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Die Welt steht in
Foregone einmal mehr am Abgrund und legt ihr Schicksal in die Hände der sogenannten Schlichter. Diese übermenschlichen Jungs und Mädels haben das Kriegshandwerk mit der Muttermilch aufgesogen. Die namenlose Beste der Besten unter ihnen wurde auserkoren, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Zugegeben, beliebiger hätte die narrative Bühne, die das 2D-Gewitter von Big Blue Bubble ausbreitet, nicht sein können. Aber lest im folgenden, warum wir euch das Spiel dennoch ans Herz legen möchten.
2D-Action der alten Schule
Foregone ist ein schnörkelloser Haudrauf-Plattformer in klassischer Manier, der sich wie ein auf die Seite gekipptes
Diablo (wohlgemerkt der erste Teil!) spielt. Ausgestattet mit einer scharfen Klinge und dem Bogen meucheln wir uns durch verwinkelte, aber im Prinzip geradlinige 2D-Level samt Geheimkammern. Die Kadaver unserer Gegenüber bescheren uns neue Ausrüstung, Erfahrungspunkte, Gold für den Schmied sowie Munition und Energie für Spezialfähigkeiten. Selten wird ein narrativer Tropfen in das Blutbad eingelassen und in regelmäßigen Abständen gibt es ein Tête-à-Tête mit einem Obermotz. Das war’s dann auch schon. Und das ist gut so.
Das Action-Spiel schickt sich nicht an, das Genre-Rad neu zu erfinden. Während wir auf die A-Taste hämmern, reiht unsere Heldin die Schläge automatisch in ansehnlicher Manier aneinander. Wir können uns dann ganz auf das Stellungsspiel und die wichtige Ausweichrolle konzentrieren. Die unterschiedlichen Gegner-Typen (inklusive fortgeschrittener Varianten, die am Farbschema zu identifizieren sind) werden sukzessive eingeführt und erfordern jeweils eine individuelle Taktik. Zumindest wenn man sich möglichst elegant und unbeschadet seiner Gegenüber entledigen möchte.
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Das Feuer für die hübsche 2D-Schlacht ist geschürt. |
Weniger ist mehr
Der Wechsel aus Fern- und Nahkampf geht flüssig von der Hand, sodass die gegnerischen Köpfe in kürzester Zeit ordentlich rollen. Die Tastenbelegung fällt übersichtlich aus und fabriziert weder in den Fingern noch im Kopf einen Knoten. Diese Reduzierung auf das Wesentliche zieht sich durch den gesamten Titel. Soweit die Füße auch tragen, wir kehren stets zum Ausgangspunkt unser Reise zurück, dem „Tristram“ Foregones. Beim einzigen Schmied des Spiels können wir hier die Beute in bare Münze verwandeln und die vorhandene Ausrüstung in mehreren Stufen verbessern. Ähnlich verhält es sich mit den Erfahrungspunkten, die wir in mehrere, jedoch lineare Fähigkeitenstränge investieren. Hier erhöhen wir je nach Vorliebe die Schnelligkeit des Alter Egos, dessen Lebenspunkte, unseren Angriffswert oder schalten kleine Boni wie Giftschaden und Bomben frei.
In den übersichtlichen „Wertekanon“ des Charakters reihen sich die Waffen und Ausrüstungsgegenstände ein. Je ein Slot in den Kategorien Fern- und Nahkampfwaffe, Rüstung, Amulett und Helm will möglichst passend zum Spielstil bestückt werden. Die kurzen Boni-Listen der Fundstücke sind schnell miteinander verglichen, die Anzahl unterschiedlicher Ausprägungen auch für Excel-Atheisten zu handhaben. Bei den Waffen kommen noch Kategorien wie Speer, Gunchuk (Schießeisen und Nunchuk in einem), Zwei-Händer oder Schrottflinte hinzu, die sich merklich auf das Spielgeschehen auswirken. Will ich große Wunden zum Nachteil der Geschwindigkeit reißen oder den Feind bereits aus der Ferne piesacken?
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In regelmäßigen Abständen bekommt ihr es mit einem klassischen Endboss zu tun. |
Fazit
Foregone hat mich mit seinem eleganten Design überzeugt. Die Pixel-Spielwelt ist einladend gestaltet, aber geblieben bin ich aufgrund der eingängigen Mechaniken. Wie es sich für ein Hack and Slay gehört, geht die Action leicht von der Hand und wartet mit wohldosierten Belohnungen auf. Selbst Rollenspiel-Dilettanten wie der Verfasser dieser Zeilen überblicken schnell das Fähigkeitensystem und können sich im gegebenen Rahmen austoben. Eine Loot-Orgie sollte man jedoch nicht erwarten. Dennoch – oft habe ich noch den „jetzt aber wirklich letzten“ Spielabschnitt einer Session absolviert, eben weil es so gut „flutscht“. Einzig und allein beim Soundtrack hätte man noch eine Schippe drauf packen können.
- Solospiel für PC, Xbox One, Switch und PS4
- Hack and Slay
- Für Einsteiger und Fortgeschrittene
- Erhältlich seit 13.10.2020 für Konsole
- In einem Satz: Schnittige 2D-Action im Pixel-Gewand
Huch! Bei "2D-Action à la Diablo" hatte ich eher an Isoperspektive statt an einen Sidescroller gedacht :D
Ich ebenso...
Dito, hätte sonst wohl nicht die News angeklickt.
Ich hatte hier wohl einen anderen Gedankengang als ihr. Mich hat vor allem der Gameloop und die Beschränktheit auf das Wesentliche an den Blizzard-Klassiker erinnert. Level für Level arbeitet man sich durch die Gegner vor, nur um kurz wie ein U-Boot kurz aufzutauchen, aufzutanken, evtl. aufzurüsten und dann wieder in die Tiefe zu ziehen. Es gibt nur ein Dorf an der Obefläche mit einen Schmied. Nur noch schnell den nächsten Abschnitt absolvieren, vielleicht gibt es ja was cooles als Beute. Auch hier existieren nur wenige Kategorien im Spiel und keine Sockel, Crafting oder dergleichen. Ab und an gibt es ein Buch mit einem Happen Story zu entdecken und ansonsten wird "gekämpft". Keine Quests oder andere NPCs. Nur der Level, die Gegner, meine Waffen, eine Handvoll "Zaubersprüche" und ich. Obendrein kommt noch das Souls-like Sammeln der XP und das Ausweichen und Hüpfen, aber im Prinzip war's/ist's für mein Empfinden eine Art 2D-Diablo.
Ich war zuerst auch etwas überrascht, als ich den Titel des Checks gelesen habe.
Sieht interessant aus. Ich setze es mal auf die Wishlist. Danke für den Check!
Hatte nicht Anatol Locker das Copyright auf "süffig" im Rahmen einer Spielebesprechung? ;)
Ich hätte jetzt eher bei der Bier-brauenden/-verkostenden Zunft vermutet. Also defacto Creative Commons ...
Exakt mein erster Gedanke!
Erinnert mich optisch und vom Flow im Trailer sehr an Dead Cells - und ist alleine dadurch für mich interessant.
Ich kann leider keine Vergleiche ziehen, weil ich Dead Cells nicht kenne. Nur soviele, das Foregone kein Roguelike ist.
Das machts für mich noch interessanter, nicht weil ich Roguelikes oder -Lites nicht mag, im Gegenteil, aber es gab in diesem 2D Hack & Slay oder Metroidvania-Genre in den letzten Jahren wenig lineare Action-Kost. Freu mich, schau ich mir an. :)
Ja, genau diese Geradlinigkeit habe ich auch umarmt. Roguelikes und Metroidvanias bin ich im Moment auch ein wenig überdrüssig. Obwohl ich zumindest letzteres mag.
Das sieht ja gar nicht mal schlecht aus. Mit höherer Auflösung wäre es natürlich noch besser. ;-) Im Ernst: Bei den weichen Animationen und plastisch wirkenden Figuren finde ich den Pixelstil tatsächlich unpassend. Aber mal davon abgesehen scheint es wirklich reizvoll zu sein.
Dem stimme ich zu. Meiner persönlichen Meinung nach ist der grafische Stil des Spiels weder Fisch noch Fleisch. Für einen "echten" Retro-Look ist es schlicht zu rund und detailliert, es fehlen die eckigen Pixel. Für einen fein gezeichneten Look, den es beinahe erreicht, ist es wiederum zu verwaschen pixelig. Zumindest für meine Augen, obwohl es hübsch ausschaut, sitzt es zumindest stilistisch zwischen den Stühlen.
Irgendwie verbinde ich Diablo nicht mit Ausweichrolle. Alleine Existenz einer solchen macht das Spiel leider uninteressant. Dennoch, danke fürs Checken :)
Im Trailer sieht es fast wie eine exakte Kopie von Dead Cells aus. Ein Cead Cells ohne Rogue-Elemente könnte mir gefallen, nur ist die Optik hier dann doch so nah dran das es mir dann zu wenig Neues fürs Auge bietet.
Danke für den gut geschriebenen Check. :)
2D-Action à la Diablo, hä? Hat als Clickbait gut funktioniert, allerdings kam dann noch der "Plattformer" dazu, da wars vorbei mit der Interesse. Trotzdem danke für den Check :)
Weiter oben habe ich meinen Diablo-Gedanken noch etwas ausgeführt, wie ich persönlich auf diesen Vergleich kam. Als Clickbait war das wirklich nicht gedacht.
Der Clickbait war auch nicht sooo bierernst gemeint, da ich sowieso eigentlich jeden Check lese. Nur hat mich 2D-Diablo eben mit anderen Erwartungen an den Check herangeführt ;)
Ja, irgendwie habe ich hier unbeabsichtigt einige bis alle auf's Glatteis mit meinem Diablo-Vergleich geführt. Ist notiert für's nächste Mal :)
"Sidescroll-Diablo" wäre glaube ich unkritisch gewesen :)
Ich glaube auch dann hätte mein Kopfkino was anderes ausgespuckt. ;)