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Meine Liste mit Spielen, die ich wegen der Schwierigkeit aufgegeben habe, wächst: Prominentestes Beispiel ist
Sekiro - Shadows Die Twice (Wertung im Test: 8.5),
Valfaris treibt mich zur Weißglut und meine Grenzen zeigt mir der
Pixelbot Extreme (zum Spiele-Check) auf. Nach meinen vielen Anläufen in
Scourgebringer auf dem PC hätte das Roguelite diese Aufzählung fast ergänzt. Fast!
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In diesem Raum müsst ihr mehrere Gegnerwellen ausschalten. Schafft ihr das, sprudeln aus dem Tresor mehrere hilfreiche Upgrade-Items. |
Im Geschwindigkeitsrausch
Nach einem kurzen Intro hüpft ihr mit eurer Heldin Kyhra durch einen geheimnisvollen Spiegel in die 2D-Spielwelt. Der erste Raum ist noch friedlich, aber in den angrenzenden Kammern schließen sich nach Zutritt die Tore hinter euch und öffnen sich erst wieder, wenn ihr die hereinspawnende Meute erledigt habt: Lasst sie euer Schwert spüren, betäubt sie mit dem Schmetterschlag und beschießt sie mit den Kugeln eurer Fernkampfwaffe!
Im Mittelpunkt dieses Retro-Roguelites steht aber eindeutig der Nahkampf. Nach einem Doppelsprung prescht ihr gekonnt mit eurem Dash von Gegner zu Gegner, schnetzelt einen nach dem Anderen nieder, unterbrecht Angriffe im richtigen Moment mit dem Schmetterschlag, weicht den Geschossen eurer Widersacher geschickt aus oder schleudert sie zurück und dasht nach einem eleganten Wandlauf in Richtung des nächsten Feindes. Es fällt mir schwer die Kampf-Dynamik dieses Spiel-gewordenen-Geschwindigkeitsrauschs in Worte zu fassen.
Im Hintergrund schlummert dezent eine Story, die sich euch kleinteilig an Computerterminals erschließt. Da sich mein Spielfortschritt in Grenzen hält, kann ich mir zur Qualität der Geschichte keine Meinung erlauben. Mein Eindruck ist aber, dass die Story nur als Nebendarsteller fungiert. Die Hauptrolle spielen in jedem Run das pure Überleben, das Säubern der Räume sowie das Bezwingen der Wächter und riesiger Bossgegner.
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Wenn ihr diesen Wächter besiegt, öffnet sich das Tor zum Endgegner des Gebiets. Alles halb so wild, ihr solltet „nur“ das Angriffsschema verinnerlichen und cool bleiben. |
Bittere Roguelite-Qualen
Scourgebringer ist ein enorm forderndes Spiel und der Anfang gestaltet sich äußerst zäh. Durch das Besiegen der Wächter und Gebietsbosse verdient ihr euch jedoch eine Ressource namens Richterblut, mit der ihr in eurem Talentbaum neue Fertigkeiten oder Verbesserungen für die Vorhandenen freischaltet. Das Gameplay ändert sich dank der neuen oder verbesserten Skills (leicht) zu euren Gunsten.
Natürlich spielt in jedem Run der Faktor Zufall eine große Rolle: Bei Händlern deckt ihr euch mit wechselnden Waffen oder Upgrades ein, wählt am Schrein einen von drei zufälligen Segen und nach Abschluss manches Raumes fallen euch Zufalls-Items vor die Füße. Die einzelnen Arenen mit ihren Gegnern bleiben übrigens größtenteils gleich, prozedural generiert scheint mir nur ihre Anordnung. Dies verschafft euch den Vorteil eines Lerneffekts, birgt aber die Gefahr eines Abnutzung-Effekts.
All jenen, denen schon beim Lesen das Atmen schwerer fällt, sei gesagt, dass ihr in den Optionen die Schwierigkeit anpassen könnt: Verlangsamt die Spiel- und Geschossgeschwindigkeit, erhöht die Drop-Rate von Heilgegenständen oder macht euch einfach unverwundbar.
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Mit Richterblut schaltet ihr schrittweise weitere Verbesserungen frei. Leichter wird das Spiel durch die hilfreichen Fähgkeiten und Verbesserungen jedoch nur bedingt. |
Maue Retro-Optik mit cooler Mucke und perfekter Steuerung
Grafisch ist Scourgebringer mit seinem Retro-Look nur für Pixelfans ein Hingucker, die Modelle der Gegner sehe ich wohlwollend als Hommage an längst vergangene Videospielzeiten. Aber an erster Stelle steht nicht das Aussehen, sondern dass ihr die verschiedenen Angriffsmuster verinnerlicht und bestenfalls als erster zuschlagt. Musikalisch treibt euch dabei ein brachialer Instrumental-Heavy-Metal- Soundtrack mit Elektro-Einschlag von
Joonas Turner an, der wahnsinnig stimmig ist und dem unverzeihlichen Spielprinzip die richtige Note verleiht. Abgerundet wird Scourgebringer mit einer Steuerung, die ich nahe an der Perfektion verorte. Das, was ich meiner Heldin Kyhra über das Gamepad befehle, bringt sie tadellos auf den Bildschirm.
20 Runs habe ich zudem auf der Switch Lite gespielt und „eigentlich“ ist Nintendos Handheld wie geschaffen für Scourgebringer. Dank des kleineren Bildschirms wirkt die Grafik schöner und das Spiel insgesamt kompakter. Die Schrift ist natürlich einmal mehr zu klein, aber viel zu lesen gibt es hier eh nicht. Doch zurück zum „Eigentlich“: Das hohe Spieltempo verlangt schnelle Reaktionen und eine zügige Bedienung, auch der Schultertasten. Mir fällt es leider sehr schwer, die Steuerung und das sichere Halten des Handhelds in Einklang zu bringen. Das hat zufolge, dass mir die so wichtige Präzision verloren geht - gewissermaßen die Lebensversicherung. Für wen sich dies nach keinem zusätzlichen Handicap anhört, dem empfehle ich auch die Switch-Lite-Version.
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Ich hätte gerne ein imposanteres Bild dieses Gesellen präsentiert, aber ich bin schon froh, wenn ich den Level-Boss des zweiten Abschnitts (!) überhaupt zu Gesicht bekomme. |
Kein Ende in Sicht
Meine Erfolge sind kleinschrittig, der Fortschritt minimal. In 50 Anläufen auf dem PC erreichte ich den Endgegner des zweites Gebietes wenige Male und scheiterte bislang kläglich. Wie oft ein bis dato perfekter Run aufgrund eines Moments der Unkonzentriertheit, Ungeduld oder Unachtsamkeit den Bach runterging? Ich bin des Mitzählens überdrüssig.
Trotz der frustrierenden Rückschläge starte ich immer wieder motiviert einen neuen Run, Scourgebringer macht mir einfach Spaß: Es fordert meine volle Aufmerksamkeit, verteilt nur kleine Geschenke, bleibt schwer aber fair und das grandiose Hochgeschwindigkeits-Gameplay erlaubt dank der präzisen Steuerung atemberaubende Angriffskombinationen. Es wirkt klein, spielerisch limitiert und inhaltlich überschaubar – es bietet aber trotzdem genug an, um sich darin zu verbeißen!
• Roguelite-2D-Actionadventure für PC, Switch, Xbox One
• Einzelspieler
• Für Fortgeschrittene und Profis
• Preis:
16,99 Euro für PC (GG-Partnerlink zu GOG.com), Switch und Xbox One (im GamePass enthalten)
• In einem Satz: Spielerisch packendes aber beinhartes Hochgeschwindigkeits-Roguelite mit steilen Lernkurven.
Klingt hart, mich würde das wahrscheinlich schon verloren haben :-) Aber wenn es im Gamepass ist, kann ich ja mal einen Blick risikieren…..
Oh, ein Check von Hagen himself? Ich werde, dank Gamepass, auch mal reinschauen. Aber viel Hoffnung mache ich mir da nicht.
Redigiert von Hagen himself, vollbracht vom super SupArai
Ah, dann dank an unser aller SupArai.
sieht für meine Augen zumindest gut aus :D Spielen wär mir wohl aber zu heftig :D
Sowas ist mir eindeutig zu frustig, trotzdem vielen Dank für den Check.
Wenn Retro in meinen Augen brennt ... Spaß beiseite, das hat sicherlich seinen Markt. Aber die Farbwahl finde ich in Kombination mit dem Pixellook schon extrem schwierig.
Klingt genau nach dem was ich erwartet habe. :) Thx 4 check! Werd ich mir im GamePass gleich mal anschauen.
Sobald morgen die neue XBox aufgebaut ist werde ich das auch testen.
X oder S?
Die X, soll heute kommen. Ist laut Hermes auf dem Weg.
Ich freue mich auch auf die neue Xbox Series X, aber mit anderem Spielefutter. :-)
Danke für deine News, die mich erst auf den Titel aufmerksam gemacht hat.
Indie-Roguelikes gehen mittlerweile häufig komplett an mir vorbei. Es gibt meiner Meinung nach einfach zu viele Titel. Vor allem sitze ich an einem gelungenen Roguelike ja gefühlte Ewigkeiten, so viel Zeit habe ich einfach nicht, um mich da mehreren Titeln zu widmen.
Scourgebringer hat für mich durch die hohe Geschwindigkeit aber auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal - soweit ich das mit meinem "beschränkten" Wissen einschätzen kann, wer weiß, vielleicht gibt es schon hundert Spiele, die das auch so machen.
Oh schön, alle Titel, die du erwähnst hab ich weitgehend oder durchgespielt, dann kann ich mich hier glaube ich rantrauen.
Dann wird Scourgebringer dich unterfordern und langweilen, Meister!
;-)
Danke für den Check. Werde per GP Mal reinschauen, allerdings klingt das schon ziemlich hart.
Also rein von den Bildern und dem Trailer habe ich die Befürchtung, die trotz ihrer wallenden Mähne winzig wirkende Spielfigur bei der High-Speed-Action aus den Augen zu verlieren.
Das Triumvirat des Grauens: Roguelike, Pixelgrafik, Bockschwer
Aber der Check war schön zu lesen. ;-)
Sehr schön :-D
Seit Superbrothers Sword & Sworcery EP bin ich vom Pixellook geheilt. Da muss schon wirklich viel Liebe reingeflossen sein, damit ich das grafisch akzeptieren kann. Spielen tue ich einige der weniger hübschen Spiele trotzdem. Aber da darf ich keine Alternativen haben (schwache Hardware) und die Not sehr groß sein.
Ach, es gibt auch durchaus hübsche Spiele in dem Stil. Scourgebringer gehört aber eher nicht dazu. In dem Trailer konnte ich teilweise gar nciht erkennen, was vor sich geht, weil es einerseits so schnell, andererseits so grob aufgelöst war. Umso bedauerlicehr sit das, weil die Musik richtig gute Qualität hat. Da hätte mans ich bei der Grafik auch etwas mehr Mühe geben können, statt den einfachen Weg zu gehen und technische Limitierung als Kunst zu verkaufen.
Danke für den Check! Aber wo ist das Problem, wenn es quasi einen God-Mode gibt?
Oh man, stimmt, jetzt wo du es schreibst, fällt es mir wie Schuppen von den Augen (oder so ähnlich...). ;-)
Danke für den Check, da werde ich der Schwierigkeit wegen doch schön einen Bogen drum machen. ;)
Plattformer sind nix für mich, aber der Check war gut zu lesen ;) Danke für die Mühe!
Gerne!
Ich könnte jetzt schreiben, dass Scourgebringer "in Wahrheit" garkein Plattformer ist...
aber ich glaube, dass würde nicht viel ändern... ;-)
Was? In Wahrheit gar kein Plattformer? Zum Glück heiße ich nicht Donald, sonst würde ich jetzt wahrscheinlich etwas wirres wie "Fake-Check" twittern - und das das erste Mal nicht grundlos ;)
Die arme Ente twittert jetzt auch? Entenhausen for 5G...
Und überhaupt, wo steht denn was von Plattformer?
Den Soundtrack habe ich mir gerade auf Youtube gegeben, der Rest des Spiels ist eher nichts für mich. Danke für den Check.