Jan Tomaszewski sagt Windows Goodbye

Spielen unter Linux, Steam + Proton: So geht's (+Video)

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Jan 3222 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10
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4. Januar 2021 - 13:14 — vor 3 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Alternative Betriebssysteme haben es schwer, sich beim Gaming gegen Windows durchzusetzen. Theoretisch läuft so ziemlich alles auch unter Linux, aber in der Praxis? Ja, auch in der Praxis! Wie? So.
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Microsofts Betriebssysteme sind seit 1990 Bestandteil meiner Gaming-Biografie. MS-DOS, Windows 95, 2000, XP, 7 und zuletzt Windows 10. Alle genutzt. Nun ist Schluss!

Denn im November 2020 reduziert Windows-Update den Nutzwert meines Spiele-PCs auf den eines Knicklichts. Nur die Strom-LED leuchtet noch. Firmware unvollständig aktualisiert. Zum Glück ein Garantiefall, denke ich da noch.

Im Austauschgerät wird innerhalb von Millisekunden die Windows-Lizenz für ungültig erklärt und maschinell kühl attestiert, dass ich kürzlich die Hardware geändert hätte. Reanimierung nur mit einem Microsoft-Konto. Also dem Konto, das Microsoft seit Juli 2020 als Geisel nimmt. Weil irgendein überlegener Machine-Learning-Algorithmus "illegale Aktivitäten" beim Spielen der Single-Player-Version von Halo - The Masterchief Collection (im Kurztest) diagnostiziert hat. Als Lösegeld wird die Herausgabe meiner Handy-Nummer verlangt. Schönes Konto, was Sie da haben. Wäre doch schade, wenn dem etwas zustößt. Kein, wie sich herausstellt, Einzelfall. Es ist an der Zeit, das Windows-Ökosystem zu verlassen.

Su(peruser)do: Proton hat alles verändert

Dass Windows alternativlos für PC-Gaming ist, wissen wir alle. Was alle vielleicht noch nicht wissen, ist dass das nicht mehr stimmt. Zumindest nicht mehr so ganz. Denn was Valve Software am 21. August 2018 in die Welt setzt, hat viel verändert. Der Reihe nach: Das Wunderkind heißt Proton.

Proton ist, technisch abstrahiert, eine Windows-kompatible Laufzeitumgebung. Praktisch bedeutet es, dass Windows-Spiele damit auf anderen Betriebssystemen laufen. Proton ist nach seinen zwei jungen Jahren so rasant erwachsen, dass Industrie-Schwergewichte wie CD Projekt Red, id Software oder Denuvo es in die Entwicklung und ihre Entscheidungen einbeziehen. Protondb.com, wo Linux-Gaming-Pioniere Erfahrungen und Tipps teilen, strotzt vor eindrucksvollen Statistiken: Sechs der zehn aktuell meistgespielten Steam-Titel und 91 der Steam-Top-100 laufen. 13.127 Spiele insgesamt.

Meine 
Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass das Gros an Spielen tatsächlich Click & Play ist. Vereinzelt sind Launch-Parameter nötig, um Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Andere Titel haben bleibende Macken, die bislang ungelöst sind. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes (im Kurztest) war noch bis vor wenigen Monaten so ein Kandidat. Jetzt lässt es sich tadellos spielen. Protondb.com gibt über alles Aufschluss. Mit Ausnahme von einem einzigen Titel laufen alle bislang getesteten Spiele aus meiner (zugegeben recht übersichtlichen) Steam-Bibliothek.

Spielen unter Linux: Einfach dank Pop! OS

Vorab gut informiert, kann es bedenkenlos losgehen: Wer schon mal ein Windows installiert hat, für den ist die Installation von Linux trivial einfach. Einsteigern sei hiermit Pop!_OS empfohlen. Wer es Cutting-Edge mag, greift zu Manjaro. Es gibt keinerlei Account-Zwang. Apps holt man sich, wie auf dem Handy, per Klick aus dem App-Store. Aktuelle Grafikkarten-Treiber sind schon dabei und bleiben automagisch auf dem neuesten Stand. Malware-, Anti-Viren-, Privacy- oder sonstige Instandhaltungs-Krücken bedarf es nicht.

Steam nennt seine Wunderkind-Funktion, vielleicht in Anlehnung an das Google-Pendant, schlicht Steam Play. Es ist standardmäßig aktiv. Und sobald eine Zusatz-Option gewählt wird, steht damit der gesamte Katalog zur Verfügung – inklusive der Windows-only-Titel. Insgesamt überzeugt Steams Linux-Version mit Funktions-Parität zur Windows-Variante.

Die Spiele-Performance an sich ist laut zahlreicher Benchmarks auf Windows-Niveau, Hardware-Anforderungen bleiben gleich. Es macht auch keinen Unterschied, ob ihr Linux nutzt und eure Freunde und Bekannten noch Windows verwenden – ihr könnt mit- beziehungsweise gegeneinander zocken. Playstation-Controller agieren kabellos; den PS5-DualSense-Treiber hat Sony kürzlich für Linux freigegeben. Microsofts Xbox-Controller dürften vermutlich ähnlich gut funktionieren.

Glorious Eggroll: auf "ST" achten

Mit Glorious Eggroll (zum Download) stehen zudem bemerkenswert aktuelle Proton-Modifikationen ganz unkompliziert bereit. Sie sind den in Steam bereits enthaltenen Varianten teils um Monate voraus. Speziell wenn es um Bugs in einzelnen Titeln geht.  Fingerzeig: Es gibt experimentelle und stabile Versionen. Zu unterscheiden am Kürzel "ST" für "stable", wie etwa in Proton-5.9-GE-8-ST. Und damit nicht genug. 

Valves Ökosystem treibt weitere Blüten. Denn Proton ist auch außerhalb von Steam verwendbar. Beispielweise in Lutris. Das ist eine App, die unter anderem Battle.net oder auch den Epic Games Store in Linux nutzbar macht, und die darin enthaltenen Games. Allerdings ist Lutris, verglichen mit Steam Play, so gar nicht intuitiv zu bedienen. Noch nicht.

Wer also Freude am Basteln, Faszination für Neues oder noch keine guten Vorsätze für 2021 hat, dem sei hiermit diese neue Welt der Möglichkeiten näher gebracht. Denn, um es abschließend mit den Worten von Friedrich Sieburg zu sagen:

Solange der Mensch spielt, ist er frei.


Es wäre schade, wenn das nicht so bliebe.

Video:

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 4. Januar 2021 - 13:14 #

Viel Spaß beim Ausprobieren (ggf.)!

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 4. Januar 2021 - 13:26 #

Vielen Dank für den Einblick. Meinen Umstieg auf Linux habe ich terminiert, sobald mein Windows 8.1 nicht mehr unterstütz wird. In der Vergangenheit war mein Homebankingprogramm der Hinderungsgrund. Der ist inzwischen weggefallen. Aber ich wollte nicht einfach so wechseln um des Wechselns Willen.

Kannst Du auch etwas zu Ubuntu und / oder GoG sagen? Beim Umstieg wird meist ersteres empfohlen und ich habe eine recht umfangreiche Bibliothek bei GoG.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 4. Januar 2021 - 13:36 #

Theoretisch kannst du dir jedes beliebige Linux raussuchen. Die entsprechenden Softwarepakte kannst du dir einfach nachinstallieren. Zumindest laut Google unterstützt GOG Linux seit längerem. Ich muss es aber die Tage mal ausprobieren. Bislang habe ich unter Linux nur gearbeitet und Windows zum zocken genutzt.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 4. Januar 2021 - 14:13 #

I beg to differ. Von den großen Allzweckdistris kann man sich jede raussuchen. Die spezialisierten Linux-Distris, wie etwa Kali oder Parrot im Security-Bereich, haben dann einiges nicht dabei, was man zum Zocken bräuchte. Man kann es nachinstallieren, klar, aber hat u. U. auch Probleme die man sonst nicht hätte. Und von Gentoo würde ich Anfängern eher abraten, wenn es noch so sein sollte wie vor 10 Jahren. Ich hab viel dadurch gelernt, aber wenn man für sein LibreOffice 2 Tage auf einem Laptop compiled ist es doch ein wenig anstrengend. ;)

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 14:22 #

Ich glaube nicht, dass ein Anfänger aus Versehen ein Kali installiert, von daher habt Ihr beide Recht. Die Auswahl bei den Allzweckdistris ist ja nun auch wirklich schon groß genug:
Ubuntu/Kubuntu/etc., Mint, Debian, OpenSuse Leap/Tumbleweed, Fedora Workstation, Manjaro, MX, SteamOS... wir können ewig weiter machen und alles hat Vor- und Nachteile und ist noch nicht mal in der Nische beheimatet. OK, SteamOS wohl schon...

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7903 - 4. Januar 2021 - 13:49 #

Ubuntu empfiehlt sich weniger aus technischen Gründen, sondern mehr weil es mit eine der größten Nutzerbasen hat (die sich für Spiele interessieren könnten) und sich mit vielen anderen Varianten (z.B. Mint), Debian als Vater/Mutter teilt > die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass jemand schon mal das Problem hatte, welches einen selbst gerade plagt.
GOG vernachlässigt den Support für Linux leider sehr stark in den letzten zwei Jahren, inkl. keinem Sup(port) für Galaxy 2 für Linux. Es gibt aber Leute, die Galaxy 2 mit Hilfe von Lutris unter Linux betreiben.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 4. Januar 2021 - 14:07 #

Wie @thatgui schon sagt, ist Ubuntu ganz großartig, weil es eine riesige (dt./eng.) Support-Community hat. Du wirst stets Antworten finden, wenn doch mal etwas nicht passt. Nebenbei: Pop!_OS nutzt Ubuntu als Basis.

Zu GoG kann ich nur sagen, dass es recht komfortabel via Lutris unterstützt wird. Du kannst alternativ auch Spiel X von GoG ziehen, die Dateien irgendwo hin entpacken und es anschließend in Steam einbinden. Klingt komplizierter als es ist :P

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 14:07 #

Ich nutze für die Gog Spiele die Community und die Software von lutris.net - Wenn man da sein Gog Konto verknüpft, dann kümmert sich die Software um Download, Installation, Verwaltung und Start der Spiele. Klappt nicht in 100% der Fälle, aber seeeeehr oft. Und im Hintergrund wird das gleiche Wine und Proton genutzt, wie es auch Steam tut. Das ist ja das Schöne an Open Source, ein Stück Software kann an vielen Stellen wiederverwendet werden.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 4. Januar 2021 - 13:34 #

Muss ich mal ausprobieren ob spielen inzwischen wirklich gut unter Linux geht. Windows ist einfach ein nerviges Stück Software. Leider sind einfach zu viele Dinge noch darauf optimiert. Auch sind viele Linuxversionen ohne entsprechende Kenntnisse nur sehr eingeschränkt nutzbar. Okay das Problem hat Windows inzwischen auch. Für Laien stelle ich mir den Umstieg aber schwer vor

Sokar 24 Trolljäger - - 48151 - 4. Januar 2021 - 14:08 #

Ich hab vor ein paar Monaten Manjaro auf meinem Notebook installiert, und das lief trotz recht neuem 4700U erstaunlich gut, hab gerade mit der Treiberunterstützung aus der Vergangenheit eher anderes erwartet.
Der Steam-Client läuft im Prinzip out of the Box fast überall. Spiele hab ich einige durchprobiert, die auch recht gut liefen, hab kaum einen Unterschied zu Windows gemerkt. Sowohl bei Nativen Spielen wie Civ5 als auch reinen Windows-Spiele via Proton. Es läuft nicht alles, da muss man in der Tat etwas rumprobieren, auch unterschiedliche Proton-Versionen können einen Unterschied machen. ProtonDB ist schonmal eine gute Anlaufstelle.
Auf dem PC läuft noch Windows, und um einen Dual-Boot werde ich über kurz oder lang nicht herum kommen, aber wenn Linux zumindest mein primäres OS ist wäre mir das schon genug.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 4. Januar 2021 - 15:25 #

Linux installieren kann jeder.

Ob ein normaler Mensch, der sein System einfach nur benutzen will, und mit "IT" nix am Hut hat, mit Linux-typischen Problemen klarkommt, etwa bei einem System-Upgrade, wage ich zu bezweifeln. Nur mal aus Spaß per Copy + Paste ein firmeninterner Slack-Chat-Verlauf zum Thema "Ubuntu-Upgrade 18.04 aus 20.04", vom April 2020:

"Upgrade bricht ab wegen Python-Konflikten und hinterläßt einen Trümmerhaufen. python2.7 muß anschließend händisch entfernt werden, damit's überhaupt weitergeht"

"systemd-Service timidity blockiert Sound unter KDE (-> maskieren, disablen)
pulseaudio startet nicht automatisch -> kein Sound unter KDE, solange es nicht händisch gestartet wird"

"akonadi bekommt die SSL-Verbindung zum Exchange nicht mehr hin. Stammzertifikat der LAN-Service-CA ist aber vorhanden. Mail- und Kalenderzugriff per kontact damit nicht mehr möglich (libssl?)"

"GNOME als Alternative könnt Ihr knicken, kein einziger Clipboard-Manager funktioniert richtig. parcellite reagiert nicht auf Hotkeys, clipit stirbt mit Segfault, "Clipboard Indicator" kann nicht mit dem PRIMARY-Clipbaord umgehen (also Kopieren durch Markieren)"

Jan Freier Redakteur - 3222 - 4. Januar 2021 - 16:11 #

Sind das wirklich "Linux-typische" Probleme eines Desktop-Users? Exchange? Python2 end-of-life? Clipboard-Manager?

Wenn es im Firmeneinsatz ist, warum dann eine LTS alle zwei Jahre upgraden? Das klingt nach IT-Fail *duckweg*

Bluff Eversmoking (unregistriert) 4. Januar 2021 - 19:16 #

Wenn das Upgrade mit kaputten Paketabhängigkeiten mittendrin krepiert, dann möchte ich mal sehen, wie ein normaler Benutzer dann noch weiterkommt. Und wieviel Lust er dann noch verspürt, ein solches System weiterzubenutzen. Oder andere lustige Probleme: Init-System ändert sich, und die Kiste hängt irgendwo beim Booten. Der Compositor ändert sich, und der propritäre Grafiktreiber geht auf einmal nicht mehr.

Und das sind leider keine exotischen Ausnahmeprobleme. Und auch keine Probleme im Unternehmensumfeld, die Leute vom Fach mal eben repariert bekommen. Wie z.B. 'ne Datenbank, die wegen der Umstellung von MySQL auf MariaDB auf einmal nicht mehr startet. Das ist leider auch 2020 noch Linux-Alltag, auch wenn Enthusiasten das lieber nicht wahrhaben wollen.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 5. Januar 2021 - 10:50 #

Ich verstehe, was du sagst. Ja, gibt es alles. Aber was du beschreibst, scheinen mir keine Probleme von normalen Desktop-Nutzern zu sein. Unbefriedigte Paketabhängigkeiten setzten für gewöhnlich voraus, dass Paketquellen hinzugefügt wurden -- das ist fortgeschritten. Mit Init-System meinst du vermutlich den Wechsel auf Systemd -- so etwas passiert ja alle hundert Jahre. Auch MySQL/MariaDB ist nichts, was ein Desktop-User installiert.

Das sind alles High-Level-Issues, die bestimmte Personen betreffen. Ich kann nur für Debian und Derivate sprechen, aber ein dist-upgrade funktioniert erfahrungsgemäß sehr zuverlässig.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 6. Januar 2021 - 22:46 #

Dein Beispiel kann dich aber unter Windows genauso ereilen. Gerade seit Windows 10 die großen Updates bringt zerschießt es immer wieder dabei Systeme. Da sind viele normale Benutzer auch am Ende. Da sehe ich jetzt keinen großen Unterschied.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 6. Januar 2021 - 23:44 #

Wir haben Linux mittlerweile in der Firma relativ viel im Einsatz und laut Support macht das weniger Probleme als MacOS, das sich beim Update doch öfter mal selbst zerschiesst und das dank APFS+HDD nach einiger Zeit so langsam wird, dass es formatiert und neu installiert werden muss. Und nach einem Update nicht mehr kompatible Software ist ein Ärgernis.

Es ist also nicht so, dass die "Großen" da jetzt weitaus besser wären. Letztlich kann man mit allen dreien gut arbeiten, aber auch mal Pech haben und am Ende kommt es auf den Einsatzzweck an. Fürs Spielen nutze ich auch Windows 10, für die Arbeit Linux und meine Frau mag OSX.

Sokar 24 Trolljäger - - 48151 - 4. Januar 2021 - 18:04 #

Stimmt schon, geht mal was nichts wirds schnell friemelig, das hab ich auch gemerkt. Als Lösung dann Zusatzpakete aus inoffiziellen Paketquellen Laden (oder wie bei Arch: selber compilieren) dürfte die meisten überfordern, mir wars erstmal nur lästig. Unter Windows geht halt vieles Out of the Box, gerade was Treiber angeht.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 4. Januar 2021 - 20:54 #

Ach, da zieht Win 10 inzwischen auch nach. Gerade erst einen Fall gehabt, der irgendwie in eine Inkonsistenzfalle zwischen Sicherheitsupdate ud Win10-Upgrade hing, so dass Funktionalitäten gar nicht mehr wollten, wie beispielsweise das Energiesparabschalten. Dann fängt man da auch an händisch Updates zurückzurollen oder rauszupulen.
Auch schon gehabt, dass das Upgrade gar nicht mehr wollte. Da hieß es dann System neu aufsetzen.

Aber gerade Python unter Ubuntu kann ich nur zustimmen. Das ist wirklich ein Krampf und ohne Gefrickel nicht lösbar.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7903 - 4. Januar 2021 - 13:36 #

Vielleicht sollte man bei all dem Übeschwang auch mal erwähnen, das das "Wunderkind" zum großen Teil auf WINE aufbaut.
Aber schön, das das Thema auch hier mal wieder aufs Tapet kommt.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 4. Januar 2021 - 13:36 #

Arbeite seit den späten 90ern privat und beruflich quasi nur noch mit bzw. auf Linux. Aber das Spielen auf Linux habe ich mir endgültig abgewöhnt, als ich es mit dem Steam-Link und der Controller-Unterstützung zu tun hatte - Himmel, was für ein abgründiger Krampf, wenn der Steam-Client dann auf 'ner Linux-Kiste läuft! Von FPS-Einbruch-Abgründen mal ganz zu schweigen: Overload (https://www.youtube.com/results?search_query=overload+game) etwa halbierte sich von 60 (Windows) auf knappe 30 (Linux).

Insofern kram ich einfach mal heraus, was Linux-User schon immer wußten: Windows ist Spielkram fürs Kinderzimmer. Und insofern zum Starten von Computerspielen ideal.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 4. Januar 2021 - 19:10 #

Meine Versuche privat auf Linux umzusteigen, habe ich vor Jahren aufgegeben. Die Gründe waren vielfältig und ich habe auch eine hohe Frusttoleranz an den Tag gelegt. Kurz danach bin ich dann beim Mac gelandet und war bis vor einigen Jahren auch zufrieden aber wenn Mojave nicht mehr unterstützt wird, ist das Rennen um ein neues Betriebssystem wieder offen. Linux hat kein Pendant zu Aperture oder Lightroom, ansonsten würde ich vielleicht nochmal den Einstieg wagen. Das Zocken läuft bei mir fast nur noch über die Konsolen und ein neuer Spiele-PC ist auch nicht mehr geplant.
Leider muss ich beruflich Windows nutzen und statt Skype hängt uns der Arbeitgeber jetzt auch noch das grauenvolle TEAMS um.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 4. Januar 2021 - 20:59 #

Vielleicht hilft das beim Umstieg vom Mac:
https://elementary.io/
;)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 5. Januar 2021 - 12:39 #

Damit muss ich mich mal befassen, nie von gehört. Danke.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 5. Januar 2021 - 13:35 #

Wunderschöne Distribution mit vielen schlauen Sachen. Der App-Store aus meinem Video, ist z.B. aus Elementary. Und funktioniert so gut, dass Pop!_OS ihn übernommen hat.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 7. Januar 2021 - 11:34 #

Optisch ja relativ nah dran an MacOS, allerdings weiss ich nicht wieso, aber die Linux-Desktops fühlen sich für mich alle klobig an. Das ist nicht so richtig "flüssig", immer irgendwie wie gewollt und nicht richtig gekonnt. Wenn ich mal Bock und v.a. Zeit dafür hab werd ich elementary aber mal probieren. :)

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 14:04 #

Ich habe vor kurzem Divine Divinity (ja, den ersten Teil) als GOG Version nachholen wollen. Lief unter Windows 10, allerdings saulangsam. Ruckelte, Speichern und Laden dauerte teilweise eine Minute... da dachte ich mir, teste das doch mal unter Linux. Dauerte etwas, bis ich Lutris überzeugt hatte die deutsche Version zu installieren, aber danach lief es wie ich es erwartet habe. Flüssig und ohne Probleme.
Solche Beispiele sind bei mir aber eher selten. Gerade versuche ich Star Trek Bridge Commander ans Laufen zu bekommen. Ich denke da muss ich mich weiter einlesen, ich schaffe es nämlich weder unter Windows 10, noch unter Linux. Und das obwohl es einen Runner bei Lutris gibt.
Aktuellere Spiele lasse ich auch nicht wirklich gerne unter Linux laufen. Control spiele ich gerade unter Windows, weil die Geschwindigkeit und vor allem die Features vom AMDGPU Treiber nicht mit der Windowsversion mithalten kann.
Ja, Proton ist ein großer Schritt vorwärts, wer kein Windows mehr haben will, der hat nun gute Chancen seine Spiele unter Linux zum laufen zu bekommen. Wer aber nicht grundsätzlich was dagegen hat ein Windows auf einer anderen Partition liegen zu haben, der hat auch heute noch beim Spielen erhebliche Vorteile. Und womit ich mich nocht gar nicht beschäftigt habe, wie steht es eigentlich um Raytracing unter Linux? Gibt es da überhaupt Spiele, die das unterstützen? Ist Vulkan soweit? Mesa? Ich mag mein Fedora und ich arbeite so selten unter Windows wie ich kann, aber es ist weiterhin mein primäres Spielsystem. Schade.

Sokar 24 Trolljäger - - 48151 - 4. Januar 2021 - 18:05 #

Quake 2 RTX läuft auch unter Linux, Nvidias Erweiterung und die neuen von Khronos sind für Windows und Linux gebaut. Aber da deutlich mehr Spiele DX12 nutzten könnte das die große Ausnahme bleiben. Rein treiberseitig läuft es.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 19:37 #

Danke für die Info. Selber habe ich keine aktuelle Nvidia Karte mehr hier um es zu testen. Denn wenn ich Hardwareprobleme unter Linux hatte, dann lag es immer an Nvidia.

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8582 - 4. Januar 2021 - 14:11 #

Bin auch seit mehr als 2 Jahrzehnten primaer (Privat und Arbeit) unter Linux unterwegs. Ins Windows boote ich nur wenns irgendwas gibt dass ich partout unter Linux nicht zum Laufen bringe und ich nicht darauf verzichten wollte.

Was die WINE Leute, Codeweavers, und Valve hier vor allem in den letzten Jahren geleistet haben, ist fuer die breite Masse vielleicht nicht besonders interessant, aber hat in doch dazu gefuehrt dass sich manche Entwickler ueberlegten doch auf plattformuebergreifende Technologien zu setzen (z.b. frueher OpenGL, jetzt Vulkan). Das ist in weiten Teilen fuer uns Endkunden wichtig, denn damit wird der gesamte Markt (Hardware und Software) doch dazu gedraengt sich zu ueberlegen auf "walled gardens" zu setzen. Bestes Beispiel, Apple zeigt mit ihrem Store vor wie man das effektiv macht, und wie schlecht das fuer die Endkunden ist.

Sokar 24 Trolljäger - - 48151 - 4. Januar 2021 - 18:01 #

Gerade bei Spiele spielte OpenGL nie eine große Rolle, außer id Software hat das kein größere Entwickler ausgiebig genutzt. Bei Vulkan siehts ähnlich aus, außer id nutze das kaum jemand - DX11 ist nachwievor die dominierende API, nicht mal DX12 kommt so richtig aus den Startlöchern.
Eigentlich war es nur für Linux Ports wichtig, und da setzt z.b. Feral mittlerweile auch mehr auf Vulkan. Auf Mac will Apple nur och seinen eigenen Kram, wobei deren OpenGL Implementierung wohl schon lange grober Müll ist, hab ich zumindest immer wieder gehört.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 4. Januar 2021 - 14:15 #

Ich finde das wirklich schön, muss aber sagen, dass meine Linux Distris entweder spezialisiert sind, oder ich sie virtualisiert laufen lasse. Mein Zock-Desktop läuft weitgehend unter Windows 10, passt auch, da alle wichtigen Dinge wie Banking unter Linux gemacht werden.

yankman 17 Shapeshifter - P - 7439 - 4. Januar 2021 - 15:10 #

Durch meine Arbeit habe ich recht viel mit Linux zu tun und auch eine ganz gute Expertise. Aber nach vielen Versuchen in den letzten 25 Jahren auch unter Linux zu spielen habe ich das ad acta gelegt.
Ein Windows-Laufzeitumgebung gibt es in Form von Wine schon recht lange, auch mit Unterstützung für Hardware beschleunigte Grafik.
Ein Problem ist die Unterstützung der Hardware. Ganz vorne kommen da Nvidia und AMD, die Linux Treiber stiefmütterlich behandeln oder nicht alle Features implementieren, danach geht es weiter mit Sound und dann kommen die Controller.
Ich kann allerdings die kleineren Hersteller auch verstehen, weil eine Entwicklung für mehrere OS teurer ist. Dazu kommt das Linux an sich nur den Kernel darstellt. Das Userland ist distributions-spezifisch und kann sich stark unterscheiden. Klar mit einer Windowslaufzeitumgebung kommt man da raus, aber wenn Hersteller-Tools direkt mit dem Treiber sprechen müssen und das nicht über eine abstrakte API geregelt ist (ala OpenGL) dann wird es müßig.
Trotzdem freu ich mich, dass es da weiter geht und wenn Spiele-Entwickler parallel für Konsolen und Windows entwickeln, gesellt sich vielleicht auch die ein oder andere Linux-Distribution dazu, ob mit oder ohne Windowslaufzeitumgebung.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 4. Januar 2021 - 15:37 #

Dinge ändern sich. Vieles von dem, was du beschreibst, war einst so. Aber nicht mehr. Das Video zeigt doch, dass man in 10 Minuten von Null auf Play kommt. Ohne Vorwissen. Ohne Probleme. Mir wäre auch nicht bekannt, das Treiber von AMD und Nvidia ein Problem sind. Im Gegenteil. Nvidia läuft und AMD hat schlauerweise alles open-sourced. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Für Hersteller bedeuten Proton, DXVK & Co. dass sie mit wenigen Zeilen Code ans Ziel kommen.

Vielleicht einfach neu wagen und das Gaming-Legacy-Wissen aktualisieren :)

yankman 17 Shapeshifter - P - 7439 - 4. Januar 2021 - 17:22 #

Du hast sicher recht. Für die Arbeit nutze ich headless Debian/Ubuntu. Mein privates Tamagotchi ist ein Gentoo ohne X. Mal kucken, vielleicht versuch es mal mit so einer "du musst dich um gar nichts kümmern"- Distribution.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 5. Januar 2021 - 20:02 #

Ohne X ist halt Wahnsinn für sowas. Aber Gentoo geht hierfür, du musst die Distro nicht wechseln. Meine ersten versuche mit Proton liefen unter Funtoo und funktionierten einwandfrei. X nachinstallieren, Grafiktreiber dann wohl auch, Steam holen, fertig.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 4. Januar 2021 - 15:45 #

Toller Artikel, danke dafür. Eigentlich möchte ich schon länger Linux, zunächst parrallel, zu Windows10 nutzen war bislang aber schlicht zu faul mich damit auseinander zu setzen. Dank dieses Artikels setze ich es hoffentlich zeitnah um.

Obwohl, einen Anlauf hatte ich schon mal genommen bis zu dem Punkt an dem Windows mir mitteilte das ich meine System-SSD lediglich um 126MB verkleinern könne, obwohl 140GB frei sind. Ich dachte eigentlich daran die um ca. 70 GB für Linux zu verkleinern und eben diesen Platz für eine parrallele Linux-Partition zu nutzen. Optimieren/Defragmentieren hat nix gebracht und so hatte ich an dem Punkt vorerst aufgegeben da ich einfach keine Lust auf Formatieren > Partitionieren > usw. hatte.

Muss ich mir mal einen Nachmittag für einplanen und das in Angriff nehmen.

cyco99 14 Komm-Experte - 2113 - 4. Januar 2021 - 16:33 #

Schön, wenn es funktioniert. Ich kann nur dringend von Linux abraten, wenn man noch andere Hobbys und Interessen hat. Nur wenn man sich wirklich intensiv mit der Materie befassen will und bereit ist auf Problemlösungen ggfs. Monate oder Jahre zu warten, kommt Linux infrage. Ohne Beschäftigung mit dem Terminal stößt man erfahrungsgemäß schnell an seine Grenzen. Copy Paste aus irgendwelchen Foren bringt einen dauerhaft nicht wirklich weiter. In 10 bis 20 Jahren sind sie vielleicht so weit. Vorher werde ich keinen weiteren Versuch starten, egal wie toll die Oberfläche auch aussieht.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11401 - 4. Januar 2021 - 16:50 #

Ist auch so ca. mein Fazit. Ich hab Linux auf nem Server und daheim auf Raspberrys am Laufen. Oft sind recht simple Sachen sehr zeitintensiv, und zu vielen Dingen findet man bspw. beim Raspbian (was ja eh schon sehr verbreitet ist, und ja auf dem ebenfalls verbreiteten Debian basiert) erschreckend wenig: viele Fragen sind gar nicht beantwortet, viele Workarounds sehr spezifisch. Ohne sich da rein zu fuchsen wird der 0815-User bei Problemen wohl nicht sehr weit kommen. Spätestens wenn man dann das System hoch zieht, geht gern auch mal was flöten. Ebenfalls kam es gern auch mal vor, dass ich an einer Stelle was geändert habe, und an einer anderen auf einmal Probleme auftraten. Plus dass man sich bei den ganzen Versuchen der Fehlerbereinigung gern mal das System "verstellt" - oft folgt auf eine lange, unfruchtbare Reihe an Fehlerbehebungsversuchen ein Zurückspielen des Backups, um dann die letztendlich funktionierenden Lösungsschritte "clean" auszuführen.
Wer Linux als Produktivsystem einsetzen, und damit auch mehr machen will als Surfen / Mailen / Zocken, sollte auf jeden Fall mit Rückschlägen und einiger Einarbeitungszeit rechnen^^.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 4. Januar 2021 - 16:57 #

Naja, der Raspberry Pi ist auch ein Bastelgerät und kein Gaming- oder Arbeitsgerät. Wer den kauft, sollte schon Bastel- und Programmierinteressiert sein.

Mit echten Desktop-Varianten wie Linux Mint habe ich da sehr viel bessere Erfahrungen gemacht. Im Alltag (Mails und Dokumente schreiben, Surfen) läuft das wunderbar und mangels Linux-Emotet und vernünftigen Updates über die (auch grafische) Paketverwaltung ist mein Arbeitsgerät meist besser gepatcht als mein Windows-Gaming-PC, bei dem ich jedes Programm einzeln updaten muss.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11401 - 4. Januar 2021 - 19:25 #

Wenn ich überlege, was allein nötig ist, um ein Handy so per BT zu koppeln, dass es einen aptX-Stream zum Raspi schicken kann (was einem halt denke ich ebenso bei Headsets passieren kann) - da sollte man keinesfalls Probleme mit der Kommandozeile haben. Da hat man dann am Ende sieben Möglichkeiten, das entsprechend in den Autostart einzutragen (was keinesfalls trivial ist), und bei zwei bis drei funktioniert es dann auch nach dem booten (zumindest bei ALSA). Wer da gerade so mit Windows klar kommt, wird da denke ich wenig Freude haben, sobald er sich ein wenig aus der Desktop-Komfortzone bewegt^^.
Aber ja, die "einfachen" Alltagssachen kann man heute schon gut mit Linux machen, das ist richtig.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 4. Januar 2021 - 20:58 #

Genau das meinte ich ;)

Wer "normaler" Nutzer ist, will gar keine Streams durch die Weltgeschichte schicken ;)

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 7. Januar 2021 - 11:44 #

Was ist der "normale Nutzer"? Jemand der einfach wirklich NUR surfen will, Emails lesen und Emails schreiben und beim Texte schreiben nicht wählerisch ist und mit Libre Office klar kommt ist damit sicher gut bedient. Der hat aber mit Windows in aller Regel auch kein Problem und sollte wenig wirklichen Benefit vom Wechsel haben.

Für alles, was man mehr macht, sollte man sich schon einigermaßen auskennen. Linux ist ein bombensystem für Server und auch am Desktop für spezialisierte Anwendungsfälle richtig geil, v.a. wenn man in der Lage ist, das selbst so anzupassen. Hatte einen Kollegen, der da in der Szene aktiv war und ich hab noch nie und nie wieder einen so schnellen, effizienten Desktop gesehen, der so perfekt auf seine individuelle Arbeitsweise abgestimmt war wie bei ihm. Wie lang er dran gearbeitet hat, das so hin zu bekommen? "Schon immer und immer wieder von Neuem."

Meiner Meinung nach (und das ist wirklich nur meine Meinung) sollte man für Linux immer auch eine Portion Begeisterung und Lernwillen mitbringen, abseits des Anfangs genannten Szenarios.

Schon allein die Entscheidung für eine der zig Distros... da sitzt du als Anfänger davor, der eine sagt die "nimm Ubuntu" der nächsten empfiehlt SteamOS, dann hast du diesen einen unvermeidlichen wannabe-datenschutz- und sicherheitsaktivisten im Freundeskreis, der nur Kali empfielt und den puristen, der dich zu Archlinux schickt... die Hälfte der Gründe verstehst du als absoluter Laie eh nicht... das ist schon ziemlich abschreckend.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 7. Januar 2021 - 23:31 #

Also wenn dir ein Freund als Anfänger Kali (ist nicht für ein "normales Arbeiten" gedacht) oder Arch empfiehlt ist er entweder sehr verwirrt oder nicht dein Freund.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 7. Januar 2021 - 23:57 #

Was ist an Arch falsch (wenn man eine auf Arch basierende Distribution wie Manjaro nimmt)?

Ernstgemeinte Frage. Ich hab mir das zwar auf meinem Thinkpad als Parallelsystem installiert, aber so wirklich tief ist mein Erfahrungsschatz da nun noch nicht. Als Desktopsystem macht das aber einen guten Eindruck.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 8. Januar 2021 - 8:00 #

An Arch basierten Systemen ist erstmal nicht so viel falsch. An Arch direkt ohne weiteres für Anfänger doch vieles. Denn genau die Arbeit, die Manjaro etc. machen (Pakete sinnvoll zusammenstellen, Installer für Anfänger anbieten), sorgen dafür, dass ein Anfänger erstmal ne grobe Woche braucht, bis er ein System hat, mit dem er arbeiten kann.
Ich finde die Idee hinter Arch gut. Mit einer guten Dokumentation die Nutzer in die Lage versetzen sich ein Betriebssystem exakt so zusammen zu stellen, wie sie es brauchen. Ein schnelleres und schlankeres System bekommt man so schnell wohl nicht. Aber das lässt man doch keinen Anfänger machen.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 8. Januar 2021 - 16:23 #

Na, das ist klar. Aber ich hatte ja auch die Frage, was an Arch verkehrt sei, darauf eingeschränkt, dass man eine Arch-basierte Distribution installiert. Da zielte ich eher darauf ab, ob bspw. die rolling release policy nicht so gut für Anfänger geeignet ist. Wobei Manjaro ja, wenn ich das richtig verstehe, eigene repositories pflegt, wo die Pakete nicht sofort taufrisch reingeladen werden aber die Versionen eben nicht eingefroren werden wie jetzt bei Debian oder Ubuntu.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 9. Januar 2021 - 20:45 #

Wie gesagt, an Arch-basierten System ist nicht erstmal nichts auszusetzen. Braucht man jetzt auch nicht mehr oder weniger Vorwissen als bei den meisten anderen Distros. Aber hier ging es ja ursprünglich darum, dass einem Anfänger Kali oder Arch empfohlen wird, und da ist halt einfach gar kein Sinn hinter.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 8. Januar 2021 - 8:08 #

Genau wie PraetorCreech erklärt hat sind in dem reinen Arch sehr viele Sachen händisch auszuwählen und zu installieren. Das ist halt ohne weiteres von einem Neuling bzw einfachen Nutzer nicht zu machen. Ansonsten ist das ne tolle Distro.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 8. Januar 2021 - 14:36 #

Nun. Manjaro bügelt ja sehr viele Dellen aus, mit denen man für gewöhnlich als Arch-User beschäftigt wäre. Es ist ganz erheblich viel User-freundlicher, verglichen mit Arch. Aber der große Nebeneffekt von Arch ist sicher, dass man sehr intensiv lernt :)

Simonsen 16 Übertalent - 5410 - 4. Januar 2021 - 18:15 #

"In 10 bis 20 Jahren sind sie vielleicht so weit. Vorher werde ich keinen weiteren Versuch starten, egal wie toll die Oberfläche auch aussieht."
Denselben Standpunkt hatte ich vor knapp 20 Jahren, als ich mich wegen Studium mit Linux beschäftigt habe. In der Praxis ist es bei mir über die Zeit aber wieder komplett verschwunden, ohne dass ich zu weiteren Versuchzen bereit bin, zeitlich nicht drin und (mittlerweile) sehr zufrieden mit Windows.

Trotzdem schöner Artikel!

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 4. Januar 2021 - 18:19 #

Um auf einem Linux Steam und dann Spiele zu installieren, wovon der Großteil direkt laufen wird, braucht man weder auf andere Hobbys zu verzichten noch irgendetwas zu basteln. Wer will kann dann den Kreis der laufenden Spiele mit Lutris oder Protonvarianten wie der von Glorious Eggroll vergrößern, aber man kann es auch lassen. Ist ja nicht so, als ob unter Windows 10 alle Spiele laufen würden (nein, keine Ironie, unter Windows 10 nicht mehr startende Spiele gibt es ja wirklich viele).

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 4. Januar 2021 - 18:39 #

Hab die Tage auf einem alten Sony Vaio, das noch mit Windows 8 ausgeliefert wurde und miesen, bzw. keinen Treibersupport für Windows 10 bekam, ein Kubuntu 20.10 installiert.

Den Installer hab ich durchgeklickt und fertig. Läuft out of the box besser als mit Windows 10. ¯\_(ツ)_/¯

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 4. Januar 2021 - 20:58 #

Die Einschätzung teile ich - wo die Hersteller Ihren Treibersupport längst eingestellt haben, hat man da inzwischen bei Linux oft mehr Glück. Insbesondere bei den Intel-Grafikchips.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 4. Januar 2021 - 21:03 #

Wir machen das teilweise tatsächlich noch bei den 2012er MacBook Pro. Mus SSD und RAM-Upgrade laufen die eigentlich noch gut, werden aber von Apple für das blöde Big Sur nicht mehr unterstützt und fallen damit in absehbarer Zeit auch aus den Sicherheitsupdates raus.

Linux läuft darauf aber wunderbar.

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8582 - 4. Januar 2021 - 21:25 #

Lustig dass mein Audio Produktionsworkflow unter Linux besser funktioniert als unter Windows, dank besserer IO und CPU Subsysteme. Wo die Plugins unter Windows permanent zu Aussetzern fuehren, gehts unter Linux ohne Probleme.
Und das ist nur eines von mehreren Beispielen.

Soviel zu "andere Hobbies und Interessen"... sorry, aber du laberst nur Muell.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11401 - 4. Januar 2021 - 22:49 #

Mein Kaffeesatz sagt: du bist ein erfahrener Linuxnutzer oder hast dich entsprechend eingearbeitet, hast einiges über den Terminal konfigurieren müssen, auch lief alles nicht Out Of The Box, aber wenn es dann lief, war es besser als Windows. Das ist imo schon zwei Schritte weiter, als der Ursprungspost ansetzt.
Klar, je mehr man es gewöhnt ist sich schnell in technische Sachen einzuarbeiten, oder je mehr Vorerfahrung man hat, umso naheliegender ist es, Linux zumindest in bestimmten Anwendungsgebieten zu nutzen.
Ich für meinen Teil kenne auch einige Leute die mit Linux mindestens genau so gut umgehen können wie mit Windows. Andererseits kenne ich aber auch erfahrene Windowsnutzer, die bspw. zu Coronazeiten bei ihrem Windowsgerät um Support bzw. Tipps u.a. bei der Einrichtung ihrer Audiohardware gebeten haben, weil es nicht direkt optimal lief, und Windows das ja mittlerweile lustig an vielen unzusammenhängenden Stellen platziert hat. Wer da schon an seine Grenzen stößt, würden mit Linux wohl kaum glücklich. Entsprechend vorsichtig bin ich da mit Aussagen, die Linux einfach als das bessere Betriebssystem darstellen. Früher oder später stößt jeder mal auf ein Problem, und wer da die gern kryptischen "Insider"-antworten in den Foren nicht begreift, bzw. sich das Wissen dazu nicht erarbeitet, hat bei Linux in meinen Augen mindestens einen sehr schweren Stand. Linux ist halt immer noch eher was für Maker.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 5. Januar 2021 - 17:06 #

Dem muss ich widersprechen. Auch die Expertise der User unter Windows ist nicht vom Baum gefallen und auch unter Windows muss ich bisweilen in irgendwelche Systemdateien, damit Dinge funktionieren. Das hat einfach jedes System und wer keinen kennt, der sich auskennt bzw. ab und an unterstützt, muss sich halt einlesen. Das ist unter Linux wie unter Windows das Gleiche. Etwas weiter oben hat einer das Update-Chaos beschrieben, welches unter Windows auftreten kann. Das habe ich selbst schon mehrmals beheben dürfen. Ob jemand ahnungslos vor einem Terminal steht und zeichenweise Befehle abtippt, die zur Lösung führen sollen oder grafische Tools benutzen soll, für die er jeden Klick nachmachen muss, macht von der Schöpfungshöhe keinen großen Unterschied.

Neben der Treiberunterstützung für die Grafikkarten würde mich die Konsistenz der GUI unter Linux interessieren - aber auch erst, wenn ich es mir wieder installiere. Das Linux im Artikel sah sogar recht fancy aus.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11401 - 6. Januar 2021 - 1:59 #

Meiner Erfahrung nach lassen sich die meisten Dinge für den "normalen" User unter Windows relativ übersichtlich lösen. Etwas weiter oben habe ich schon über das Hin und Her beim Empfang eines aptX-Bluetooth-Streams geschrieben: wenn ich da vergleiche was ich tun muss um das unter Windows zum Laufen zu bekommen, und was das unter Linux für ein Aufwand ist, bis das ganze mal im Autostart ist - das ist schon massiv Mehraufwand.
Wenn ich zu dem Problem dann suche, finde ich unter Angabe der Windowsversion relativ schnell einen praktikablen, funktionierenden Lösungsansatz. Unter Linux muss man einiges beachten, da hat man deutlich mehr Antworten die nicht (richtig) funktionieren, und genug die einiges weitere an Wissen erfordern. Gerade einen BT-Stream zu empfangen halte ich in Zeiten von BT-Headsets eigentlich für ein Basic-Ding, das auch für viele "Normaluser" interessant sein dürfte.
Je nach dem wie tief man buddelt, kommt man dann bei Windows auch irgendwann in den Bereich dass es nicht mehr so einfach geht, ja. Aber bis da hin muss man schon tief graben.
Anderes Beispiel: Teil von einer Platte als eigene Partition abspalten, bspw. nach einem Betriebssystem-Umzug. Unter Windows ein paar Klicks, und aus einer mache ich im laufenden Betrieb zwei Partitionen. Unter Linux darf die Platte gerade nicht das Betriebssystem stellen, sonst brauche ich ein anderes Linux, und dann muss ich noch hier was laden und da was beachten, und hinterher dort noch was löschen bzw. eintragen. Alles andere als Trivial, mit klarem Fehlerpotential. Auf jeden Fall deutlich anspruchsvoller.
Oder etwas trivialeres (zumindest in den Distris die ich so kenne): unter Windows editiere ich eine .txt- Datei, indem ich einen Explorer öffne, Doppelklick auf das File, ändern, speichern. Unter Linux kann ich den File im Explorer finden, habe dann aber keine Schreibrechte. "Als Administrator öffnen" im Kontextmenü sucht man vergeblich. Entweder man fährt dann den Explorer mit Adminrechten über das Terminal hoch, um eine simple Textdatei endlich bearbeiten zu können, oder hackt den Öffnen-Befehl gleich direkt in ein Terminal. Da mag der erfahrene User unter Linux von Sicherheit sprechen - aber der Wald-Und-Wiesen-Nutzer zeigt dir doch nen Vogel wenn er das sieht.
Wobei da das Fehlen des Wechsels auf die Admin-Ebene über das Kontextmenü für mich so richtig Linux ist: es ist nicht unbedingt für den unbedarften User ausgelegt..

Kleiner Disclaimer: ich halte Windows persönlich keinesfalls für das grundsätzlich bessere Betriebssystem. Auch entwickelt es sich für mich bspw. mit dem Wegfall der Systemsteuerung klar in die falsche Richtung. Immer mehr wird eingekapselt. Das ging schon bei Vista los, als der Zugriff auf die Sound-Schnittstelle eingeschränkt wurde, und EAX und Co auf einmal nicht mehr liefen. Dazu ist der Datenhunger eine Frechheit, genau wie die Updatepolitik. Der Ram-Verbrauch massiv. Ich könnte noch seitenweise so weiter machen. Linux ist dagegen ein Traum für Maker, die viel mehr raus holen können, wenn sie wissen wie - keine Frage. Aber: ich halte Windows ganz klar für das einfacher zu bedienende und weniger zeitintensive Betriebssystem. Je weniger man sich mit einem PC auseinander setzen möchte, umso besser ist man mit Windows bedient.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 7. Januar 2021 - 1:03 #

@aptx: Es würde helfen, wenn Hersteller ihre Quellen offen legen. Das machen sie, wenn überhaupt, nur, wenn es viele User gibt. Henne/Ei-Problem.

@Unter Linux kann ich den File im Explorer finden, habe dann aber keine Schreibrechte: Wirklich? Dass ein User seine User-Inhalte (z.B. txt) nicht editieren kann, scheint mir fraglich. Thema Gruppen und Rechte. Gut und logisch strukturiert unter Linux. Wenn der Wald-Und-Wiesen-Nutzer im System rummacht, isses wirklich kein Wald-Und-Wiesen-Nutzer. Lässt sich nicht praktisch alles, was ein Wald-Und-Wiesen-Nutzer braucht, im User-Space machen? Stichwort: .config-Ordner. Müsste jetzt wirklich angestrengt nachdenken, wann ich zuletzt Adminrechte im Linux-Desktop-Betrieb gebraucht hab'.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 7. Januar 2021 - 9:36 #

Ich habe zwei freigegebene Ordner auf meinem NAS jeweils als "normaler Ordner", der angezeigt wird und sich verhält wie ein lokaler Ordner, im Dateiexplorer eingebunden. Unter Windows war das nicht trivial, aber ich brauchte keine Hilfe und konnte mich halbwegs durchklicken, nun läuft es stabil und die Freigaben sind für jedes Programm sichtbar.
Unter Fedora mit Gnome 3 habe ich erstmal unter Nautilus die Schritte durchgeklickt, was schneller und leichter ging als unter Windows, allerdings konnte hinterher außer Nautilus kein Programm die Ordner finden. Google bemüht, auf die Schnelle nichts gefunden. In der Fedora Telegram Gruppe nachgefragt, und relativ bald die Antwort bekommen, dass ich die Freigaben in die fstab eintragen muss. Mit großen Fragezeichen über dem Kopf wieder zu Google, mich in den Sinn einer fstab Datei eingelesen, diese erstmal auf dem eigenen Rechner gesucht, mit Root Rechten geöffnet bekommen (wie hier beschrieben nur per Kommandozeile. Damit habe ich zwar kein Problem, einen anderen Weg sehe ich aber wirklich nicht), und dann bearbeitet. Natürlich hat mein erster Versuch die Angaben mit Optionen und Schaltern korrekt einzugeben nicht funktioniert und nach einem Neustart, der ewig dauerte (weil einiges von meinen Angaben erst in einen Timeout laufen musste), war Nautilus total durcheinander, was er einbinden soll und was nicht. Kurzer Chat mit einem befreundeten Programmierer, wie er so ein Problem löst, der sagt mir er nutzt kein Linux mehr, ist ihm zu viel Arbeit. Na danke.
Weiter gegoogelt, ein besseres Beispiel für meine Problemstellung gefunden, den Eintrag in der fstab endlich richtig hin bekommen, nach nem Neustart läuft zwar alles wie vorher, aber der Zugriff auf die Ordner ist nicht möglich. Klar, für die Freigaben brauche ich ein Passwort, wurde bei der Windows und bei der Nautilus Lösung einfach abgefragt, macht eine Textdatei aber natürlich nicht. Informiert wo ich die Zugangsdaten eingeben muss, eigene Credentials Datei erstellt und diese auf Anhieb korrekt in der fstab Datei verlinkt. Ich stolz wie Bolle neu gestartet und die Ordner wie gewünscht geöffnet und Dateien angesehen. Voll zufrieden wollte ich eine Datei bearbeiten, Fehlermeldung. Erneute Recherche. Was in der fstab steht wird vom System mit root Rechten ausgeführt und alle Freigaben und Schreibrechte gelten erstmal nur für root und nicht für irgendeinen dahergelaufenen Benutzer, der mit dem Rechner was tun will. Also wieder in die fstab, dort die Freigabe mit zwei ergänzenden Angaben (ich weiß bis heute nicht warum es zwei Angaben sein mussten und nicht nur eine) auf meine Usernummer umgebogen. Nun lief es endlich. Für 3 Wochen. Dann hat sich das System überlegt an den Netzwerknamen meines NAS eine -2 anzuhängen. Daraufhin passte der Name nicht mehr zu dem Namen in meiner fstab und es funktionierte nix mehr. Die Fehlersuche hat mich wieder einige Zeit gekostet, schließlich rechne ich nicht mit einer eigenständigen Umbenennung. Ich habe in der fstab die -2 nachgetragen und schon klappt es wieder, bis zur nächsten Umbenennung auf -3. Das lief bis -5, dann ging es ohne Nummer wieder von vorne los. Mittlerweile weis ich, was ich als erstes mache, wenn der Bootvorgang wieder ungewöhnlich lange dauert.
Ich mag Linux und ich bleibe bei Fedora und Gnome weil ich damit wirklich gut arbeiten kann. Aber wenn mir ein technikinteressierter Mensch sagt, dass ihm Linux zu kompliziert und zeitaufwändig wäre, dann halte ich die Klappe. Meine Eltern mit Mails, Browser, Officeprogrammen kämen mittlerweile leicht klar, weil die meisten Linuxdistros sinnvolle Standards setzen und ohne Vorwissen gut zu bedienen sind. Die Hacker kommen eh klar, aber diese interessierte Mittelschicht, die "mehr" mit ihren Rechnern machen will, dabei aber nicht gleich ein full-time Studium draus machen wollen, die haben es schwer. Man bekommt alles hin und die Freiheiten sind so viel größer als unter Windows, aber das ist auch erkauft.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11401 - 7. Januar 2021 - 9:42 #

Ich hab es gerade fix getestet, und konnte tatsächlich auf dem Desktop normal in einer Textdatei rum schreiben, sowohl unter Ubuntu als auch Raspbian. Muss ich mir später noch einmal genauer anschauen, ich nutze Linux hier in der VM um Qt-Anwendungen zu kompilieren, und am Raspi für NodeRed, Multiroom-Audio und solche Sachen, mag sein dass ich da dauerhaft einen speziellen Anwendungsfall hatte. Bei mir lief jedenfalls der Explorer irgendwann dauerhaft im Adminmodus, weil ich eigentlich nie direkt mit den Files arbeiten konnte. War es bei mir tatsächlich dauerhaft ein Spezialfall will ich in diesem Kontext nichts gesagt haben und behaupte das Gegenteil :D

Ansonsten finde ich auch jedes Beispiel interessant, wo Linux wirklich einfacher ist als Windows. Meine Erfahrung über die Jahre ist da halt klar anders, und von den Bekannten die viel mit Linux arbeiten kam da eigentlich nie groß was an "aber.." wenn ich mich mal wieder mit was umständlichem rumgeschlagen habe, das ich unter Windows deutlich einfacher habe. Entsprechedes Bild hat sich dann halt irgendwann gefestigt..

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 5. Januar 2021 - 0:22 #

Das ist aber auch ziemlich pauschal. Meine DAW Umgebung (Cubase und Native Instruments) gibt es schon mal gar nicht für Linux. Dann ist ja auch die Frage, auf welchem PC und vor allen Dingen mit welchem Audio Interface das Ganze läuft. Auf einem guten W10 PC habe ich bei 48KHz um die 8ms Latenz, was mich zwar dazu zwingt relativ früh Spuren zu freezen, habe aber eine bastelfreie Umgebung in der auch ansonsten alles von Photoshop über Affinity Publisher bis hin zu Cyberpunk 2077 super läuft.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 5. Januar 2021 - 0:46 #

Was genau verwendest du denn und wofür? Ich hab vor Jahren mal ein bisschen Home Recording gemacht und ein wenig mit Sequenzern rumgespielt. Gibt es da gute Linux-Alternativen?

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 5. Januar 2021 - 9:33 #

Ich bin nicht doom, möchte in diesem Kontext aber mal Bitwig erwähnen. Das gibts auch nativ für Linux und ist ein ziemliches Monster. Dann ist mir noch Reaper ein Begriff (meines Wissens sind da aber keine Softsynths dabei?).

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 5. Januar 2021 - 23:05 #

Danke! Reaper scheint recht gut zu sein. Wir hatten vor Jahren damit mal ein Album produziert (bzw. produzieren lassen). Hatte ganz vergessen, dass es das auch für Linux gibt.

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8582 - 5. Januar 2021 - 15:21 #

Mein Setup ist ziemlich Standard: Bitwig, Scarlett -> Mikro, E-Gitarre, E-Bass, dann Arturia via MIDI dran. Als Synth hauptsaechlich u-He Repro-5 (haette gern das echte Teil) und probier jetzt gerade Vital aus (der ist fantastisch). Fuer Samples hab ich die Spitfire BBCSO und Kontakt, beide via Carla.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 5. Januar 2021 - 15:23 #

Die aktuelle Arturia V-Collection 8 ist ziemlich gut, die haben einige der VSTs auf die neue Soundengine umgestellt, u.a. das Jupiter 8 Derivat.

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8582 - 5. Januar 2021 - 17:56 #

Im direkten Vergleich der Prophet5 Emulation zwischen u-He und Arturia hat die V Collection ziemlich den kuerzeren gezogen, meinen Ohren nach :-D

Mal in die neue v8 reinhoeren, ob sich da was getan hat.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 5. Januar 2021 - 18:21 #

Der Prophet wurde seit der V7 nicht angepasst. In Sachen Prophet Emulation kommt aber auch nichts an den Repro-5 ran. Dafür ist bei Arturia der Juno ganz gut geworden, beim Chrous schwächeln sie aktuell noch ein wenig.

Insgesamt ist das Arturis Packet halt eine Wucht, sehr viele gute Instrumente für einen halbwegs vernünftigen Preis.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 5. Januar 2021 - 23:08 #

Danke dir, muss ich mich bei Gelegenheit mal belesen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266755 - 4. Januar 2021 - 16:42 #

Coole Sache. Hatte in den letzten Jahren immer wieder mal Linux am Laufen. Vielleicht probier ich da wieder mal was aus. Scheint sich ja schön weiterentwickelt zu haben.

Sokar 24 Trolljäger - - 48151 - 4. Januar 2021 - 18:03 #

Gerade Proton ist ein großer Schritt nach Vorne, wie es die Verbreitung von Unity mit ihren Linux-Ports quasi zum Nulltarif vor einigen Jahren war. Da hat sich echt viel getan und ist wirklich einen neuen Blick wert.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 4. Januar 2021 - 17:03 #

Schöner Artikel! Ich hatte das auch schon länger mal probieren wollen, bin aber aus komfortgründen beim Spielen noch bei Windows.

Mein Arbeitsgerät läuft aber seit zwei Jahren mit Linux und ich bin da ziemlich zufrieden mit. Früher mag da die Spezialsoftware noch ein Problem gewesen sein, aber die wird auch zunehmend browserbasiert und damit betriebssystemunabhängig umgesetzt.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 4. Januar 2021 - 18:24 #

Toll hier von Linux als Spieleplattform zu lesen! Ich bin vor vielen Jahren umgestiegen, habe mittlerweile nicht mal mehr ein Windows als Dual-Boot. Eine Weile hieß das eine eingeschränkte Spieleauswahl, seit Proton ist die Einschränkung minimal bis nicht vorhanden, je nachdem wie man die unterschiedlichen Spielekompatibilitäten von Linux + Proton vs Windows 10 gegeneinander gewichtet.

Das heißt, auch meine GG-Userartikel zu Fallout New Vegas und Cities: Skylines zum Beispiel sind unter Linux entstanden.

Wenn jemand Fragen zum Umstieg hat, nur zu.

vgamer85 (unregistriert) 4. Januar 2021 - 19:11 #

Laufen auf Linux alle Spiele die auch auf Windows 10 auf steam,uplay,origin,gog usw laufen?

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 4. Januar 2021 - 19:59 #

Nein. Manche laufen sehr gut, manche nur mit einigem Aufwand, manche schlecht und manche gar nicht. Wenn ein Spiel nicht läuft, heißt das aber nicht, dass es so bleibt. Wine bzw. Proton wird weiterentwickelt und schon eine Version weiter ist es möglich, das ein Spiel auf einmal direkt läuft.

Eine gute Anlaufstelle ist das im Artikel genannte Protondb, da sieht man was geht/nicht geht.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 20:01 #

Alle? Nein. Wird wohl auch nie passieren. ProtonDB gibt einen guten Überblick. Ganz neue Releases haben auch so ihre Tücken. Cyberpunk läuft beispielsweise, aber nicht so gut wie unter Windows. Ich denke in 2 oder 3 Monaten sollte es ähnlich stabil wie unter Windows laufen. Vielleicht aber nicht mit der gleichen Performance. Zu Raytracing kann ich da erst recht nichts sagen.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 4. Januar 2021 - 18:28 #

Super Artikel - bin 2018 mit Proton endgültig auf Linux umgestiegen und würde mittlerweile nicht mehr auf Win zurück. Kaum was, was nicht läuft...und in punkto Stabilität und Sicherheit Win deutlich überlegen. Vom Support und Kosten gar nicht zu sprechen. Wer aber bestimmte Businessprogramme benötigt oder recht spezielle Hardware (manche Notebooks mit dedizierter GrafKa) benutzt, sollte zumindest ein Win-Partition behalten. da kann Linux bzgl. Kompatibilität und Treiber echt Probleme haben. Für den Privatbereich/Zocken sehe ich aber sonst kein überzeugendes Argument mehr für Windows. Besonders ältere Hardware kann mit passender Linux-Distro einen zweiten Frühling erleben.Da rennt manch alter Laptop, der vorher unter Win fast zusammenbrach, mit Linux plötzlich wieder wie am ersten Tag.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 19:52 #

Mein aktueller Laptop ist ein Core2Duo, der einst eine der ersten Vista-Kisten war. Läuft unter Fedora mit sehr aktueller Software. Ich habe zwar ein paar Nickeligkeiten weil Nvidia die mobile 7000er Reihe nicht mehr unterstützen mag und der freie Treiber nicht perfekt ist, aber hey, die Hardware ist 12 Jahre alt und ich kann sie immer noch zum Surfen, Lesen und Tippen nutzen. Find ich schon cool.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 4. Januar 2021 - 20:20 #

Retro-Zocken nicht vergessen - ich hab einen alten Aus Eee mit Doppelherzatom und 2 GB RAM vom Elektroschrott geholt.
Linux Lite drauf- läuft tadellos und ausreichend flott. Chromium oder Vivaldi als Browser, Lutris als Gaming-Platform. Darauf spiele ich unterwegs allerlei Retro-Games (Libretro) und wenig hardwarehungrige Spiele wie Battle fpr Wesnoth u.ä. Geht wunderbar. Und ideal für unterwegs - leicht, stabil und sicher.Und der Akku hält auch noch 6 h. Mehr brauche ich dann nicht - und andere werfen sowas auf den Schrott, weil Win nicht mehr drauf rennt.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 4. Januar 2021 - 21:00 #

Gerade auch schon unten kommentiert: einen ähnlichen Eee habe ich auch mit Lubuntu wieder benutzbar gemacht. Das abgespeckte Win7 der Zeit war sowieso Murks und Win10 frisst da auch zuviele Ressourcen.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 5. Januar 2021 - 8:15 #

OK, krass, mein Vivaldi wird bei 2 GB RAM häufig vom System beendet, weil der RAM knapp wird. Ich überlege die 25€ in 4 GB DDR2 RAM zu investieren, um das Problem aus der Welt zu schaffen.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 5. Januar 2021 - 16:27 #

Hab' ich bei einem deiner Posts oben schon gelesen, dass du mit Firefox bessere Erfahrung hast. Ulkigerweise ist es bei mir anders herum: Firefox nehme ich nur auf potenteren Rechnern, bei alten Netbooks u.ä. aber mit deutlich besserer Performance Chromium/Vivaldi. Ich kann dir aber echt nicht verraten, woran das liegt ;)
Chromium ist ja nicht umsonst der bevorzugte Browser bei eher auf schwächere Hardware ausgerichteten Distros (Raspian, Lite etc.).
Hast du genug Swap auf deiner Partition?

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 7. Januar 2021 - 9:38 #

Das könnte echt das Problem sein. Bei der letzten Installation meinte der Installer wohl (habe die automatische Partitionierung nur abgenickt), dass ein Gigabyte Swap reicht. Anscheinend nicht. Trotzdem sehr seltsam, dass Firefox damit keine Probleme zu haben scheint.

el_Matzos 19 Megatalent - - 13166 - 4. Januar 2021 - 18:55 #

Ich bin auch schon seit etlichen Jahren auf Linux umgestiegen. Es gibt schon einige Spiele, die Linux nativ unterstützen. Mit der Kombination von Linux, PS4 und Wine/Pronton bin ich die letzten Jahre ganz gut gefahren. Ich habe es eigentlich immer geschafft, auf irgendeiner Plattform meine Spiele spielen zu können. Gerade Windows-Spiele, die schon zwei, drei Jährchen alt sind, laufen auf Linux + Proton in der Regel ohne Probleme.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 4. Januar 2021 - 19:07 #

Ich hab mir vor fünf Jahren einen Laptop fürs Auslandssemester gekauft, der aber von Windows 10 hoffnungslos überfordert ist (2 GB RAM, 500 GB HDD, Intel Celeron N2840). Auf dem will ich unbedingt mal Linux installieren, weil mit Windows 10 ist er echt kaum zu gebrauchen.

Gryz Mahlay Community-Moderator - P - 10209 - 4. Januar 2021 - 19:31 #

Ich hatte mir damals fürs Studium einen X220t geholt. Der läuft heute immer noch dank Ubuntu. Windows 10 bremst den aus.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 4. Januar 2021 - 19:56 #

Die 2GB RAM werden auch unter Linux knapp werden. So kann ich auf meinem 2GB Laptop ohne Probleme den Firefox nutzen, jeder Chromium basierte Browser nutzt aber schnell die Auslagerungsdatei und stürzt bei stärkerer Belastung auch ab bzw. wird vom System gekillt um wieder RAM frei zu bekommen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 4. Januar 2021 - 20:03 #

Ich werde dieses Pop OS einfach mal ausprobieren, schaden kanns ja nicht. Hat damals auch nur 250 Euro gekostet und wiegt kaum was.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 4. Januar 2021 - 20:34 #

Ausgerechnet Pop OS hat aber relativ hohe Hardwareansprüche (2 GB RAM). Ich empfehle etwas wie Xubuntu o.ä.
Mehr findest du auch hier:

https://wiki.ubuntuusers.de/Startseite/

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 5. Januar 2021 - 0:12 #

Also bisher läuft es ganz gut. Wenn ich allerdings im Bootmenü des Rechners wieder auf Windows 10 wechsle, startet Pop OS danach nicht mehr und muss neu installiert werden. So hab ich halt nur 15 GB freien Speicher, weil ich die 460 GB große Windows 10 Partion mal lieber nicht modifizieren wollte.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 5. Januar 2021 - 8:21 #

Wow, das ist ja mal ein netter und kreativer Fehler. Quasi ein Wegwerfsystem. Bestimmt total sicher und datensparsam ^^

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 4. Januar 2021 - 20:51 #

Probier mal Linux Mont in der xfce-Fassung:
https://linuxmint.com/download.php

Das ist Windows-ähnlich und in der xfce-Fassung ziemlich hardware-schonend.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 4. Januar 2021 - 21:11 #

Yupp - entspricht ziemlich genau Xubuntu. Xfce-Umgebung oder gar LXDE ist für ältere Maschinen ideal.
Linux Mint könnte aber für Windows-Umsteiger noch zugänglicher sein - hast recht.

Gryz Mahlay Community-Moderator - P - 10209 - 4. Januar 2021 - 19:25 #

Vielen Dank für den Artikel. Ein Teil von mir würde, das sehr gerne ausprobieren, nur der andere Teil fragt sich Warum?. :D

Von der ProtonDB wusste ich nicht mal was. Und auf den ersten Blick sind alle meine Spiele dabei, die ich habe bzw. spiele.

Das Jahr ist Lang und der Lockdown wird noch weiter anhalten. :)

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 4. Januar 2021 - 19:54 #

Schöner Artikel. Finde ich gut, dass sowas mal gebracht wird. Ich bin seit gut 10 Jahren mit Linux unterwegs und seit diversen Jahren spiele ich auch ausschließlich mit Linux. Meine Windows-Partition liegt quasi brach und wird beim nächsten Rechner-Update auch komplett verschwinden.

Der Xbox 360 Controller wird ohne Probleme unterstützt, auch der Thrustmaster T16000M Hotas lief out-of-the-box mit Elite Dangerous.

Alain 24 Trolljäger - P - 47347 - 4. Januar 2021 - 20:43 #

Ach cool!

Ich bin Linuxer/Debianer seit '95, aber meine Gaming Versuche habe ich mit dem Kauf meines "aktuellen" Gaming PCs im Jahr 2013 eingestellt - hauptsächlich weil Windows 10 meine Linux boot partition auf der Kiste zerschoss und ich damals insbesondere mit dem 3D Monitor rumspielen wollte.

Ist wohl an der Zeit die Partition wieder zu beleben.

Hat jemand Erfahrung mit der Gamepass App unter Linux? Hehe...

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 4. Januar 2021 - 20:49 #

Ich habe vor ein paar Jahren auf mein nun schon 9 Jahre altes Laptop mit i5 und ohne dedizierten Grafikchip Ubuntu installiert und nutze das seither problemlos, auch zum Spielen - via Steam oder als Direkinstallation per gog-Download. Teilweise laufen Spiele sogar besser als vorher unter Win 7. Im Gegensatz zu den vorherigen, veralteten Herstellerupdates der Treiber gibt es hier jeweils frische Treiber für die Intel-Grafik. Das scheint schon viel auszumachen.
Für meine Tochter habe ich ein altes eee-Netbook mit Ram-Upgrade und Lubuntu auch wieder flottmachen können. Da nutzt Sie gerne einen Emulator für diverse SNES-Klassiker.
Kann also generell die Spieletauglichkeit bestätigen. Alles läuft nicht, aber vieles aus der Steam- oder Gog-Bibliothek out-of-the-Box
und auch das Einrichten der Hardware lief problemlos.

BBPrediger 19 Megatalent - - 15190 - 4. Januar 2021 - 21:02 #

Da werden Erinnerungen wach. 1999 oder 2000 hatte ich mir die Linux Version von Civilization Call to Power Box gekauft. Damals absoluter Linux Fanatiker. Heute eher max. Ubuntu ;-)

rofen 16 Übertalent - P - 4188 - 4. Januar 2021 - 21:10 #

Ich habe mir einen USB stick mit Lakka gebastelt. Kostet zwar etwas Zeit, aber macht Spass. Ist halt ein reines System fuer Spiele.

schwertmeister2000 17 Shapeshifter - - 7406 - 4. Januar 2021 - 21:21 #

super Anleitung, kann ich nur bestätigen. Zocke über Lutris und Steam quasi alles von Retro 80er, 90er bis hin zu Cyberpunk 2077 und selbst das hat "nur" die gleichen Macken wie unter Windows.

Der Umstieg war noch nie so leicht wie jetzt und das Argument, Linux schön aber nicht für Gamer zieht auch nicht mehr.

Ich hatte auch am Anfang meine Zweifel, ala zum Arbeiten Mac/Linux zum Zocken Windows, aber mittlerweile nur noch Linuxderivate.

https://www.youtube.com/watch?v=6hNUYuWDljA

oder auch https://www.youtube.com/watch?v=TTe8k01TF28

als Ergänzung.

Mr. Tchijf 17 Shapeshifter - - 6438 - 4. Januar 2021 - 21:29 #

Ein fantastischer Artikel, den ich mir sogar als Lesezeichen abgespeichert habe. Das Thema reizt mich schon sehr, da mir bei Windows ähnliche Dinge immer mal wieder passiert sind. Wie das automatische Abschalten des USB-Raid-Controllers, der mal eben jegliche Eingabe per Maus und Tastatur unmöglich macht (Hilfe bot eine Asbach-Uralt-Maus mit PS/2-Stecker).

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 5. Januar 2021 - 8:14 #

Wo findest Du noch eine Dose um den PS/2 Stecker rein zu stecken? :-D

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 5. Januar 2021 - 11:55 #

Ich finde, das ist ein interessanter Artikel samt Video und bringt auf GG mal eine andere Perspektive rein.

Beim Video finde ich zwei Dinge nicht ganz optimal. Zu einem ist es durch den fehlenden Vor- und Abspann nicht als GG Video zu erkennen, zum anderen fehlt mir das Voiceover.

Jan, ich würde mich über zukünftige Beiträge von Dir sehr freuen!

Jan Freier Redakteur - 3222 - 5. Januar 2021 - 12:19 #

@Vor- und Abspann: Fehlen, weil es eine recht spontane Sache war und die Redaktion zu ist. Video-Assests liegen afaik nur dort.

Fun fact: "Linux" gibt es nicht als News-Schlüsselwort auf GG O_o

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8582 - 5. Januar 2021 - 18:47 #

Da kann man dann gleich einhaengen, anstatt PC und Mac korrekterweise Windows, Mac, und Linux machen :-)

Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 5. Januar 2021 - 18:28 #

Ich finde seit über zwanzig Jahren keinen Grund, nicht Windows zu nutzen. Da bin ich ein zufriedener Endnutzer und hatte in all den Jahrzehnten nie Probleme, die mir im Gedächtnis geblieben sind.

Raspi 12 Trollwächter - 1108 - 6. Januar 2021 - 21:00 #

mir gehts genauso.
Habe mehrfach versucht, auf Linux umzustellen und bin grandios gescheitert. Mein Wohnzimmer PC, der an meinen Fernseher zum Smart TV macht, läuft mit Ubuntu LTS. Hallelujah, was für ein Aufwand, bis ich allein Netflix per nutzen konnte. Meine Mediathek auf dem NAS habe ich per Kodi eingebunden, was tatsächlich relativ einfach ist, aber jeder zweite Film startet nicht und am Ende muss ich meinen Windows 10 Laptop mit dem TV verbinden.

Vor ein paar Monaten habe ich auf die neue Ubuntu TLS Version geupgradet (von Bionic Beaver auf Focal Fossa) und habe seitdem grüne Striche im Desktophintergrund und die Menütexte werden falsch angezeigt. Habe weder fehlende Treiber festgestellt noch irgendwelche Lösungen im Netz gefunden.

PS: Um das klarzustellen. In der Serverwelt finde ich Linux super und auch meine diversen Raspberry PIs möchte ich nicht missen ;-)

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 7. Januar 2021 - 9:48 #

Ich bringe den Filmordner vom NAS per Raspi/libreelec/Kodi Lösung auf den Fernseher. Sehr angenehme Erfahrung, läuft wirklich easy, und es läuft auch jeder Film, von daher kann ich da Deine Probleme nicht nachvollziehen. Recht gebe ich Dir bei der ekelhaften Netflixfummelei, die ich allerdings Netflix ankreide und nicht Linux. Da Netflix ja nicht nur keine Unterstützung für Linux bietet, sondern diese auch noch aktiv behindert, habe ich beschlossen, dass sie mich nicht als Kunden wollen.
Aber das zeigt für mich ein großes Problem jeglichen Linuxeinsatzes. Den neuen heißen Scheiß gibt es nie, der mittelalte heiße Scheiß kämpft aktiv gegen die Community-Umsetzungen, und der alte Scheiß ist nicht mehr heiß. Und wenn man mal Hilfe sucht gibt es zu wenige mit dem gleichen Problem bzw. keine dokumentierte Lösung, denn die Leute, die unter Linux Lösungen präsentieren können, kennen die Probleme meist nicht. Die waren mit ihren Computern schon zufrieden, als die an einer monochromen Röhre hingen.

Raspi 12 Trollwächter - 1108 - 7. Januar 2021 - 18:02 #

Hattest du keine Probleme wegen Codecs bzw. hast du da was nachinstalliert?

Bzgl. Netflix hast du im Grunde recht: Augrund von DRM muss man den Browser ready machen. Aber für ein rukel- und pixelfreies Bild muss ich in irgend einem leeren Ordner eine leere Datei mit einem bestimmten Namen anlegen (warum auch immer). Grund war hierfür meine Grafikkarte bzw. der Grafikchip, wenn ich mich recht erinnere.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 7. Januar 2021 - 18:24 #

Normalerweise ist Netflix einrichten: Im Browser auf DRM erlauben klicken. Codec- oder Performanceprobleme sind nicht normal.

War das bei dir mit dem RaspberryPi? Ich erinnere mich vage, dass die einen Codec nicht by default aktiviert hatten um nicht verklagt zu werden, obwohl sie bereits das Recht dazu gehabt hätten. Bin aber nicht 100% sicher ob ich da nicht verschiedene Situationen vermische. Ist halt ein Bastelrechner.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11401 - 7. Januar 2021 - 19:19 #

Interessehalber: Am PC habe ich im Browser nur Stereoton, weswegen ich hier die Windows-Anwendung nutze. Unterscheidet sich das unter Linux im Browser?

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 7. Januar 2021 - 20:39 #

Da muss ich leider passen, ich habe nie mehr als Stereo an irgendeinem System gehabt :/

Raspi 12 Trollwächter - 1108 - 7. Januar 2021 - 20:22 #

Nein, hab das auf einem Intel NUC installiert. Die Codecprobleme bei mir beziehen sich auf die Filme, die ich auf meinem NAS gespeichert hab. Die kann ich auch weder mit Kodi noch mit dem Default Ubuntu Player abspielen.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 8. Januar 2021 - 19:37 #

Im Zweifel immer mal mit VLC probieren. Normalerweise umgeht VLC Codecprobleme immer mit ihrem eigenem System.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 7. Januar 2021 - 20:03 #

Keine Probleme mit Codecs, weil ich sauber arbeite. Ich habe alte h.264 und neuere h.265 Videos in Matroska Containern. Audio meist AAC oder MP3. Dass ich mal irgendwas von irgendwem direkt vom USB Stick abspielen wollte, ist bisher sehr selten gewesen, dann lief aber eigentlich alles. Vielleicht hat LibreElec einfach schon sehr viele Codecs dabei, habe ich mich nie drum gekümmert.

Raspi 12 Trollwächter - 1108 - 7. Januar 2021 - 20:26 #

ok, jetzt überforderst du mich... :-)

Warum Matroska Container? Wie hast du die installiert?

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 8. Januar 2021 - 0:09 #

Matroska ist wie AVI oder MP4 ein Container-Dateiformat, in dem mehrere Dateien (in der Regel 1x Video und mehrere Sprachspuren, aber auch Untertitel) zu einer zusammengefasst sind.

Matroska-Dateien haben die mkv-Endung und sind sehr vielseitig, was die Codecs angeht, die man darin verwenden kann.

Man kann meistens problemlos mkv-Dateien durch remuxen zu mp4-Dateien machen - und umgekehrt. Meines Wissens machen mkv-Dateien nur dann Probleme, wenn sie in proprietären Mediaplayern von Smart-TVs oder Playstations abgespielt werden sollen. Software wie Kodi ist es relativ egal, ob sie mkv oder mp4 vorgesetzt bekommt. Da ist dann tatsächlich relevant, welche konkreten Videocodecs im videostream verwendet wird.

Also: mkv oder mp4 ist kein Codec, sondern ein Container.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 8. Januar 2021 - 8:10 #

Was Hedeltrollo sagt. Ich habe mkv Dateien in denen Videos mit h.264 und h.265 Codec stecken. Würde mit mp4 Dateien wohl auch alles funktionieren, aber irgendwann habe ich mich mal für mkv entschieden. Die Videos "erstelle" ich selber direkt von der gekauften DVD/BluRay und da ich da fast immer die gleichen Einstellungen nutze, die seit jeher am Kodi liefen, habe ich eine recht saubere Monokultur an Videoformaten. Probleme hatte ich da noch nie. Ich weiß nicht wie das ist, wenn mann Videos auf unterschiedlichen Quellen abspielen will, wann da was hakt. Vielleicht machen die Leute von der Linux Distribution, die ich dafür auf dem RasPi nutze (LibreElec) einfach nur einen guten Job alles an Codecs mit rein zu packen, was ich je gebraucht habe. Schließlich hat LibreElec nur einen Zweck: Kodi gut laufen lassen.

Raspi 12 Trollwächter - 1108 - 8. Januar 2021 - 8:31 #

achso, verstehe. Danke für eure Erklärungen :-)

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 6. Januar 2021 - 11:54 #

Da ich heute spontan Zeit habe möchte ich mich mal daran wagen Linux parallel zu Win10 einzurichten. Mir sind da allerdings noch ein Paar Fragen aufgekommen.

- Ich nehme an ich muss mir für Linux bereits auf Win installierte Software noch ein zweites Mal installieren, eben in einer Linux Variante, korrekt?

- Wie verhält es sich mit Speicherständen von Spielen die ich über Windows gespielt habe? Kann ich, wenn ich ein Spiel unter Linux starte, die bereits existierenden "Windows-Savegames" laden? Über Steam sollte das ja kein Problem sein aber wie sieht es mit bspw. den Saves von Cyberpunk aus welches ich über GoG bezogen habe?

- Kann ich sicher auf meine Vorhandenen Partitionen aus dem Windowsbetrieb zugreifen oder kann es da zu Problemen mit Dateitypen bzw. den Dateisystemen kommen?

Man merkt wohl das ich in dieser Sache wirklich nahezu keine Erfahrungen habe ;). Wäre äußerst nett wenn mir da jmd eine kurze Auskunft geben könnte bevor ich in Turbulenzen stolpere.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 6. Januar 2021 - 12:19 #

Hinweis vorab: Es gibt Linux-Distributionen, die von einer DVD geladen werden können. Du musst also nichts installieren und kannst es trotzdem probieren.

- Ja, die Programme sind unter Linux anders aufgebaut als unter Windows. Du musst sie also neu installieren.
- Auf vorhandene Windows-Partitionen kannst Du zugreifen, mitunter sogar schreibend. Es kommt auf das verwendete Dateisystem an. Die Dateitypen sind dem Betriebssystem egal. Da kommt es auf die vorhandenen Programme an.
- Bei lokalen Speicherständen würde ich schauen, wo und in welchem Format diese vom jeweiligen Spiel abgelegt werden. Ich vermute, dass Du sie in der Regel aus dem Savegame-Ordner von Windows in den Savegame-Ordner unter Linux kopieren und sie dann nutzen kannst.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 6. Januar 2021 - 12:42 #

Danke für die schnelle Auskunft! Das klingt erst mal einleuchtend und gut. Danke acuh für den Tip mit den von USB/DVD ladbaren Distributionen. Hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Zu Schulzeiten hatte ich mal Knoppix genutzt wie mir gerade wieder einfiel. Das klappte ziemlich gut und auf dem Weg kann ich erst mal diverses Testen.

Wichtig wäre mir bspw. auch das ich mit der Linux Version von Veracrypt auf die im Win-Betrieb verschlüsselten Partitionen für sensieble Daten zugreifen kann. Das wäre unabdingbar wenn ich mit der Zeit einen vollen Umstieg auf Linux wagen wollen würde.

Da mir nach und nach immer mehr mögliche Konfliktpunkte auffallen scheint mir das Testen mit einer vom Stick gebooteten Variante zunächst äußerst sinnvoll.

Zum Testen der Spieletauglichkeit werde ich dann aber wohl dennoch nicht um ein auf der SSD installiertes Linux herumkommen. Ich nehme zumidnest mal an das ein vom Stick geladenes OS deutlich weniger performant hinsichtlich Gaming ist oder?

Weißt du zufällig ob ich meine existierende Steambibliothek mit einem unter Linux installierten Steamclient weiternutzen kann indem ich auf den existierenden Pfad verlinke oder müsste ich die Spiele für Linux explizit noch ein mal herunterladen?

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 6. Januar 2021 - 12:55 #

Ergänzend von mir ein paar Erfahrungen mit Windows/Linux Dual Boot-Geräten:

1. Immer erst Windows, dann Linux installieren! Der Windows-Bootloader überschreibt gnadenlos alles andere und dann ist Linux nicht mehr bootbar.

2. Falls du eine NVidia-Karte hast und da Probleme bekommst (war bei meinem Laptop der Fall mit den Linux-Standardtreibern, der Bildschirm war nach dem Booten schwarz) schreib mir gerne. Ich habe die Lösung aufgeschrieben ;)

3. Ich kann von Linux die Windows-Partition bearbeiten, umgekehrt geht es aktuell nicht. Ob es da Tools für gibt, die ext4 unter Windows lesen können habe ich aber nicht geschaut, da nicht benötigt. In der Theorie müsstest du daher eigentlich von Linux aus auch verschlüsselte Ordner öffnen können, aber das sollte sich per Live-Stick testen lassen.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 6. Januar 2021 - 13:17 #

Auch dir vielen Dank! Gute Hinweise. Ja, ich habe ne NVIDIA Karte. Ich komme dann gerne auf dein Angebot zurück falls ich da Probleme bekomme, hoffe aber erst mal auf´s Beste. :)

Jan Freier Redakteur - 3222 - 6. Januar 2021 - 13:37 #

Ein kleiner Zusatz zu 3: Von Win auf Linux-Partitionen zuzugreifen, geht via Windows Subsystem für Linux (https://wiki.ubuntu.com/WSL). Setzt aber Fachwissen voraus.

Von Linux auf Win-Partitionen zuzugreifen, ist dagegen trivial einfach.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 6. Januar 2021 - 14:03 #

Danke für den Hinweis. Da letzteres für mich das eigentlich relevante ist sollte es dahingehend kein Problem für ich geben.

Zille 21 AAA-Gamer - - 26490 - 8. Januar 2021 - 17:20 #

Schöner Artikel, vielen Dank für den Blick über den Windows-Rand!

Apfelsaft 17 Shapeshifter - P - 6861 - 9. Januar 2021 - 12:12 #

Danke für den spannenden Artikel. Das letzte mal gespielt habe ich auf Linux vor fast 10 Jahren mit Wine. Wird Zeit es wieder zu probieren.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 11. Januar 2021 - 20:43 #

Toller Artikel! Ich bin jetzt mal testweise umgestiegen und bisher sehr zufrieden.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33460 - 12. Januar 2021 - 18:05 #

Wenn Linux HiDPI-Screens vernünftig unterstützen würde, wäre ich auch schon weg. Aber dass „krumme“ GUI-Skalierungen wie 175% oder 225% nur mit dreckigen Hacks, die alles leicht unscharf machen gehen oder dass man nicht ein Notebook mit 100% Skalierung mit einem Monitor mit 200% Skalierung kombinieren kann, ist 2021 einfach inakzeptabel. Ist mittlerweile aber tatsächlich der letzte Grund zusammen mit der eingeschränkten Spielekompatibilität, der mich bei Windows hält.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 12. Januar 2021 - 20:44 #

Kann nur für Gnome auf Wayland sprechen, aber Fractional Scaling funktioniert seit Anfang 2020 anstandslos. Null Problemo mit gemischten Skalierungen. Ganz ohne "dreckige Hacks".

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33460 - 13. Januar 2021 - 9:50 #

Mit Wayland ist zumindest das Problem weg, dass zwei Monitore nicht verschiedene Skalierungen haben können, das liegt nämlich an X.org.

Aber GTK kann grundsätzlich kein Fractional Scaling. Das, was die Distributionen dafür anbieten, ist ein ein Hack, der die nächsthöhere Skalierung nimmt (z.B. bei 175% dann 200%) und via xrandr herunterskaliert. Das erzeugt aber leider eine leichte Unschärfe, die zumindest ich nicht ertragen kann.

Wobei es unter Linux auch Lösungen gibt, z.B. wenn man KDE und Wayland benutzt, da sind beide komplett HiDPI-fähig. Müsste sogar bei KDE mit X.org gehen, da KDE alleine auch die Skalierung übernehmen kann. Aber komplett auf GTK-Applikationen zu verzichten, ist halt eher weltfremd.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 13. Januar 2021 - 13:17 #

> Aber GTK kann grundsätzlich kein Fractional Scaling.

Fractional Scaling übernimmt der Compositor, nicht das Toolkit. Und wie du, auch weiter unten, richtig schreibst, ist es eine Gleichung mit mehreren Variablen. Your mileage may vary, aber es ist keinesfalls so, dass es sich in einem "inakzeptablen" Zustand befindet.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 13. Januar 2021 - 9:28 #

Das hängt von dem gewählten Desktop Environment ab. Die Großen können das mittlerweile alle, auch so "klassische" Desktops wie XFCE holen da aber mächtig auf. Die Dringlichkeit wurde wohl von allen erkannt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33460 - 13. Januar 2021 - 10:00 #

Jein. KDE bzw. Qt5 kann es richtig, aber wenn man dort GTK-Applikationen laufen hat, hat man das Problem dort weiterhin. Bringt also nicht wirklich was, wer verwendet schon 100% Qt5-Apps?

Was GTK/Gnome-basierte Distributionen (Ubuntu, Mint usw.) anbieten, ist ein Hack, der die nächsthöhere Skalierung nimmt und auf die gewünschte runterskaliert. Damit geht sowas wie 175%, aber sieht durch die Skalierung leicht unscharf aus.

Wie sehr das stört, ist einerseits individuell und andererseits auch von der Pixeldichte des Displays abhängig. Aber ich hab es u.a. mit 1920x1080 auf 7" ausprobiert (ein GPD Pocket), was schon eine ziemlich feine Pixeldichte ist und fand es selbst dort noch schwer erträglich.

Aber ich hab auch schon genug Leute erlebt, die eine andere als die native Auflösung auf ihrem Monitor einstellen und damit happy sind, während ich das keine fünf Minuten ertragen könnte. Die würde dann auch der xrandr-Hack der Distributionen wohl nicht stören.

Damit es unter Linux perfekt funktioniert, müssten GTK und alle GTK-Apps angepasst werden, das wird noch Jahre dauern. Was heute schon problemlos geht, sind gerade Skalierungen wie 100%, 200%, 300%. Das kann auch GTK. Oder wenn man 125% braucht, kann man auch 100% nehmen und die Schrift vergrößern. Nicht ideal, da sowas wie Icons dann klein bleiben, aber geht noch, so mache ich das auf einem 15"-Notebook mit 1080p-Display.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 14. Januar 2021 - 0:06 #

GUI-Skalierungen sind leider überall ein leidiges Thema. Mein Vater hat auf seinem Smartphone die Schriftart vergrößert, womit gefühlt auch fast keine App klarkommt - fast überall ist das Design halb zerschossen.

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