Mehrere US-Verlage haben eine Sammelklage gegen die Betreiber von archive.org eingereicht. Streitpunkt sind dabei vor allem Bücher. In der Open Library des Archivs stehen rund 1,5 Millionen Schriftwerke als digitale Ausgabe bereit, die nach einer kostenlosen Anmeldung virtuell "ausgeliehen" werden können. Eine Abgabe an Autoren oder Verlage findet nicht statt. Während das Internet Archive sich darauf beruft, eine gescannte Ausgabe eines erworbenen Originals an Zweite verleihen zu dürfen, sehen die Kläger darin eine Urheberrechtsverletzung. „Etwas zu verschenken, das nicht dir gehört, ist ganz einfach Diebstahl und hat nichts mit Großzügigkeit zu tun“, heißt es in dem Schreiben, das einem US-Gericht vorliegt.
Das Wort 'Großzügigkeit' bezieht sich in diesem Fall auf eine Aktion des Internet Archive, das die Begrenzung von gleichzeitigen Zugriffen auf ein Buch während des Corona-Lockdowns aufgehoben und kurzfristig die National Emergency Library ins Leben gerufen hatte. Eine Lobby-Vereinigung von Schriftstellern und Autoren verfasste daraufhin ein öffentliches Protestschreiben, das nun zu einer offiziellen Klage führte.
Anwälte schätzen die Erfolgschancen der Kläger als gut ein, da die Argumente auf geltendem Recht beruhen. Eine Verurteilung könnte Kosten von bis zu 150.000 US-Dollar mit sich bringen – pro Buch. Eine Summe, die das Aus für das Internet Archive und seine über 6.000 Titel umfassende Spiele-Bibliothek bedeuten würde.
Na hoffentlich finden die da noch eine andere Lösung, wäre echt schade drum!
Das hoffe ich auch.
Das wäre bedauerlich, aber ich kann die Sicht der Verlage verstehen. Kann man nicht die Bücher runternehmen, aber das Webseitenarchiv behalten?
Ich denke doch, dass das möglich sein sollte.
Ich hoffe es sehr. :(
Wäre wünschenswert. Wobei ich mir mit der Vorgeschichte, dass da gescannte Kopien schon seit längerem ausgeliehen werden können, da wenig Hoffnung mache. Die Verlage / Rechteinhaber werden jetzt wahrscheinlich alles auffahren.
Archive.org steht ja schon seit Jahren auf deren Abschussliste. Wenn ich es aus vorherigen Prozeßen korrekt verstanden habe (und erinnere) war die künstliche Verknappung immer eine Bedingung ihrer Bibliothekseinstufung.
Das wäre tragisch. Auch beruflich für mich ein herber Verlust, aber auch privat schade.
Bloß nicht. Jetzt macht bitte keinen Mist.
Da wird nichts "geliehen", da wird widerrechtlich heruntergeladen.
Wer in einer ähnlichen Angelegenheit mit deutschen Gerichten zu tun hat, sollte sich jedoch im Klaren sein, daß Ausführungen wie "Etwas zu verschenken, das nicht dir gehört, ist ganz einfach Diebstahl und hat nichts mit Großzügigkeit zu tun" albern wirken und nach deutschem Recht inhaltlich Blödsinn sind.
Sollen sie halt die scheiß Bücher löschen, solange die Software oben bleibt
Das ist ja nicht das Problem. Nach dem Prozess zu ihren Ungunsten ausfallend sind sie pleite. Nur weil sie es jetzt runternehmen, müssten sie ja dennoch die Strafe zahlen.
Ich kann die Autoren verstehen.
Ich auch.
Sich als großen Wohltäter gerieren, indem man die geistigen Werke Dritter teilweise gegen ihren ausdrücklichen Willen und ohne Vergütung verschenkt, empfinde ich persönlich schon als harten Tobak.
Ich kann die Autoren verstehen, und da ich bis eben noch nicht einmal von der Existenz der Seite wusste, ist mir auch egal, wenn sie abgeschaltet werden muss. Da haben die Betreiber offenbar nicht richtig nachgedacht.
Archive.org vielleicht komplett weg...da wird einem speiübel!
Diebstahl... Ich dachte immer, wenn man was Diebt, dann fehlt das dann dem anderen (digital-copy?!), aber gut, wollen wir uns mal nicht am Wording aufhängen...
Wie ich das verstehe, konnte immer nur einer ein Buch ausleihen und das wurde wegen Corona so geöffnet das mehrere Leute lesen konnten, böses Archiv, leuten helfen zu wollen in der Pandemie... Ja das geht natürlich nich, da wird doch sofort der Author pleite gehen. Gleich Fackeln und Forken rausholen!
Was waren das für Bücher? Wenn ich da mal in der Suche gugge seh ich hauptsächlich Bibliotheken und Universitäten? Und sind das auch aktuelle Sachen oder nur alter Schmöcker - ah ich vergas, Urheberrecht ist ja auf gefühlt 12 Trillionen Jahre festgezurrt (hat der Writer zwar nix von, but, who cares).
Ah... traurig.
P.s. Ich nutze die Seite nicht mal - ausser alle paar Jahre aus Nostalgie die WayBackMachine, das war immer für ein paar gute Erinnerungen gut.
Dann könnten sie doch einfach die Server in ein anderes Land umziehen. oder die Bücher komplett rausnehmen oder die Book Library von Archive.org entkoppeln und eigenständig mit Gebühren betreiben, die sie dann an die Urheber abführen. Da wird es doch eine Möglichkeit jenseits der Schliessung geben, oder?
Das Problem ist erst einmal der Schadensersatz von grob 900 Millionen US - Dollar.
web.archive.org würde ich vermissen :(
Puh, bei den Büchern könnte das leider echt klappen...
Ich mache mir sicherheitshalber schon mal ein Backup vom Intenet.
ich schick dir ne 5 1/4 Zoll diskette, machst du mir auch ne sicherungskopie?
Klar, aber bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen :)
Und fünf Euro in Briefmarken für die Mühe?
Äh, da müsste ich erstmal den Freiherrn von Gravenreuth fragen, ob das legal ist.
Müssten doch eigentlich auch 5-Mark (West) Scheine sein, oder?
Also wenn der dir noch antwortet, dann wäre ich überrascht :-)
Die letzte bekannte Telefonnummer ist 666-HOELLE, aber da is ständig besetzt... :[
Wie sein persönlicher Höllenkreis wohl aussieht?
Das ist schon wieder so irrsinnig am US-Recht...150K pro Buch...5x Lebenslänglich...Verurteilung zu 295 Jahren Haft *Lol*
Ich hoffe die bekommen das anders hin, aber in den USA steppt ja momentan eh der Bär, die haben gerade ganz andere Probleme, die sie lösen sollten und müssen.
Aus 5 x lebenslang plus 295 Jahren können nach einer Amnestie und / oder einer Kronzeugenregelung dann aber 40 oder 39 Jahre werden. Die man dann auch absitzt, während hierzulande Mörder nach 15 Jahren wieder auf die Menschheit losgelassen werden.
Rein rechtlich kann ich das vollkommen verstehen. Arbeit gehört bezahlt und das Tolle an diesem Content ist, dass man etwas schaffen kann, das - wenn es gut gemacht ist - die Mühe langer Jahre entsprechend belohnt.
Auf der anderen Seite muss man sich die Frage stellen, wie viel von dem alten Krempel tatsächlich noch gekauft würde, wenn eine illegale Möglichkeit, an den Content zu kommen ausgeschlossen wäre.
Ich hatte die letzten zwei Wochen einen Flashback und habe mal alte Spiele vom Dachboden geholt. Ergebnis: hunderte davon hilet ich in nostalgischer Verklärung in den Händen. ein oder zwei Dutzend sortierte ich aus und legte sie neben den PC. etwa eine Handvoll davon habe ich installiert und nur eines, "Sim City 3000" tatsächlich gespielt.
Da muss man schon realistisch bleiben. Und ich sage das als Gema-Mitglied.
Es gibt genügend Möglichkeiten kostenlos oder kostengünstig an diese Bücher zu kommen.
Archive.org spielt dabei nicht die Hauptrolle.
Eine Möglichkeit wird es immer geben. Das kann nicht der entscheidende Faktor sein, weil man kann alles klauen.
Wichtig ist für mich nur, ob mit dem Content eigentlich tatsächlich noch Geld gemacht wird oder nicht.
Hat jemand den Dienst mal benutzt? Ich habe gelesen, dass die Bücher alle DRM-gesichert waren, Ablauf nach 14 Tagen.
Und jetzt erinnern wir uns noch mal an die News vor ein paar Tagen, dass die verschenkten Spiele bei Epic sogar zu mehr Verkäufen der Spiele führen.