicht gebraucht habe. Ich fühlte mich dennoch, als hätte ich damit definitiv etwas verpasst.

Das Ende haben sie sogar schon verbessert, als ich es gespielt habe. Viele haben das Ende zu Release in meiner Erinnerung als Wirr bezeichnet. Für mich war es dann schon alles bestens erklärt und mit der Royal-Edition haben sie wohl noch einmal einen drauf gelegt. Was ich irgendwann dann doch mit einem zweiten Durchgang würdigen wollte. Inklusive Episode Ardyn und dem Dawn of the Future Buch.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 8. März 2021 - 0:59 #

Muss es endlich mal weiterspielen. Gerade Spiele, die ich sehr gern mag und die lange dauern, lasse ich gern sehr lange liegen, wenn ich mal raus bin. Hab seit 2018 oder so nicht mehr gespielt.

Bin v.a. auf das Ende gespannt, da ich 2019 in Japan war und ein Hotel in Shinjuku hatte. Und die Stadt gegen Ende soll ja sehr inspiriert von diesem Viertel in Tokio sein, was ich jetzt in- und auswendig kenne. Der Kaiserpalast sieht dem Rathaus in Shinjuku auch enorm ähnlich:

https://static1.gamerantimages.com/wordpress/wp-content/uploads/2020/03/Final-Fantasy-XV-citadel-tokyo-gob-building.jpg

Mal sehen, ob es im Kaiserpalast auch ganz oben eine Aussichtsplattform für die Öffentlichkeit gibt. :-)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 23:07 #

Bei den Junga stimme ich dir zu, hätte nicht gedacht dass sie so gut funktionieren. Beim Film allerdings nicht. Ich fand ihn gut, und empfinde im Spiel vieles besser vertändlich als ohne den Film.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 8. März 2021 - 0:50 #

Die Kombi mit dem Film hatte ab und an ihre Momente. Fand es etwas unpassend, wie locker die parallel zur Filmhandlung am Anfang durch die Gegend cruisen und dann kam die erste Verknüpfung, wo sie einiges erfuhren, das fand ich richtig gut. Da hat ein Spieler, der den Film kennt, auf jeden Fall einen gewissen Bonus.

Aber der Film alleine für sich... naja. Kann man schauen, muss man aber nicht. Also wie alle FF-Filme. :-)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 8. März 2021 - 1:24 #

Das stimmt natürlich. :)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130119 - 7. März 2021 - 10:06 #

Mir fehlt da eine neutrale Antwortmöglichkeit, sowas wie „hin und wieder“

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28963 - 7. März 2021 - 15:00 #

Ja, mir auch obwohl ich mit "ja, genauso gut" gestimmt hab.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 7. März 2021 - 18:49 #

Mir auch.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83898 - 8. März 2021 - 0:05 #

Ich schließe mich an.
Es hat manchmal seinen Reiz, aber ich würde es nicht auf eine Stufe oder gar höher stellen als moderne Spiele.

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28815 - 7. März 2021 - 10:16 #

Mir fehlt noch die Antwortmöglichkeit „kommt auf das Genre an“. Rouge Like und super schwere Pixel-Hüpfer brauche ich nicht, bei Metroidvania, Jump&Runs und Rollenspielen mag ich es ganz gerne.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 10:28 #

Da stimme ich zu.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 7. März 2021 - 10:23 #

Je nach Spiel fehlen mir dazu die Reflexe und die Geduld. Bei RPGs ist das aber durchaus okay. Bin also etwas gespalten bei den Antwortmöglichkeiten...

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 10:30 #

Project Triangle Strategy sieht gut aus, solche Spiele vermisse ich. Damit habe ich meine ersten Gehversuche in Sachen Strategie gemacht.
Hatte damals viel Spaß mit FF Tactics, Shining Force, Vandal Hearts & Co.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 7. März 2021 - 10:45 #

Die Games die als Oldschool Beispiele genannt werden sind neumodischer Kram.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 7. März 2021 - 10:49 #

Ziemlich genreabhängig, finde ich.

Ein RPG wie Divinity Original Sin 2 finde ich zwar toll, aber es kann mich nicht so reinziehen wie ein Skyrim oder Witcher 3, einfach durch die Perspektive.

Bei Shootern finde ich oldschool (Doom, Duke, Blood, Shadow Warrior) eher besser.

Wo ich enorm gern wieder den alten Stil hätte, wären Action-Rennspiele. Früher hatte man dort diese Levelschläuche, die man dann grafisch extrem aufwändig gestalten konnte, da die Bewegung sehr limitiert war. Und man konnte sie schön inszenieren mit Sehenswürdigkeiten, Landschaften und Skriptevents.

Die heutigen offen Welten wie bei Forza Horizon finde ich erheblich schlechter. V.a. leidet da auch die Abwechslung, weil man halt nicht Landschaften aus verschiedenen Ländern haben kann. Hätte gern wieder sowas wie Screamer/Bleifuss 2 oder Need for Speed 3 mit moderner Optik.

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 7. März 2021 - 11:32 #

Zu Rennspielen: Ja, ziemlich volle Zustimmung. The Crew war durch die geographisch riesige Welt vermutlich ganz okay, weil ausreichend abwechslungsreich, hat mich aber durch das komische Fahrmodell nach 2-3 Stunden verloren.

Was ich wirklich gern mal wieder spielen würde ist Need for Speed Hot Pursuit 2, das war grafisch schon hübsch und hatte wunderbar abwechslungsreiche Strecken. Gibt es leider nirgendwo digital. Ein Remmake/Remaster von Porsche oder Brennender Asphalt wäre auch gut. Aber Hot Pursuit 2 könnte man vermutlich auch heute noch ohne Augenschmerzen spielen, wenn man es denn finden würde und es unter Windows 10 läuft. Also vermutlich auch nur als Remaster, und das wird wohl nie kommen...

Naja, aus dem Grund jedenfalls spiele ich nur noch Gran Turismo wirklich gerne, weil es da halt auch verschiedene Strecken und kein Open World gibt. Ist halt nur vom Spielstil her was anderes als ein Arcade-Racer.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 12:30 #

Das Fahrmodell gehörte bei The Crew zum Konzept. Wenn die Autos getunt wurden, ging das fahren deutlich besser von der Hand. ;)

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26392 - 7. März 2021 - 17:38 #

Bei The Crew hat mir das cruisen immer sehr viel Spaß gemacht. Ich bin mit einem Kumpel zusammen quer durchs Land gefahren und habe dabei mit ihm gequatscht. Die ganzen Missionen habe ich recht schnell ignoriert.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 7. März 2021 - 18:46 #

Kenn ich, hab ich auch gemacht. Aber die Missionen hab ich alle gemacht, ich mochte die Story, wenngleich total 08/15.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. März 2021 - 15:19 #

Ja, so gern ich auch Forza Horizon spiele, hätte ich gern mal wieder einen Arcade-Racer in Richtung der ersten Need for Speed. So richtig sinnvoll sind Open Worlds in Rennspielen meist eh nicht, werden dann halt dafür genutzt, sie auch mit eher öden Inhalten wie Sammelkram oder sowas wie den Blitzern und Sprungschanzen vollzuklatschen.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 7. März 2021 - 21:59 #

Ja, genau, dieses "Wir strecken die Spielzeit maximal", damit das Spiel in Freundeslisten und Toplisten immer oben steht und dadurch mehr Reichweite hat, geht mir nur noch auf die Nerven. Das ist kein Design für den Spieler, sondern zur Gewinnmaximierung.

Und wenn man die ganze Rechenpower einer PS4 (oder gar PS5 jetzt) in so einen Levelschlauch stecken würde, könnte man eine enorm gute Grafik rausholen. Man denke nur an Spiele wie "Until Dawn", die das ja so machen.

Und damals hatte man halt auch von Marokko über das winterliche Finnland bis hin zur Kirschblütenzeit in Japan alles mögliche an interessanten Strecken. Die Forza-Horizon-Reihe gibt sich zwar Mühe, einzelne Bereiche unterschiedlich zu gestalten, aber sie sind halt zwangsläufig sehr limitiert dabei.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161753 - 7. März 2021 - 11:02 #

Ja, hin und wieder spiele ich so etwas auch sehr gerne. Aber bitte nicht zu pixelig.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26392 - 7. März 2021 - 11:07 #

Ich spiele meistens auch lieber die alten Klassiker, die neuen Spiele reizen mich eher weniger. Natürlich gibt es Ausnahmen wie Thimbleweed Park oder manches Rollenspiel.

Deswegen fehtl mir auch etwas die mittlere Option „Manchmal, hängt einfach davon ab ob mir das Spiel zusagt“.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 7. März 2021 - 11:13 #

Natürlich, moderne Spielekonzepte sind doch oft so öde und voller Leerlauf. Im drölften Openworld-Spiel von A nach B latschen, unterwegs Kram sammeln und sich schließlich einen doofen Dialog und 'ne Cutscene abholen. Das spiel ich doch lieber Chronicon oder Dead Cells. Oder gleich Doom 2.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 7. März 2021 - 11:22 #

Hm, so ganz die passende Antwortoption habe ich hier nicht, ist bei mir schon eher genreabhängig. Solche Spiele wie Doom fand ich schon damals völlig uninteressant, die waren und sind mir einfach zu hektisch und einfach nur ein paar Gegnerhorden in irgendwelchen Levels ist mir zur Motivation auch zu wenig.
Weniger Probleme habe ich mit Oldschool bei JRPGs, solange der Grind nicht zu sehr übertrieben wird. Auch grafisch stören mich 16bit-Pixel-JRPGs überhaupt nicht, die haben im Gegenteil sogar richtig Charme, finde ich.
Grundsätzlich kann ich aber mit Oldschoolmechaniken weniger anfangen, als dass sie mich begeistern können. Daher habe ich „Nein“ gewählt.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 7. März 2021 - 11:49 #

Kommt für mich primär auf die Qualität an. Ion Fury hab ich auch gern gezockt, aber deswegen raste ich nicht automatisch aus, wenn wieder ein Shooter im Uralt-Look angekündigt wird. Wer einfach nur versucht mit der Nostalgie-Keule einzucashen, kann mir weg bleiben.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469388 - 7. März 2021 - 12:16 #

Die Frage ist halt immer, was ist "nach Oldschool-Art"? Ein schweres Spiel im Pixel-Look? Ein schweres Spiel im Pixel-Look mit Komfortmängeln? Reicht die Kombi Pixel-Look und Bullethell? Was, wenn die Bullethell 3D-Grafik hat? Ist Hexfeld-Rundentaktik mit Krümelgrafik automatisch Oldschool? Ich habe mich mal vorsichtig für "Wenn ich Oldschool will, spiele ich Klassiker" entschieden, aber so ganz sicher bin ich nicht. Genau genommen spiele ich Spiele, wenn sie mir gefallen :-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61473 - 7. März 2021 - 12:30 #

Ja, ich mag auf Oldschool getrimmte Spiele.

Mit den vielfach beschränkten Klassikern haben die Spiele im Retro-Look aber selten etwas zu tun. Sie bieten viel ausgefeiltere und komplexere Spielmechaniken, lassen sich besser steuern, weisen neumodische Komfortfunktionen (Automap statt Mathe-Papier, Speicheroptionen, Steuerungskonfiguration) und so vieles mehr von Werk auf.

Sie sehen halt pixelig aus und scheinen minimalistisch, für mich stecken sie mit abgesetzter Nostalgiebrille die Klassiker jedoch locker in die Tasche.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 7. März 2021 - 12:43 #

Ich mag Old-Skool Spiele, auch weil moderne Spiele, gerade aus dem Triple-A Bereich, mit Spielmechaniken so vollgestopft sind, dass es gerade zu erfrischend ist, ein ein wenige simpleres Spiel zu spielen, wo ich meine immer noch ganz ordentlichen Reflexe zur Schaue stellen kann.
Beim Retro-Look bin ich gespalten, der ist häufig nicht so mein Ding. Ich glaube, viele Designer verstehen nicht, dass die alten Spiele nicht wegen, sondern trotz der Grafik so gut waren - einfach einen alten Stil zu imitieren ohne wirklich zu verstehen, warum es so gut war, sieht dann einfach nicht gut aus.

rammmses 22 Motivator - P - 32639 - 7. März 2021 - 12:57 #

Also ganz Old-School im Sinne von Pixelbrei und Arcade brauche ich nicht. Aber vorsichtige Modernisierungen, die sich aber sehr genau anschauen, was früher eigentlich gut war und das gekonnt in ein modernes Spiel packen, sehr gern. Also Wasteland 3 zum Beispiel finde ich gelungen oder das 2016er Doom hat auch was.

paschalis 31 Gamer-Veteran - P - 445529 - 7. März 2021 - 13:04 #

Ich habe "Ja, gefällt mir genau so gut wie andere aktuelle Spiele" gewählt. Von denen sagen mir manche zu, manche nicht, und genauso verhält es sich mit Oldschool-Spielen.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 7. März 2021 - 13:27 #

Da ich mit SNES und Amiga groß geworden bin, kriegen mich Spiele mit Oldschool-Look sofort, selbst wenn sie Genres angehören, mit denen ich nichts anfangen kann. Die Grafik von Octopath Traveler oder Bravely Default 2 sprechen meiner Meinung nach für sich, die sind für mich auch in Zeiten von Cyberpunk klare Highlights.

Paxy 17 Shapeshifter - - 6266 - 7. März 2021 - 14:05 #

Für mich persönlich spiele ich Point and Click Adventure wie Monkey Island 2 oder Day of Tentacle lieber als die mit moderner Grafik.
Unabhängig von den Rätseln, die Grafik ist für mich irgendwie angenehmer für dieses Genre.

Ein Doom würde ich aber mir der Kneifzange nicht mehr anpacken. In Moderner 3D Grafik...vieleicht.

Heute Pixellook spiele sehe ja auch schon besser aus als damalige, also die Animationen sind meist besser und dann kann ich damit auch was anfangen. Diese Spiele "altern" (im Sinne von ästetisch) für mich auch nicht so flott.

Ein Xcom von 1994 liebe ich, würden Sie das nochmal genauso aber grafisch etwas aufhübschen und mit größerer Auflösung auf den Markt werfen. Ich würde es wieder kaufen.(auch wenn das neue XCom auch super ist)

Oder Flashback...ach ich sehe gerade da gibts einen 2013 remake. ja sowas in der Art ^^

Spielschwierigkeit oder Mechanik ist halt abhängig.

Ich wünsche mir kein Warcraft 2 oder Command And Conquer zurück, das geht heute wirklich besser.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11358 - 7. März 2021 - 14:26 #

Mit vielen "modernen alten" Hüpfspielen kann ich nichts anfangen. Das ist mir zu hässlich und zu sehr aufs Gameplay fokussiert. Ich muss da immer an die tollen Landschaften eines Yoshi's Island denken mit seinen verschiedenen Layern und wunderschönen Sprites. Und bei sowas hat man eckige Plattformen, eckiges alles. Da würde ich stellenweise sogar meinen alten GameBoy bevorzugen.

Anders sieht es bei sowas wie Valheim aus. Das ist zwar auch gewollt hässlich wie ein PS1 Spiel, ohne die zittrigen Wände, aber bietet gleichzeitig auch eine wahnsinnig schöne Lichtatmosphäre und, für ein Crafting-Spiel, einen motivierenden Fortschritt und durchdachte Systeme, die modern wie auch bekannt sind. Ein Titel, den ich gerade außergewöhnlich gerne spiele.

Allein mit Oldschool-Gaming hat man mich allerdings auch. Klassisches Rollenspiel-Design in moderner Optik? Ein Chrono Trigger in moderner Optik? Würde ich ein Level- und Questsystem von Morrowind mit aufpoliertem Kampfsystem und Grafik spielen? Dragon Quest XI, wenn die Version ohne S im Namen vernünftige Musik hätte? Darauf lasse ich mich gerne ein!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. März 2021 - 15:00 #

Kommt bei mir auf das Genre an. Bei Adventures zum Beispiel hätte ich gerne mehr Oldschool, denn da gefällt mir der Trend nicht, dass es fast nur noch Story-getriebene Adventures ohne Rätsel gibt (auch wenn ich solche auch gerne mal spiele). Bei Shootern hingegen kann ich null mit dem Oldschool-Trend anfangen. Kann darum keine eindeutige Antwort geben und würde darum sagen, Oldschool-Spiele stehen bei mir insgesamt betrachtet gleichberechtigt neben modernen. ;)

Kendrick 11 Forenversteher - 616 - 7. März 2021 - 16:58 #

Ich find solche Spiele meist flach. So richtig ernsthaft versucht ja sowieso kaum jemand ein tolles Spiel abzuliefern, sie glauben, für die Schablone alleine würden sie schon genug Anerkennung kriegen. Einen verpixelten "Retro"-Look kann ich überhaupt nicht leiden, außer es ist nicht so extrem und täuscht nur geschickt über wirkliche Limitierungen im Aufwand für die Grafik hinweg.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 7. März 2021 - 19:14 #

Leider gar nicht so selten, das mit dem flachen Spiel.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 9:20 #

Das ist tatsächlich ein Problem der Medien-Industrie, dass die erzählerisch anspruchsvollen Titel nicht den Erfolg feiern, den die offensichtlich flachen Geschichten erreichen. Das werfe ich aber eher nicht den Produzenten vor, denn würde der Markt das hergeben, wären die Gelder für die besten Story-Writer ja viel höher.

Es gibt aber solche Titel, wie z.B. Control von Remedy, ein fantastisches Spiel über Kontrolle, Ideologe, Weltbilder, Behörden, Täuschung und Instrumentalisierung, so gut verpackt, dass selbst viele Tester und Journalisten glaubten, es wäre einfach nur "Geschwurbel".

Death Stranding halte ich auch für einen Titel, der trotz der lahmen Mechanik erzählerisch sehr weit geht und uns etwas erzählt über Chancen und Risiken von Vernetzung, Globalisierung, Gleichmacherei, Instrumentalisierung und den Verlust der Bodenständigkeit, über Körper, Seele, Feindbilder und Toleranz. Vermutlich schon viel zu viel für ein einziges Machwerk.

Ja, es gibt diese und sie werden vielleicht gar nicht in ihrer Ganzheit gewürdigt, auch nicht von den Testern.

Bei Kinofilmen sieht es von den Verhältnissen nicht viel anders aus.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 8. März 2021 - 9:39 #

Ich bin mir nicht sicher, ob Kendrick mit flach nicht eher ein wenig ausgefeiltes Gameplay meinte.

Eine Story mit quasi literarischem Anspruch, den ich Death Stranding durchaus zusprechen würde, kann wahrscheinlich nur auf einer sekundären Ebene umgesetzt werden, muss also für den Spieler optional verständlich sein. In erster Linie muss es halt doch als Spiel mit ansprechendem Gameplay funktionieren.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 9:42 #

Das sehe ich genauso. Wenn das Gameplay nicht trägt, wird man die Story mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bis zu Ende erleben. Sie bleibt somit sekundär.

Maestro84 19 Megatalent - - 18453 - 8. März 2021 - 10:12 #

Da gehe ich mit. Für tolle Geschichten lese ich Bücher oder schaue ich Filme, ein Spiel muss in erster Linie spielerisch tragen.

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - 8092 - 7. März 2021 - 18:45 #

Kommt auf das Spiel an ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. März 2021 - 18:54 #

Ich tue mich mit der Begrifflichkeit "Old school" immer etwas schwer. Ich bevorzuge es bei Shootern, wenn es Healthpacks statt einem 5 Sekunden Autoheal gibt. Bei einem Team - RPG will ich auch nicht mehr selbst ständig auswählen müssen, wer eine Tür knackt. Da soll einfach der Charakter mit dem höchsten Wert automatisch hin traben.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 7. März 2021 - 23:23 #

Grundsätzlich tendiere ich eher zur Oldschool-Machart, aber es kommt bei mir, wie bei so vielen hier, ganz aufs Genre an. Und in den jeweiligen Genres aufs Spiel. Gewisse Komfortfunktionen mag ich nicht missen, und Pixellook kann auch irgendwann nerven oder einfach nur hässlich sein. Siehe Loop Hero, das würde ich mit der Kneifzange nich anpacken obwohl das Spielprinzip recht interessant klingt.
Das Gegenbeispiel wäre Mainframe Defenders, das hat mich mit seinem sehr oldschooligen Spielprinzip und der passenden 80er-Jahre Grafik sofort gepackt (obwohl ich da recht schnell die Filter ausgeschaltet habe, das war doch zuviel des Guten).
Eins der wenigen modernen Spiele die ich momentan im Auge behalte ist Diablo 4, welches auf nem ziemlich oldschooligen Prinzip basiert. Andererseits reizt mich Diablo 2 Resurrected fast garnicht, das ist mir dann trotz aufgemotzter Grafik wieder ZU oldschoolig für's Hack'n'Slash Genre.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83898 - 8. März 2021 - 0:03 #

Oldschool-Gameplay gerne, Oldschool-Grafik muss dann aber nicht sein. ;-)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 8. März 2021 - 2:05 #

Oldschool-Taktik, Oldschool-RPG und Oldschool-4X-Strategie sehr gerne! Wenn dabei dann viel Zeit/Geld in die Mechanik gesteckt wird, stört es mich auch nicht, wenn die Grafik altbacken ist.

Aber Shooter und Racing spiele ich lieber in modern.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 9:10 #

Beim Shooter bin ich da nicht sicher. Ja, so ein moderner Shooter wie Rage 2 oder Doom Eternal hat definitiv seine Reize mit dem Dash, den Greiftechniken, den Parcour-Elementen... zugegeben. Aber das schnelle Shooter-Gameplay ist ja aus meiner Sicht eher oldschool, um neue Elemente erweitert.

Die "modernen" Shooter waren aus meiner Sicht diese Deckungs-Shooter mit Selbstheilung. Und auch wenn das in der Halo-Serie perfektioniert wurde und sich sogar ganz gut anfühlt, erreicht man da nie den Adrenalin-Kick eines Doom-Eternal, mal abgesehen von der perfektionierten Technologie mit der schnellen Vulkan-API, den vielen Details bei trotzdem konstant hoher und vor allen Dingen recht stabilen Frame-Raten.

Das sind tatsächlich die Meisterwerke der FPS-Branche, aus meiner Nerd-Sicht :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 8. März 2021 - 9:32 #

Der Adrenalin Kick entsteht bei den moderneren Shootern wohl eher im MP, sei es als taktisches Coop oder inmitten von guten Spielern im PvP.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 9:38 #

Ja, das kann ich nachvollziehen. L4D2 hat schon im Koop ordentlich Adrenalin versprüht, aber war dann irgendwann nervig, wenn man die Karten und strategischen Möglichkeiten sehr gut kannte und immer wieder auf Leute traf, die da nur rumblödelten und damit das ganze Team gefährdeten.

Im Single-Modus kann ich einfach mal kurz rein spielen und es ausmachen, ohne das einer sauer auf mich ist.

Trotz einiger spaßigen Ausflüge in die MP-Welt, bin ich dort nicht hängen geblieben. Schon die Wartezeiten in Lobbies sind nicht so mein Ding :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 8. März 2021 - 9:45 #

Bin da mittlerweile auch weit draußen, schaue aber meiner Tochter ganz gerne ein paar Minuten beim Zocken zu. Da spielen heute so viel kommunikative Ebenen rein, dass mich meine SP Spiele manchmal fast schon etwas autistisch anmuten ;)

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 10:15 #

Ich klinge jetzt vielleicht so wie die Großeltern früher, wenn ich sage: Wir haben damals Suchen und Verstecken gespielt oder ich habe Kreide in Socken gemacht und Federn dran, um andere abzuwerfen, quasi ein Vorgänger zu Laser-Tag-Spielen und wir haben Höhlen erkundet und haben Blödsinn gemacht, wie: wer kann die meisten Rollen unter Wasser machen, haben Baumhäuser gebaut und Holz geschnitzt und dabei in echt kommuniziert :)

In den Online-Spielen erlebe ich dann Leute die aggressiv sind, beleidigen, sich über andere stellen und bescheuerte und übertriebene Abkürzungen wie ROFL und LOL nutzen und hey, keiner rollt da wirklich lachend über den Flur, wetten?

Der Respekt, den wir vor den Großen im echten Leben hatten, der existiert in Online-Spielen auch nicht.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24309 - 8. März 2021 - 10:24 #

Das Toxische gibt es sicher, aber, wie bei meinen Kindern, eben auch die freundliche Clique die sich übers Onlinespielen zusammengefunden hat, und sich dann auch gelegentlich im RL trifft.
Hat mich zwar schon nervös gemacht, als meine Tochter da hin fuhr und habe erstmal die Eltern der anderen kontaktiert. Aber alles gut. Mein Sohn und seine Online-kumpels treffen sich ebenfalls an verschiedenen Orten in D. Also normalerweise. Ich schau mir das ganz interessiert an, weil mich diese ganz andere Art der Vertrauensbildung fasziniert die ja dann doch sehr gesprächsorientiert abläuft, während nebenbei Zombies geschlachtet werden ;)

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 8. März 2021 - 12:19 #

Wenn dich ein ausgesprochenes ROFL stört, lies dir erst mal das durch:
https://www.quora.com/Why-do-the-Japanese-use-the-character-草-as-lol-when-the-meaning-of-the-kanji-is-grass

Da sind wir hierzulande noch relativ harmlos unterwegs. :-)

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 12:29 #

Sehr interessant und eigentlich etwas cleverer, denn da ist nochmal eine gedankliche Klammer um die Klammer.

Was mich daran gestört hat: Dieses "Lachen" war ja sehr oft unpassend. Im Grunde wird es gerne benutzt, um jemanden zu erniedrigen, wenn man z.B. seine Meinung nicht mag. Es hat dann nichts mit Humor zu tun, sondern wird als Instrument für Sticheleien angewandt und muss sich doch dann für die Betroffenen auch eher negativ auf dem Bildschirm lesen.

Damit ist auch eine inhaltliche Diskussion sofort beendet. Man "lacht" darüber und fertig. Alle Fronten sind klar gestellt. Keine weitere Argumentation wird mehr akzeptiert.

Das klingt nicht nur fest betoniert im Kopf, sondern ist auch eher arrogant als tolerant.

Nun gut, sicher wollen Andere auch einfach nur "lollen", weil sie Freude haben. Schwer diese Unterschiede an dem gleichen Symbol zu erkennen, nicht wahr? Wir hatten dafür zum Glück noch Körpersprache, Gestik und Mimik.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 8. März 2021 - 13:01 #

Naja, in meiner Kindheit, die ich ähnlich wie du verbracht habe, gab es aber auch Idiotenkinder, die in der Realität vergleichbar wie das LOL reagiert haben. Da war's halt ein "Nänänänä" oder ein "gaaaaar niiiiicht". 草

Online ist die Hemmschwelle sicher etwas niedriger, aber letztendlich hängt es eher an den Personen als am Medium.

Online werden sich sicher ebenfalls im Lauf der Zeit soziale Normen etablieren, die sowas im Zaum halten. Sieht man ja schon an Foren und Social Media, wo heute Bewertungen etabliert sind, das war vor zehn Jahren noch viel seltener.

Solche Phänomene wie Donald Trump haben die Social Networks auch dazu gebracht, stärker über Sanktionen gegen User nachzudenken und während die QAnon-Spinner vor einem Jahr noch problemlos ihren hirnverbrannten Schwachsinn überall posten konnten, geht das heute nicht mehr. Das Internet ist halt noch ein relativ junges Medium (keine 20 Jahre als Massenmedium) und das muss sich noch alles etablieren.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 14:12 #

Das ist interessant, weil Du hier einen Punkt bringst, den ich differenziert sehe. Höfliche Umgangsformen sind mir wichtig und da hätte ich nichts gegen ein strengeres Moderieren. Aber wenn Leute irgend einen Quatsch wie QAnon oder Scientology verbreiten wollen, kann ich das ja selbständig ignorieren. Dafür brauche ich keinen Moderator, abgesehen davon, dass es eine Regel geben könnte, die Themen verhindert, wenn sie zu weit vom Ursprungspost abweichen, so wie vermutlich unsere Diskussion das gerade macht... also die typischen Abschweifer, die entstehen, wenn man Gedanken und Gefühlen etwas Raum gibt.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 8. März 2021 - 9:06 #

Es ist komisch, aber mit den Reflexen klappt das noch. Und tatsächlich haben die neuen langsamen Spiele auch ihren Reiz. Hey, dieses Death Stranding sieht am PC sowas von unglaublich detailliert aus. Bei den ersten Szenen dachte ich, das wäre ein Film. Aber schlussendlich ist das Gameplay eher etwas für abends, kurz vorm Einschlafen, meditativ.

So ein Rage2, Doom Eternal oder Prodeus muss man spielen, wenn man wach und aufmerksam ist. Das ist eben eine andere Art von Spiel, die mir mehr liegt, weil man das auch mal schnell zwischendurch zocken kann, in der Zeitspanne, wo sich ein Deathstranding noch immer in der ewig langen Zwischensequenz befindet oder wo der Postbote noch unter der Dusche steht und im Lautsprecher irgend etwas zu seinen Blutwerten verkündet wird.

Und ich bin mir nicht sicher ob die meisten Spieler auch bei dem Erzählerischen die tiefgründigen Hintergründe über die Gefahren und Chancen von Vernetzung, Globalisierung und der Instrumentalisierung von Kindern im Detail analysieren, ob sie darüber nachdenken, was die beiden Seiten der Lebenden und der Toten darstellen sollen, wenn sie das Spiel im Halbschlaf abends vor sich hin dösen :)

crux 17 Shapeshifter - P - 8900 - 8. März 2021 - 19:49 #

Die Frage ist schwierig zu beantworten, denn es gibt eine Menge Achsen, auf denen ein Spiel retro sein kann oder nicht. Letztendlich: es kommt auf die Qualitaet insgesamt an. Pillars of Eternity ist so ein Beispiel, das war im Prinzip sehr schoen gemacht und hat mir in Sachen Interface und Grafik sehr gefallen - aber inhaltlich war es halt schwach. Da spiele ich lieber noch einmal Baldur's Gate 2. Das hat eine wichtige Retro-Tugend: von vorne bis hinten kein Leerlauf.

Pixelgrafik von 1990 im Stil der Bitmap Brothers (Xenon 2 oder Speedball 2) ist immer noch fantastisch, und von modernen Imitaten meist unerreicht. Aber wenn sich Grafiker wirklich Muehe geben, kann das auch heute noch gefallen. Im Moment spiele ich gerade Crosscode, und das ist pixelig, aber recht huebsch. Dead Cells ist auch pixelig, aber nicht wirklich retro - dafuer hat es zu viele Farben. Sieht in meinen Augen klasse aus.

In Sachen Shootern schaue ich sehr gerne auf die Klassiker der 90er zurueck, und Quake oder DN3D werfe ich immer noch immer mal wieder gerne an. Moderne Deckungsshooter mit einem Haufen RPG-Gedoens finde ich meistens Gruetze. Ist Doom 2016 jetzt retro, weil es sich auf ein paar Kerntugenden besinnt? Das fand ich prima. Aber auch wenn ich die alten Klassiker sehr mag, habe ich bei Sachen wie Dusk noch nicht zugegriffen, weil mir die Optik nicht gefaellt. Retro gerne, aber das Level von glquake sollte es mindestens schon haben.