Am 20. März hat der Egoshooter Doom Eternal (im Test) Einzug auf die Monitore gehalten und konnte nicht nur in puncto Gameplay überzeugen, sondern auch bei der akustischen Untermalung. Seit gestern ist nun auch der offizielle Soundtrack zum Spiel erhältlich. Als Komponist der mehr als zwei Dutzend Industrial-/Metal-Stücke fungierte – wie etwa schon im 2016er Doom oder dem Reboot von Prey – Mick Gordon. Dieser hat sich auf Twitter allerdings vom Ergebnis distanziert. Beim Mastering und Mixing für das Soundtrack-Album habe es bereits Differenzen zwischen Gordon und Bethesda gegeben, das Ergebnis seien stark komprimierte und schlecht abgemischte Songs, die „einfach nur schrecklich“ klängen, heißt es auf dem Twitter-Kanal Doominal Crossing: Eternal Horizons, wo die Stücke analysiert und ausgewertet wurden. Dort meldete sich auch Gordon zu Wort: „Ich habe diese Stücke nicht gemixt und würde das auch nicht tun“, schreibt er dort.
Bereits vor einigen Tagen hatte Gordon sich unter einem YouTube-Video zu einem Fan-Remake von „The Only Thing They Fear Is You“ geäußert, in dem er die „dämlichen Taktänderungen“ des Originals kritisierte und dem verantwortlichen Soundabmischer attestierte, er habe „keine Ahnung von Musik“. Um mit den enttäuschten Fans über dieses Thema zu diskutieren, hat Bethesda einen Discord-Channel zu Doom Eternal eingerichtet, mit der Bitte, dort zivilisiert ihre Kritik zu äußern. Ob die Verantwortlichen an dem umstrittenen Soundtrack etwas ändern und was die öffentliche Kritik von Mick Gordon für die weitere Zusammenarbeit mit Bethesda bedeutet, bleibt dabei abzuwarten.
Und wieso durfte er nicht selber mastern? Er hat doch gezeigt, dass ers kann im Spiel. Oder war er für das Album dann doch zu teuer? War Bethesda wieder knausrig? Oder wurde einfach auch dieser OST stiefmütterlich behandelt wie so viele Soundtracks da draussen, da die Verantwortlichen mittlerweile viele gar nicht mehr wissen, was guter Klang und richtiges Abmischen ist. Der Musikkonsum ist im letzten Jahrzehnt ja ziemlich verkommen, was qualitative Wiedergabe angeht. Ich kann beispielsweise in meinem Bekanntenkreis die Leute mit einer High-End-Anlage zuhause an einer Hand abzählen. Der Rest hört Musik auf Handy-Gequäke, Boom-Boxen, Bluetooth-Speakern, billigen Desktopboxen, Laptop-Lautsprechern und vor allem in welchem Format die Tracks vorliegen ist auch unter aller Kanone. Drum würde mich nicht überraschen, wenn der DOOM OST tatsächlich Schrott wäre. Jedenfalls schade. Man kann nur hoffen, sie bessern nach.
Da geb ich dir vollkommen recht, diese ständig verfügbaren Music-all-in-Apps sind echt die Pest für die Ohren. Von YT ganz zu schweigen. Man sollte sich wenigstens noch ab und zu zumindest eine CD gönnen (von LP ganz zu schweigen) um seine Gehörgänge nicht ganz dem Junkfood zu überlassen. :(
Ich höre da fast keinen Unterschied und viele andere wahrscheinlich auch nicht. LP habe ich auch eher schlechter in Erinnerung wegen knistern und so. CDs fand ich da eine deutliche Verbesserung.
Explizites Musik hören, also ganze Alben bewusst als Freizeitbeschäftigung hören, hat bei mir auch schon Ende der 90er aufgehört.
Reizüberflutung? Ich höre noch heute meine, überwiegend Vinyl Alben, die CD Versionen klingen meist und hörbar, weil jeder Dynamik beraubt, zum Abschalten ganz bewusst und zwar über Kopfhörer. ;-)
Ich habe noch nie den Quark mit Dynamik, spritzigen Höhen, knackigen Bässen etc. verstanden. Ich glaube, vieles davon ist subjektive Einbildung.
Eine CD klang für mich deutlich besser als Vinyl, schon allein weil weder Rauschen noch dieses furchtbare Nadelknistern zu hören war. Ganz abgesehen davon, dass CDs auch deutlich verzeihlicher bei Kratzern sind.
Vermutlich hast du ein überdurchschnittlich gutes Gehör.
Oder du bist noch zu jung um schlecht zu hören ;)
Reizüberflutung ist heutzutage sicher auch ein Grund. Bei mir zu Hause könnte ich Musik auch nicht genießen, weil draußen 24/7 alle paar min einer dieser genital benachteiligten Petrol-Poser die Straße voll lärmt (mit donnernden und brüllenden Auspuff-Anlagen oder lauter Musik mit 5000 W Subwoofer im Kofferraum).
Manche haben halt nur Spaß wenn andere leiden.
Ne, nicht wirklich. Mein Gehör ist von Natur aus schon etwas schlechter im hohen Frequenzbereich, aber mit dem richtigen Equipment hört, meiner Meinung nach, jeder den Unterschied zwischen einer CD und einem gut gemasterten Vinyl. ;-) Obwohl, ab einen gewissen Punkt rechtfertigen die Audiophilen sicherlich ihr immens teures Equipment. :-)
Dito, das könnte 1 zu eins von mir sein. Da ich permanent im Lärm arbeite, wäre eine High End Anlage bei mir Perlen vor die Säue. Früher hab ich da viel Wert drauf gelegt, mittlerweile ist es mir Wurst.
Das besonders schmerzliche an der Sache: wer will nicht mehr mit Bethesda zusammenarbeiten. Das wäre wirkliche in großer Verlust, seine Soundtracks zu Wolfenstein und Doom haben einen großen Teil der Spielerfahrung ausgemacht. Das dürfte niemand anders so schnell ersetzten können.
Ich habe den Soundtrack und mag ihn eigentlich, habe aber weder das Equipment noch die Expertise, um das wirklich analysieren zu können. Aber ich kann seinen Ärger nachvollziehen: hier wurde immerhin sein Werk, in das der laut eigenen Aussage viel Zeit und Herzblut gesteckt hat, verschandelt.
Aber ich frage mich da auch: warum? Er hat den von Doom 2016 und andere auch abgemischt, und die waren großartig. Warum wird das jetzt anders gemacht.
Auch ein Thema: selbst bei einem Spiel, das ansonsten sehr gut aufgenommen wird, schafft es Bethesda, irgendwas zu verkacken und sich wieder einen Shitstorm aufzuhalsen. Aber der hier war besonders unnötig.
Das sagt er doch nur, damit er für das nächste Mal einen etwas größeren Gehaltscheck einfordern kann :p
Denke ich auch. Das ist Poltern fürs Gehalt ;)
Hm, im Spiel hatte ich am Soundtrack nichts auszusetzen, fand ich wie im Vorgänger großartig. Sind die Stücke auf dem Album dann anders, oder höre ich die "Verschandelung" nur nicht raus?
Als jemand, der bekennend nicht-musikalisch ist, muss ich auch bezweifeln, dass ich das hören würde...
In dem verlinkten Twitter-Posting werden die Wellenlängen zwischen BFG Division in Doom 2016 und dem 2020 Remix aus Doom Eternal verglichen. Der Unterschied ist da sehr deutlich zu sehen. Der Remix sieht aus, als wären oben und unten Frequenzen gerade abgeschnitten worden. Die Spitzen fehlen, sieht aus wie eine Röhre.
Ich denke mal, im Spiel fällt das weniger auf, hast ja noch die Soundeffekte vom Spiel und bist auch nicht so fokussiert darauf, die Musik ganz genau anzuhören. ;) Aber ich finde schon, dass man Unterschiede hört, wenn Musik "Loudness War"-mäßig gemixt wurde oder nicht.
Denke mal, dass du selber Musik machen musst, um das zu verstehen.
Ist doch visuell genauso. Der eine findet das Bild seines Monitors genial, der professionelle Fotobearbeiter wendet sich wahrscheinlich mit Grausen ab. :)
Das ist echt schade und auch nachvollziehbar ärgerlich für Mick Gordon. Sicherlich hat er sehr hohe Ansprüche - aber das macht ihn auch zu einem aussergewöhnlichen Komponisten.
Der Prey-Soundtrack war klasse.
oh ja.
Es ist leider so, dass das kaputt produzieren ja fast alle Musik betrifft heutzutage - Stichword "Loudness War".
Immer schön, wenn sich jemand dagegen wehrt - aber eben auch fast chancenlos.
Na ja. Sich "dagegen wehren" macht halt auch nicht an jeder Stelle Sinn. Und bei den üblichen Null Dynamik Desktopspeakern schon drei mal nicht.
Niemand verbietet dir heutzutage, deine Musik völlig unkomprimiert auf Spotify zu stellen oder sonstwie zu vertreiben. Wird halt nicht umwerfend klingen. Das wussten die damals im Abbey Road Studio schon ...
Ich bin mit der Spotify Quali zufrieden. Über Kopfhörer (Bose QC 35 II) nichts auszusetzen. Aber ich bin auch kein Musik Gourmet oder Musiker.
Die Spotify Qualtät ist völlig in Ordnung. Weil eben auch so produziert wird, dass es da gut klingt und auf einer teuren Anlage gar nicht mal so viel besser. Das war früher eigentlich auch nicht anders - siehe Abbey Road oder andere prägende Soundmaßstäbe.
Audiophil ist einfach eine eigene Schublade und hat erstmal nichts mit der Musik zu tun.
Bose ist allerdings so überhaupt nicht mein Sound, da wird mir dann doch zu viel an Fremdklang übergestülpt. Andererseits: Mein V-Moda Crossfire dreht wahrscheinlich ebenfalls jedem Puristen einen Knoten in den audiophilen Gehörgang ;)
Ist mein erster Bose, ich find den Klang ok, hab ihn jedoch hauptsächlich wegen dem super ANC gekauft.
Ach, das Wichtigste ist, dass dir deine Musik damit gefällt. Für mich sind analytisches Hören am Monitor und der Wohnzimmersound zwei paar Schuhe. In den 90ern habe ich noch alles auschließlich über meine alten Yamaha NS10 Studio-Monitore laufen lassen und mich irgendwann gewundert, dass mir das Musikhören keinen Spaß mehr machte. Heute bin ich im Wohnzimmer völlig zufrieden mit Sonos und lass die Musik einfach ihr Ding machen.
Musik nimmt ohnehin jeder anders wahr.
bin wahrscheinlich auch nicht geseelt genug unterschiede raushören zu können.
Kommt immer auf dein Audiogear und Erfahrung an. Das ist in diesem Fall aber ein ganz klarer Vorteil für dich^^
Dem kann ich nur beipflichten, ich musste das Audio auf 50% runter stellen, was ich sonst nie mache, weil der Sound viel zu harsch war. Dachte erst es lag am Genre, dass es so Klang und schlecht mit dem inGame abgemischt war. Das hier ist die Erklärung
Ich arbeite ja auch in der Branche, aber immer witzig zu sehen, um was sich die Künstler um einen herum Gedanken machen. Ich hab da schon vor Jahren abgeschaltet und jeden Anspruch heruntergefahren - da 99% da draußen eh null peil von irgendwas haben, was mit Qualität zu tun hat. Niemand checkt oder würde jemals sehen, wenn ein Trailer gut geschnitten ist, wenn die Kamera außergewöhnlich ist, wenn die Musik "richtigen" Dynamikumfang hat, wenn der TV falsch eingestellt ist mit 100 Hz oder was auch immer, etc. blabla
Klar, die 0,1% kümmerts, aber ob sich der ganze Aufwand für die lohnt. nunja.
PS: Aber zum Glück sind natürlich nicht alle so, sonst gäbe es gar nichts geiles mehr. heh
"Mutig" öffentlich zuzugeben, dass du jeden Anspruch bei deiner Arbeit heruntergefahren hast, man (hohe) Qualität bei dir nicht erwarten darf. Da dein Nick auch dein "Künstlername" ist, dürfte das den einen oder anderen zukünftigen Auftraggeber eher dazu bewegen bei der Konkurrenz zu schauen (wenn er im Netz ein wenig nachschaut), da zum Glück nicht alle so denken.
Pff, als ob das wirklich sein Job wäre. Sigug kannst du doch kein Wort glauben. Das ist für mich wieder einer seiner "Kuck mal wie geil ich bin, ihr Maden" Posts.
Das scheint sogar wirklich zu stimmen. Jemand hatte neulich schon mal seine Webseite ausfindig gemacht und in den Kommentaren gepostet. Ich habe auf die Schnelle das gefunden:
https://www.deviantart.com/sigug
"Professional Filmographer"
Mhm, selbst wenn, ich kann solch überhebliche Trolle nicht ernst nehmen.
Vielleicht ist die Überheblichkeit ja dem Beruf geschuldet. ;-)
Meinst du den von sich eingenommen “Künstler“?
Vielleicht ist er ja wirklich talentiert (die Bilder auf der Seite sehen ja nicht schlecht aus) und hat ein entsprechendes "Selbstbewusstsein" entwickelt. :-)
Kann ja nicht so gross sein, wenn er hier immer posen muss. :)
Danke für schmunzelige Minute.
https://www.sigug.de/
Seine Arbeit macht ihn für mich aber auch nicht sympathischer.
Weiss du was witzig ist? Ziemlich genau wie auf dem Foto, hab ich mir den Typen immer vorgestellt. :D
Das Witzige ist, dass man die Seite nicht findet, wenn man "sigug" googelt. Es gibt wohl eine gleichnamige Stadt in Indonesien, dazu gibt es mehrere Treffer...
Seine Arbeiten sind so renummeriert, da benötigt man doch bitte kein Google um ihn zu finden. Was erlaubst du dir?
Wenn man bei der Arbeit noch nicht mal Anspruch an sich selber hat, ist das zu wenig.
In gewisser Weise hast du sogar Recht. Ich habe einige Jahre ziemlich intensiv Musik gemacht und irgendwann fallen einem besondere Dinge in der Musik anderer Leute auf, die einen plötzlich begeistern können.
Diesen Expertenblick jetzt aber von einem breiten Publikum zu erwarten hakte ich für falsch, da zuvor doch eine ziemlich intensive Beschäftigung steht und nicht jeder kann Experte für alles sein (auch wenn es viele von sich glauben).
Egal wieviel musikalische Kleinigkeiten ich höre, eine besondere Kamerafahrt ist mir zum Beispiel nur in einem einzigen Film aufgefallen (in Ong Bak 2).
Letztlich spürt auch der "unbedarfte" Konsument, ob irgendetwas schräg, weil dilletantisch wirkt. Und Sigug übersieht, dass auch bei sagen wir RTL2 keine schlechten Cutter sitzen, sondern es einen breiten sehr professionell arbeitenden Standard gibt.
Ja, wenn es schlecht gemacht ist, dann merkt es natürlich auch der reine Konsument, aber wie du schon anmerkst arbeitet ja selbst RTL2 nicht mit Amateuren.
Den Unterschied im Schnitt zwischen solide und großartig werden vermutlich weniger Personen so wahrnehmen. Im Zweifel war halt der Film gut ;-)
... und der Picasso hat immer so schöne Farben ;)
Aber ich sehe da halt den Unterschied zu Sigugs Aussage. Zwischen "alles anspruchslos bei wenigen unbeachteten Könnern" und "professioneller Anspruch und wenige Meister" liegen m.E. schon Welten.
Genau das ;-)
Ja, so pauschal wie von Sigug stimmt es wohl nicht. Ganz unrecht hat er aber auch nicht, das wollte ich damit eigentlich nur sagen.
Gerade der angesprochene Schnitt ist einfach eine Spezialmaterie, bei der nur sehr wenige dazu in der Lage sind zu analysieren, was genau an einen Trailer oder Film jetzt eigentlich so gut funktioniert hat. Der Durchschnittskonsument (mich eingeschlossen) registriert halt zuerst Schauspieler oder Handlung.
Meinst du Ong Bak 2 oder eher Tom Yum Goong/Revenge of the Warrior? Der hatte eine wirklich tolle One-Shot-Sequenz. Es gibt aber auch einige andere Filme, die so etwas haben. :-)
Stimmt, Revenge of the Warrior war das. Mit dieser genialen Szene, wo er sich minutenlang durch das turmförmige Restaurant die Stockwerk für Stockwerk durchprügelt, dabei alle Kulissen zerlegt und das Ewigkeiten ohne einen Schnitt. Da fällt selbst mir sogar auf :-D
PS:
https://youtu.be/3LkBneyqSEk
Brillante Kameraführung, großartige Kampfsporttechniken!
Ich distanziere mich grundsätzlich von allen die sich distanzieren. Wir könne davon ausgehen, sas ist schon alles so gemeint, wie es ursprünglich rausgestellt worden ist.